Hallo Liesel,
zunächst einmal vielen herzlichen Dank dafür, dass Du diese Diskussion initiiert hast. Ich glaube, sie kommt zu einem sehr guten Zeitpunkt.
Erik Zachtes Statistik zu den "New wikipedians" beobachte ich schon eine ganze Weile und ich mache mir schon seit geraumer Zeit Gedanken, wie die Zahlen zu interpretieren sind. Hier meine ganz persönliche Einschätzung, die auf der Grundannahme beruht, dass alle Wikipedia-Sprachversionen in ihrer Geschichte verschiedene, deutlich voneinander abgrenzbare Entwicklungsstadien durchlaufen. Meine Hypothese ist, dass diese Entwicklungsstadien in ihrer Art und in ihrem ungefähren Verlauf für alle Wikpedia-Versionen gelten und dass die Analyse der Entwicklung reiferer Sprachversionen Rückschlüsse auf diejenige jüngerer Wikipedien erlaubt.
(1) Das erste Entwicklungsstadium einer Wikipedia-Sprachversion würde ich persönlich wie folgt beschreiben (ich war nicht dabei - vielleicht können Kurt, Magnus oder andere Urgesteine meine Darstellung ja etwas mit Informationen unterfüttern):
Die Community ist verschwindend gering und besteht aus Personen, die mehr oder minder zufällig auf die Wikipedia gestoßen sind. Diese "ersten Aktivisten" sind hochmotiviert, kommen zumeist aus dem Open Source-Umfeld oder sympathisieren stark mit dessen Zielen.
Im ersten Entwicklungsstadium gibt es so gut wie keine Regeln. Es herrscht kreatives Chaos. Das spielerische Ertasten zukünftiger Richtungen und Wege steht im Vordergrund. Vieles, wenn nicht gar alles ist konsensbasiert.
Der Nutzwert der Inhalte ist verschwindend gering. In der Öffentlichkeit ist Wikipedia kaum bekannt.
(2) Darauf folgt das zweite Entwicklungsstadium:
Es ist von einem starken Anstieg in der Zahl der regelmäßig beitragenden Autoren geprägt. Ursache für einen solchen Anstieg ist häufig ein verstärktes Interesse überregionaler Presseorgane an dem Phänomen Wikipedia. Im Falle der deutschsprachigen Wikipedia ist hier der berühmte Spiegelartikel "Rapunzel bis Regenzeit" (Spiegel 10/2004) zu nennen, in dessen Folge die Zahl der neuen Autoren im März 2004 von 540 auf 1.340 explosionsartig anstieg und von dem manche Wikipedia-Veteranen noch heute am Kaminfeuer erzählen.
Im Bereich der inneren Wikipedia-Regularien wird durch das Anwachsen der Autorenschaft ein starker Handlungsdruck aufgebaut. Und es ist in diesem Zusammenhang für "unsere" Sprachversion kein Zufall, dass die Seite [[Wikipedia:Relevanzkriterien]] genau im April 2004, also einen Monat nach dem Spiegel-Schock angelegt wurde.
Was den Nutzwert der Inhalte angeht, so entwickelt die Community langsam den Willen und die Fähigkeit, gestalterisch auf die Qualität Einfluss auszuüben. Dabei entstehen Institutionen wie der Schreibwettbewerb, der nicht nur qualitativ hochwertige Inhalte hervorbringt, sondern der Community auch erstmals die Gelegenheit gibt, die beiden Themen "Qualität" und "Wikipedia" in der öffentlichen Wahrnehmung miteinander zu verknüpfen (etwa durch erste Pressemitteilungen).
(3) Das dritte Entwicklungsstadium ist ein Stadium der Verstetigung und der beginnenden Arbeitsteilung:
Die Zahl der sehr aktiven Wikipedianer steigt nicht mehr signifikant an und viele Autoren der ersten Generation ziehen sich fast vollständig auf die "Funktionärsebene" (Verein) zurück. Zugleich nimmt auf Autorenebene die Arbeitsteilung zu: Es gibt nun Wikipedianer, die sich allein auf die Kontrolle der letzten Änderungen und andere Meta-Bereiche konzentrieren und andere, die nichts anderes tun, als Artikel zu schreiben. Beide Gruppen versuchen "ihre" Kandidaten bei Adminkandidaturen durchzubringen ("Der schreibt ja gar keine Artikel" vs. "Nie in der Löschhölle gesehn").
Die internen Regeln verfestigen sich immer mehr. Wo früher noch einvernehmlich im Konsens entschieden wurde, dominieren nun Abstimmungen. Die sogenannten "Meinungsbilder" gab es zwar schon früher, aber nie zuvor nahmen sie aber soviel Raum ein.
In der Öffentlichkeit wird die Wikpedia nach dem Abklingen der Anfangseuphorie nun immer häufiger kontrovers diskutiert. Dass es das "Enzykopädieprojekt Wikpedia" gibt und das viele Menschen davon fasziniert sind, ist keine Meldung mehr wert. Aber dass Wikipedia ein Massenphänomen geworden ist und gleichzeitig die Qualität der Inhalte noch nicht perfekt ist - das ist schon etwas, worüber die Presse immer lauter nachdenkt. In der Community selber setzt - was nur auf den ersten Blick paradox erscheinen mag - ein retardierender Effekt ein: Bei den Exzellenzkandidaten werden allzu lange Artikel nun als "unlesbar" abgestraft; "zu viele Fußnoten" wird zum KO-Kriterium.
(4) Das vierte Stadium:
Die Zahl der sehr aktiven Autoren pendelt sich auf einem festen Level ein. Der Kreis der regelmäßig aktiven Mitarbeiter ist geschlossener als jemals zuvor. Sie treffen sich immer häufiger im Real-Life und in der Wikipedia selbst haben sie sich ihre eigene Welt geschaffen. Diese Welt ist zu einem hohen Maße durch eine eigene Sprache konstruiert. Wer nicht weiß, was "ELW" oder "WP:WSGAA" bedeutet, ist ausgeschlossen. Neulinge werden zunehmend als störend empfunden. Besonders wichtig hierbei ist, dass dies alles von den Akteuren selbst nicht wahrgenommen wird. Sie merken nicht, dass ihre Gespräche auf Stammtischen von Außenstehenden gar nicht mehr verstanden werden und sie sich immer stärker abschotten (gab's im übrigen schonmal, hieß damals "CB-Funker").
