Kurt Jansson schrieb an anderem Ort:
Es mangelt nicht an Vielfalt. Sondern an Menschen, die bereit sind, die Dreckarbeit zu machen.
:Der Begriff Dreckarbeit ist hier mit oder ohne Fugen-S unpassend. Dreckarbeit sind schlecht geschriebene Texte und herabsetzende Bemerkungen in Diskussionen. An Menschen, die bereit sind, so etwas machen, mangelt es gerade nicht. Es mangelt viel mehr an solchen, die bereit sind, gute inhaltliche Arbeit zu machen und die außerdem genügend Nerven haben, um im Konfliktfall den Gegner noch respektvoll zu behandeln. Dass eine Reihe solcher Menschen das Projekt frustriert verlassen (haben), wird zu leicht hingenommen.
Doch nie hatte man wie der Brockhaus den Anspruch, einen Kanon wichtigen Wissens festzulegen. Nie wollte man dem Leser vorschreiben, was ihn zu interessieren habe und über welche Trivialitäten er sich doch bitte in anderen, weniger anspruchsvollen Werken informieren möge.
:Das habe ich in WP-Diskussionen und Löschentscheidungen häufig anders erlebt.
Im Inneren des Projekts, im Maschinenraum, in dem - von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen - schwitzend und keuchend der harte Kern der Community schuftet...
:Dieser harte Kern teilt sich in meiner Wahrnehmung auf in Handwerker einerseits, die eher still und effizient vor sich hin arbeiten, und arrogante Aufseher-Typen andererseits, die selbst oft kaum bessere Sätze zusammen bekommen als die, die sie wegputzen.
Die vielbeschworene Weisheit der Massen ist nicht über alle denkbaren Themengebiete gleich verteilt.
:Das gilt auch für die Müllmänner, die Inhalte als Müll ansehen, von denen sie schlicht nichts verstehen.
Leider ist Relevanz in diesem Zusammenhang ein ziemlich dummes Wort.
:Was ist daran dumm? Dass ein Konsens zu den Relevanzkriterien schwer zu finden ist, macht die Frage nicht dumm. "Hierum können und wollen wir uns kümmern"-Kriterien sind mMn nicht weniger dumm. Wer definiert das wir? Wen wollen wir einschließen, wen ausschließen, auch und gerade durch "unsere" Haltung gegenüber neuen Autoren? Was WP grundsätzlich von anderen Nachschlagewerken unterscheidet, sind die Werbefreiheit und das NPOV-Prinzip. Das muss m.E. weiterhin durchgesetzt werden, dafür sind Kriterien immer wieder auszuhandeln und anzupassen. Bei den Themen sollten wir offener als bisher sein. Die Grenze liegt für mich bei strafrechtlich relevanten Inhalten und Persönlichkeitsschutz-Fragen. Gruß, rainersti