> Zusammenfassend:
> 1. Serverbetrieb braucht Geld
> 2. Spenden reichen nicht -> Firmen-Kooperationen
> 3. Firmen können nicht sofort in der Öffentlichkeit agieren
> 4. Ein Teil der Community erfährt erst spät etwas
> 5. Dieser Teil der Community regt sich über die Informationspolitik auf
>
> Es gibt keine Lösung und ich postuliere hiermit das Gesetz, dass nach
> jeder Kooperationsankündigung nach spätestens zwei Wochen der Vorwurf der
> Intransparenz gegenü…
[View More]ber dem Verein auftaucht... ;)
>
> Grüße,
> Christian Thiele / APPER
Warum ist es nicht möglich, dass die Community *vor* Abschluss eines zukünftigen Kooperationsvertrages über die Projektidee informiert wird, Zeit bekommt zu äußern, was sie darüber denkt, und dass die in diesem gemeinsamen Brainstorming der Community aufgetauchten Punkte soweit wie möglich und sinnvoll in den Verhandlungen berücksichtigt werden? Muss denn alles im Geheimen ablaufen, damit z.B. Konkurrenzfirmen oder die Presse nichts mitbekommt, bevor die Verhandlungen nicht abgeschlossen und die Verträge unterschrieben sind?
Das Gefühl der Hilflosigkeit in der Community, was unser gemeinsames Projekt, dessen Wohergehen und guter Ruf uns allen am Herzen liegt, angeht, muss sich bei solchen "Kooperation wurde beschlossen"-Ankündigungen zwangsläufig ausbreiten. Und wenn dann in den Tagen und Wochen nach so einer Ankündigung wesentliche von der Community gestellte Fragen nicht beantwortet werden (Schweigepflicht als Teil des Kooperationsvertrags? Oder Unwissen, oder strategisches Schweigen?), muss sich auch zwangsläufig ein Misstrauen bilden. Denn wer etwas Gutes gemacht hat, braucht es der Community nicht zu verheimlichen - wer schweigt, nährt das Gefühl, dass da etwas Übles kommen wird, und wir können es nicht mehr verhindern.
Wir haben doch als eine der stärksten Marken weltweit durchaus eine Souveränität, was unsere Geschäfte mit irgendwelchen Firmen angeht.
Vielleicht könnten die Verhandlungspartner von unserer Seite (Foundation oder Verein) zukünftig einfordern, dass die Verhandlungen zumindest in inhaltlichen Fragen (die Community hat v.a. Interesse an unserem Ruf und den Details zum geplanten Produkt) öffentlich ablaufen müssen und nicht geheimgehalten werden können, weil sonst die Community rebelliert, weil sie sich übergangen fühlt.
Und falls bestimmte Details zum Produkt einer Schweigepflicht unterliegen, könnte man dann nicht wenigstens antworten, dass man hierzu keine Auskunft geben *darf*, so dass nicht der Eindruck entsteht, der Verein *will* die Community gar nicht informieren?
Martin
[View Less]
Hiho,
etwas verspätet mal ein Bericht von der Wikipedia Academy 2008. Diese
fand vor zwei Wochen in den Räumen der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaft am Gendarmenmarkt in Berlin statt. Motto war
"Mathematik, Wissen, Wikipedia" und die Veranstaltung war Teil des
Jahres der Mathematik. Es waren über beide Tage verteilt etwa 100
Leute da, leider nicht an beiden Tagen 100, so dass die Teilnehmerzahl
etwas hinter meinen Erwartungen zurückblieb.
Finanziert wurde die Veranstaltung …
[View More]vom BMBF und Wikimedia Deutschland,
organisiert vor allem von Frank Schulenburg und Ralf Liebau, vielen
Dank beiden!
Frau Schawahn kam leider nicht, auch ihr Staatssekretär sagte
kurzfristig ab, es gab also zunächst Grußworte von Prof. Dr. Dr. h.c.
Günter Stock, dem Hausherrn als Präsident der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften, gefolgt von einer Einführung von Frank
Schulenburg. Daraufhin erzählte ich etwas über Qualitätsmanagement. Es
folgt eine Interview mit Sue Gardner, der Geschäftsführerin der
Foundation zu ebenselber und dann ein Vortrag von Prof. Dr. Bill
Casselman, University of British Columbia über Wikipedia and the
history of mathematics, siehe
http://www.math.ubc.ca/~cass/wiki-berlin/.
Bill Casselman hielt einen Vortrag über Geschichte der Mathematik in
der Wikipedia, der ziemlich konkret auf Mängel von Artikeln eingeht.
