Rainer Zenz schrieb:
Genau. Und die Sache mit den durch wissenschaftlich qualifizierte Mitarbeiter geprüften Versionen vergessen wir bitte einfach mal. Hätte einerseits schon was, wird aber aber im Rahmen dieses Projekts nicht funktionieren. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen unterschiedlichster Art.
Rainer
Davon abgesehen, dass auch im Grunde wissenschaftlich qualifizierte Mitarbeiter selten einen größeren Themenbereich vollständig beherrschen. So werden z.B. viele Chemiker einen Teilbereich der Chemie sehr gut kennen, aber andere wieder wenig. Sicher könnten sie sich dort schnell einarbeiten - aber das können eben auch andere Benutzer mit mehr oder weniger vorhandenem Grundwissen. Und Artikel über Schauspieler, TV-Serien oder Bands bedarfen lediglich gründlicher Recherche, die durchaus von jedem engangierten Mitarbeiter zu schaffen ist. So kann ein Fan oft mehr ordentliches Wissen (und Quellen) beisteuern, als andere - vielleicht sonst auf diesem Themenbereich erfahrene - Mitarbeiter. Nicht zu vergessen die vielen Artikel über Gemeinden, die oft auch vielen Historikern, Soziologen oder Kulturwissenschaftlern nicht so vertraut sind, wie einfachen Laien, die sich damit auseinandergesetzt haben. Zudem arbeiten viele Autoren in sehr verschiedenen Themenbereichen. Hier eines zuzuweisen, in welchem die Person qualifiziert sein soll und andere dafür auszuschließen wäre schwer. Davon abgesehen würde ich mich ziemlich verarscht vorkommen, wenn ich einen Artikel gründlich ausarbeite, massenhaft Quellen angebe und dann darauf warten muss, dass jemand, der mit Sicherheit erstmal weniger aktuelles Wissen hat, sich eingearbeitet und das kontrolliert hat (z.B. bei Artikeln über Schauspieler). Gerade darin, dass es soetwas bisher nicht gab liegt ja der Erfolg von Wikipedia. Wie es immer hieß: Dadurch, dass alle mitarbeiten können soll möglichst viel Wissen gesammelt werden und die Artikel neutral bleiben. Anders, als würden einige wenige - oder gar eine einzelne Person - entscheiden (mir ist bewusst, dass das in der Realität nicht ganz so aussieht). Ansonsten könnten wir auch gleich alle zu Wikiweise wechseln, das Prinzip wäre nicht mehr so unterschiedlich ;)
Daher sollte schlichtweg nach Vernunft ausgesucht werden, wer die Rechte bekommt. Natürlich kann man dabei durchaus ein Fachgebiet im Auge haben - aber eben nicht ausschließlich. Um flächendeckend kontrollierte Versionen zu haben bedarf es auch einigen Nutzern. Und diese sollten sich dann einfach in unerfahreneren Bereichen zurückhalten. So wie dies auch bisher bei Dingen wie Portalarbeiten oder Reviews und von den Admins überwiegend eingehalten wurde. Im Zweifelsfall können die Rechte jederzeit wieder entzogen werden.
</laber> styxxx
No virus found in this outgoing message. Checked by AVG. Version: 8.0.100 / Virus Database: 269.23.16/1427 - Release Date: 11.05.2008 13:08
Alles wohl bekannte, mE richtige Argumente. Als Lösung bietet sich mE an: Geprüfte Versionen abschaffen und zugleich Anhebung der Erfordernisse an Sichtungen, soll heissen: Sichtung nur bei Erfüllung grundlegender Anforderungen an WP-Artikel wie Quellennachweis, allgemeine Schlüssigkeit, grundlegende Vollständigkeit, Mindeststubbigkeit und Wikifizierung (Kategorisierung, Verlinkung und spezifische Erfordernisse wie PND bei Biographien, Taxoboxen bei Lebewesen und dgl.).
