On Monday, January 26, 2004 7:20 AM
Ulrich Fuchs <mail(a)ulrich-fuchs.de> wrote:
Am Montag, 26. Januar 2004 00:14 schrieb Arne
Klempert:
Nein, tu
ich nicht. Ich bezweifle nur, dass Du jemandem finden
wirst, der den Kopf hinhält (denn das tut nicht die wählende Basis,
sondern immer nur wenige einzelne), wenn er nicht das letzte Wort
hat bezüglich der Dinge, für die er den Kopf hinhält.
Im US-amerikanischen Recht kenne ich mich zwar überhaupt nicht aus,
aber es würde mich sehr wundern, wenn es dort keinen Unterschied
zwischen natürlichen und juristischen Personen gäbe.
Da kommt doch auf's glieche raus: Selbst dann hast Du einen Vorstand
der juristischen Person, dem Du entsprechende Handlungsfreiheiten
geben musst. Das spezifische Problem bei uns ist aber, dass diese
nötigen operativen Handlungsfreiheiten bzgl. der Serverbetriebs
automatisch Handlungsfreiheiten bezgl. des Gesamtprojektes
mitbringen, die wir nicht wollen.
Solange man die Personen mit den notwendigen operativen
Handlungsfreiheiten abwählen kann, sehe ich da kein Problem (entspräche
bei deinem Service-Provider-Modell einem Auftragsentzug; und auch das
müßte ja irgendwer entscheiden).
Soweit ich weiss, gehören die Server und sämtliche Namensrechte der
Foundation und nicht Jimbo. Es stellt sich aus meiner Sicht also primär
die Frage, wie man die im Namen der Foundation handelnden Personen
bestmöglich legitmieren und kontrollieren kann. Derzeit scheint es ja
so, dass die Foundation zumindest de facto allein durch Jimbo vertreten
und kontrolliert wird (sonst hätte er ja kaum spontan Kurt zum "Vice
President, Germany" ernennen können).
Und bei allem Vetrauen in Jimbo: Er spricht selbst davon, dass wir für
die nächsten 20 Jahre planen sollen - und dafür kommt nur ein
demokratisches Modell in Frage. (Ich zweifle übrigens nicht daran und
hätte auch kein Problem damit, dass Jimbo in diesem Rahmen eine wichtige
Rolle zugewiesen wird.)
Demzufolge muss die Foundation geeignete Entscheidungsstrukturen
bekommen, um ihren Aufgaben (Fortbestand des Gesamtprojektes
sicherstellen - dazu gehört neben den inhaltlichen Aspekten auch der
Betrieb der Server). Ob die Foundation zum Schutz vor juristischen
Angriffen, die sich aus dem Betrieb ergeben können, eine Firma gründet
oder eine beauftragt, um so das Haftungsrisiko zu minimieren, ist aus
meiner Sicht zweitrangig, da das nur Auswirkungen auf das
Außenverhältnis hat. Im Moment muss aber primär das Innenverhältnis
geklärt werden.
Wie das aus meiner Sicht geschehen kann, hatte ich versucht, mit einem
Organigramm zu verdeutlichen:
http://klempert.de/wikimedia_checks_and_balances.pdf
Leider habe ich bisher kaum Feedback dazu bekommen.
Viele Grüße
Arne
--
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