Hallo,
Klaus Graf schrieb:
Anders als etwa bei den kurzen Eintraegen von Brockhaus, Encarta usw. sehe ich bei diesem Nachschlagewerk keinen Grund, es NICHT in die Literaturangaben aufzunehmen.
Da die NBD nur auf totem Holz verfügbar ist, lässt sich für den normalen Autor auch nicht so leicht beurteilen, ob die NBD-Einträge einen Literaturhinweis rechtfertigen oder zu kurz sind.
Ich habe aus dem vorletzten Band 20 von 2001 die ersten 50 Personen mit unseren Artikeln verglichen.
Von den 50 in der NDB beruecksichtigten Personen haben wir lediglich 12, wobei man sagen muss, dass die Auswahl der NDB auch viele unbekanntere Personen enthaelt. Der Schwerpunkt der Wikipedia liegt offenkundig auf aktuellen Beruehmtheiten.
Vielen Dank für den Hinweis und die kleine Untersuchung. Ich bin gerade dabei, die Personendaten auszuwerten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Personendaten/Auswertung#Auswertung
Aus fachlicher Sicht waere es dringend wuenschenswert, dass die Artikel anhand der gedruckten NDB kontrolliert und diese dann auch angegeben wuerde. Nur wer soll das tun?
Ich werde mal das Register herunterladen und mit den Personendaten auf Überschneidung untersuchen. Hier schon mal eine spontane Statistik:
NDB (Epoche): vor 1530: 8285 1531-1648: 8074 1649-1806: Keine Antwort vom Server 1807-1918: Keine Antwort vom Server 1919-1945: 9470 nach 1945: 8056
Wikipedia (Geburtsjahr [sic!], nur falls bekannt) vor 1530: 4786 1531-1648: 1196 1649-1806: 3287 1807-1918: 11183 1919-1945: 7093 nach 1945: 7853
Jeder möge daraus seine eigenen Schlüsse ziehen. Ich denke der Bereich 1919-1945 ist erstmal interessanter - ich schau mal, welche Namen sich abgleichen lassen, solange das Register noch öffentlich zugänglich ist ;-)
Gruß, Jakob
P.S: Übrigens warte ich (auch in diesem Zusammenhang) noch auf Feedback zu http://de.wikipedia.org/wiki/Vorlage_Diskussion:PND
On Fri, 20 May 2005 18:54:49 +0200 Jakob jakob.voss@s1999.tu-chemnitz.de wrote:
Hallo,
Klaus Graf schrieb:
Anders als etwa bei den kurzen Eintraegen von
Brockhaus,
Encarta usw. sehe ich bei diesem Nachschlagewerk keinen Grund, es NICHT in die Literaturangaben aufzunehmen.
Da die NBD nur auf totem Holz verfügbar ist, lässt sich für den normalen Autor auch nicht so leicht beurteilen, ob die NBD-Einträge einen Literaturhinweis rechtfertigen oder zu kurz sind.
Normalerweise sind alle NDB-Artikel sehr viel ausfuehrlicher als unsere Artikel. Und selbstverstaendlich bin ich davon ausgegangen, dass man den Artikel auch auswertet, also vor sich hat, wenn man ihn zitiert. Bei Monographien nehme ich haeufiger Eintraege ohne Autopsie vor, setze dann aber meistens "(nicht eingesehen)" hinter die Literaturangabe (bzw. "nicht ausgewertet", wenn es nicht moeglich war, die Literaturangabe einzuarbeiten). Andernfalls erwecken wir bei Laien-Benutzern einen irrefuehrenden Eindruck, wenn wir z.B. einen Artikel aus Meyers oder einem anderen Uraltwerk mit neuesten Literaturangaben versehen, ohne den Forschungsstand anzupassen. Ansonsten empfehle ich die Diskussionsseite intensiv zu nutzen und dort anzugeben, was noch zu tun ist (z.B. gedruckte LIT einzusehen).
KG
"Klaus Graf" klaus.graf@geschichte.uni-freiburg.de writes:
Bei Monographien nehme ich haeufiger Eintraege ohne Autopsie vor, setze dann aber meistens "(nicht eingesehen)" hinter die Literaturangabe (bzw. "nicht ausgewertet", wenn es nicht moeglich war, die Literaturangabe einzuarbeiten).
Derartige Angaben sind vielleicht keine schlechte Idee.
Andernfalls erwecken wir bei Laien-Benutzern einen irrefuehrenden Eindruck, wenn wir z.B. einen Artikel aus Meyers oder einem anderen Uraltwerk mit neuesten Literaturangaben versehen, ohne den Forschungsstand anzupassen.
Da scheint mir ein Mißverständnis vorzuliegen. Literaturangaben in Lexika bedeuten eigentlich nie, daß der Bearbeiter diese durchgearbeitet hat. Vielmehr sind diese Listen so gemeint, daß dort der Leser weitergehende Infos finden kann.
Bei wissenschaftlichen Abhandlungen ist das anders; dort gibt man an, welche Schriften man durch- und eingearbeitet hat und zusätzlich die, die man aus welchen Gründen auch immer nicht (rechtzeitig) bekommen konnte.
Da scheint mir ein Mißverständnis vorzuliegen. Literaturangaben in Lexika bedeuten eigentlich nie, daß der Bearbeiter diese durchgearbeitet hat. Vielmehr sind diese Listen so gemeint, daß dort der Leser weitergehende Infos finden kann.