Die Regeln sind weitestgehend erstarrt; zusätzlich werden Institutionen wie das "Schiedsgericht" geschaffen, die die Verwaltungsebene weiter formalisieren.
In der Öffentlichkeit hat sich Wikipedia als das "Leitmedium des 21. Jahrhunderts" (FAZ) durchgesetzt. Sie ist zu einer Instanz geworden und immer mehr Menschen fangen an zu begreifen, dass das Prinzip der Offenheit am Ende doch qualitativ hochwertige Inhalte hervorzubringen vermag. Ausreichend Medienkompetenz vorausgesetzt, ist Wikipedia zu einem alltagstauglichen Begleiter geworden, den niemand mehr missen möchte (ablesbar unter anderem in der Erreichung des Spendenziels im gerade abgeschlossenen Funddrive).
Nun nochmal zurück zur Eingangsfrage: Warum sinkt die Zahl der neuen Autoren in der deutschsprachigen Wikipedia?
Aus meiner persönlichen Erfahrung (Stichwort "Wikipedia-Workshops") kann ich darauf nur antworten: Weil neue Autoren es zunehmend schwerer haben, in einer inhaltlich gesättigten Wikipedia der Entwicklungsstufe 4 Felder zu finden, bei denen sie sich sinnvoll einbringen können. Otto Normalnutzer interessiert sich nunmal vor allem für Mainstream-Themen. Und wenn er sich die Artikel über Modelleisenbahnen und Digitalfotografie anschaut, dann hat er nicht im Ansatz das Gefühl, dass hier noch viel Arbeit auf ihn wartet (das war in Phase 1 und 2 noch ganz anders). Im Gegenteil: je weiter eine Sprachversion entwickelt ist, umso mehr Selbstvertrauen bedarf es, zum ersten mal auf den "Bearbeiten"-Knopf zu klicken.
Und noch etwas anderes ist aus der Statistik von Erik Zachte meiner Ansicht nach ablesbar: Anders als etwa in der französischsprachigen Wikipedia bricht in der deutschsprachigen die Zahl der neuen Autoren insbesondere ab Mai 2008 dramatisch ein. Also genau zu dem Zeitpunkt, als die "Gesichteten Versionen" in der deutschsprachigen Wikipedia aktiviert wurden. Nun finde ich persönlich die grundlegende Idee hinter diesem Softwarefeature gut und ich verrichte auch brav meine allwöchentliche Sichterarbeit, indem ich mit dem Tool von Magnus alle ungesichteten Artikel des Themenfeldes "Frühe Neuzeit" durchgehe. Aber wenn diese Funktion schon im Herbst 2004 angeschaltet gewesen wäre (als ich meinen ersten IP-Edit hatte), dann wäre ich womöglich auch abgeschreckt worden. Ich persönlich glaube, dass das Sichtungsfeature die anderen Phänomene des vierten Entwicklungsstadiums noch verstärkt.
So, und jetzt entschuldige bitte meine über die Gebühr lange Antwort. Ich freue mich auf die weitere Diskussion.
Herzliche Grüße aus Kalifornien Frank
Frank Schulenburg schrieb:
Und wenn er sich die Artikel über Modelleisenbahnen und Digitalfotografie anschaut, dann hat er nicht im Ansatz das Gefühl, dass hier noch viel Arbeit auf ihn wartet (das war in Phase 1 und 2 noch ganz anders).
Es gäbe in beiden Bereichen (und auch in vielen anderen) noch _sehr_ viel zu tun, alleine: Die Zahl der Kollisionspunkte mit Interessenvertretern absolut jeder noch so abstrusen Richtung nimmt nahezu exponentiell zu. Ich stelle zunehmend fest, dass es Leute, die offensichtlich, klar hierzu stehend und rücksichtslos irgendeine "Wahrheit" in WP verkünden wollen, wesentlich leichter haben, als jene, die wirklich wissenschaftliche oder journalistische Arbeiten möglichst neutral zusammenzufassen versuchen.
Moin,
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 19 Jan 2009 17:04:19 -0800 Von: Frank Schulenburg frank.schulenburg@gmail.com An: wikide-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [Wikide-l] Hat Wikipedia den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht?
(1) Das erste Entwicklungsstadium einer Wikipedia-Sprachversion würde ich persönlich wie folgt beschreiben (ich war nicht dabei - vielleicht können Kurt, Magnus oder andere Urgesteine meine Darstellung ja etwas mit Informationen unterfüttern):
Die Community ist verschwindend gering und besteht aus Personen, die mehr oder minder zufällig auf die Wikipedia gestoßen sind. Diese "ersten Aktivisten" sind hochmotiviert, kommen zumeist aus dem Open Source-Umfeld oder sympathisieren stark mit dessen Zielen.
Im ersten Entwicklungsstadium gibt es so gut wie keine Regeln. Es herrscht kreatives Chaos. Das spielerische Ertasten zukünftiger Richtungen und Wege steht im Vordergrund. Vieles, wenn nicht gar alles ist konsensbasiert.
Der Nutzwert der Inhalte ist verschwindend gering. In der Öffentlichkeit ist Wikipedia kaum bekannt.
Ich denke, das trifft auf die frühen Wikipedien in der Form zu. Bei denen, die aber erst nach 2004 gegründet wurden, denke ich, dass es diese Phase in der Form nicht mehr wirklich gibt. Wikipedia ist international bekannt, Einsteiger in Sprachversionen wie bsp. den ost- und nordeuropäischen sind im Regelfall bereits durch existierende Wikipedien geprägt, Mitarbeiter in Kleinsprachen, Dialektwikis und Sprachen aus Gebieten mit geringer Internetanbindung konsultieren sich fast ausnahmslos aus Großwikipedien, einen Nerdstamm gibt es dort im Regelfall nicht.
Mich würde an der Stelle interessieren, ob die japanische WP als eine der größten ebenfalls angefangen hat wie en und de?
(2) Darauf folgt das zweite Entwicklungsstadium:
Es ist von einem starken Anstieg in der Zahl der regelmäßig beitragenden Autoren geprägt. Ursache für einen solchen Anstieg ist häufig ein verstärktes Interesse überregionaler Presseorgane an dem Phänomen Wikipedia. Im Falle der deutschsprachigen Wikipedia ist hier der berühmte Spiegelartikel "Rapunzel bis Regenzeit" (Spiegel 10/2004) zu nennen, in dessen Folge die Zahl der neuen Autoren im März 2004 von 540 auf 1.340 explosionsartig anstieg und von dem manche Wikipedia-Veteranen noch heute am Kaminfeuer erzählen.
