Ich gebe es einfach so weiter, falls jemand aus der Wikipedia-Gemeinde im
September Zeit und Lust hätte...
Gruß Ilja
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Wissen im Netz. Botanik und Pflanzentransfer in europäischen
Korrespondenznetzen des 18. Jahrhunderts
Interdisziplinäre Tagung im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wissensfelder der
Neuzeit. Entstehung und Aufbau der europäischen Informationskultur"
Ort: Institut für Europäische Kulturgeschichte, Universität Augsburg
Termin: 9. - 11. September 2004
Die Tagung ist der vergleichenden Erforschung europäischer
Korrespondenznetze der Frühen Neuzeit gewidmet. Damit sind Briefwechsel
gemeint, die durch weiträumig grenzüberschreitende Kommunikation
charakterisiert sind. Standen bisher die zentralen Figuren solcher
Korrespondenzen - etwa Erasmus von Rotterdam, Henry Oldenburg oder Albrecht
von Haller - im Mittelpunkt des Interesses, soll nun auf dem Weg des
Vergleichs eine übergreifende Analyse von Netzwerken brieflicher
Kommunikation versucht werden. Die Hauptziele werden darin bestehen, im
wissenschaftsgeschichtlichen Kontext die Bedeutung sozialer Verflechtung für
Emergenz und Transfer des Wissens zu untersuchen und zugleich Einblick in
die Funktionsweise von Korrespondenznetzen als Medien der Vergemeinschaftung
und Gruppenbildung über geographische Grenzen hinweg zu erhalten.
Dazu bedarf es eines konkreten Gegenstandes, dessen Kohärenz durch klare
thematische Beschränkung gewährleistet werden soll. Die Organisatoren haben
sich für den Themenbereich "Botanik und Pflanzentransfer im 18. Jahrhundert"
entschieden. Anhand des Austausches von und über Pflanzen können
exemplarisch Funktionsweisen europäischer Korrespondenznetze vergleichend
analysiert werden. Ein Motiv, gerade den Pflanzentransfer herauszugreifen,
besteht darin, dass auf diesem Gebiet moderner Wissenschaft der
Realienaustausch, der während der Frühen Neuzeit im allgemeinen im
Zusammenhang mit Korrespondenznetzen gepflegt wurde, eine besonders wichtige
Rolle spielte. An diesem Austausch läßt sich zum einen die Verbindung
zwischen Kommunikation und der Ordnung von Wissen (botanische
Ordnungssysteme: Herbarien, Gärten, Florenwerke usw.) studieren. Zum anderen
zeigen sich darin vielfältige Kommunikationsprozesse zwischen 'globaler'
Wissenschaft und 'lokaler' Gesellschaft, namentlich bei den Bemühungen,
Pflanzen gesellschaftlich nutzbar zu machen (Medizin, Agronomie, Gewerbe
usw.).
Die Tagung verbindet Vorträge zu einzelnen Korrespondenznetzen mit Vorträgen
zu Kultur-, Medien- und Wissenschaftsgeschichte, die dazu dienen sollen,
Briefwechsel in größeren historischen Zusammenhängen zu sehen. Besonderes
Anliegen der Veranstaltung ist darüber hinaus die Diskussion und Erprobung
methodischer Herangehensweisen an Korrespondenznetze. Dazu ist als
gesonderter Teil der Tagung ein eigener Workshop vorgesehen, der sich mit
der Netzwerkanalyse als Verfahren zur Darstellung und Interpretation von
Beziehungsnetzen beschäftigt. Die Leistungsfähigkeit und der Ertrag der
Netzwerkanalyse bei der Erforschung von Briefwechseln sollen auf der Basis
vorab verteilter Texte und kurzer Präsentationen von Experten diskutiert
werden.
Die Tagung wird im Rahmen des Graduiertenkollegs "Wissensfelder der Neuzeit.
Entstehung und Aufbau der europäischen Informationskultur" (Sprecher des
Graduiertenkollegs: Prof. Dr. Johannes Burkhardt; stellvertretender
Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber) am Institut für Europäische
Kulturgeschichte der Universität Augsburg ausgerichtet.
Eine frühzeitige Anmeldung von Interessenten für die Tagung ist wegen
begrenzter Hotelkapazitäten (Großveranstaltungen in Augsburg zu derselben
Zeit) empfehlenswert.