http://www.aeiou.at/aeiou.encyclophttp://www.heise.de/newsticker/meldung/58573
Ministerin und Verlagsgemeinschaft haben dem Informatik-Dekan der
Technischen Universität Graz Hermann Maurer nun erlaubt, den Server
wieder in Betrieb zu nehmen. Annotationen sind derzeit allerdings nicht
möglich, da die AEIOU-Redaktion Ende 2004 aufgelöst wurde. Zurzeit werde
sondiert, wie man den Server künftig aktualisieren und verbessern könne,
heißt es in einer Aussendung der ebenfalls unterstützend tätigen
Joanneum Research
Vor genau einem Jahr kam es zum ersten dokumentierten Kontakt zwischen
Wikipedianern und Mitarbeitern des Verlages Bibliographisches Institut
F.A. Brockhaus. Ein Wikipedianer hatte eine Liste mit Begriffen auf
seine Nutzerseite gestellt, die einen Teil des Inhaltsverzeichnisses
eines kleineren Brockhaus-Bandes bildeten. Extrem kurze Zeit später traf
eine freundliche und bestimmte Mail eines leitenden Angestellten von
Brockhaus ein, der die Löschung der Liste forderte. Es sei Zeichen des
Wohlwollens gewesen, nicht gleich zu Anwälten zu rennen. Außerdem sei es
mit den Lexika ja wie mit den Kugelschreibern. Es gebe kostenlose
Plastikschreiber auf der Messe und teure im Laden und beide Märkte
vertrügen sich.
Die Liste wurde schnell gelöscht und man verfasste kollaborativ eine
Antwort an Brockhaus. Freundlich. Außerdem verbunden mit einer
Einladung, sich doch auf der WOS03 zu treffen. Erwähnter Mitarbeiter
konnte selbst nicht, schickte aber ein Mitglied seines Teams dorthin. In
den nächsten Wochen wurde ein Treffen im Brockhaus-HQ in Mannheim
vorbereitet, das dann auch irgendwann stattfand. Zwischenzeitlich waren
wir über 100.000 Artikel geklettert und bei heise waren einige nette
Artikel über Wikipedia erschienen.
Das Treffen in Mannheim war insofern ein Erfolg, als dass wir uns dort
ein wenig umsehen konnten, man uns einige spannende Dinge zeigte und
letztlich über einige Dinge reden konnte. Missverständnisse wurden nur
bedingt ausgeräumt, die kulturelle Kluft war trotz einiger Symboliken
sehr deutlich.
In den nächsten Monaten gab es immer wieder einzelne Dialoge.
Unvergesslich ist der Satz beim ersten Mannheimer Treffen aus dem
Brockhaus-Lager “Wir haben im letzten Jahr jeden relevanten Vergleich
zwischen deutschsprachigen Lexika auf CD-ROM/DVD gewonnen”. Ein Jahr
später können wir das in etwa auch sagen. Wikipedia zog - bezogen auf
die Artikelqualität - Brockhaus und Encarta im ct-Test und im
ZEIT-Vergleich ab. Die methodischen Schwächen des Tests sind jetzt mal
zu ignorieren, wenn sie zu Gunsten von Brockhaus ausfallen, stört es
auch niemanden.
In der Summe haben sich die meisten schönen Ansätze mit Brockhaus
zerschlagen. Der Rückzieher kam dabei grundsätzlich aus Mannheim und in
vielen Fällen trotz einer positiven vorherigen Aussage. Der Rückzug aus
einem substanziellen Dialog ist dabei koordiniert.
Zu den möglichen Ursachen (z.B. “Wikipedia war süß, solange es nur als
Hobby von aussen angesehen wurde”) lässt sich wenig mit Bestimmtheit
sagen. Tiefenpsychologisch kommt man zu den Traumata, die sich der
Verlag im Internet geholt hat und die das Ausmaß des Scheiterns
vielleicht noch krasser offenbaren, als es die eigenen Bilanzen tun.
Ein Teil der Anspannung aus Mannheim konzentriert sich um die 21.
Auflage der Enzyklopädie. Für den Verlag bedeutet dieses Projekt einiges
und die personellen und letztlich auch die finanziellen Aufwendungen
scheinen recht hoch zu sein. Die vage Hoffnung, daß man dort ab Herbst
2006 wieder Vernunft angenommen hat, ist sicherlich kein besonderer Trost.