Im Bereich der inneren Wikipedia-Regularien wird durch das Anwachsen der Autorenschaft ein starker Handlungsdruck aufgebaut. Und es ist in diesem Zusammenhang für "unsere" Sprachversion kein Zufall, dass die Seite [[Wikipedia:Relevanzkriterien]] genau im April 2004, also einen Monat nach dem Spiegel-Schock angelegt wurde.
Was den Nutzwert der Inhalte angeht, so entwickelt die Community langsam den Willen und die Fähigkeit, gestalterisch auf die Qualität Einfluss auszuüben. Dabei entstehen Institutionen wie der Schreibwettbewerb, der nicht nur qualitativ hochwertige Inhalte hervorbringt, sondern der Community auch erstmals die Gelegenheit gibt, die beiden Themen "Qualität" und "Wikipedia" in der öffentlichen Wahrnehmung miteinander zu verknüpfen (etwa durch erste Pressemitteilungen).
Auch dieser Punkt ist wahrscheinlich zu stark auf de konzentriert - gab es in der fr und ja auch eine "Spiegel"-Phase oder wurden die eher mit der en und de mitgerissen? KEA gab es bereits vor Mai 2004 (wenn auch zögerlich, vor allem getrieben von Uli und Katharina), es gab also auch in der ersten Phase bereits starke Bestrebungen, mehr auf Qualität zu achten - auch wenn dieses "achten" häfig in destruktiver Holzfällermanier und Relevanzbegründungen stattfand, die heute (Baal sei Dank) keine Schnitte mehr hätten. Zum Schreibwettbewerb stelle ich mir regelmäßig dei Frage, ob und wann es ihn gegeben hätte, wenn ich ihn damals nicht gestartet hätte (da waren die Niederländer schneller trotz kleinerer Version) - meines Wissens ist die de allerdings die einzige WP, in der sich der SW zu einem regelmäßigen Event etabliert hat, warum gibt es einen solchen nicht in en, fr, ja?
(3) Das dritte Entwicklungsstadium ist ein Stadium der Verstetigung und der beginnenden Arbeitsteilung:
Die Zahl der sehr aktiven Wikipedianer steigt nicht mehr signifikant an und viele Autoren der ersten Generation ziehen sich fast vollständig auf die "Funktionärsebene" (Verein) zurück. Zugleich nimmt auf Autorenebene die Arbeitsteilung zu: Es gibt nun Wikipedianer, die sich allein auf die Kontrolle der letzten Änderungen und andere Meta-Bereiche konzentrieren und andere, die nichts anderes tun, als Artikel zu schreiben. Beide Gruppen versuchen "ihre" Kandidaten bei Adminkandidaturen durchzubringen ("Der schreibt ja gar keine Artikel" vs. "Nie in der Löschhölle gesehn").
Die internen Regeln verfestigen sich immer mehr. Wo früher noch einvernehmlich im Konsens entschieden wurde, dominieren nun Abstimmungen. Die sogenannten "Meinungsbilder" gab es zwar schon früher, aber nie zuvor nahmen sie aber soviel Raum ein.
In der Öffentlichkeit wird die Wikpedia nach dem Abklingen der Anfangseuphorie nun immer häufiger kontrovers diskutiert. Dass es das "Enzykopädieprojekt Wikpedia" gibt und das viele Menschen davon fasziniert sind, ist keine Meldung mehr wert. Aber dass Wikipedia ein Massenphänomen geworden ist und gleichzeitig die Qualität der Inhalte noch nicht perfekt ist - das ist schon etwas, worüber die Presse immer lauter nachdenkt. In der Community selber setzt - was nur auf den ersten Blick paradox erscheinen mag - ein retardierender Effekt ein: Bei den Exzellenzkandidaten werden allzu lange Artikel nun als "unlesbar" abgestraft; "zu viele Fußnoten" wird zum KO-Kriterium.
Gehören die Grabenkämpfe wirklich so arg zur "natürlichen Entwicklung"? Mit RC-Fightern und Autoren ist die Darstellung imho auch noch deutlich zu kurz gegriffen, es gibt und gab schon immer auch vollkommen andere Spezialisten (Botbetreiber, typojäger, später Mentoren, QSler)
Den letzten Teil verstehe ich nicht - inwiefern ist die Forderung nach Prägnanz und Verständlichkeit retardierend? Die Abstrafung "Überreferenzierung" gab es bereits mit der Einführung der Einzelnachweise.
Volle Zustimmung zur Regelverhärtung - als Alter Hase machen mir diese Entwicklungen am meisten Bauchschmerzen, "Sei mutig" und gesunder Menschenverstand durchzuziehen ist nur noch unter enormem Reibungsverlust möglich (was mich davon natürlich nicht abhält).
Auch hier allerdings die Frage, inwieweit die Entwicklungen und Regelhubereien "typisch deutsch" oder Wikipedia-Entwicklung aucvh in anderen Wikipedien sind.
(4) Das vierte Stadium:
Die Zahl der sehr aktiven Autoren pendelt sich auf einem festen Level ein. Der Kreis der regelmäßig aktiven Mitarbeiter ist geschlossener als jemals zuvor. Sie treffen sich immer häufiger im Real-Life und in der Wikipedia selbst haben sie sich ihre eigene Welt geschaffen. Diese Welt ist zu einem hohen Maße durch eine eigene Sprache konstruiert. Wer nicht weiß, was "ELW" oder "WP:WSGAA" bedeutet, ist ausgeschlossen. Neulinge werden zunehmend als störend empfunden. Besonders wichtig hierbei ist, dass dies alles von den Akteuren selbst nicht wahrgenommen wird. Sie merken nicht, dass ihre Gespräche auf Stammtischen von Außenstehenden gar nicht mehr verstanden werden und sie sich immer stärker abschotten (gab's im übrigen schonmal, hieß damals "CB-Funker").
Die Regeln sind weitestgehend erstarrt; zusätzlich werden Institutionen wie das "Schiedsgericht" geschaffen, die die Verwaltungsebene weiter formalisieren.
