Markus Mueller schrieb:
Einfach darauf zu hoffen, dass für die
meisten Benutzer die schnelle Änderbarkeit das Killerargument ist dürfe
wohl reichlich naiv sein, denn der überwiegende Gebrauch der WP dürfte
wohl rein passiver Natur sein.
Die ist auch völlig wertlos und wird von vielen eher als Nach- denn als
Vorteil gesehen werden.
Punkten tut Wikipedia an anderen Stellen:
Immer wieder genannt wird hier ja die Aktualität - nicht selten sind die
Artikel in WP aktueller als manche Medien. Dem Brockhaus (auch deren
bisher kommerzieller Online-Version!) ist WP hier _haushoch_ überlegen.
Der Stern-Test zeigte für den Brockhaus reihenweise Artikel auf dem
Stand von vor mehreren Jahren.
Ein ganz wichtiger Unterschied ist auch der Tiefgang der Artikel. Hier
mag es sein, dass der Brockhaus in Zukunft, wenn man nicht mehr an den
eng begrenzten Raum eines Buches gebunden ist, etwas aufholt, aber der
Weg ist weit: Wikipedia hat mehr als doppelt so viele Artikel (eher
mehr, zählt Brockhaus ja die "Redirects" mit). Noch gewaltiger wird der
Unterschied beim Gesamtbestand: der Brockhaus hat 33 Mio. Wörter zu
Buche stehen, für WP waren es schon Anfang August letzten Jahres 270
Mio. Selbst wenn davon ein Teil Geschwafel ist - dass um ein vielfaches
mehr Informationen transportiert werden, sollte klar sein!
Und einen weiteren Unterschied, der das viele Reden von "sicheren"
Informationen sehr schnell schwächt, ist die pluralistische Darstellung.
Dass es keine wirkliche "Objektivität" gibt, wird sich hier sehr schnell
bemerkbar machen, so dass die dortigen Texte von je nach Thema mehr oder
weniger Leuten als "ideologisch gefärbt" angesehen werden.
Es gibt da also noch mehr als genug Stärken - und die 3 genannten wird
man auch kaum aufholen können, weil einfach die Manpower nicht einmal in
Ansätzen reicht.
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Kai F. Lahmann