Das würde auch erlauben, die Sichtung nicht nur als Schutz des Lesers vor grobem Unfug zu betreiben (wie bisher), was mE nicht ganz proportional zum Aufwand ist. Dieser Esel ist deutlich belastbarer und könnte sich als ein starkes Werkzeug in der Revision und Überarbeitung des Altbestandes erweisen. Hier könnten Elemente wie Quellen- und Überarbeiten-Bausteine, Löschkandidaten und Qualitätssicherungen endlich sinnhaft in eines fallen.
Die Redaktion Biologie praktiziert ein solches integriertes System (über ein anderes, komplizierteres Verfahren) seit eineinhalb Jahren mit ungeahntem und selbst für die Initiatoren wohl überraschendem Erfolg. Ein zweistufiges aufwendiges System, das nur die extremsten Punkte markiert (nicht vandaliert bzw. absolut wahr) ist Overkill. Beide Stufen in der Mitte zusammenfallen zu lassen, könnte aber ein machtvolles Werkzeug zur Revision entstehen lassen.
Beste Grüße, Denuis Barthel
StYxXx schrieb:
Rainer Zenz schrieb:
Genau. Und die Sache mit den durch wissenschaftlich qualifizierteMitarbeiter geprüften Versionen vergessen wir bitte einfach mal. Hätteeinerseits schon was, wird aber aber im Rahmen dieses Projekts nichtfunktionieren. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründenunterschiedlichster Art.
Rainer
Davon abgesehen, dass auch im Grunde wissenschaftlich qualifizierte Mitarbeiter selten einen größeren Themenbereich vollständig beherrschen. So werden z.B. viele Chemiker einen Teilbereich der Chemie sehr gut kennen, aber andere wieder wenig. Sicher könnten sie sich dort schnell einarbeiten - aber das können eben auch andere Benutzer mit mehr oder weniger vorhandenem Grundwissen. Und Artikel über Schauspieler, TV-Serien oder Bands bedarfen lediglich gründlicher Recherche, die durchaus von jedem engangierten Mitarbeiter zu schaffen ist. So kann ein Fan oft mehr ordentliches Wissen (und Quellen) beisteuern, als andere - vielleicht sonst auf diesem Themenbereich erfahrene - Mitarbeiter. Nicht zu vergessen die vielen Artikel über Gemeinden, die oft auch vielen Historikern, Soziologen oder Kulturwissenschaftlern nicht so vertraut sind, wie einfachen Laien, die sich damit auseinandergesetzt haben. Zudem arbeiten viele Autoren in sehr verschiedenen Themenbereichen. Hier eines zuzuweisen, in welchem die Person qualifiziert sein soll und andere dafür auszuschließen wäre schwer. Davon abgesehen würde ich mich ziemlich verarscht vorkommen, wenn ich einen Artikel gründlich ausarbeite, massenhaft Quellen angebe und dann darauf warten muss, dass jemand, der mit Sicherheit erstmal weniger aktuelles Wissen hat, sich eingearbeitet und das kontrolliert hat (z.B. bei Artikeln über Schauspieler). Gerade darin, dass es soetwas bisher nicht gab liegt ja der Erfolg von Wikipedia.. Wie es immer hieß: Dadurch, dass alle mitarbeiten können soll möglichst viel Wissen gesammelt werden und die Artikel neutral bleiben. Anders, als würden einige wenige - oder gar eine einzelne Person - entscheiden (mir ist bewusst, dass das in der Realität nicht ganz so aussieht). Ansonsten könnten wir auch gleich alle zu Wikiweise wechseln, das Prinzip wäre nicht mehr so unterschiedlich ;)
Daher sollte schlichtweg nach Vernunft ausgesucht werden, wer die Rechte bekommt. Natürlich kann man dabei durchaus ein Fachgebiet im Auge haben - aber eben nicht ausschließlich. Um flächendeckend kontrollierte Versionen zu haben bedarf es auch einigen Nutzern. Und diese sollten sich dann einfach in unerfahreneren Bereichen zurückhalten. So wie dies auch bisher bei Dingen wie Portalarbeiten oder Reviews und von den Admins überwiegend eingehalten wurde. Im Zweifelsfall können die Rechte jederzeit wieder entzogen werden.
