Hallo!
Mathias Schindler schrieb:
"gleichzeitig sorgt die gegenseitige Kontrolle und das Lektorat der
Autorenschaft innerhalb der wikipedia für eine höchste Verlässlichkeit der
Angaben."
Ich warte noch auf den ersten kritischen Zeitungsartikel, in der uns mal jemand
beim Wort nimmt. Es wimmelt doch nur so von Artikeln mit nicht zu Ende geführten
Zusammenfassungen, einseitigen Schwerpunktsetzungen, Semiprofessionellen
Erklärungen, unverständlichem Fachblafasel und Lücken, Lücken, Lücken. Viele
Artikel werden nur von einer Hand voll selbst ernannter Experten geschrieben und
die anderen Wikipedianer gucken höchstens ob die Form stimmt, da sie den Inhalt
selbst nicht beurteilen können.
Auf lange Sicht mag das Wiki-Prinzip ja klappen, aber in der jetzigen Form lässt
sich die gesamte Wikipedia nicht mit einer herausgegebenen Enzyklopädie
vergleichen, da alles im Fluss ist und laufend neue Baustellen entstehen (was ja
auch gut ist).
Ich kenne keine wirklich überzeugende Antwort auf den Einwand, wie man als Laie
einem fachfremden Artikel vertrauen können soll, wenn er nicht gerade eine
ellenlange Versionsgeschichte mit einer Vielzahl von Autoren aufweist und ein
"Exzellenter Artikel" dranpappt. Die Antwort auf
[[Wikipedia:Unsere_Antworten_auf_Kritik#Wie_kann_ich_einem_Artikel_vertrauen]]
ist ja wohl lächerlich - wieviel Prozent der Artikel werden wirklich "von
Tausenden konstant überarbeitet?"
Momentan mag das neue Konzept und die Schwäche anderer Medien der Wikipedia noch
zugute kommen, aber wenn sie erstmal breiter bekannt ist, werden die Leute schon
merken, dass auch ziemlich viel Murks drinsteht.
Das ist jetzt nicht als Mießmache der gesamten Wikipedia zu sehen, sondern eher
als Hinweis, dass der Schritt zur wirklich ernstzunehmenden Konkurrenz erst mit
Projekten wie WikiReader, Sammlungen von Exzellenten Artikel oder auf andere
Weise begutachteten Artikeln erfolgt.
Gruss,
Jakob