In der Öffentlichkeit hat sich Wikipedia als das "Leitmedium des 21. Jahrhunderts" (FAZ) durchgesetzt. Sie ist zu einer Instanz geworden und immer mehr Menschen fangen an zu begreifen, dass das Prinzip der Offenheit am Ende doch qualitativ hochwertige Inhalte hervorzubringen vermag. Ausreichend Medienkompetenz vorausgesetzt, ist Wikipedia zu einem alltagstauglichen Begleiter geworden, den niemand mehr missen möchte (ablesbar unter anderem in der Erreichung des Spendenziels im gerade abgeschlossenen Funddrive).
Stadium 4 ist für Kreative extrem schwierig - seit Monaten ist meine Lust auf WP bei einem Level knapp über Null angelangt. Bei der Bewertung stimme ich dir zu - Selbst motivierte Leute trauen sich kaum Hand anzulegen bei der hohen Hürde, die durch die Inhalte gegeben sind, die stubs et al. sehen sie nciht. Ich empfehle mittlöerweile jedem, 1/2h zufällige Artikel zu surfen um zu sehen, dass der hohe Standard sich eben nciht durch alle Bereiche zieht und wir weiterhin viel Schrott haben. Typische Reaktion ist häufig die Antwort, Lemma X ist doch schon vorhanden (unabhängig von Qualität), weshalb sich Lemmaokkupation und grenzwertige (qualitative) Behaltensentscheidungen - behalten und aubauen, gültiger stub - fatal auswirken. Spannend allerdings: Zumindest bei denen, mit denen ich mich über das Thema unterhalte, spielt fast ausschliesslich die Qualität eine Rolle, ob grenzwertige Themen behandelt werden ist nebensächlich - häufig sind es gerade solche Themen, mit denen sich Neulinge ködern lassen.
Btw.: Was heißt "ELW"?
Nun nochmal zurück zur Eingangsfrage: Warum sinkt die Zahl der neuen Autoren in der deutschsprachigen Wikipedia?
Aus meiner persönlichen Erfahrung (Stichwort "Wikipedia-Workshops") kann ich darauf nur antworten: Weil neue Autoren es zunehmend schwerer haben, in einer inhaltlich gesättigten Wikipedia der Entwicklungsstufe 4 Felder zu finden, bei denen sie sich sinnvoll einbringen können. Otto Normalnutzer interessiert sich nunmal vor allem für Mainstream-Themen. Und wenn er sich die Artikel über Modelleisenbahnen und Digitalfotografie anschaut, dann hat er nicht im Ansatz das Gefühl, dass hier noch viel Arbeit auf ihn wartet (das war in Phase 1 und 2 noch ganz anders). Im Gegenteil: je weiter eine Sprachversion entwickelt ist, umso mehr Selbstvertrauen bedarf es, zum ersten mal auf den "Bearbeiten"-Knopf zu klicken.
Bestätigt meine Erfahrung - selbst Leute, die man gezielt schult und die mit echtem Interesse an die Sache gehen trauen sich häufig nicht, den ersten Edit zu machen. Klassisch: "Ich habe nicht genug Literatur zu Hause." oder "Ich kann doch nciht in den Artikeln anderer Benutzer editieren" - betrifft übrigens vor allem Leute über 30. WP-Sucht kann man übrigens niht vermitteln, dafür gibt es wahrscheinlich ein Gen.
Und noch etwas anderes ist aus der Statistik von Erik Zachte meiner Ansicht nach ablesbar: Anders als etwa in der französischsprachigen Wikipedia bricht in der deutschsprachigen die Zahl der neuen Autoren insbesondere ab Mai 2008 dramatisch ein. Also genau zu dem Zeitpunkt, als die "Gesichteten Versionen" in der deutschsprachigen Wikipedia aktiviert wurden. Nun finde ich persönlich die grundlegende Idee hinter diesem Softwarefeature gut und ich verrichte auch brav meine allwöchentliche Sichterarbeit, indem ich mit dem Tool von Magnus alle ungesichteten Artikel des Themenfeldes "Frühe Neuzeit" durchgehe. Aber wenn diese Funktion schon im Herbst 2004 angeschaltet gewesen wäre (als ich meinen ersten IP-Edit hatte), dann wäre ich womöglich auch abgeschreckt worden. Ich persönlich glaube, dass das Sichtungsfeature die anderen Phänomene des vierten Entwicklungsstadiums noch verstärkt.
Konsequenz aus dieser Feststellung?
So, und jetzt entschuldige bitte meine über die Gebühr lange Antwort. Ich freue mich auf die weitere Diskussion.
Die Antwort / Analyse ist schon o.k. in ihrer Länge, sie ist halöt sehr stark auf die deutschsprachige WP konzentriert und lässt zum einen die unterschiedlichen Entwicklungen in anderen WPs aussen vor und - viel wichtiger - unterschlägt die gegenseitige Beeinflussung der unterschiedlichen WPn aufeinander.
Gruß aus Gymnich, Achim
2009/1/20 Achim Raschka achim_raschka@gmx.de:
Btw.: Was heißt "ELW"?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:ELW - kurz: Die Regeln nach denen beim Entfernen eines LAs vorgegangen werden muss.
LG, Marco
Mmh,
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Tue, 20 Jan 2009 16:03:39 +0100 Von: "Marco Schuster" marco@harddisk.is-a-geek.org An: "Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia" wikide-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [Wikide-l] Hat Wikipedia den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht?
2009/1/20 Achim Raschka achim_raschka@gmx.de:
Btw.: Was heißt "ELW"?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:ELW - kurz: Die Regeln nach denen beim Entfernen eines LAs vorgegangen werden muss.
Ah, o.k. Regel? Du meinst Richtlinien - die interessieren mich eh nicht, da ist gesunder Menschenverstand und Sei mutig sinnvoller.
Gruß, Achim
Frank Schulenburg schrieb:
Aus meiner persönlichen Erfahrung (Stichwort "Wikipedia-Workshops") kann ich darauf nur antworten: Weil neue Autoren es zunehmend schwerer haben, in einer inhaltlich gesättigten Wikipedia der Entwicklungsstufe 4 Felder zu finden, bei denen sie sich sinnvoll einbringen können.
Die Wikipedia ist nicht inhaltlich gesättigt. Viele Kernbereiche einer klassischen Enzyklopädie sind noch mangelhaft abgedeckt. Und die Menschen, die diese Artikel schreiben könnten, arbeiten vielleicht eher wg. Unter- als wg. Übersättigung der WP nicht mit.
