Magnus schrieb:
> Zu diesem Zweck gibt es inzwischen zwei MediaWiki-Erweiterungen, die
> demnächst auf der Englischen Wikipedia angeschaltet werden könnten:
> 1. Bewertungsfunktion ("article validation"), bei der jeder Benutzer
> Artikelversionen in verschidenen Punkten bewerten kann.
> 2. "Stabile Version", bei der eine (vergleichsweise kleine) Gruppe
> erlesener Benutzer eine Version eines Artikels als "stabil" markieren
> kann.
>
Das ist eine sehr beruhigende Nachricht. Wenn die stabile Version für jede
(!) Artikelansicht als Standard eingerichtet wird, dann sind in der Tat
Artikelschutz, IP-Aussperrungen etc. obsolet. Das muss dann aber auch für
jeden Artikel gelten, und nicht nur für zehn oder fünfzehn ausgewählte.
Die Bearbeiter sehen immer die neueste Version, die Leser nur noch die
stabile Version. Damit sinkt der Anreiz für Vandalismus enorm, weil ihn
kaum noch ein Leser zu sehen bekommen wird.
Aber wie gesagt, für jeden Artikel muss eine stabile Version gefunden
werden, die zur Standardansicht für jeden Leser wird. Als bloßer
versteckter Link irgendwo in den persönlichen Einstellungen wäre das keine
befriedigende Verbesserung.
Grüße,
Mirko
Thomas Koll schrieb:
> Ein Vorschlag:
> Wie wäre es wenn wir uns mal vom Artikelzähler auf der Hauptseite
> verabschieden?
> Stattdessen die Anzahl der Exzellenten und Lesenswerten Artikel was
> jetzt schon 603 und 869 Artikel sind. Ist am Anfang sicher eine
> Umstellung, aber vielleicht stellt sich ja ein psychologischer,
> motivierender Effekt ein.
>
Den Vorschlag finde ich sehr gut. Indem wir die Gesamtzahl der Artikel
nicht mehr nennen, suggerieren wir auch nicht mehr, dass wir unsere
Bedeutung an dieser Zahl messen. Im Moment versuchen zu viele Neulinge,
auf Krampf Lemmata für neue Artikel zu finden. Mit einer Betonung der Zahl
der Exzellenten und Lesenswerten können wir die Masse nicht umerziehen,
aber wir können an prominenter Stelle darauf hinweisen, was uns wichtig
ist. Und das sollte längst nicht mehr Quantität sein.
Mirko
Hallo Ulrich!
> Wobei ich Deine Kur, *Artikel* zu sperren, eigentlich eher nicht empfehlen
> würde. Das Problem der Wikipedia ist nicht mit Artikelsperren zu lösen,
> sondern m.E. nur mit: 1) einer klaren Definition von oben, was man sein
> will und was nicht, welche Arbeitsweisen man akzeptiert und welche nicht,
> welche Inhalte man akzeptiert und welche nicht (damit verbunden eine
> Ansage, dass man nicht alle Inhalte akzeptiert) 2) einer verpflichtenden
> Anmeldung mit email-Bestätigung (um den Aufwand zur Anmeldung hoch zu
> treiben); 3) mit einer Administratorenriege, die diese Ansage umsetzt und
> jeden diskussionslos rauswirft, der sich der Zieldefinition nicht
> unterwirft - ohne dass der nächste Administrator ihn/sie wieder entsperrt.
Kein Widerspruch.
Ich habe Dein Abschiedsposting schon vor 3 Monaten gelesen und konnte den hier
wiederholten Aussagen damals schon weitgehend zustimmen. Und das wird mit der
Zeit nicht weniger wahr. Was dieses angeht sind wir uns also durchaus einig.
Warum ich dann diese Meinungsbild initiiert habe? Weil für weitergehende
sinnvolle Maßnahmen offenbar der Leidensdruck für die Mehrheit derer, die an
solchen Prozessen der Entscheidungsfindung beteiligt sind, noch nicht groß
genug ist. Und wenn ereines Tages groß genug ist, kontrolliert diese Prozesse
längst der Mob.
Hier glauben einige Teilnehmer immer noch fälschlicherweise, das, was in der
Wikipedia ablaufe, habe irgendetwas mit "Basisdemokratie" (im weitesten
Sinne) oder friedlicher "Konsensfindung" durch Ausdiskutieren zu tun. Nichts
weniger als das!
Was zur Zeit in der Wikipedia herrscht, ist der nackte Naturzustand, der Krieg
aller gegen alle. Es herrscht das Recht des Stärkeren - d.h. derjenige, der
entweder den längeren Atem hat oder die aggressivsten Methoden einsetzt, wird
in der Regel auch seine Sichtweise prominenter platzieren - oder gar
durchsetzen - können (solange ein Artikel nicht von sehr vielen Personen
gleichzeitig betreut wird), als diejenigen, die zwar ausgewogen und fachlich
korrekt argumentieren, aber schon bald entnervt aufgeben.