Zwar kommt er zu dem Eindruck, dass die deutsch besser ist als die
englische, ist aber doch sehr kritisch was den Bereich Antike angeht
und ist der Meinung, dass die Autoren ihre Hausaufgaben nicht gut
gemacht haben. Auch wird viel zu selten klar, warum ein bestimmter
Mathematiker Aufnahme gefunden hat.
Die Workshops waren gut besucht (Einführung in Wikipedia), es folgt
ein Abend mit perfektem angenehmem Wetter auf der dachterasse der
Akademie. Samstag dünnte sich das ganze etwas aus, trotzdem waren alle
vier parallelen Workshops mit mindestens 10 Leuten bestückt, der
Wikisource-Workshop mit etwas mehr. Ich war bei Mathias Schindler und
[[Martin Grötschel]] (Generalsekretär der internationalen
mathematischen Union). Grötschel hielt einen Kurzvortrag zu Open
Access, der durch das rege Interesse der Teilnehmer und seine eigene
Begeisterung für das Thema etwas länger wurde. Freie Lizenzen kamen
etwas kurz. Interessante Anekdote, die [[Internationale mathematische
Union]] (IMU) will das gesamte je publizierte mathematische Wissen
digitalisieren. Nach ihren Kalkulationen bräuchten sie 100 Terabyte
Speicher und 100 Millionen Euro, also viel Holz, aber nichts was
komplett unrealistisch wäre. Der Nutzen wäre gigantisch. Das Projekt
scheitert spektakulär an Urheberrecht und Copyright.
Die Podiumsdiskussion litt etwas daran, dass ein Teilnehmer absagte,
wie auch der Moderator [[Holm Friebe]], (Autor von Digitale Bohème)
nur kurzfristig einsprang. Trotzdem gab es einige interessante Punkte:
[[Hans-Georg Weigand]], Vorsitzender der [[Gesellschaft für Didaktik
der Mathematik]], nutzt Wikis in seinen Seminaren. Für ihn war die in
meinem Vortrag erwähnte Zahl von 40.000 Lesern pro Monat für
[[Differentialrechnung]] ein echter Augenöffner. Darüberhinaus sind
die Leute der Meinung, dass Wikipedia sich stärker entscheiden sollte,
für wen man schreibt. Dieses Problem ist in der Tat in Mathematik
relativ ausgeprägt, dass Leser und Artikel nicht so recht
zueinanderfinden können.
Es ergaben sich einige Kooperationspunkte. Das [[Zentralblatt MATH]]
möchte stärker mit uns zusammenarbeiten. Die IMU plant ein [[Felix
Klein]]-Projekt zur Aufbereitung seines dreibändigen Klassikers
"Elementarmathematik vom höheren Standpunkt", in dem Wikis eingesetzt
werden sollen, WikiSource oder Wikiversity wären da geeignete
Projekte. Ich denke mit der Deutschen Mathematikervereinigung und
[[Günther M. Ziegler]] werden wir noch etwas weiter zusammenarbeiten,
auch die Akademie war ganz angetan von der Veranstaltung, das ZDF
haben die wohl auch nicht jeden Tag im Haus. Im Nachgang des Vortrags
erhielt ich auch noch drei Emails von Leuten, die in der Folge an
ihren jeweiligen Standorten einen Vortrag zu Wikipedia halten wollten.
Anwesend war auch Lennart Guldbranson von Wikimedia Sverige, der für
November eine Academy in Lund vorbereitet.
Alles in allem also ein positives Fazit, vielen Dank insbesondere an
Frank und Ralf für die viele Arbeit.
Viele Grüße
Philipp
P.S.: http://www.wikipedia-academy.de/2008/index.php, Photos finden
sich unter http://commons.wikimedia.org/wiki/Wikipedia_Academy_Berlin_2008
[View Less]
Hallo allerseits,
der in den letzten Jahren bei weitem am häufigsten genannte
Kritikpunkt an der Arbeit von Wikimedia Deutschland ist die
Kommunikation. Auch in den vergangenen Tagen ist dieses Thema in
verschiedenen Diskussionsfäden dieser Liste aufgetaucht. Schon seit
längerer Zeit habe ich den Eindruck, dass der immer wieder geäußerte
Vorwurf "Der Verein (gerne auch: die Foundation) informiert so
schlecht" sich mit den Jahren zu einer spezifischen Form der
Wikimedia-Folklore entwickelt hat. …
[View More]Ein Vorwurf, der zu einem festen
Bestandteil der Diskussionstradition geworden ist, nicht mehr
hinterfragt wird und aus keinem Gespräch über den Verein wegzudenken
ist.
