Am Freitag, 12. Dezember 2003 23:38 schrieb Erik Moeller:
Hi Agon,
ich denke, Du gehst hier mit einer problematischen Logik an die Wikipedia
ran, einer "Top Down" Logik: So stelle ich mir eine Enzylopädie vor, das
muss rein, das muss raus. So funktioniert Wikipedia aber nicht - es ist
ein "Bottom Up" Projekt, wo jeder das schreibt, was ihn oder sie
interessiert. Und das soll auch so sein.
Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
doch, tun wir. Wenn wir das nicht täten, können wir zumachen, dann sind wir
eben *keine* Enzyklopädie. Die Vollständigkeit ist conditio sine qua non.
Dieses Prinzip hat auf der
englischen Wikipedia gut funktioniert. Dort haben wir zwar detaillierte
Artikel über die Charaktere von Zeichentrickserien, aber auch ausführliche
Biographien für die meisten Autoren und Regisseure.
Nein, hat es nicht. Ich würde mal sagen, 70% des Contents der engl. WP sind
Artikel über Zeichentrickseriencharaktere und ähnliche Nebenkriegsschauplätze
("der Einf
Dem Massen-Import von Daten stehe ich eher skeptisch gegenüber. Dann
kommen wir schnell dahin, dass in dem Moment, wo wir unsere Artikelzahl
nennen, wir sofort korrigieren müssen: Aber nur 30% davon sind
enzyklopädisch. Warum IMDB duplizieren, wo sie doch sowieso jeder schon in
den Bookmarks hat? Dafür brauchen wir kein Wiki.
Nein. In der Tat. Für Filme, CDs, DVDs, Münzkataloge was auch immer dieser Art
sind Datenbankorientierte Systeme mit entsprechenden Datenstrukturen einfach
tausendmal besser geeignet als ein Wiki. (Stichwort redundanzfreie
Speicherung. Nicht im Hinblick auf Platz wichtig, sondern im Sinne auf
Handhabbarkeit).
Es spricht in meinen Augen überhjaupt nichts dagegen, die Wikiepdia
gewissermaßen "ausstrahlen" zu lassen und freie Datenbankprojekte (z.B.
FreeDB) logisch oder physisch an- bzw. einzubinden. Aber die müssen in
eigenen Tabellen laufen, eine eigene Benutzerschnittstelle zumindest für die
Eingabe haben etc.
Aber: Ich bin sehr offen dafür, z.B. einen Bot laufen zu lassen, um
*existierende* Artikel über Filme mit Besetzungslisten zu ergänzen. #
Aber bitte nicht verlinken, die Leute. Das muss Handarbeit sein.
Dieses Prinzip scheint mir dem organischen Wachstum der Wikipedia eher
angemessen. Vielleicht können wir es über eine API sogar an die Software
koppeln, so dass man beim Schreiben eines Artikels über einen Film oder
ein Musikalbum nur einen Knopf drücken muss, um die Referenzdaten
reinzuladen.
In jedem Fall glaube ich, dass eine von oben verordnete Roadmap zum
Scheitern verurteilt ist. Dafür kriegen wir Wikipedianer einfach zu wenig
Gehalt. ;-)
Nein, aber eine von oben verordnete Policy würde das Steuern in die richitge
Richtung viel einfacher machen. Mit dem Thema, das agon jetzt anspricht, hab
ich mir vor nem halben Jahr jede Menge Ärger eingehandelt. Jetzt bringt es
ein ganz Neuer auf's Tapet. Den Oldies sollte das doch eigentlich sagen, dass
wir hier ein Problem *haben*, das vielen auffällt, aber das die wenigsten
alten Hasen wahrhaben wollen, weil es gegen die Doktrin verstößt. Ich halte
Hinsehen aber immer für die bessere Methode als wegsehen.
Uli