Grüße, Peter
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Tue, 20 Jan 2009 11:12:56 +0100 Von: "Peter Jacobi" peter_jacobi@gmx.net An: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia wikide-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [Wikide-l] Hat Wikipedia den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht?
Frank Schulenburg schrieb:
Aus meiner persönlichen Erfahrung (Stichwort "Wikipedia-Workshops") kann ich darauf nur antworten: Weil neue Autoren es zunehmend schwerer haben, in einer inhaltlich gesättigten Wikipedia der Entwicklungsstufe 4 Felder zu finden, bei denen sie sich sinnvoll einbringen können.
Die Wikipedia ist nicht inhaltlich gesättigt. Viele Kernbereiche einer klassischen Enzyklopädie sind noch mangelhaft abgedeckt. Und die Menschen, die diese Artikel schreiben könnten, arbeiten vielleicht eher wg. Unter- als wg. Übersättigung der WP nicht mit.
Schwierig - als Lemmata sind die Bereiche schon recht weit ausgebaut, insbesondere die naturwissenschaftlichen Felder. Zentrale Lemmata sind allerdings meist mit untersättigten Artikeln besetzt, aber natürlich auch vergleichsweise schwer zu füllen (auch ich schreibe lieber Artartikel als zentrale Biologieartikel). Experten schreiben aus vielfältigen Gründen nicht mit - meiner Erfahrung nach ist es allerdings weniger die Abschreckung aufgrund schlechter Artikel als vielmehr die fehlende Zeit bzw. Lust, sich in die WP zu knien. Der interne Blick der WPianer ist da häufig sehr viel strenger als der potenzieller Externer (habe ich gerade letzte Woche bei einem Workshop beim Fraunhofer UMSICHT in Willich wieder erlebt).
Das in speziellen Bereichen natürlich noch (weniger zentrale) Artikel in 6-stelliger Anzahl fehlen ist davon unbenommen.
Gruß, Achim
Am 20.01.2009 um 11:12 schrieb Peter Jacobi:
Frank Schulenburg schrieb:
Aus meiner persönlichen Erfahrung (Stichwort "Wikipedia-Workshops") kann ich darauf nur antworten: Weil neue Autoren es zunehmend schwerer haben, in einer inhaltlich gesättigten Wikipedia der Entwicklungsstufe 4 Felder zu finden, bei denen sie sich sinnvoll einbringen können.
Die Wikipedia ist nicht inhaltlich gesättigt. Viele Kernbereiche einer klassischen Enzyklopädie sind noch mangelhaft abgedeckt. Und die Menschen, die diese Artikel schreiben könnten, arbeiten vielleicht eher wg. Unter- als wg. Übersättigung der WP nicht mit.
An Kernbereiche traut man sich als Wikipedia-Anfänger aber nicht heran. Zu große Aufgabe, zu viel Aufmerksamkeit, mögliche Konflikte. Und man muss sich auf dem Gebiet schon wirklich gut auskennen, um einen vertretbaren Artikel zu schreiben. Als "Amateur" (und das ist jeder in fast allen Bereichen) kann man aber mit überschaubarem Aufwand durchaus gute Artikel zu speziellen, eng umgrenzten Themen schreiben. Und da gibt es schon eine gewisse Sättigung, so leicht finden sich keine Nischen, keine "weißen Flecke" mehr, in denen man in Ruhe solide Stubs bis mittlere Artikel schreiben kann - die gibt es meistens schon. Und es verlangt mehr Selbstbewusstsein und eine gewisse Kenntnis der Wikipedia, gleich in die Qualitätsverbesserung bestehender Artikel einzusteigen, von möglichen Fettnäpfen und Revierkämpfen abgesehen, die einem Frischling drohen, der sich blauäugig ans Werk macht.
Für alte Hasen ist das wahrscheinlich schwer nachzuvollziehen, diese Veränderungen kamen ja langsam und gleichzeitig entwickelt man Routine. Für heutige Einsteiger dürfte der Anfang in der Wikipedia tatsächlich weit schwieriger sein als vor einigen Jahren und der Kulturschock weit größer.
Ich glaube, mit kleineren Artikeln zu speziellen Themen haben alle hier angefangen und das merkt man der Wikipedia bis heute an. Die Artikel zu zentralen Begriffen sind (nach meinem Eindruck) häufig wesentlich schlechter als die zu solchen speziellen Dingen. Ein echtes Manko der Wikipedia. Vielleicht sollte eine der kommenden Qualitätsoffensiven oder Wettbewerbe sich mal auf diesen Schwerpunkt stürzen. Motto: 100 "untersättigte" (Achim Raschka) zentrale Artikel zu lesenswerten machen.
Gruß, Rainer
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Frank Schulenburg schrieb:
Anders als etwa in der französischsprachigen Wikipedia bricht in der deutschsprachigen die Zahl der neuen Autoren insbesondere ab Mai 2008 dramatisch ein. Also genau zu dem Zeitpunkt, als die "Gesichteten Versionen" in der deutschsprachigen Wikipedia aktiviert wurden.
Herzliche Grüße aus Kalifornien Frank
Ich finde nicht, dass ab Mai 2008 die Zahl der neuen Autoren einbricht. Der Rückgang erfolgt schon seit Januar 2006. Damals bekamen wir rund 1900 neue Autoren. Von da ging es bis November 2007 bergab. Im Dezember 07/Januar 08 ein kurzer Aufschwung und ab da wieder kontinuierlich bergab. Einen Zusammenhang mit den gesichteten Versionen kann ich nicht erkennen.
Die Aktivität der aktiven Autoren spiegelt sich unmittelbar in den neuen Artikeln und in den Edits wieder, die weitgehend gleich verlaufen. Für mich ist das der Schluss, dass diese Autoren das Fundament der Wikipedia sind und auch in den letzten Jahren unentwegt (trotz allem Streit) immer noch Artikel geschrieben haben.
Aber der Rückgang der neuen Autoren hat wie die meisten schon schrieben viele Ursachen.
Zum einem ist es wirklich die immer komplizierter geworden Syntax im Artikel. Inzwischen sind viele Artikel im Quelltext derart verunstaltet, dass es für einen Neuling schwer ist, seine Änderungen problemlos zu tätigen. So etwas schreckt ab.
