>> Warum ist es nicht möglich, dass die Community *vor* Abschluss eines
>> zukünftigen Kooperationsvertrages über die Projektidee informiert
>> wird, Zeit bekommt zu äußern, was sie darüber denkt, und dass die in
>> diesem gemeinsamen Brainstorming der Community aufgetauchten Punkte
>> soweit wie möglich und sinnvoll in den Verhandlungen berücksichtigt
>> werden? Muss denn alles im Geheimen ablaufen, damit z.B.
>> Konkurrenzfirmen oder die Presse nichts mitbekommt, bevor die
>> Verhandlungen nicht abgeschlossen und die Verträge unterschrieben sind?
>>
>
> Ja, muss es gewöhnlich. Das ist insbesondere der Fall, je mehr wir von
> unserer Seite den Wunsch haben, Kooperationen nur sehr ausgewählt und
> gezielt einzugehen (sprich, eine gewisse Exklusivität erreichen).
> Unternehmen, die sich im Wettbewerb befinden, vermeiden es im
> Allgemeinen, ihre Wettbewerber von geplanten Aktionen vorher zu
> unterrichten, weil sonst der nicht unwesentliche Überraschungs- bzw.
> Marktstörungseffekt nicht eintritt. Eine völlige Offenlegung aller sich
> in Vorbereitung befindlichen Unternehmungen ist also ausgeschlossen.
> Bestenfalls gibt es eine Gruppe von Benutzern, die das Vertrauen der
> Community genießen und die unter strenger Geheimhaltungspflicht im
> Vorfeld informiert werden, um von denen Feedback zu erhalten (aka der
> "Beirat").
>
> Beste Grüße
> Sebastian
Es ist mir schon klar, dass die Unternehmen, die an uns herantreten, gerne aus wettbewerbsstrategischen Gründen eine möglichst totale Kontrolle über die Informationen über das geplante Projekt haben und behalten wollen. Aber Wikimedia ist doch in einer sehr starken Position: die Marke Wikipedia ist Gold wert. Deshalb sollte Wikimedia, so mein Wunschdenken, auch Forderungen stellen können, die da lauten: Alle Wikimedia-Projekte sind von Anfang an öffentliche Wikis und damit supertransparente Projekte gewesen und werden es auch bleiben. Wir haben das Wort Wiki im Namen. Wer mit uns Geschäfte machen will, muss unsere Regeln kennen, die unter anderem lauten: die betroffene Community muss vor Abschluss irgendwelcher Verträge informiert und involviert werden - also die Geheimhaltungsstufe, die ihr vielleicht bei Verträgen mit anderen Wirtschaftspartnern gewohnt seid und einfordern könnt, gibt es bei Wikimedia nicht.
Letzten Endes werden vielleicht auch die an einer Kooperation mit uns interessierten Unternehmen das konstruktive Feedback der Community schätzen, die aus etwas mehr Abstand und gemeinsam vielleicht mehr Aspekte beleuchten und Ideen entwickeln kann als ein kleines elitäres Gremium, und beim Zustandekommen einer Kooperation auch im eigenen Interesse (Ruf und Außenwirkung der Wikipedia) daran interessiert sein wird, dass das entstehende Produkt "gut" wird und wir uns nicht dafür zu schämen brauchen.
Martin