Diese Atmosphäre der Gewalt - dagegen muß dringend etwas unternommen werden.
Oder - um bei der schiefen staatsphilosophischen Metapher zu bleiben - die
Wikipedia braucht eine "Verfassung", in der sich die volonté générale
widerspiegelt. Dazu, das wissen wir aus der Demokratietheorie, ist es nötig,
dass alle "Bürger" einen Teil ihrer Rechte freiwillig aufgeben. Geschieht
dies nicht, so werden die meisten qualifizierten Benutzer ein Hobbesches
Leben in der Wikipeida führen:
"einsam, arm, kümmerlich, roh und kurz".
Oh, und diesselbe Charakterisierung gilt natürlich auch für die überwiegende
Mehrheit der Artikel in der Wikipedia.
Schöne Grüße,
Markus.
Ilja schrieb am 07.12.2005
>
>Wir brauchen die Redaktion und Lektoratsarbeit, das ist die unsere Lücke! Zu
>viele Autoren, vielleicht sogar zu viele Admins, aber zu wenig wirklich
>erfahrene, geduldige Lektoren und sachverständigen Redakteure, welche die
>Wikipedia-Artikel auch richtig zu verifizieren in der Lage sind. Und das
>nicht nur einmal, sondern fortlaufend, immer wieder und immer wieder
>Darüber sollen wir stärker nachdenken und dazu auch die nötigen Mittel und
>Werkzeuge ausdenken.
>
Dass wir die Freiwilligen mit den nötigen Fähigkeiten in ausreichender
Zahl jemals finden, wage ich nicht zu hoffen. Da kommt mir eher deine
alte Idee zur Kooperation (z.B.) mit den Blockläusen wieder in den
Sinn. Deren Bestand "frei" nutzen zu können als Anerkennung für
freiwillige Beiträge zur Verbesserung ihrer Artikel auf einer Wiki-
Plattform - könnte das nicht für beide Seiten attraktiv sein?
Für "uns" in WP finde ich zur Verifizierung zunächst mal Kats Forderung
berechtigt:
>Mit Quellen- und Autorennennung beispielsweise. Und darunter verstehe
>ich ''nicht'' einen Link zu Spiegel Online!
Das trifft noch nicht die formalen und stilistischen Verschlimmbesserungen,
aber immerhin schon mal grosszügig gespendete "Fakten".
Kat, mir gefällt übrigens, dass du Verschlimmbesserungen wie in
[[Ethnische Minderheit]] nicht nur kritisierst, sondern selbst revertierst.
Danke und freundliche Grüße, Rainer (Sti)
Hallo,
finde die Gedanken in Richtung Einschränkung nicht dienlich.
Schließlich macht das offene Schreiben zu Artikel eine anziehende Wirkung aus.
Es ist ja jedem unbenommen, sich einen Brockhaus zu kaufen.
Viel besser wäre es, wenn man zusätzlich in der Historie eines Artikels einfach
navigieren könnte.
Da könnten ja auch als Kommentar kurz Autor und Beweggründe,
die einer Abänderung veranlaßt haben, eingeblendet werden.
Die derzeitige Offenbarung via "Versionen/Autoren" erfordert zu viel
analytischen Denkaufwand und kann freilich weiterhin auch als Zusatz so bleiben.
Grüße aus Österreich
Erhard
Hallo Liste,
so richtig komplett gesperrte Artikel ohne sofortige
Änderungsmöglichkeit sind ja
schon so ein bisschen ein Hinderniss, wenn man doch noch was
Enzyklopädie-würdiges
beitragen kann und will.
Deswegen mein Vorschlag:
*Artikel sperren Artikelname "XXXX"
*eine bearbeitbare Kopie anlegen (mit Versionsgeschichte), Artikelname
"XXXX/Arbeitskopie"
*den Kram gegenseitig mit Hinweis verlinken
(der gesperrte Artikel soll ja sowieso mit einem Hinweis aus eienr Vorlage
bedacht werden, da lässt sich ein Link auch einbauen)
Details:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Meinungsbilder/Sicherung_…
Das wäre IMHO der Weg zu stabilen Artikelversionen, ohne die
grunsätzliche Erweiterbarkeit aufzugeben.
Ich bitte um freudigen Jubel oder kritische Zerpflückung dieser Idee :-)
Hella
--
hella.breitkopf(a)gmail.com
http://hella.breitkopf.usr.ffb.org
From: [New York Times business editor] Larry Ingrassia
To: [Business staff]
Subject: wiki-whatdia?
Colleagues,
You probably saw Kit Seelye's smart Week-in-Review story about
inaccurate information in Wikipedia. In case you didn't, please take a
look. Since the story ran, she has received a number of e-mail
messages about other inaccurate information on Wikipedia. We shouldn't
be using it to check any information that goes into the newspaper.
Larry
(gefunden in: http://poynter.org/forum/view_post.asp?id=10748)
Hallo Markus und Rest der Liste,
ich habe ein paar kritische Anmerkungen zu diesem "Meinungsbild".