Ok, auch Anfang 2005, als ich anfing, gab es schon vieles zu berücksichtigen. Mir half damals das Einsteiger-pdf, dass die wichtigsten Sachen erklärt. Aber heute wird Neulingen kaum Hilfe geboten, das Mentorenprogramm kann sich kaum um alle kümmern. Auch weil sie nicht alle erreichen.
Ein weiterer Punkt ist meiner Meinung nach auch, dass die wichtigsten Themen schon einen Artikel haben. Einen vorhandenen Artikel zu verbessern erfordert immer etwas Aufwand. Zum einen versucht man den vorhandenen Artikel nur zu verbessern statt ihn neu zu schreiben oder man muss sich mit dem einen oder anderen Artikelbesitzer rumärgern.
Was an Themen übrigbleibt, sind entweder Spezialsachen (irgendwelche unpopulären Gräser, Schlangen, Loks, Orte) oder es handelt sich um zentrale Artikel. Beides kann man nicht einfach so aus der Hand schütteln. Vielfach braucht man einfach die nötige Literatur und viel wichtiger, auch die nötige Zeit. Es hat einfach nicht jeder Lust hier tagein, tagaus zu sitzen und seine Artikel in die WP zu schreiben.
In dem Sinne wäre es sinnvoll für ein positives Arbeitsklima zu sorgen um allen Autoren den Spass an der Wikipedia zu erhalten und neuen Mitarbeitern zu zeigen, dass WP mehr Lust als Frust ist.
Gruß
Liesel
Liesel, All,
Ich muss mich ja wie eine Schallplatte (Vinyl) mit Sprung anhören, da ich immer wieder auf meinen Lieblings- themen herumhacke. Aber Du gibt's mir ein Stichwort:
Liesel koehler-liesel73@gmx.de schrieb:
[...] Was an Themen übrigbleibt, sind entweder Spezialsachen (irgendwelche unpopulären Gräser, Schlangen, Loks, Orte) oder es handelt sich um [...]
Um einzelne Loks mach' ich mir keine Sorgen, das kriegen die Fans schon aufgefüllt (Sogar die [[LEW EL 3]] hat ja inzwischen einen Artikel, wenn auch mager).
Aber die technischen Artikel in diesen Bereichen!
<predigt modus="murmeltier"/>
Über Loks, Autos, Panzer, Flugzeuge genauso wie über Türme, Brücken und Hochhäuser etc schreiben doch fast nur die Fans oder Benutzer, nicht diejenigen, die sie konstruieren (werden). Unsere Ingenieurslücke!
(OK, Projekt:Planen und Bauen und je mindestens einen Architekten und Bau-Ing, aber das ist trotzdem noch dünn besetzt)
</predigt>
Grüße, Peter
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1
Peter Jacobi schrieb:
Liesel, All,
Ich muss mich ja wie eine Schallplatte (Vinyl) mit Sprung anhören, da ich immer wieder auf meinen Lieblings- themen herumhacke. Aber Du gibt's mir ein Stichwort:
Liesel koehler-liesel73@gmx.de schrieb:
[...] Was an Themen übrigbleibt, sind entweder Spezialsachen (irgendwelche unpopulären Gräser, Schlangen, Loks, Orte) oder es handelt sich um [...]
Um einzelne Loks mach' ich mir keine Sorgen, das kriegen die Fans schon aufgefüllt (Sogar die [[LEW EL 3]] hat ja inzwischen einen Artikel, wenn auch mager).
Aber die technischen Artikel in diesen Bereichen!
<predigt modus="murmeltier"/>
Über Loks, Autos, Panzer, Flugzeuge genauso wie über Türme, Brücken und Hochhäuser etc schreiben doch fast nur die Fans oder Benutzer, nicht diejenigen, die sie konstruieren (werden). Unsere Ingenieurslücke!
(OK, Projekt:Planen und Bauen und je mindestens einen Architekten und Bau-Ing, aber das ist trotzdem noch dünn besetzt)
</predigt>
Grüße, Peter
Da gebe ich dir 100% Recht. Aber woran liegt es, dass niemand technische Grundlagenartikel schriebt. Sind die Ingenieure nicht in der Lage Artikel zu schreiben, wollen sie nicht oder haben wir sie noch nicht als Autoren erreicht?
Aber bei den Ortsartikel ist es dasselbe. Im Endeffekt schreiben nur Heimatforscher und Lokalpatrioten. Wo sind die Landschaftsplaner, Geologen und Geografen?
Wo sind die Volkskundler, die Literatur- und Medienwissenschaftler?
Gruß
Liesel
Am 20. Januar 2009 20:43 schrieb Liesel koehler-liesel73@gmx.de:
Aber bei den Ortsartikel ist es dasselbe. Im Endeffekt schreiben nur Heimatforscher und Lokalpatrioten. Wo sind die Landschaftsplaner, Geologen und Geografen?
Wo sind die Volkskundler, die Literatur- und Medienwissenschaftler?
Sie haben besseres zu tun als Artikel über Orte zu verfassen, für die sich außer den Einwohnern keiner interessiert.
Viele Grüße
Philipp
On 20.01.2009, at 20:51, P. Birken wrote:
Wo sind die Volkskundler, die Literatur- und Medienwissenschaftler?
Sie haben besseres zu tun als Artikel über Orte zu verfassen, für die sich außer den Einwohnern keiner interessiert.
Einspruch euer Ehren! :) Als jemand, der seit geraumer Zeit auf den Pfaden der Volkskunde (speziell: Redensarten) wandelt, kann ich Dir den Grund nennen:
Derlei Artikel haben allerhand Fallstricke deren dickster unsere wohlmeinenden aber unwissenden Adepten sind ;) Die legen nämlich gern Artikel zu etwas an, das „man doch weiß“ – was praktisch immer Murks ist. Dann LKs mit dem tollen Argument „ist doch interessant, behalten“. Irgendwer pfuscht noch ein bisschen ergoogeltes Zeugs dazu und … tadaaaaa … haben wir eine unausgegorene Artikelruine für die Ewigkeit.
