> Ich stimme zu und gebe zu bedenken:
>
> Ist es nicht das Wesen einer Stiftung, dass der Stifter mit dieser
> rechtlichen Organisationsform seinen Willen für alle Zeiten der von
ihm
> geschaffenen Einheit aufzwingen kann. Gerade zu
diesem Zweck haben
sich
> die Juristen doch dieses Rechtsinstitut
ausgedacht. Die Vorstellung,
in
> einer Stiftung könnten die, die (nur) Beiträge
leisten, das Sagen
haben
> (und nicht der Wille des Stifters), erscheint mir
als Juristen
geradezu
widersinnig.
Korrekt - insofern wäre gegen eine Stiftung auch erstmal nichts
einzuwenden.
Wenn es einen klar erkennbaren Stifter gäbe. Der Gag bei der Wikipedia
ist
nun aber, dass es zwar einen Gründer Jimmy Wales gibt,
der auch jede
Menge
Zeit und Kohle in das Projekt gesteckt hat, und ohne
den es die
Wikipedia
sicher nicht gäbe. Es gibt nun aber auch eine Masse
Artikelschreiber,
Softwareschreiber etc, ohne die es dieses Projekt auch nicht gäbe, und
die
nicht minder viel Zeit und Kohle investiert haben.
Insofern erscheint
mir
die
alleinige Schöpfung der Wikipedia durch Jimmy ein wenig ein Mythos zu
sein.
Den mag man gerne pflegen, aber man muss nicht einverstanden sein,
wenn
der
in eine Organisationsstruktur weiterentwickelt hat, in dem auf einmal
nur
derjenige alle Rechte auf das Projekt und seine
Fortentwicklung
erhebt,
der
zwar den Anschub gab, aber der eben auch nur ein Teil des Ganzen ist.
IMHO geht es nicht darum, wer WP geschaffen hat, denn das Geschaffene
steht ohnehin jedem zur freien Verfügung. Es geht darum, wer die
Foundation als Eigentümerin der Mittel der Kommunikation (Server,
Datenbank etc. pp.) ins Leben gerufen hat.
Aber mal weg von der Theorie und hin zur Praxis:
Kennst Du Dich ein
bisschen
im Stiftungs- und Vereinsrecht hier aus und obendrein in Englisch?
Könntest
Du mal Jimmy kontaktieren und ihm ein paar Hinweise darüber geben, wie
er
eventuell eine Außenstelle der Stiftung (als Stiftung)
hier gründen
könnte,
bzw. was er unter einem gemeinnützigen Verein hierzulande zu verstehen
hätte
und wie der organisiert sein muss? Am besten auf der engl.
Mailingliste,
dann
sind wir gleich alle im Bilde...
Leider reicht mein English nicht dazu aus, auf Amerikaner überzeugend zu
wirken, da deren erstes und meist einziges Einschätzungskriterium des
Gegenübers ist, wie weit dieser die englische Sprache beherrscht. Und
ehrlich gesagt, halte ich die Arbeit an der WP für wichtiger als den
Streit um rechtliche Organisationsformen. Im Zweifel hält sich mangels
übergeordneter Instanz sowieso keiner an die regeln und setzt seine
Interessen durch.
Gruß
Andrsvoss