Am 16.02.2008 um 19:14 schrieb Kai F. Lahmann:
Zwei Formulierungen in der Pressemitteilung waren
dennoch mehr als
Genug
Potential für die hämischen Kommentare. Zum einen der Absatz über die
Zielgruppe, der ein einziges Buzzword-Bingo ist und zum anderen die
Aussage, dass man nach 10 Jahren Beobachtung jetzt gemerkt hat, dass
das
Internet wichtig ist.
Wer nimmt Pressemitteilungen ernst? Ich meinte nicht die PR-Abteilung,
sondern den 200 Jahre alten Verlag.
Nun, wenn die alle so schnell auf Veränderungen
reagieren, wie der
Brockhaus, dann werden sie wohl in der Tat noch große Probleme
bekommen,
in der Tat. Allerdings haben die meisten das ganze durchaus schon
bemerkt und idr. auch eine umfangreiche Online-Präsenz. Nur bei der
Süddeutschen Zeitung habe ich da noch ernste Zweifel.
Was verstehst du unter „schnell reagieren“? Das Internet hat sich
überhaupt erst in den letzten zehn, fünfzehn Jahre zu einem
Massenmedium entwickelt. Tatsächlich ist es das seit noch kürzerer
Zeit. Die Veränderung ist tatsächlich revolutionär und von
atemberaubendem Tempo. Man neigt gelegentlich dazu, das zu vergessen,
wer heute 20 ist, erinnert sich kaum noch daran, wie es vor Internet
und Mobilfunk war.
Mich ärgert einfach, wenn hier regelmäßig über den Brockhaus hergezogen
wird und sich Wikipedianer fröhlich auf die Schulter klopfen. Die
Wikipedia profitiert von der langjährigen Arbeit vieler Buch- und
Zeitungsverlage. *Die* haben jahrhundertelang das Wissen weitergetragen
und vermittelt. Seit ein paar Jahren – einem Augenblick – stehen sie
vor der Frage, wie sie das weiter tun können, ohne eine richtige Lösung
gefunden zu haben. Die kennt ja auch sonst keiner. Es ist ausgesprochen
billig, sich da lustig zu machen. Und natürlich eine Werbefinanzierung
höchst verwerflich zu finden (was bleibt derzeit neben Spenden denn
anderes übrig?).
Also ein bisschen mehr Selbstkritik und Problembewusstsein, wenn ich
bitten darf.
Rainer