Volkskundliches findet man primär in alten, obkuren und aus den 30er Jahren stammenden Quellen mit entsprechend nur schwer verdaulichem „völkischen“ Duktus: An die kommt man 1. schwer ran und 2. sucht man sich nach neuer und kritischer Literatur meist einen Wolf. Zudem sind die allermeisten Themen nur in abseitigen Aufsatzsammlungen oder Artikeln aus längst vergessenen Zeitschriften erschienen. Monographien sind Fehlanzeige und problemlos nachvollziehbare Quellenangaben auch. Um in so einem Thema einen wirklich anständigen Artikel schreiben zu können, muß man schon einiges an Recherchekünsten auf der Pfanne haben – mit Google kommste höchstens ein paar Zentimeter weit. Dafür aber landet man bei der Recherche vom Hölzchen nicht nur auf dem Stöckchen, sondern gleich in der Plantage ;) Ich habe vor zwei Wochen ganz harmlos mit Eiertänzen angefangen und bin binnen fünf Tagen bei der Symbolik der jesuitischen Embleme gelandet! (Frag mich nicht, womit ich mich momentan befasse, um diesen Artikel schreiben zu können ;))
Kurz gesagt: Auch in abseitigen Nischenthemen machen unsere Qualitätsansprüche es zunehmend schwerer etwas Ordentliches auf die Beine zu stellen. Wahrscheinlich schreiben einfach deshalb nicht mehr so viele Leute neue Artikel, weil alles leicht über Google zusammenstoppelbare schon geschrieben wurde ;) Und die Literaturwissenschaftler (wie praktisch alle Geisteswissenschaftler) leiden schlicht unter der Flut von Publikationen, die die Kollegen ausstoßen: Einig ist man sich auf dem Gebiet nie und unter 23 Quellen braucht man auch gar nicht erst anfangen sich Gedanken um einen Artikel zu machen.
Gruß
Henriette
Henriette Fiebig schrieb:
Derlei Artikel haben allerhand Fallstricke deren dickster unsere wohlmeinenden aber unwissenden Adepten sind ;) Die legen nämlich gern Artikel zu etwas an, das „man doch weiß“ – was praktisch immer Murks ist. Dann LKs mit dem tollen Argument „ist doch interessant, behalten“. Irgendwer pfuscht noch ein bisschen ergoogeltes Zeugs dazu und … tadaaaaa … haben wir eine unausgegorene Artikelruine für die Ewigkeit.
ACK. Übrigens sehe ich da auch eines der größten Probleme der WP: In der Löschhölle wird fast ausschließlich nach der Frage der Relevanz entschieden. Die Artikelqualität wird dagegen völlig ignoriert. IMHO sollte einmal angefangen werden, auch mal komplette Artikel von 0 neu anzufangen, wenn diese qualitativ auf der Stelle treten. In dem Moment sollte sich dann auch das Problem der Relevanz weitgehend lösen, weil es wieder in Bereichen etwas zu schreiben gibt, in denen man über diese nicht erst diskutieren muss.
Kai F. Lahmann hat geschrieben:
Übrigens sehe ich da auch eines der größten Probleme der WP: In der Löschhölle wird fast ausschließlich nach der Frage der Relevanz entschieden. Die Artikelqualität wird dagegen völlig ignoriert. IMHO sollte einmal angefangen werden, auch mal komplette Artikel von 0 neu anzufangen, wenn diese qualitativ auf der Stelle treten.
Leider herrscht gleichzeitig die Meinung vor, um dies zu tun, also um einen Artikel komplett neu zu schreiben, müsse man ihn zuerst löschen. Selbstverständlich kann man genausogut die Seite leeren und den Artikel neu schreiben, wie es uns DasBee letzten Herbst beim Artikel [[Musik]] vorgeführt hat; so verliert man die Versionsgeschichte nicht.
Allerdings benötigt dieses Leeren einer Seite und grundlegende Neuschreiben wahrscheinlich die noch grössere Überwindung als die Neuanlage eines bisher nicht bestehenden Artikels. Und es ist auch schwierig, einen Artikel mit zugegebenermassen weniger Information, dafür durchdachterer, ausbaufähiger Struktur als die bisherige Artikelruine einzustellen. Vielleicht ist dies die grosse Kunst, welche die erfahrenen Autoren pflegen sollten: Grundartikel anlegen, die klar strukturiert und auf diese Art tatsächlich leicht ausbaubar sind, ohne dass jeder zusätzliche Edit nach Flickschusterei aussieht.
Adrian
Adrian Suter schrieb:
Leider herrscht gleichzeitig die Meinung vor, um dies zu tun, also um einen Artikel komplett neu zu schreiben, müsse man ihn zuerst löschen.
Muss man, weil sonst sofort wieder der Kram von der alten Version reinkopiert wird. :/
Selbstverständlich kann man genausogut die Seite leeren und den Artikel neu schreiben, wie es uns DasBee letzten Herbst beim Artikel [[Musik]] vorgeführt hat; so verliert man die Versionsgeschichte nicht.
Die Geschichte ist eh ein Trauerspiel. Danach gab es dann nämlich ein paar Wichtigtuer, die letzten Endes dafür sorgten, dass DasBee nicht mehr aktiv ist :(
On 22.01.2009, at 05:17, Kai F. Lahmann wrote:
Adrian Suter schrieb:
Leider herrscht gleichzeitig die Meinung vor, um dies zu tun, also um einen Artikel komplett neu zu schreiben, müsse man ihn zuerst löschen.
Muss man, weil sonst sofort wieder der Kram von der alten Version reinkopiert wird. :/
Nö, muß man nicht. Ich habe schon mehrfach eine komplett neue (und ich behaupte: deutlich bessere) Version offline vorbereitet und damit den alten Sumps überschrieben. Funktioniert vortrefflich :)
Ein echtes Problem aber – und damit würde ich in Teilen deiner These aus einer anderen Mail zustimmen – sind die LDs in denen relevante Lemmata besprochen werden, die einen schlechten, nur halb richtigen oder schlichtweg falschen Artikel haben. Sowas würde ich auch lieber löschen und einstweilen auf das relevante Lemma verzichten wollen. In dem Fall geht nämlich m. M. n. der Schutz des Lesers vor Fehlinformation vor Vollständigkeit der WP.
Gruß
Henriette
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Thu, 22 Jan 2009 09:05:24 +0100 Von: Henriette Fiebig henriette.fiebig@snafu.de An: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia wikide-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [Wikide-l] Hat Wikipedia den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht?
