>> Nur zur Erinnerung: Es gibt den Vorschlag, Löschhölle und
>> Qualitätssicherung unter neuem Namen zu vereinigen. Das sollten wir machen.
>
>Wird dazu schon irgendwo ein Meinungsbild vorbereitet? Als Bezeichnung nach
>der Fusion käme weiterhin "Qualitätssicherung" in Frage, auch wenn die
>Löschkandidaten der größere Partner sind.
>
Vielleicht klingt es zu sehr medizinisch, aber ich bin Mediziner und fände
"Quarantäne" auch passend.
Gruß, Rainersti
Am 12.12.2009 um 15:22 schrieb rainersti:
> Der Begriff Dreckarbeit ist hier mit oder ohne Fugen-S unpassend.
> Dreckarbeit sind schlecht geschriebene Texte und herabsetzende
> Bemerkungen in Diskussionen. An Menschen, die bereit sind, so etwas
> machen, mangelt es gerade nicht. Es mangelt viel mehr an solchen,
> die bereit sind, gute inhaltliche Arbeit zu machen und die außerdem
> genügend Nerven haben, um im Konfliktfall den „Gegner“ noch
> respektvoll zu behandeln. Dass eine Reihe solcher Menschen das
> Projekt frustriert verlassen (haben), wird zu leicht hingenommen.
"Drecksarbeit" wird im allgemeinen als Arbeit mit Dreck verstanden,
nicht als die Erzeugung desselben. Da bist du in der Sache also mit
Kurt grundsätzlich einer Meinung.
> Das habe ich in WP-Diskussionen und Löschentscheidungen häufig
> anders erlebt.
Stimmt. Da muss man langsam mal gegensteuern.
> Dieser „harte Kern“ teilt sich in meiner Wahrnehmung auf in
> Handwerker einerseits, die eher still und effizient vor sich hin
> arbeiten, und arrogante Aufseher-Typen andererseits, die selbst oft
> kaum bessere Sätze zusammen bekommen als die, die sie wegputzen.
Dann müssen wir denen auf die Finger hauen.
> Das gilt auch für die Müllmänner, die Inhalte als Müll ansehen, von
> denen sie schlicht nichts verstehen.
Dann müssen wir denen auf die Finger hauen.
Gruß, Rainer
am 12.12.2009 16:28:46 hatte Philipp geschrieben:
>Zum anderen, und das ist viel wichtiger, besteht ja bei jeder Art von
>"Aufnahmekriterien" die Frage, nach welchen Grundprinzipien solche
>Kriterien aufgebaut werden sollen. Diese Kriterium anhand einer
>Bedeutung in der realen Welt zu orientieren ist für mich das
>natürliche und deswegen wird das ja faktisch in den Relevanzkriterien
>und Löschdiskussionen so gemacht. Die Quizfrage ist immer nur, wie man
>diese misst.
>
Im vorigen Jahrtausend war das mit der Bedeutung "in der realen" Welt
möglicherweise leichter zu ermessen. Heute, wo "reale" und "virtuelle"
Welten sich durchdringen, sind wir noch auf der Suche nach Maßstäben.
Wir ahnen immerhin, dass wir sie kaum mit Suchmaschinen finden werden.
Ich nannte Werbefreiheit und NPOV und auch die Ausschlusskriterien.
Qualität ist mir auch wichtig, mindestens eine Bewertung der Artikelqualität.
"Exzellent" und "lesenswert" ist zu wenig. Es sollte auch "schlechte" Noten
geben.
Gruß, rainersti
Am 12. Dezember 2009 15:22 schrieb rainersti <rainersti(a)gmx.de>:
> Kurt Jansson schrieb an anderem Ort:
> Leider ist Relevanz in diesem Zusammenhang ein ziemlich dummes Wort.
>
> :Was ist daran dumm? Dass ein Konsens zu den Relevanzkriterien schwer zu finden ist, macht die Frage nicht dumm. "Hierum können und wollen wir uns kümmern"-Kriterien sind mMn nicht weniger „dumm“. Wer definiert das „wir“? Wen wollen „wir“ einschließen, wen ausschließen, auch und gerade durch "unsere" Haltung gegenüber neuen Autoren? Was WP grundsätzlich von anderen Nachschlagewerken unterscheidet, sind die Werbefreiheit und das NPOV-Prinzip. Das muss m.E. weiterhin durchgesetzt werden, dafür sind Kriterien immer wieder auszuhandeln und anzupassen. Bei den Themen sollten wir offener als bisher sein. Die Grenze liegt für mich bei strafrechtlich relevanten Inhalten und Persönlichkeitsschutz-Fragen. Gruß, rainersti
Hier bin ich auch mit Kurt nicht einer Meinung. Zum Einen denke ich,
dass seine Behauptung, "Relevanz" im eigentlichen Wortsinne wäre nie
das Ziel gewesen, nicht ganz richtig ist.