1. Die Bezeichnung "Meinungsbild" wurde eingeführt, um den Umstand
darzustellen, dass es sich eben nicht um eine Abstimmung handelt.
In diesem Falle scheint es sich aber ganz klar um eine (nach
Ansicht der Veranstalter) bindende Abstimmung zu handeln.
2. Abstimmungen über Entscheidungen dieser Tragweite dürfen erst
nach ausführlichem Austausch von Meinungen und Ideen gestartet
werden. Dies ist hier nicht passiert. Obwohl ich mich zu den
eher regelmäßigen Wikipedia-Nutzern zähle, habe ich von einer
öffentlichen Debatte zu diesem Thema _nichts_ mitbekommen.
3. Abstimmungen ersetzen keinesfalls die Diskussion in der Community.
Dies scheint mir aber hier der Fall zu sein.
Es reicht mir auch nicht aus, die seit einem Tag laufende
Diskussion anderer Leute zu dem Thema zu lesen und dann meine
Stimme abzugeben.
Ich bitte Dich, das Meinungsbild noch einmal zurückzuziehen,
damit die Wikipedia-Gemeinschaft ein paar Wochen Zeit hat, das
Thema zu diskutieren.
Dann kann (und bei einer so einschneidenden Maßnahme: muss) gerne
eine Abstimmung/ein Meinungsbild gestartet werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Zeno Gantner
Meinungsbild "Sicherung der Artikelqualität durch Sperrung"
Meinungsbilder sollen bei besonders wichtigen Entscheidungen auch auf der
Mailingliste angekündigt werden. Da mit dem bereits von mir hier angekündigte
Meinungsbild auch die Grundsatzfrage berührt wird, welches der beiden
Grundwerte der Wikipedia, namlich einerseits "Wir schreiben eine
Enzyklopädie" und andererseits das "Wikiprinzip", den Vorrang haben soll,
kündige ich hiermit an, dass das Meinungsbild mit dem Titel
"Einführung eines ordentlichen Regulariums für die Sicherung (Sperrung)
eines Artikels auf einem einmal erreichten Qualitätsniveau"
zwischen dem 7.12.2005 um 4:00 Uhr und dem 20.12.2005 um 3:49 Uhr läuft.
Über rege Beteiligung, und auch über aufschlussreiche Stimmbegründungen und
Diskussionsbeiträge würde ich mich sehr freuen. Ich bitte alle, die ihre
Meinung durch Stimmabgabe äußern möchten, das Meinungsbild zuvor zu lesen und
- soweit möglich - die vorangegangene Diskussion auf der Diskussionsseite des
Meinungsbilds zur Kenntnis zu nehmen.
Schöne Grüße,
Markus Mueller
Mirko:
>Zeno Gantner schrieb:
>>
>> Ich bitte Dich, das Meinungsbild noch einmal zurückzuziehen,
>> damit die Wikipedia-Gemeinschaft ein paar Wochen Zeit hat, das
>> Thema zu diskutieren.
>> Dann kann (und bei einer so einschneidenden Maßnahme: muss) gerne
>> eine Abstimmung/ein Meinungsbild gestartet werden.
>
>
>Och nö, das ist jetzt nicht dein Ernst. Ein paar Wochen?? Das läuft dann
>wieder darauf hinaus, alles tot und kaputt zu diskutieren. Die Neigung,
>vor jeder Handlung wochenlange Beratungen und Diskussionen abzuhalten, ist
>ein Riesenhemmnis. Vor allem kann bei einer Gemeinschaft von 1000 Leuten
>und mehr (davon viele, die ihre Hauptbeschäftigung bei Wikipedia in
>solchen Diskussionen wiederfinden) einfach keine produktive Diskussion
>stattfinden. Selbst eine Diskussion, die erst wenige Stunden läuft, ist
>meistens überhaupt nicht mehr zu überblicken, es sei denn, man nimmt sich
>zwei Stunden Zeit zum Lesen (und nach Ablauf dieser 2 Stunden haben sich
>neue Diskussionsbeiträge für weitere 2 Stunden angesammelt).
>Meta-Diskussionen in der Wikipedia sind die Pest. Wie kann man da bei
>vollem Bewusstsein fordern, über ein Thema einige Wochen zu diskutieren?
>Das Ergebnis wird nur sein, dass anschließend alle so genervt von dem
>Thema sind, dass es vergessen wird. Aber vielleicht geht es ja auch genau
>darum.
Hallo Mirko,
Du meinst also, anstatt Gedanken auszutauschen und Argumente abzuwägen
sollten wir einfach abstimmen?
Ich halte das nicht für sinnvoll.
Ich stimme mit Dir darin überein, dass Diskussionen im Wiki manchmal
schwierig zu überblicken sind. Aber für Diskussionen gibt es ja auch
die Mailingliste.
Mit freundlichen Grüßen,
Zeno Gantner