</laber> styxxx ------------------------------------------------------------------------
No virus found in this outgoing message. Checked by AVG. Version: 8.0.100 / Virus Database: 269.23.16/1427 - Release Date: 11.05.2008 13:08
WikiDE-l mailing list WikiDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/wikide-l
Am 12. Mai 2008 10:52 schrieb Denis Barthel denis@denis.net:
Alles wohl bekannte, mE richtige Argumente. Als Lösung bietet sich mE an: Geprüfte Versionen abschaffen und zugleich Anhebung der Erfordernisse an Sichtungen, soll heissen: Sichtung nur bei Erfüllung grundlegender Anforderungen an WP-Artikel wie Quellennachweis, allgemeine Schlüssigkeit, grundlegende Vollständigkeit, Mindeststubbigkeit und Wikifizierung (Kategorisierung, Verlinkung und spezifische Erfordernisse wie PND bei Biographien, Taxoboxen bei Lebewesen und dgl.).
Das würde auch erlauben, die Sichtung nicht nur als Schutz des Lesers vor grobem Unfug zu betreiben (wie bisher), was mE nicht ganz proportional zum Aufwand ist. Dieser Esel ist deutlich belastbarer und könnte sich als ein starkes Werkzeug in der Revision und Überarbeitung des Altbestandes erweisen. Hier könnten Elemente wie Quellen- und Überarbeiten-Bausteine, Löschkandidaten und Qualitätssicherungen endlich sinnhaft in eines fallen.
Die Redaktion Biologie praktiziert ein solches integriertes System (über ein anderes, komplizierteres Verfahren) seit eineinhalb Jahren mit ungeahntem und selbst für die Initiatoren wohl überraschendem Erfolg. Ein zweistufiges aufwendiges System, das nur die extremsten Punkte markiert (nicht vandaliert bzw. absolut wahr) ist Overkill. Beide Stufen in der Mitte zusammenfallen zu lassen, könnte aber ein machtvolles Werkzeug zur Revision entstehen lassen.
Durch eine eierlegende Wollmilchsau erreicht man denke ich nichts, weswegen sich ja auch nie eins der Konzepte, bei dem versucht wurde alles in ein Label zu pressen, durchsetzen konnte. Ich halte es für eine der ganz wesentlichen Ideen der gesichteten und geprüften Versionen, dass unterschiedliche inhaltliche Aussagen durch unterschiedliche Labels bezeichnet werden.
Recht hast, Du, dass die aktuelle Variante, bei der die gesichteten sehr niedrig und die geprüften sehr hoch angesetzt sind, supoptimal klingt. Hintergrund ist, dass die große Befürchtung bei den gesichteten Versionen ist, dass das Sichten neuer Änderungen nicht skaliert und damit neue Autoren demotiviert werden. Deswegen wurde die Sache so niedrig angesetzt, wie noch sinnvoll. Als Effekt gibt es somit: wesentlich größere Vandalismusfreiheit als vorher, Vergrößerung der Effizienz der Eingangskontrolle und eine leichte Forcierung des Vieraugenprinzips. Mehr ist theoretisch möglich, aber wir sollten erstmal schauen, ob es skaliert. Nach einer Woche würde ich sagen: sieht so aus, man könnte also das Niveau der sichtung anheben, aber genau solche Entscheidungen sollten nicht übereilt getroffen werden, heben können wir die Messlatte immer noch.
Bei den geprüften Versionen ist es genau umgekehrt, da ist die Messlatte extrem hoch, weswegen viele sagen: Das ist unrealistisch. Auch hier dasselbe Argument: Bevor wir wissen, ob es unrealistisch ist, sollten wir es ausprobieren, senken können wir die Messlatte immer noch.
