Vielleicht für die Wiktionaristen bzw. die Interessierten der Meinungsbildnerei zur alten, ganz alten, nichtganzsoalten, neuen, neureformierten, reformiert-alten erneuerten Rechtschreibung.....
Mathias
-------- Original-Nachricht -------- Betreff: ots: Was bringt der neue Duden? / Die Forschungsgruppe Deutsche ... Datum: Mon, 23 Aug 2004 10:29:18 +0200 Von: ots.e-mail ots.e-mail@presseportal.de Antwort an: listadmin@presseportal.de An: subscription subscription@presseportal.de
Was bringt der neue Duden? / Die Forschungsgruppe Deutsche Sprache hat ihn unter die Lupe genommen
Waakirchen (ots) - Scheinbar unbeeindruckt von der erneut ausgebrochenen Kontroverse um die Rechtschreibreform erscheint dieser Tage (offiziell zum 28. August) ein neuer Duden "mit dem aktuellen Stand der neuen Rechtschreibung". Wie sieht dieser aktuelle Stand aus? Wie lange wird er aktuell sein?
Die nach nur vier Jahren erfolgte Neuauflage wird mit der Aufnahme von 5.000 zusätzlichen Wörtern beworben. Tatsächlich wird die Neubearbeitung fällig, weil die deutschen Kultusminister Anfang Juni weitreichende Veränderungen am amtlichen Regelwerk beschlossen haben, deren Auswirkungen auf die offizielle deutsche Orthographie im Duden nun erstmals umfassend dokumentiert sind. Die Reform der Reform nimmt Gestalt an.
Die Dudenredaktion spricht von "Präzisierungen und Ergänzungen". In Wirklichkeit handelt es sich um Änderungen, welche die Wiederzulassung etlicher durch die Reform getilgter Wörter - von "kaltlächelnd" bis "heißgeliebt" - nach sich ziehen. "Durch die Änderungen werden bisherige Schreibweisen nicht falsch", hat die Kultusministerkonferenz behauptet. Das ist nicht richtig, denn die seit 1998 amtlich vorgeschriebene Getrenntschreibung von Verben wie "dahinterkommen, davorstellen" usw. wird falsch, ihre Zusammenschreibung obligatorisch.
Änderungen gibt es auch bei der Groß- und Kleinschreibung - neben das grammatisch falsche "Leid tun" tritt "leidtun", neben "von weitem" neu "von Weitem". Die bisherige Schreibweise "leid tun" soll ebenso unzulässig bleiben wie "des weiteren".
Die vollständige, ausführliche Rezension des neuen Duden finden Sie unter
http://www.sprachforschung.org/index.php?show=aufsaetze&id=14
Ihr Autor Christian Dörner steht für Rücksprachen zur Verfügung (Tel. 09131/602333)
ots Originaltext: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.
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Kontaktadresse Forschungsgruppe Deutsche Sprache: Walter Lachenmann Krottenthal 9 83666 Waakirchen Tel. 08021/8668 oreos@t-online.de
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Vielleicht für die Wiktionaristen bzw. die Interessierten der Meinungsbildnerei zur alten, ganz alten, nichtganzsoalten, neuen, neureformierten, reformiert-alten erneuerten Rechtschreibung.....
[...]
Die vollständige, ausführliche Rezension des neuen Duden finden Sie unter
http://www.sprachforschung.org/index.php?show=aufsaetze&id=14
Wenn die Beispiele wirklich so im Duden vorkommen, dann sollte auch dem letzten klarwerden, welch windige Sache die Reform, die ja nur "fortgeschrieben" wird.
Jedenfalls vielen Dank für den Hinweis und die Bitte an unsere Korrektoren, nun vor weiteren "Korrekturen" erst einmal den neuen Duden zu studieren, den Mannheim an Goethes Geburtstag unters Volk bringen möchte.
Am 23.08.2004 um 16:25 schrieb Karl Eichwalder:
Wenn die Beispiele wirklich so im Duden vorkommen, dann sollte auch dem letzten klarwerden, welch windige Sache die Reform, die ja nur "fortgeschrieben" wird.
Jedenfalls vielen Dank für den Hinweis und die Bitte an unsere Korrektoren, nun vor weiteren "Korrekturen" erst einmal den neuen Duden zu studieren, den Mannheim an Goethes Geburtstag unters Volk bringen möchte.
Na ja, wenn man das ganze Hin und Her der Diskussion eindampft aufs wesentliche, bleiben doch vor allem Getrennt- und Zusammenschreibungen und manche Groß- und Kleinschreibungen als echte Kritikpunkte (und stetige Auslöser der Empörung) übrig. Dann noch eine Prise "aufwändig", "Delfin" und "Spagetti", wobei das mit den eingedeutschten Fremdwörtern meistens fakultativ ist. Manche Korrektoren bei Wikipedia sind da sicher übers Ziel hinausgeschossen, wenn sie z. B. jede "Sauce" zu "Soße" gemacht haben, weil das ja dem "Geist" der Reform mehr entspreche, auch wenn die Küchenfraktion sich vorher lang und breit dagegen aussprach. Sehr schön auch das vorauseilende "Foton". Aber ein Beinbruch ist das nicht.
Wenn da jetzt offiziell Korrekturen vorgenommen werden, weil sich einiges nicht bewährt hat oder gar nicht akzeptiert wird, ist das doch zu begrüßen. Die vorhergehende Regelung von 1901 war ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Wiki-Bots für "so genannt" etc. sollten allerdings tatsächlich erstmal Ferien machen. Da Wikipedia weder ein Schulprojekt ist noch einer Behörde unterstellt, können wir das Ganze sowieso gelassen sehen.
Rainer
Rainer Zenz mail@rainerzenz.de writes:
Na ja, wenn man das ganze Hin und Her der Diskussion eindampft aufs wesentliche, bleiben doch vor allem Getrennt- und Zusammenschreibungen und manche Groß- und Kleinschreibungen als echte Kritikpunkte (und stetige Auslöser der Empörung) übrig.
Ja, aber genau diese Willkürschreibungen haben mich wieder zur sogenannten alten Schreibung zurückgetrieben. Gegen das behutsame Eindeutschen von Fremdwörtern habe ich dagegen kaum etwas einzuwenden - ob die Zeit für Ketschap aber schon reif ist, lasse ich mal dahingestellt.
Wenn da jetzt offiziell Korrekturen vorgenommen werden, weil sich einiges nicht bewährt hat oder gar nicht akzeptiert wird, ist das doch zu begrüßen.
Sicher, aber entscheidend ist, daß Zentralpositionen aufgegeben wurden und daß der Duden in sich selbst nicht mehr stimmig ist: die gelisteten Wortschreibweisen entsprechen nicht den postulierten Regeln und in den Fließtexten verstößt der Duden selbst gegen die Regeln und wohl sogar auch gegen die gelisteten Schreibweisen.
Die vorhergehende Regelung von 1901 war ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Wiki-Bots für "so genannt" etc. sollten allerdings tatsächlich erstmal Ferien machen. Da Wikipedia weder ein Schulprojekt ist noch einer Behörde unterstellt, können wir das Ganze sowieso gelassen sehen.
Genau. Bitte jetzt Schluß mit diesem Unfug. Ich finde immer wieder echte Tippfehler - um solchen können sich die Freunde der Rechtschreibung bitte kümmern.