Jörgen 'Mnementh' Kosche:
elwp(a)gmx.de schrieb:
Warum müssen denn unbedingt Radiosender oder
Zeitungen die Artikel
direkt benutzen? Können die nicht eigene Texte verfassen? Was haben
die armen Leute denn bloß gemacht, als es noch keine Wikipedia gab,
haben sie da etwa aus dem Brockhaus abgeschrieben? Wenn die GFDL
so billiges Copy&Paste verhindern kann, ist das eigentlich ganz in
meinem Sinne.
Du sprichst nicht von Open Content. Da soll sowohl billiges
Copy&Paste als
auch Weiterentwicklung der Inhalte möglich sein.
Tja, dann bin ich wohl kein Open-Content-Anhänger, jedenfalls kein
ideologischer.
Wenn man die Artikel elektronisch weiterverwenden
will,
sind die Versionsgeschichten kein Problem, auch
nicht, wenn man
mehrere Artikel in einem Buch zusammenfasst, weil man dann auch die
Versionsgeschichten zusammenfassen und gut komprimieren kann.
Und was ist mit den anderen Veröffentlichungsmöglichkeiten? Ein
Open-Content-Podcast hat ja sowieso nicht so viele Möglichkeiten legal an
Inhalte
zu
kommen, willst Du ihm diesen auch verbauen? Eine
Zeitung darf keine
Artikel
basierend auf Wikipedia-Inhalten erstellen? Das ist
doch kein Open-Content
mehr.
Ich habe noch nie Podcasting verwendet, aber wenn man damit überhaupt
irgendwelche Inhalte benutzen will, die einer Lizenz unterliegen, muss
man doch auch Links verwenden können, oder soll jedesmal wenn ein Artikel
vorgelesen wird, die komplette Lizenz im Anschluss verlesen werden?
Und wenn man eine Lizenz verlinken kann, kann man auch die
Versionsgeschichte
verlinken. Und die kann man auch von einem Programm vorlesen lassen. Das
muss sich schließlich nicht unbedingt schön anhören.
Leichte Schwierigkeiten bereitet die GFDL eigentlich nur bei
Einwegkommunikations-Medien, und die sind meistens kommerziell. Da hält
sich mein Mitleid in Grenzen.
Außerdem ist
die Länge der Versionsgeschichte kein Problem der GFDL
sondern der Herausgeber. Ein Herausgeber kann schließlich mit seinen
Autoren vereinbaren, dass jede veröffentlichte Version eines Artikels
nur einen einzigen Eintrag in der Versionsgeschichte hat, in dem evtl.
Autoren, die nur Unwesentliches beigetragen haben, nicht aufgeführt
werden. Der Wikipedia-Herausgeber hat das nur leider versäumt
klarzustellen.
Laut GFDL müssen die Hauptautoren alle genannt werden. Kennst Du einen
einfachen Algorithmus um sicher die Hauptautoren zu bestimmen? Nicht dass
nachher jemand die WP verklagt, weil er nicht für seine Änderungen als
Hauptautor geführt wird.
Ich habe mal ein Script geschrieben, das die Hauptautoren bestimmt, wobei
Hauptautoren als die Autoren definiert sind, deren Textanteil an der
aktuellen Version am größten ist, ohne Rücksicht auf Inhalt und Qualität
natürlich [1].
Interessant finde ich aber, dass du Probleme siehst, wenn die Wikipedia
die Hauptautoren benennt. Wenn sie das nämlich nicht tut, schiebt sie
den schwarzen Peter nur auf diejenigen, die den Text weiterverwenden
möchten (siehe 4B der GFDL). Und das ist nun wirklich nicht förderlich
für die Verbeitung der Inhalte. Außerdem können die Regeln, nach denen
der Eintrag in die Versionsgeschichte zustande kommt, mit den Autoren
im Vorhinein vereinbart werden.
Ich begrüße eindeutig Uli's Initiative eine
WP-geeignete Lizenz zu
erfinden. Vielleicht macht da aber auch Creative Commons etwas passendes.
Für die Wikipedia ist das uninteressant. Da kann man nicht mehr umsteigen.
[1]
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptautoren
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