Viele Grüße
Philipp
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
P. Birken schrieb:
| Recht hast, Du, dass die aktuelle Variante, bei der die gesichteten | sehr niedrig und die geprüften sehr hoch angesetzt sind, supoptimal | klingt. Hintergrund ist, dass die große Befürchtung bei den | gesichteten Versionen ist, dass das Sichten neuer Änderungen nicht | skaliert und damit neue Autoren demotiviert werden. Deswegen wurde die | Sache so niedrig angesetzt, wie noch sinnvoll. Als Effekt gibt es | somit: wesentlich größere Vandalismusfreiheit als vorher, Vergrößerung | der Effizienz der Eingangskontrolle und eine leichte Forcierung des | Vieraugenprinzips. Mehr ist theoretisch möglich, aber wir sollten | erstmal schauen, ob es skaliert. Nach einer Woche würde ich sagen: | sieht so aus, man könnte also das Niveau der sichtung anheben, aber | genau solche Entscheidungen sollten nicht übereilt getroffen werden, | heben können wir die Messlatte immer noch.
Ich denke eine Anhebung des Niveaus wird es ganz automatisch geben. In Zukunft muss man nicht mehr in Sekundenbruchteile entscheiden ob man einen Edit zurücksetzt oder akzeptiert. Man hat z. B. genügend Zeit um mal kurz zu googeln, wenn einem eine Zahlenänderung etc. fragwürdig vorkommt. Diesen Effekt wird man jedoch erst spüren, wenn ein Großteil der Artikel mindestens einmal gesichtet wurde.
| Bei den geprüften Versionen ist es genau umgekehrt, da ist die | Messlatte extrem hoch, weswegen viele sagen: Das ist unrealistisch. | Auch hier dasselbe Argument: Bevor wir wissen, ob es unrealistisch | ist, sollten wir es ausprobieren, senken können wir die Messlatte | immer noch.
In dem einen oder anderen Portal wurde schon mal versucht einen Artikel zu prüfen. Es wird schon machbar sein, geprüfte Artikel zu haben nur wird sich meiner Meinung nach deren Anzahl auf einem Minimum bewegen.
Natürlich ist ein Stub in kürzester Zeit geprüft. Aber ich denke mit solchen "geprüften Artikel" werden wir niemanden von der Qualität der Wikipedia überzeugen können.
Gruß
Liesel
Liesel schrieb:
Ich denke eine Anhebung des Niveaus wird es ganz automatisch geben. In Zukunft muss man nicht mehr in Sekundenbruchteile entscheiden ob man einen Edit zurücksetzt oder akzeptiert.
Huch? Wieso hätte man die Entscheidung zum Zurücksetzen in Sekundenbruchteilen fällen müssen? Ich dachte, man nahm sich auch früher schon genau die Zeit, die man zur Überprüfung der Aussage brauchte. Oder war dieses Verhalten nur bei ein paar spießigen Außenseitern üblich?
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Stefan Knauf schrieb: | Liesel schrieb: |> Ich denke eine Anhebung des Niveaus wird es ganz |> automatisch geben. In |> Zukunft muss man nicht mehr in Sekundenbruchteile |> entscheiden ob man |> einen Edit zurücksetzt oder akzeptiert. | | Huch? Wieso hätte man die Entscheidung zum Zurücksetzen in | Sekundenbruchteilen fällen müssen? Ich dachte, man nahm | sich auch früher schon genau die Zeit, die man zur | Überprüfung der Aussage brauchte. Oder war dieses | Verhalten nur bei ein paar spießigen Außenseitern üblich?
Ja so sollte es sein. Wir haben im Schnitt zur Hauptzeit 50 - 60 Edits pro Minute, davon sind 10-20 von IPs. [1]
Es ist somit gar nicht möglich, alle Edits zu kontrollieren und versucht man es trotzdem, bleibt nur eine allgemeine Kontrolle. Es geht dabei jedoch nicht um die nachträgliche Kontrolle von Edits durch jemanden der bestimmte Artikel beobachtet oder sonstwie regelmäßig überwacht.
Gerade im Punkt der laufenden Überwachung setzen die gesichteten Versionen an.
Gruß Liesel
[1] http://tools.wikimedia.de/~leon/stats/edits/edits-monthly.png
StYxXx schrieb:
Gerade darin, dass es soetwas bisher nicht gab liegt ja der Erfolg von Wikipedia.