Zum anderen, und das ist viel wichtiger, besteht ja bei jeder Art von
"Aufnahmekriterien" die Frage, nach welchen Grundprinzipien solche
Kriterien aufgebaut werden sollen. Diese Kriterium anhand einer
Bedeutung in der realen Welt zu orientieren ist für mich das
natürliche und deswegen wird das ja faktisch in den Relevanzkriterien
und Löschdiskussionen so gemacht. Die Quizfrage ist immer nur, wie man
diese misst.
Viele Grüße
Philipp
Viele Grüße
Philipp
rainersti schrieb:
> Es mangelt viel mehr an solchen, die bereit sind, gute inhaltliche Arbeit zu machen und die außerdem genügend Nerven haben, um im Konfliktfall den „Gegner“ noch respektvoll zu behandeln. Dass eine Reihe solcher Menschen das Projekt frustriert verlassen (haben), wird zu leicht hingenommen.
Mehr noch: Es wird bewusst gefördert. Wie kann es sein, dass ein
Benutzer gesperrt wird, der (wenn auch in sehr unfreundlichem Ton) über
mehrere Jahre einen POV-Pusher aus dem von ihm geschriebenen Artikel
vertreiben will?
> :Das habe ich in WP-Diskussionen und Löschentscheidungen häufig anders erlebt.
Du kriegst die Auszeichnung in der Untertreibung der Woche. Schon die
RKs, in denen ein Professor per se relevant ist, über Paris Hilton aber
ernsthaft diskutiert wird (und das "behalten" einzig mit einem Buch,
nicht aber mit der unübersehbaren Medienpräsenz begründet wird), sind
von vorne bis hinten ein Beispiel dafür, dass nur einige Themen auch
"würdige Themen" sind.
> arrogante Aufseher-Typen andererseits, die selbst oft kaum bessere Sätze zusammen bekommen als die, die sie wegputzen.
Ooooh ja. Hat mal irgendwer die "Artikel", die unser Weissbier
geschrieben hat, angesehen? Oder die Meisterleistungen von Leuten wie
Tom md, Eingangskontrolle oder ähnlichen Gestalten?
> :Das gilt auch für die Müllmänner, die Inhalte als Müll ansehen, von denen sie schlicht nichts verstehen.
*grins* Wie wahr.
> :Was ist daran dumm? Dass ein Konsens zu den Relevanzkriterien schwer zu finden ist, macht die Frage nicht dumm.
Dumm ist eigentlich nur, den Kram nach für jeden Bereich anderen
Kriterien zu bemessen.
--
Kai F. Lahmann
Kurt Jansson schrieb an anderem Ort:
Es mangelt nicht an Vielfalt. Sondern an Menschen, die bereit sind, die Dreckarbeit zu machen.
:Der Begriff Dreckarbeit ist hier mit oder ohne Fugen-S unpassend. Dreckarbeit sind schlecht geschriebene Texte und herabsetzende Bemerkungen in Diskussionen. An Menschen, die bereit sind, so etwas machen, mangelt es gerade nicht. Es mangelt viel mehr an solchen, die bereit sind, gute inhaltliche Arbeit zu machen und die außerdem genügend Nerven haben, um im Konfliktfall den Gegner noch respektvoll zu behandeln. Dass eine Reihe solcher Menschen das Projekt frustriert verlassen (haben), wird zu leicht hingenommen.
Doch nie hatte man wie der Brockhaus den Anspruch, einen Kanon wichtigen Wissens festzulegen. Nie wollte man dem Leser vorschreiben, was ihn zu interessieren habe und über welche Trivialitäten er sich doch bitte in anderen, weniger anspruchsvollen Werken informieren möge.
:Das habe ich in WP-Diskussionen und Löschentscheidungen häufig anders erlebt.
Im Inneren des Projekts, im Maschinenraum, in dem - von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen - schwitzend und keuchend der harte Kern der Community schuftet...
:Dieser harte Kern teilt sich in meiner Wahrnehmung auf in Handwerker einerseits, die eher still und effizient vor sich hin arbeiten, und arrogante Aufseher-Typen andererseits, die selbst oft kaum bessere Sätze zusammen bekommen als die, die sie wegputzen.
Die vielbeschworene Weisheit der Massen ist nicht über alle denkbaren Themengebiete gleich verteilt.
:Das gilt auch für die Müllmänner, die Inhalte als Müll ansehen, von denen sie schlicht nichts verstehen.
Leider ist Relevanz in diesem Zusammenhang ein ziemlich dummes Wort.
:Was ist daran dumm? Dass ein Konsens zu den Relevanzkriterien schwer zu finden ist, macht die Frage nicht dumm. "Hierum können und wollen wir uns kümmern"-Kriterien sind mMn nicht weniger dumm. Wer definiert das wir? Wen wollen wir einschließen, wen ausschließen, auch und gerade durch "unsere" Haltung gegenüber neuen Autoren? Was WP grundsätzlich von anderen Nachschlagewerken unterscheidet, sind die Werbefreiheit und das NPOV-Prinzip. Das muss m.E. weiterhin durchgesetzt werden, dafür sind Kriterien immer wieder auszuhandeln und anzupassen. Bei den Themen sollten wir offener als bisher sein. Die Grenze liegt für mich bei strafrechtlich relevanten Inhalten und Persönlichkeitsschutz-Fragen. Gruß, rainersti
Ich finde es etwas fragwürdig, dass hier die (sicher eherenvolle) Leistung der andauernden Artikelpflege gegenüber dem Schaffen neuer Artikel so stark überhöht wird. So toll ist das, was die bezeichneten "Redakteure" (wenn es sie den überhaupt gibt) leisten, nun auch wieder nicht.