Traditionen verbreiten immer eine gewisse Wärme des Vertrauten und
trete hier nicht an, irgendjemandem die wohlige Wärme dieser ganz
spezifischen Wikimedia-Folklore zu nehmen. Einige Fakten möchte ich
aber dennoch in die Diskussion werfen:
1. Der Verein kommuniziert schlecht
Gleichen wir die Behauptung doch mal mit den Fakten ab: Im letzten Jahr
* wurde ein eigenes Wikimedia-Blog geschaffen
(http://blog.wikimedia.de), das nahe am Geschehen von den wichtigsten
Ereignissen berichtet und das auch Nicht-Vorstandsmitgliedern offen
steht
* wurde der Wikimedia-Newsletter reaktiviert, der 2007 in drei
hochinformativen, übersichtlichen und optisch gut gestalteten Ausgaben
erschien
* wurden alle bisher erschienenen Newsletter in einem Archiv
öffentlich zugänglich gemacht (dazu:
http://blog.wikimedia.de/2008/03/11/wikimedia-offnet-newsletter-archiv/)
* wurde auf den verschiedensten Kanälen kommuniziert. Neben dem
bereits erwähnten Newsletter und dem Blog waren dies die beiden
Mailinglisten (VereinDE-l und WikiDE-l), der Kurier und die Seite
"Fragen zur Wikipedia"
* wurden Wikipedianer zu einem "Tag der offenen Tür" eingeladen (eine
Einladung, der bezeichnenderweise niemand nachgekommen ist)
* fand der erste "Communitytag" in Frankfurt am Main statt, der
explizit dem Austausch von Vereins- und Communitymitgliedern diente
und zu dem auch Nicht-Vereinsmitglieder herzlich eingeladen waren.
Hinzu kommt, dass der Vereinsvorstand wohl noch nie so viel Energie in
seinen Jahresbericht gesteckt hat, wie in diesem Jahr. Der Bericht ist
informativ, optisch ansprechend gestaltet und gibt vor allem den
Spendern einen ausgezeichneten Einblick, wofür die Gelder verwendet
werden. Kurzum: Das Ergebnis kann sich sehen lassen - und das ist auch
gut so.
Um ein Zwischenfazit zu ziehen: ich bin persönlich in einer Reihe von
Vereinen aktiv. Kein anderer nutzt so viele Kommunikationskanäle und
hält mich so gut über die Geschehnisse auf dem laufenden wie Wikimedia
Deutschland. Kein anderer wird gleichzeitig so stark für seine
schlechte Kommunikation gerügt.
2. Die Foundation: noch schlimmer als der Verein?
Gestern hieß es, dem deutschen Verein Geld zu spenden, sei schließlich
besser "als dass das Geld irgendwohin nach Amerika fließt wo es
irgendwo versickert". Der "amerikanische Verein" sei "vielen zu
untransparent".
Hier zeigt sich das selbe "Wir sind sooo schlecht
informiert"-Argumentationsmuster. Wer die Entwicklung insbesondere des
letzten Jahres mitverfolgt hat, reibt sich auch hier verwundert die
Augen. Hat ja die Foundation seit dem Amtsantritt von Sue Gardner
verstärkt auf Transparenz gesetzt. Zudem hat genau vor sieben Tagen
die Foundation ihren Jahresplan für 2008/2009 vorgelegt und dies auch
öffentlich kommuniziert:
http://lists.wikimedia.org/pipermail/foundation-l/2008-July/044462.html
Da gibt es eine genaue Auflistung, welche Ziele sich die Foundation
für das kommende Jahr gesetzt hat und zu welchen Zwecken die Einnahmen
2008/2009 verwendet werden sollen. Eine eigene Seite mit Fragen und
Antworten erleichtert den Einstieg ins Thema. Was also bleibt auch bei
der Foundation übrig von dem Vorwurf der Intransparenz? Oder folgt der
Vorwurf womöglich der gleichen Traditionslinie, von der auch der
deutsche Verein betroffen ist?