Dann stellt sich natürlich die Frage, wozu man "geprüfte" (von wem eigentlich?) Versionen einführt. :)
Wie es immer hieß: Dadurch, dass alle mitarbeiten können soll möglichst viel Wissen gesammelt werden und die Artikel neutral bleiben.
Beides funktioniert nur sehr bedingt, wie man sehen kann.
-thh
Am 12. Mai 2008 02:27 schrieb StYxXx wikipedia@styxxx.de:
Rainer Zenz schrieb:
Genau. Und die Sache mit den durch wissenschaftlich
qualifizierteMitarbeiter geprüften Versionen vergessen wir bitte einfach mal. Hätteeinerseits schon was, wird aber aber im Rahmen dieses Projekts nichtfunktionieren. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründenunterschiedlichster Art.
Rainer
Davon abgesehen, dass auch im Grunde wissenschaftlich qualifizierte Mitarbeiter selten einen größeren Themenbereich vollständig beherrschen. So werden z.B. viele Chemiker einen Teilbereich der Chemie sehr gut kennen, aber andere wieder wenig. Sicher könnten sie sich dort schnell einarbeiten - aber das können eben auch andere Benutzer mit mehr oder weniger vorhandenem Grundwissen. Und Artikel über Schauspieler, TV-Serien oder Bands bedarfen lediglich gründlicher Recherche, die durchaus von jedem engangierten Mitarbeiter zu schaffen ist. So kann ein Fan oft mehr ordentliches Wissen (und Quellen) beisteuern, als andere - vielleicht sonst auf diesem Themenbereich erfahrene
- Mitarbeiter. Nicht zu vergessen die vielen Artikel über Gemeinden, die oft
auch vielen Historikern, Soziologen oder Kulturwissenschaftlern nicht so vertraut sind, wie einfachen Laien, die sich damit auseinandergesetzt haben. Zudem arbeiten viele Autoren in sehr verschiedenen Themenbereichen. Hier eines zuzuweisen, in welchem die Person qualifiziert sein soll und andere dafür auszuschließen wäre schwer. Davon abgesehen würde ich mich ziemlich verarscht vorkommen, wenn ich einen Artikel gründlich ausarbeite, massenhaft Quellen angebe und dann darauf warten muss, dass jemand, der mit Sicherheit erstmal weniger aktuelles Wissen hat, sich eingearbeitet und das kontrolliert hat (z.B. bei Artikeln über Schauspieler). Gerade darin, dass es soetwas bisher nicht gab liegt ja der Erfolg von Wikipedia. Wie es immer hieß: Dadurch, dass alle mitarbeiten können soll möglichst viel Wissen gesammelt werden und die Artikel neutral bleiben. Anders, als würden einige wenige - oder gar eine einzelne Person - entscheiden (mir ist bewusst, dass das in der Realität nicht ganz so aussieht). Ansonsten könnten wir auch gleich alle zu Wikiweise wechseln, das Prinzip wäre nicht mehr so unterschiedlich ;)
Daher sollte schlichtweg nach Vernunft ausgesucht werden, wer die Rechte bekommt. Natürlich kann man dabei durchaus ein Fachgebiet im Auge haben - aber eben nicht ausschließlich. Um flächendeckend kontrollierte Versionen zu haben bedarf es auch einigen Nutzern. Und diese sollten sich dann einfach in unerfahreneren Bereichen zurückhalten. So wie dies auch bisher bei Dingen wie Portalarbeiten oder Reviews und von den Admins überwiegend eingehalten wurde. Im Zweifelsfall können die Rechte jederzeit wieder entzogen werden.