Solange der Verlag seine sorgsam aufgebauten Marketingflunkereien als
branchenübliche Methoden deklariert, wird eh jeder Dialog problematisch
sein. Ob es nun das Vertrauen in Texte, die Leistungsfähigkeit der
Texte, die Prioritätensetzung, die verfügbare (Wo-)menpower ist. Ob es
sich um die eigene Firmengeschichte handelt oder auch sonst etwas, das
der Verlag in den letzten Jahren durch das Zerrspiegellabyrinth
geschickt hat. Die Theorie, wonach ein Wechsel der policy erst mit einem
Wechsel der Personen möglich ist, darf ruhig widerlegt werden.
Ich freue mich über jemanden, der ein positiveres Bild davon zeichnen
kann. Wenn jemand Namen vermisst, so hatte das Methode.
> Sollte es irgendwann eine Funktion zur Ermittlung der Autorenanteile
> geben, dann würde allerdings das Ergebnis einem einzigen Autor
> zugeschlagen. Mag kein Riesenproblem sein, wollte aber es aber erwähnen.
Vielleicht off topic?
Meine Phantasie reicht nicht aus, mir eine solche Funktion vorzustellen.
Das Zählen der hinzugefügten Zeichen kann es doch nicht sein.
Wie soll dann z.B. der Anteil des "Autors" berücksichtigt werden, der
überflüssiges Gelaber löscht?
Mir fallen noch viele andere Möglichkeiten ein, wo das Zeichenzählen
zu grotesken Ergebnissen führen würde.
Freundliche Grüße, Rainer (Sti)
Hi,
die Bundesregierung hat heute in der Kabinettssitzung die Umbenennung
der RegTP in die Bundesnetzagentur beschlossen.
Der Begriff Bundesnetzagentur findet sich noch in keinem einzigen
Suchmaschinenindex.
Die Bundesregierung hat ebenfalls versäumt, die URL bundesnetzagentur.de
zu registrieren. Jetzt hat sie offenbar ein Privatmensch...
Es wäre nett, von privaten Web sites auf
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnetzagentur zu verlinken. Und ggf.
den Artikel auszubessern :)
Mathias
Katharina Bleuer:
> Wie wär's wenn Du das nächste Mal die Autorin direkt anfragen
> würdest, statt hier die Mailingliste mit Off-topic-Themen zu
> belasten?
Was soll ich denn da anfragen? Ulrich hat schon öfters auf dieser
Liste über sein Projekt geschrieben, da wird man doch noch an
gleicher Stelle diskutieren können, was daraus geworden ist.
Wikiweise ist außerdem ein viel direkterer Konkurrent zur Wikipedia
als Brockhaus und damit dürften Vergleiche zwischen Wikipedia und
Wikiweise erheblich weniger off-topic sein als Informationen
über Denken, Fühlen und Handeln der Bockhaus-Leute. Außerdem möchte
ich das nicht privat oder über einen nicht-öffentlichen
E-Mail-Verteiler diskutieren, sondern hier, wo es jeder mitlesen
kann.
> "Fakten" wie dass der Henker früher auch als Abdecker gearbeitet hat,
> gehören nicht in einen Artikel über industrielle Kadaververwertung,
> sondern entweder in einen über den Beruf des Abdeckers oder in einen
> über den Beruf des Henkers.
Soll das heißen, ihr wollt zwei Artikel haben, "Abdeckerei" und
"Abdecker"? Das halte ich nicht für besonders sinnvoll.
> Informationen über die Herkunft des Begriffs Racker sucht Otto
> Normalnutzer eher unter dem Lemma "Racker" denn Abdeckerei oder
> Tierkörperverwertung.
Nach "Racker" hätte ich doch nie gesucht. Außerdem wäre das in der
Wikipedia eh ein Redirect nach "Abdeckerei", die Wikipedia soll
schließlich kein Wörterbuch sein.
--
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Aktenzeichen 3 B 39/04
VG Osnabrück
Beschluss vom 01.03.2005
Zur "Irreführung" bei Nichtverwendung der Produktbezeichnung
"Separatorenfleisch"
[...]
