Uli schrieb: (...)
> das System Wikipedia ist für Vandalismusattacken weit
>anfälliger als gerne behauptet wird.
>
Zumindest das Löschen ganzer Absätze könnte doch von
der Software "erkannt" und angezeigt werden, oder nicht?
Rainer
----- Original Message -----
From: "Ulrich Fuchs" <mail(a)ulrich-fuchs.de>
To: "Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia" <wikide-l(a)Wikipedia.org>
Subject: Re: [Wikide-l] Re:Vandalismusanfälligkeit der Wikipedia - eine erste etwas systematischere Untersuchung.
Date: Mon, 6 Dec 2004 07:43:50 +0100
> [...] ich [habe] bewusst die Zeiten aufgezeichnet, mit denen die Wikipedia
> reagiert hat. Diese Zeiten lassen nämlich vermutlich Aussagen darüber zu, wie
> das System arbeitet: Man erkennt meiner Meinung nach sehr deutlich, dass die
> Beobachtungslisten stärker benutzt werden als die Recent Changes, zumindest
> wenn es um die Entdeckung von Vandalismus geht. Diese Aussage hat vorher noch
> keiner getroffen. Sie ist insofern interessant, als sie zeigt, dass die
> Recent Changes in ihrer Bedeutung gegenüber der Anfangszeit der Wikipedia
> verlieren, als sie das Haupt-Arbeitsinstrument der Wikipedianer waren. Für
> die Funktionsweise der Wikipedia würde es einen grundlegenden Wandel bedeuten
> (oder hätte den schon bedeuted), wenn sich der Focus der Teilnehmer von den
> aktuellen Änderungen auf die langfristigeren Änderungen auf den
> Beobachtungslisten verschiebt.
>
Zugegeben, diese Verscheibung hat sich bei mir vor gut einem Jahr vollzogen.
Bis dahin konnte ich noch jede Änderung registrieren, und in den Artikeln
die mich interessieren / wo ich etwas Ahnung von habe, nachschauen. Das ist
seitdem nicht mehr denkbar.
Der Titel der Untersuchung "Vandalismus" ist übrigens zu eng. Die
eingebauten Änderungen, von dir absichtlich gemacht (=Vandalismus),
sind im Wikipediaalltag oft auch reines Unwissen, Irrtum, ... und
fallen, wenn jemand in guter Absicht 20 akzeptable Änderungen und
einen Schnitzer macht, auch nicht per "Oh, die IP vandaliert" auf.
Man sollte nicht den Erfindungsreichtum "pfiffiger" Vandalierer
unterschätzen. Es wird die Zeit kommen, wo der Ehrgeiz von Vandalen
darin besteht, möglichts lange unentdeckt zu bleiben. Die "dummen"
Vandalierer (Vulgärausdrücke etc.) findet jeder, die unauffälligen
(a la Uli's Test) eben kaum jemand.
Schewek
--
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Und wie stellt sich Spitzenkoch Uli das vor? Soll jeder, der bei Wikipedia
mitkochen will, erst eine Meisterprüfung als Koch nach vorheriger Lehrzeit
bei anderen Spitzenköchen bestehen ?
Jakob Voss schrieb:
>"The Art of Computer Programming" von Donald E. Knuth (eines der wenigen
>nahezu fehlerfreie Bücher) ist beispielsweise so vertrauenswürdig, weil
Was das Werk von Knuth und die Wikipedia gemeinsam haben:
Beide sind noch lange nicht fertig.
Grüße,
Zeno
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On Sun, 5 Dec 2004 16:38:12 +0100
Michael Gruhl <m_gruhl(a)web.de> wrote:
> Weil die GNU-Lizenz es erlaubt, die Bilder
> weiterzuverwenden, abzuändern
> etc.
Wie ueblich wird nicht verstanden, was die GNU FDL Lizenz
leistet. Diese Lizenz und andere Open-Content-Lizenzen wie
CC betreffen ausschliesslich die in das konkrete Bild
eingeflossene geistige Leistung, soweit sie durch die
Urheberrechtsgesetzgebung geschuetzt ist (einschliesslich
der Leistungsschutzrechte des de UrhG).
Sie betreffen NICHT andere gesetzliche Schutzrechte wie das
Markenrecht.
Soweit ein Produktlogo urheberrechtlich geschuetzt ist,
bedarf die Vervielfaeltigung der Genehmigung des
Rechtsinhabers, es sei denn es greift eine gesetzliche
Schranke (Zitatrecht). Nach gueltigem Meinungsbild duerfen
solche Bilder in der Wikipedia nicht verwendet werden,
wobei man allerdings unterschiedlicher Ansicht sein kann,
ob dies auch Faelle betrifft, bei denen man Bildlizenz und
BildINHALTslizenz trennen kann.
Wird ein geschuetztes Logo im Stadtbild fotografiert (der
Mercedesstern ist kein gutes Beispiel, weil sicher kein
urheberrechtlicher Schutz besteht und dieser wohl auch
schon abgelaufen waere), so kann zwar dieses Foto unter GNU
FDL gestellt werden, aber dies betrifft nicht den
Bildinhalt, das Logo.