</laber> styxxx
OK, da hier offenbar jetzt schon der Diskussionsbedarf groß ist, kurz die zwei wesentlichen aktuellen Vorschläge für Prüfer:
i) Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Gepr%C3%BCfte_Versionen#De...: Es werden Anforderungen an Portale gestellt (Anzahl Mitarbeiter, bestehende Qualitätssicherung, nachgewiesene qualitativ hochwertige Artikelarbeit), jene können sich dann bewerben, wogegen Einsprüche erhoben werden können, ist die Bewerbung erfolgreich können die Portale autonom Prüfer ernennen.
ii) Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Gepr%C3%BCfte_Versionen#Wa...: Prüfer werden durch die Community einzeln gewählt.
Es gibt noch einen weitergehenden Vorschlag, bei dem jeder Prüfer für jeden einzelnen Artikel ernannt wird, das halte ich aber für totalen bürokratischen Overkill.
Klar ist aber, dass die Prüfung nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgen muss, aber nicht, dass Prüfer in ihrem Bereich wissenschaftlich qualifiziert sein müssen. Ebenso, dass Prüfer nur für einen Bereich zuständig sind, sowie dass sie ihre eigenen Artikel nicht prüfen dürfen.
Viele Grüße
Philipp
Am 12.05.2008 um 11:18 schrieb P. Birken:
OK, da hier offenbar jetzt schon der Diskussionsbedarf groß ist, kurz die zwei wesentlichen aktuellen Vorschläge für Prüfer:
Oweh! Dreiunddrölfzig Seiten Diskussion.
Wie ich beim ersten Überfliegen sehe, gibt es bereits Überlegungen, nicht nur staatlich vereidigte Fachwissenschaftler als Prüfer zuzulassen. Mich hat diese Bedingung sehr an Nupedia erinnert, wo ich Zeuge des Scheiterns genau daran wurde.
In der Wikipedia fängt es bereits mit der Anonymität der meisten an, was eine sichere Qualifikationsprüfung nach formalen Kriterien unmöglich macht.
Weiterhin ist das Themenspektrum der Wikipedia so weit, dass überhaupt nur ein Bruchteil der Artikel klar einer Wissenschaft zugeordnet werden kann. Lebewesen sind so ein Fall und dort funktioniert entsprechend auch die Portalarbeit als Qualitätssicherung.
Es gibt eine Reihe von "Orchideenfächern", zu denen die Wikipedia nur über eine verschwindend kleine Zahl von Fachleuten verfügt - ein Beispiel wären Islamwissenschaften/Orientalistik. In solchen Fächern herrscht gerne Streit unter insgesamt nur wenigen Mitarbeitern. Prüfer wären da einerseits sehr nützlich, andererseits aus dem Bestand kaum zu rekrutieren und durchzusetzen.
Daneben gibt es zahlreiche Themengebiete, von "Nichtfachleuten" aufgebaut und gepflegt werden. Sachen wie Gemeindeartikel oder Essen und Trinken etc. Wer ist bei so was als Prüfer qualifiziert?
Das sind nur ein paar angerissene Punkte, mir fiele noch mehr ein.
Die gesichteten Versionen halte ich für eine durchaus gute Idee. Man könnte die Ansprüche an sie noch etwas erhöhen. Nicht nur vandalismusfrei, sondern auch wikifiziert, korrekturgelesen, Links gecheckt, vernünftige Struktur. Das kann jeder etwas erfahrenere Wikipedianer und so wäre "gesichtet" ein Bapperl für "soweit ganz vorzeigbar" (ohne Richtigkeitsgarantie).
Bei den geprüften sollten die Anforderungen maßvoll gesetzt werden - sowohl an die Artikel als auch an die Prüfer. Salopp gesagt könnten das Artikel werden, die nach vertretbarem Prüfungsaufwand von Leuten, die in der Sachen nicht ahnungslos sind, als im wesentlichen zutreffend und neutral beurteilt werden. Das Bapperl würde dann aussagen "Dieser Artikel wurde von einem vertrauenswürdigen Wikipedianer sorgfältig gegengelesen und enthält keine offensichtlichen Fehler oder Verzerrungen". Die Qualifikation der Prüfer beruhte dabei auf ihrem Ansehen in der Wikipedia; das Amt wäre ein Vertrauensamt. Verlangt werden Sorgfalt, Wille zur Sachlichkeit und eine realistische Selbsteinschätzung.