Eine Schlussbemerkung sei mir noch erlaubt: die immer wieder an die
Wand gemalte Distanz zwischen "Community" und "Verein" ist seit der
Gründung des Vereins mehr und mehr zusammengeschmolzen. Aus der Ferne
ist eine Nähe geworden: von den mittlerweilen mehr als 420
Vereinsmitgliedern gehört ein erheblicher Anteil der Gruppe an, die
ich persönlich als "Kerncommunity" bezeichnen würde. Das war vor zwei
Jahren noch anders. Sicherlich: eine vollständige Deckungsgleichheit
zwischen beiden Grupen gibt es nicht und wird es nie geben - wer heute
vom Verein spricht, meint damit aber schon längst nicht mehr das
kleine Grüppchen, das es noch vor Jahre war, sondern eine wachsende
Zahl von Mitgliedern jener Kerncommunity, die Wikipedia maßgeblich
trägt und voranbringt.
Herzliche Grü0e
Frank
[View Less]
> Ich verstehe nicht ganz, warum eine Gruppe eine institutionelle Rechtsform
> haben muss, bevor sie jemanden bestimmt, der für sie spricht.
>
> Sebastian
Das nennt sich Winnie-Pooh-Logic. Man geht von Jetztzustand (Verein generiert sich als die Community) aus, der einem gefällt. Definiert einen entscheidende Tatsache des Jetztzustandes für konstituierend (Nur (teil)rechtfähige Körperschaften können für die Community sprechen) und kommt zum Schluss: Alles perfekt, weil es anders …
[View More]nicht geht. (Der Verein muss für die Community sprechen, da es eine Rechtsfähige Körperschaft sein muss und es nur eine rechtsfähige Körperschaft im Dunstkreis der Community gibt).
Winnie Pooh drückt es etwas anders aus, aber das Muster ist gleich: Das muss Honig sein, so wahr ich Winnie the Pooh bin. Und fürwahr ich bin Winnie the Pooh, also muss es auch Honig sein.
Gruß syrcro
--
Psssst! Schon vom neuen GMX MultiMessenger gehört?
Der kann`s mit allen: http://www.gmx.net/de/go/multimessenger
[View Less]
@hubertl: danke. sehe ich genauso.
poupou
--- wikide-l-request(a)lists.wikimedia.org <wikide-l-request(a)lists.wikimedia.org> schrieb am So, 6.7.2008:
Message: 2
Date: Sat, 05 Jul 2008 22:10:06 +0200
From: Hubert <hubert.laska(a)gmx.at>
Subject: Re: [Wikide-l] Einladung für den 11. Juli nach Gütersloh.
Thema: Einbänder. Anmeldungen ab jetzt offen
To: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia
<wikide-l(a)lists.wikimedia.org>
Message-ID: <486FD51E.9040801(a)gmx.at>
…
[View More]Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-15; format=flowed
Lb Magnus Manske, ich schätze Dich sehr, aber ich bin nicht
einverstanden damit, wie in den letzten 20 Mails oder so die Position
von sehr vielen Leuten in Deinen Bemerkungen fast schon als
Querulantentum heruntergemacht wurde.
So kommt es rüber, ich hoffe sehr, dass Du es im Grunde estwas
differenzierter siehst, als wie Du es bislang rübergebracht hast.
Hubertl.
__________________________________________________________
Gesendet von Yahoo! Mail.
Dem pfiffigeren Posteingang.
http://de.overview.mail.yahoo.com
[View Less]
Moin,
heute hat sich ein enorm produktiver Mitarbeiter ([1]) völlig entnervt
von WP verabschiedet, weil er das neunte Mal innerhalb von drei Jahren
unberechtigterweise der Urheberrechtsverletzung beschuldigt wurde -
obwohl das jeder hätte sehen können, wären die DÜP-Marker eben nicht per
Bot gesetzt worden, sondern per Hand auf seiner Disku.
Muss Wikipedia wirklich auf so einem Niveau mit produktiven Mitarbeitern
umgehen und alles per Bot lösen, anstelle mal den gesunden
Menschenverstand …
[View More]anzuwerfen und mal die Disku des Benutzers zu lesen?!
the|m.
[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Markutsch
[View Less]
Hallo,
im Rahmen meiner Diplomarbeit im Studiengang Kommunikations-Design
befasse ich mich z.z. mit einer Neugestaltung von WP.
Wenn ich fertig bin werde ich meine Ergebnisse veröffentlichen, doch
darüber hinaus möchte ich interessierte Wikipedianer zu meiner
Diplom-Präsentation am 17.7 in Kiel einladen.
Wer Interesse hat kann gerne weitere Infos und vielleicht einen kleinen
Vor-Ab-Einblick in meinen Entwurf bekommen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn vielleicht der ein oder andere den Weg
…
[View More]nach Kiel findet..
Schöne Grüße,
Hannes
[View Less]