Da scheint mir ein Missverstaendnis vorzuliegen. Wir sind ja nun kein einbaendiges Allgemeinlexikon, sondern eine teilweise hochspezialisierte Wissenssammlung.
Da ich z.B. heute einen Artikel an die [[Enzyklopädie des Märchens]] abgeliefert habe (diese arbeitet mit Einzelnachweisen in Form von Anmerkungen) und schon etliche Artikel fuer das [[Verfasserlexikon]] sowie andere Fachlexika geschrieben habe, denke ich, dass ich weiss, wovon ich schreibe. Dort ist es selbstverstaendlich, dass der Artikel von hochrangigen Wissenschaftlern, die die wissenschaftliche Literatur souveraen ueberschauen, anhand der massgeblichen Literatur geschrieben (und nicht wie vielleicht bei Brockhaus anhand anderer Nachschlagewerke kompiliert) wird. Meist kann man in diesen gedruckten Werken aus Platzgruenden nicht alle wichtigen Literaturangaben unterbringen, also beschraenkt man sich auf eine Auswahl des Allerwichtigsten.
Die Wikipedia sollte nach Moeglichkeit, so nahe an der Wissenschaft sein, wie es geht und nicht ein unzuverlaessiges Arbeiten unterstuetzen, bei dem man ein paar Internetseiten auswertet und die MSN Encarta und darauf vertraut, dass das stimmt. Als Fachwissenschaftler kann ich nur sagen, dass die Qualitaet allgemeiner Nachschlagewerke wie z.B. Brockhaus von Laien drastisch ueberschaetzt wird. Es geht nicht um den allerneuesten Wissensstand, sondern um eine solide Faktenbasis.
Klaus Graf
"Klaus Graf" klaus.graf@geschichte.uni-freiburg.de writes:
Da scheint mir ein Missverstaendnis vorzuliegen. Wir sind ja nun kein einbaendiges Allgemeinlexikon, sondern eine teilweise hochspezialisierte Wissenssammlung.
Ja, für etliche Artikel trifft das zu - für viele aber nicht. Bei vielen haben wir das Brockhaus-Niveau noch nicht erreicht.
Die Wikipedia sollte nach Moeglichkeit, so nahe an der Wissenschaft sein,
Ja, dafür bin ich auch. Ich habe bislang immer Literatur-Angaben gemacht, von denen ich wußte, daß man die auswerten müßte bzw. das diese einen Leser weiterbringen würden. Gut, dann werde ich ab sofort immer ein "(nicht auswertet)" beistellen, wenn dies der Fall ist. Mir ist nur wichtig, daß man Literatur eintragen, auch wenn man die noch nicht durchgearbeitet hat.
Fuer diejenigen unter uns mit Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland und wissenschaftlichen Interessen (dazu zaehlt auch die Arbeit an der Wikipedia) sei nachdruecklich auf die brandneuen [[Nationallizenz]]en (geisteswissenschaftliche Datenbanken) aufmerksam gemacht.
Infos zur Registrierung fuer Einzelpersonen: http://wiki.netbib.de/coma/NationalLizenzen
Fuer uns ist vor allem das WBIS von Interesse, wobei aber dummerweise gerade die fuer uns interessantesten Faksimiles aus dem Deutschen Biographischen Archiv NICHT im Paket sind. Aber auch die anderen biographischen Archive sind fuer unsere Artikel hinsichtlich unbekannterer Personen von unschaetzbarem Wert.
Also: Deutsche REGISTRIERT euch und nutzt diese Info-Schaetze fuer die Wikipedia!
Wir brauchen im uebrigen anstelle der leider wenig genutzten [[Wikipedia:Bibliothek]] (bei mir kam nie eine Anfrage) so etwas wie [[Wikipedia:Datenbankzugaenge]]. Ich habe beispielsweise ueber Fernzugriff via Freiburg viele Nachschlagewerke online greifbar (z.B. [[Deutsche Biographische Enzyklopädie]]) und kann natuerlich via Mail da bei Bedarf recherchieren und die Ergebnisse privat mailen.
Klaus Graf
"Klaus Graf" klaus.graf@geschichte.uni-freiburg.de writes:
Infos zur Registrierung fuer Einzelpersonen: http://wiki.netbib.de/coma/NationalLizenzen
Danke für den Hinweis. Gemacht. Die BSB will mir in den nächsten Tagen die endgültigen Zugangsdaten zusenden. Schön. In der Zwischenzeit kann ich als "Gast" die Datenbanken benutzt - nur wie meldet man sich denn als Gast an?
On Fri, 20 May 2005 22:40:21 +0200 Karl Eichwalder ke@gnu.franken.de wrote:
"Klaus Graf" klaus.graf@geschichte.uni-freiburg.de writes:
Infos zur Registrierung fuer Einzelpersonen: http://wiki.netbib.de/coma/NationalLizenzen
Danke für den Hinweis. Gemacht. Die BSB will mir in den nächsten Tagen die endgültigen Zugangsdaten zusenden. Schön. In der Zwischenzeit kann ich als "Gast" die Datenbanken benutzt - nur wie meldet man sich denn als Gast an?
Unter http://emedia1.bsb-muenchen.de/login/loginNationalLizenz.htm oder bei den einzelnen Datenbanken http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/suche.phtml?&lett=k&n... z.B. Acta Sanctorum, dort der untere Login-Link
KG