Soweit mein heutiger Hirnsturm. Rainer
StYxXx schrieb:
Rainer Zenz schrieb:
Genau. Und die Sache mit den durch wissenschaftlich qualifizierte Mitarbeiter geprüften Versionen vergessen wir bitte einfach mal. Hätte einerseits schon was, wird aber aber im Rahmen dieses Projekts nicht funktionieren. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen unterschiedlichster Art.
Ich habe auch eine Vielzahl von Gründen unterschiedlichster Art zur Hand, warum Peer Review in der Wissenschaft de facto nicht funktioniert, ja auch in der Theorie überhaupt nicht funktionieren kann. Wird trotzdem gemacht und funktioniert trotzdem im Großen und Ganzen ausreichend gut. Gleiches gilt für die Idee, eine Enzyklopädie in einem Wiki zu schreiben. Warum nicht versuchen, den Prozess weiter zu verbessern?
Wenn ich mir anschaue, wie groß der "konservative" Teil der Benutzer mittlerweile ist - interessanterweise vor allem bestehend aus Benutzern, die noch nicht ewig dabei sind und Wikipedia nur so kennen, wie sie derzeit ausschaut - dann ist jetzt vielleicht der letzte Zeitpunkt, an dem man überhaupt noch größere Veränderungen ausprobieren kann.
Daher sollte schlichtweg nach Vernunft ausgesucht werden, wer die Rechte bekommt. Natürlich kann man dabei durchaus ein Fachgebiet im Auge haben
- aber eben nicht ausschließlich. Um flächendeckend kontrollierte
Versionen zu haben bedarf es auch einigen Nutzern. Und diese sollten sich dann einfach in unerfahreneren Bereichen zurückhalten. So wie dies auch bisher bei Dingen wie Portalarbeiten oder Reviews und von den Admins überwiegend eingehalten wurde.
Ja, viel wichtiger als eine umfassende inhaltliche Qualifikation der Prüfer ist deren Fähigkeit zur Selbsteinschätzung ihrer Kenntnisse. Alle angegebenen Fakten zu überprüfen ist eine Sache, ob aber wichtige Informationen in einem Artikel fehlen lässt sich nur mit ausreichender Kenntnis des Gegenstands beurteilen. Der Prüfer muss hier ehrlich zu sich selber sein. Diese Fähigkeit sollte bei der Auswahl eines Prüfers das wichtigste Kriterium sein; es spricht aus meiner Sicht auch nichts dagegen, einen Prüfer nur für die Beurteilung einer Handvoll, oder auch eines einzigen Artikels, zu ernennen.
Kurt
Kurt Jansson schrieb:
Ja, viel wichtiger als eine umfassende inhaltliche Qualifikation der Prüfer ist deren Fähigkeit zur Selbsteinschätzung ihrer Kenntnisse.
Der Witz war gut. Für "absolute Fachleute" hält sich in WP doch irgendwie fast jeder. Und wenn einer (ja, ein paar gibt es!) zugibt, dass er *kein* absolut allwissender ist, ist er hierfür untauglich.
Was ich mir vorstellen könnte: "gesichtete Version" = frei von offensichtlichem Vandalismus bzw (bei Änderungen) "Änderungen auf Plausibilität geprüft". "geprüfte Version" = erfüllt die *formellen* Kritierien von WP eindeutig; also keine Rechtschreibfehler drin, alle Links passen, alles hinreichend belegt etc etc. Dazu kommt über _alle_ Seiten ein sichtbarer Hinweis, dass wir für fachliche Richtigkeit nicht garantieren können - nicht heute und nicht irgendwann.
Der Vergleich mit "Peer-Review" hinkt, da in WP eben nicht nur Wissenschaftler arbeiten und auch nicht nur arbeiten _sollen_. In WP editieren also sehr viele, die sich ihre Wahrheit nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse stören lassen - und genau diese sollen dank WP:NPOV eben auch bedient werden. Diese Benutzer werden _keinen_ "Prüfer" akzeptieren.