Am Sonntag, 18. Juli 2004 22:27 schrieb Gerhard Jahnke:
Hallo,
am Sun, 18 Jul 2004 19:30:29 +0200 schrieb Ivo Köthnig:
Natürlich! Wenn ich einen Kurs besucht habe, hab
ich mir doch vorher die
Bedingungen angeschaut. Wenn sie mir nicht passen, kann ich entweder
versuchen den Dozenten dazu zu bewegen diese zu streichen oder
abzumildern, oder ich besuche den Kurs halt nicht, wenn ich die Kriterien
für mich unzumutbar halte.
Die Option hat man aber nur, wenn es Alternativen gibt bzw. der Schein für
den angestrebten Studienabschluss nicht obligatorisch ist.
Und selbst dann kann man sich noch fragen, wie schwerwiegend das ganze ist.
Selbst wenn ich mir dieser "Zwang" nicht gefallen würde, würde ich dieses
kleine Übel doch in kauf nehmen.
Es gibt auch
Studenten, die meinen, es wäre ungerechtfertig eine
Hausarbeit anzufertigen, nur weil das in ihrem Fach in anderen Kursen
unüblich ist. Und nur weil es unüblich ist einen Beitrag für die
Wikipedia zu verfassen ist das doch noch lange nicht unzulässig oder
ungerechtfertigt.
Nicht deshalb, weil es unüblich ist, sondern deshalb, weil man damit die
Verwertungsrechte an seiner geistigen Leistung abtritt, ohne diese vergütet
zu bekommen. Es ist schön, wenn jemand das freiwillig tut, aber man sollte
niemanden dazu zwingen.
Die gibt man ja überhaupt nicht ab. Man kann es gerne trotzdem noch
verkaufen/verwerten. Es ist nur schwieriger einen Käufer/Abnehmer zu finden.
Und mal ganz ehrlich. Ich habe bisher noch keine meiner Arbeiten zu Geld
gemacht. Unabhängig davon wie gut die nun waren oder nicht, hätte mir das
sicher auch niemand abgekauft. Wenn man hier zu einer Leistung gezwungen
wäre, die man wirklich irgendwie sinnvoll verwerten könnte und besonders viel
Wert hätte, wäre das sicher nicht nur einen Schein wert.
Und wie schon
gesagt: Gezwungen wird dazu niemand. Es ist nur ein
Kriterium zur Scheinvergabe.
Und wird damit zum Zwang, wenn der Schein zum Abschluss des Studiums
benötigt wird.
Was ich in diesem Fall kaum annehmen würde...
Man kann den
Kurs sogar trotzdem besuchen, um das
vermittelte Wissen zu erlangen.
Die wenigsten Leute studieren nur zum Wissenserwerb. Ein Studium ist doch
meistens auch eine Berufsausbildung, und zur Dokumentation derselben
benötigt man den entsprechenden Abschluss.
Als wer studiert, nur um einen Abschluss zu bekommen, ist in seinem späteren
Beruf selten besonders gut. Aber das ist ein anderes Thema.
Die
Einstellung sich zu etwas gezwungen zu fühlen scheint mir recht
verbreitet zu sein. Gezwungen eine Leistung zu erbringen ist man doch
immer, wenn man etwas haben will.
Es ging ja nicht um das Erbringen der Leistung (Schreiben des Artikels),
sondern um das Verschenken derselben (Veröffentlichung in der Wikipedia).
Dieser Zwang ist meines Erachtens nicht statthaft.
Die Frage ist, welchem Zweck das Einstellen in der Wikipedia dienen soll. Wenn
es ums bloße Schenken geht sicher nicht. Wenn damit Teamarbeit gefördert
werden soll schon eher. Wenn damit nachfolgenden Studenten das Studium
erleichtert werden soll, sicher auch... Das ist sicher eine Frage der
Begründung.
--Ivo Köthnig