In diesem Zusammenhang ist bedeutsam, dass die englischsprachige Fassung
der Richtlinien 64/433/EWG des Artikel 2 Buchstabe c) lautet
"mechanically recovered meat undergoes heat treatment in accordance with
Directive 77/99/EEC;“, so dass der dem deutschen Rechtsbegriff
„Separatorenfleisch" entsprechende englischsprachige Rechtsbegriff
"mechanically recovered meat“ lautet (MRM). Dem dürfte bereits
gegenwärtig im Handelsverkehr die Bezeichnung „mechanically separated
meat“ (MSM) entsprechen (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/MRM), von den
gegenwärtig geltenden Vorschriften des Gemeinschaftsrechts wird dieser
Begriff - soweit ersichtlich - (noch) nicht aufgegriffen
[...]
http://www.dbovg.niedersachsen.de/Entscheidung.asp?Ind=0570020040000393+B
Hmmm,
darüber müsste man lange nachdenken. Guardian schreibt über einen recht
seltsamen Fall:
http://blogs.guardian.co.uk/news/archives/internet/2005/04/12/wikipedia_fir…
Am 9. April starb Andrea Dworkin. Über eine feministische Mailingliste
kam diese Nachricht schnell in die Welt, wurde aber von Zeitungen noch
nicht aufgenommen. auf [[en:Andrea Dworkin]] kam es zu einem Hin und Her
und zu den Diskussionen. Letztlich war es korrekt und wikipedia hatte
weit vor allen Nachrichtenagenturen und Zeitungen dieser Welt das
korrekte Todesdatum eingetragen.
Die Vorsicht, in Ermangelung von weiteren Quellen das Todesdatum lieber
herauszulassen, finde ich angemessen.
Mir geht durch den Kopf, ob das ein Einzelfall war oder ob wir damit
rechnen müssen, in Zukunft nicht nur 5 Sekunden schneller als
tagesschau.de zu sein, wenn es um den [[Lauschangriff]] geht, sondern
auch in anderen Bereichen zeitlichen Vorsprung herauszuarbeiten.
Mit der (gefühlten) abnehmenden Relevanzhürde ist natürlich ein
Grundstein gelegt, daß wenn aus der vierten CDU-Riege jemand
Generalsekretär wird, wir dann schon seit Monaten vernünftige Angaben zu
ihm haben, wärend andere Medien oder gar Archaeolexikalische Projekte
erstmal den dpa-Stream und die jeweilige Pressestelle nerven müssen.
"Conversationslexikon mit vorzüglicher Rücksicht auf die gegenwärtigen
Zeiten" versus "Conversationslexikon mit vorzüglicher Rücksicht auf die
künftigen Zeiten", wenn man es zuspitzen will.
Ob so etwas wünschenswert ist oder nur als Einzelfall hinnehmbar ist,
wage ich nicht zu beurteilen.
Mathias
Hi Mijobe,
Dazu fällt mir leider als erstes nur der altbekannte Satz "Traue nur der Statistik, die du selbst gefälschst hast..." ;-)
Zunächst ist die Stichprobe zu klein und berücksichtigt auch nicht die von Nocturne und mit beklagten Spitzenzeiten
(Stichwort: Schulpausen, Schulen ans Netz). Ohnehin fallen bereits revertierte Vandalismen bei deiner Beobachtung raus,
da Du sie in den letzten Änderungen nicht entdecken kannst.
Sicherlich sind viele der Änderungen anonymer Herkunft besser als ihr schlechter Ruf - doch dies ist ein Problem der selektiven
Wahrnehmung. Wenn man sich anschaut, welche Kategorie von Nutzern wir seit Januar (siehe Bildartikel) "hinzugewonnen"
haben, ist es nicht immer ein Problem des Status, sondern vielmehr eines der jeweiligen Grundhaltung.
Besonders schön ist das Aufsuchen einer ganz gewissen Seite, wo dann frei nach dem Motto: "Ich bin neu hier - aber was ich
immer schon über den Machtmißbrauch des bösen Admins aus dem hohen Norden sagen möchte" herumgepöbelt wird. Und das nach ganzen fünf Edits!
Als ich 2003 meine ersten Artikelchen zusammenstoppelt, wurde ich auch von Kurt u.a. zusammengefaltet - na, und? Wörterbuchartikelchen sind damals wie heute überflüssig. Doch heute meint jeder kleine schief gestrickte User gleich zum
Ombudsmann rennen zu müssen, wenn "sein" Artikel "bedroht" scheint.
Mit einer Grundaussage hast Du allerdings recht: Es bringt überhaupt nichts, nur auf die Edits anonymer User bei den
Recentchanges zu starren. Ignoranz, Intolleranz und schlichte Bosheit ist wie überall auf der Welt gleichmäßig verteilt.
CU
Herrick
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