Bei einer markenrechtlich relevanten Verwendung eines Logos
(etwa im geschaeftlichen Verkehr) haftet der Verwender
gegenueber dem Markenrechtsinhaber mit oder ohne GNU FDL.
Gleiches gilt auch fuer Wappen: Wird ein selbst erstelltes
Wappen etwa einer Stadt unter GNU FDL gestellt, so kann ein
Dritter in Uebereinstimmung mit der GNU FDL dieses Wappen
im Briefkopf fuehren und gewerblich verwenden - aber
aufgrund des Namensrechts oder des hoheitlichen
Wappenrechts kann die Stadt dann gegen diesen Dritten
vorgehen - die Wikipedia haftet dann meines Erachtens
nicht, es sei denn man konstruiert aus dem
Freiheitsgrundsatz der Wikipedia einen rechtlich bindenden
Verstrauensschutz Dritter, die - wie die meisten hier -
nicht in der Lage sind, zwischen Markenrecht (bzw. anderen
Schutzrechten) und Urheberrecht zu unterscheiden.
Geschmacksmusterrechtlich gesehen darf uebrigens auch kein
Dritter unsere ICE-Bilder auf kommerziell vertriebene
Postkarten drucken, selbst wenn ihn dazu die GNU FDL
berechtigte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:InterCityExpress
Klaus Graf
Klaus Graf
Klaus Graf
moin
ich überlege mir gerade einige artikel mit firmenlogos und/oder
produktfotos zu bereichern.
wie zum beispiel beim TI-89, dort ist nen kleines foto zu sehen.
die frage ist nun ob ich selbst foros von produkten machen darf und
diese dann in die artikel einbauen darf.
und wie schaut es mit den firmenlogos aus? wenn man beispielsweise das
Sun Microsystems Logo knipst und es in den passenden artikel stellt?
cu florian hannemann
Ich finde dieses [[Quodlibet]] mit Lobes- und Klageliedern zur
Wikipedia sehr interessant. Es schärft jedenfalls meinen kritischen
Blick auf diese einzigartige Quelle, und das ist schon mal gut so.
Als Wenignutzer traue ich mir selbst kein fundiertes Qualitätsurteil
über die deutschsprachige Wikipedia zu - was ich lese, ist teilweise
sehr gut, teilweise mehr als dürftig.
Als Enzyklopädie im klassischen Sinn verstehe ich die Wikipedia nicht
und damit auch nicht ganz diesen Wettlauf mit der "Konkurrenz".
>Ulrich Fuchs wrote:
>> Und ich glaube nicht an Hypertexte. Ich kenne nicht einen einzigen
>>Hypertext,
>> der in dem Sinne funktionieren würde, dass man schnell die
>>Informationen
>> findet, die man braucht, selbst wenn sie irgendwo drinstehen. Sie
>> funktionieren erst dann, wenn man Konzepte oben drauf setzt, die
>>dem Prinzip
>> des Hypertexts diametral entgegen laufen (wie Suchmaschinen,
>>Thematische
>> Baumstrukturen, die Artikelstichworte der Wikipedia etc.)
Mit meinem schon lange verkümmerten Abitur- und Schmalspurstudium-
Wissen verstehe ich noch nicht diesen "diametralen Gegensatz".
Melvin antwortete:
>
>ja, ich teile auch die Kritik Simanowskis am Hypertext,
Die Kritik Simanowski kenne ich auch noch nicht, bin aber schon ganz
neugierig, in der Wikipedia einen guten Link dazu zu finden.
Meine paar Worte zum Sonntag,
Gruß, Rainer (Sti)
Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia <wikide-l(a)Wikipedia.org> schrieb am 03.12.04 18:39:47:
>
> Stefan Kühn <kuehns(a)uni-trier.de> writes:
>
> > Ist also ein Text dunkelgrün hinterlegt, weiß der Nutzer, dieser Text
> > wurde seit vielen Versionen nicht mehr editiert, also ist er
> > wahrscheinlich sehr vertrauenswürdig.
>
> Das wäre ein Fehlschluß. In deinem Beispiel besagt dunkelgrün genau
> das, was du sagst: der Nutzer weiß, "dieser Text wurde seit vielen
> Versionen nicht mehr editiert" und mehr nicht. Manche Fehler wurden
> über Monate nicht erkannt.
Ich kann in dem letzten Satz keinen Widerspruch zu der Anfangsaussage von Stefan
erkennen. Stefan schreibt, dass ein Textteil, der über viele Versionen nicht geändert
wurde _wahrscheinlich_ sehr vertrauenswürdig ist. Es behauptet nicht, dass diese
Information auf jeden Fall vertrauenswürdig ist.
Deine Aussage, dass manche Fehler über Monate nicht erkannt werden, kann unabhängig
davon wahr sein. Wobei es besser wäre von Anzahl der Änderungen statt von Monaten
zu reden. Also: manche Fehler überdauern viele Änderungen im Artikel, es ist aber
halt nicht sehr wahrscheinlich.
Viele Grüße,
Marco
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