Drei Punkte halte ich in erster Linie für fragwürdig:
Erstens wird auch in diesem Text nicht schlüssig erklärt, warum es eine Katastrophe ist, wenn in einem Artikel über ein kleines Kaff ein seit zwei, drei Jahren nicht mehr amtierender Bürgermeister aufgeführt ist. Hauptsache, es gibt überhaupt einen Beitrag über das Kaff (Ja, ich weiß: Die alte In-und-Ex-Frage).
Zweitens ist es unwahrscheinlich, dass durch eine geringere Artikelanzahl mittels strenger Relevanzkriterien eine bessere Pflege der dann wenigen Artikel erzwungen würde. Wenn man nun beispielsweise festlegen würde, dass Ortsteile von Gemeinden nicht mehr relevant wären, sondern nur die Gemeinde selbst, würde ich als Lokal-Wikipedianer sicher nicht meine freien Kapazitäten mit der Einarbeitung neuer Forschungserkenntnisse zu Exoplaneten oder Stücken der zeitgenössischen E-Musik auslasten. Naja, vielleicht würde ich mal wieder öfter joggen gehen. Das wäre ja auch was...
Dritten ist das Problem des Daten- und Quellenabgleichs ein unnötigerweise selbst geschaffenes Scheinproblem. Wären diejenigen, die sich für die "institutionalisierte Wikipedia" halten, nicht seit zwei, drei Jahren so geil auf Fußnoten und Quellenbelege, gäbe es diesen Angeblichen Notstand überhaupt nicht. Imho sind 90 Prozent der Fußnoten unnötig, weil sie Fakten, die unstrittig, logisch und auch ohne Quellen plausibel sind, belegen sollen.
Grundsätzlich halte ich die berühmten Simpsons-Einzelfolgen-Artikel natürlich auch für Hirnriss. Aber wenn es sie gäbe, wäre das auch nicht schlimm. Welcher vernünftige Mensch würde den Unfug denn lesen? Und wenn sich ein halbes Dutzend Freaks in den betreffenden Artikeln Editwars liefern würden: Viel Spaß dabei! Vielleicht ist das ja eine Art Therapie.
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: "Kurt Jansson" <jansson(a)gmx.net>
> Gesendet: 11.12.09 10:46:16
> An: wikide-l(a)lists.wikimedia.org
> Betreff: [Wikide-l] Hilferuf aus dem Maschinenraum
> Ich habe einen Beitrag zur Debatte um die Relevanzkriterien auf Spiegel Online
> veröffentlicht:
> http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,666407,00.html
>
> Viele Grüße
> Kurt
>
>
> _______________________________________________
> WikiDE-l mailing list
> WikiDE-l(a)lists.wikimedia.org
> https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/wikide-l
>
______________________________________________________
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Guten Abend
Passend zur aktuellen Diskussion ist ein knapp 5-minütiges Interview mit dem
Frankfurter Soziologen Christian Stegbauer vom September in der Sendung
Netzgespräch auf Schweizer Radio DRS 2 (keine Angst, nicht auf Schweizerisch
;-)):
http://www.drs2.ch/www/de/drs2/sendungen/netzgespraech/106545.sh10099824.ht…
Gruss,
Nando
Ein Hinweis auf eine Stellenausschreibung:
http://www.jki.bund.de/cln_044/nn_807080/DE/Aktuelles/OffeneStellen/2009/EP…
Die entwickelte Software ist Opensource und könnte auch für Wikipedia
relevant sein. Vielleicht ist jemand an einer kurzfristigen Stelle
interessiert? Bewerbungsfrist ist 18. Dezember!
Gregor
hi
Mir ist gerade eben eine Aktion begegnet, die mit "schockierend" noch
beschönigt ist.
Der neue Benutzer "Hengstschwanz" (zugegeben ein diskutabler
Benutzername) erstellt einen Artikel über eine Wüstung, die er selbst
über ein Regionallexikon nachweisen kann und die von inzwischen
zahlreichen Google-Treffern belegt ist. Auf diesem Artikel wurde von
einer IP mit der Begründung "Schwachsinniger Fake eines Trolls. Bereits
von Google erfasst, also zügig entsorgen! Danke!" (bei einem
angemeldeten Benutzer wäre diese "Begründung" wohl ein infiniter
Sperrgrund) ein LA gestellt. Nun regt sich dieser Benutzer (definitiv zu
Recht!) über diesen Antrag auf und wird nach Antrag von Johnny
Controletti von Nolispanmo dauerhaft gesperrt.
--
Kai F. Lahmann