Am 23.08.2004 um 16:25 schrieb Karl Eichwalder:
Wenn die Beispiele wirklich so im Duden vorkommen,
dann sollte auch dem
letzten klarwerden, welch windige Sache die Reform, die ja nur
"fortgeschrieben" wird.
Jedenfalls vielen Dank für den Hinweis und die Bitte an unsere
Korrektoren, nun vor weiteren "Korrekturen" erst einmal den neuen Duden
zu studieren, den Mannheim an Goethes Geburtstag unters Volk bringen
möchte.
Na ja, wenn man das ganze Hin und Her der Diskussion eindampft aufs
wesentliche, bleiben doch vor allem Getrennt- und Zusammenschreibungen
und manche Groß- und Kleinschreibungen als echte Kritikpunkte (und
stetige Auslöser der Empörung) übrig. Dann noch eine Prise "aufwändig",
"Delfin" und "Spagetti", wobei das mit den eingedeutschten
Fremdwörtern
meistens fakultativ ist. Manche Korrektoren bei Wikipedia sind da
sicher übers Ziel hinausgeschossen, wenn sie z. B. jede "Sauce" zu
"Soße" gemacht haben, weil das ja dem "Geist" der Reform mehr
entspreche, auch wenn die Küchenfraktion sich vorher lang und breit
dagegen aussprach. Sehr schön auch das vorauseilende "Foton". Aber ein
Beinbruch ist das nicht.
Wenn da jetzt offiziell Korrekturen vorgenommen werden, weil sich
einiges nicht bewährt hat oder gar nicht akzeptiert wird, ist das doch
zu begrüßen. Die vorhergehende Regelung von 1901 war ja auch nicht der
Weisheit letzter Schluss. Die Wiki-Bots für "so genannt" etc. sollten
allerdings tatsächlich erstmal Ferien machen. Da Wikipedia weder ein
Schulprojekt ist noch einer Behörde unterstellt, können wir das Ganze
sowieso gelassen sehen.
Rainer