On 22.01.2009, at 05:17, Kai F. Lahmann wrote:
Adrian Suter schrieb:
Leider herrscht gleichzeitig die Meinung vor, um dies zu tun, also um einen Artikel komplett neu zu schreiben, müsse man ihn zuerst löschen.
Muss man, weil sonst sofort wieder der Kram von der alten Version reinkopiert wird. :/
Nö, muß man nicht. Ich habe schon mehrfach eine komplett neue (und ich behaupte: deutlich bessere) Version offline vorbereitet und damit den alten Sumps überschrieben. Funktioniert vortrefflich :)
Prinzipiell ja, eine henriette und ein Achim machen das auch - nur ein Neuling nciht, der evtl. einen besseren Artikel schreiben könnte. Ich sehe es ja regelmäßig bei meinen Nawaro-Schäfchen - bevor die einen Edit machen fragen sie tausendmal nach, ob das auch o.k. ist, die Arbeit anderer zu verändern - und vollständig überschreiben ist da nochmal eine ganz andere Baustelle. Wäre der Artikel noch nciht vorhanden oder gelöscht ist die Hürde deutlich niedriger.
Ein echtes Problem aber – und damit würde ich in Teilen deiner These aus einer anderen Mail zustimmen – sind die LDs in denen relevante Lemmata besprochen werden, die einen schlechten, nur halb richtigen oder schlichtweg falschen Artikel haben. Sowas würde ich auch lieber löschen und einstweilen auf das relevante Lemma verzichten wollen. In dem Fall geht nämlich m. M. n. der Schutz des Lesers vor Fehlinformation vor Vollständigkeit der WP.
Klassisches Problem: Wikipedia ist ein Projekt zum gemeinsamen Aufbau einer Enzyklopädie. In der Grundphilosophie heisst das, wir bauen aufeinander auf. Mir persönlich sind von Beginn an gute Artikel als Basis am liebsten, andere interpretieren die Philosophie aber halt so, dass sie mit Schmonzes anfangen und sich dann auf "Verbessern statt Löschen" berufen. Ein Riesengraben! Evtl. könnte man ja mal über ein Verstecken statt löschen ausweichen: Der Leser bekommt bei solchen Artikeln, in denen in der LD oder Redaktionsdiskussion massive qualitativ Mängel festgestellt werden keinen Artikel sondern einen Hinweis, dass wir da zwar was haben und er sich das auch gern anschauen darf - Link - aber deutlich vor der miesen Qualität gewarnt und zugleich zum Neuschreiben und verbessern aufgerufen wird. So hat der Leser die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen, wird aber darauf hingewiesen kritischer bei diesem Artikel zu sein - wenn er nur kurz checken will, welchen Beruf eine Person hatte oder wann sie gelebt hat bekommt er dann zudem im Regelfall noch eine lexikalisch brauchbare Antwort. -- nur mal vollkommen ins Unreine gedacht.
Gruß, Achim
Achim Raschka schrieb:
Klassisches Problem: Wikipedia ist ein Projekt zum gemeinsamen Aufbau einer Enzyklopädie. In der Grundphilosophie heisst das, wir bauen aufeinander auf. Mir persönlich sind von Beginn an gute Artikel als Basis am liebsten, andere interpretieren die Philosophie aber halt so, dass sie mit Schmonzes anfangen und sich dann auf "Verbessern statt Löschen" berufen. Ein Riesengraben! Evtl. könnte man ja mal über ein Verstecken statt löschen ausweichen: Der Leser bekommt bei solchen Artikeln, in denen in der LD oder Redaktionsdiskussion massive qualitativ Mängel festgestellt werden keinen Artikel sondern einen Hinweis, dass wir da zwar was haben und er sich das auch gern anschauen darf - Link - aber deutlich vor der miesen Qualität gewarnt und zugleich zum Neuschreiben und verbessern aufgerufen wird. So hat der Leser die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen, wird aber darauf hingewiesen kritischer bei diesem Artikel zu sein - wenn er nur kurz checken will, welchen Beruf eine Person hatte oder wann sie gelebt hat bekommt er dann zudem im Regelfall noch eine lexikalisch brauchbare Antwort. -- nur mal vollkommen ins Unreine gedacht.
Eigentlich ein ganz interessantes Konzept für die "ungeprüften Versionen."
Gruß, Sven
Am 22.01.2009 um 09:48 schrieb Achim Raschka:
Klassisches Problem: Wikipedia ist ein Projekt zum gemeinsamen Aufbau einer Enzyklopädie. In der Grundphilosophie heisst das, wir bauen aufeinander auf. Mir persönlich sind von Beginn an gute Artikel als Basis am liebsten, andere interpretieren die Philosophie aber halt so, dass sie mit Schmonzes anfangen und sich dann auf "Verbessern statt Löschen" berufen. Ein Riesengraben! Evtl. könnte man ja mal über ein Verstecken statt löschen ausweichen: Der Leser bekommt bei solchen Artikeln, in denen in der LD oder Redaktionsdiskussion massive qualitativ Mängel festgestellt werden keinen Artikel sondern einen Hinweis, dass wir da zwar was haben und er sich das auch gern anschauen darf - Link - aber deutlich vor der miesen Qualität gewarnt und zugleich zum Neuschreiben und verbessern aufgerufen wird. So hat der Leser die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen, wird aber darauf hingewiesen kritischer bei diesem Artikel zu sein - wenn er nur kurz checken will, welchen Beruf eine Person hatte oder wann sie gelebt hat bekommt er dann zudem im Regelfall noch eine lexikalisch brauchbare Antwort. -- nur mal vollkommen ins Unreine gedacht.
Im Prinzip gibt es derartige Schmonzes-Kennzeichnungen ja schon: Bausteine für Überarbeiten, Qualitätssicherung usw. Funktioniert allerdings bisher noch nicht so überzeugend. Statt dem noch etwas hinzuzufügen, wäre es besser, die bestehenden Einrichtungen zu überarbeiten und zu konzentrieren, was leider ein mühseliges Geschäft ist, wie üblich bei der Meta-Organisation. Das Verstecken wäre eine Überlegung wert als Mittelding zwischen Behalten und Löschen. Müsste dann aber auch auf der Diskussionsseite plausibel begründet sein.
Gruß, Rainer
Achim Raschka schrieb:
Evtl. könnte man ja mal über ein Verstecken statt löschen ausweichen: Der Leser bekommt bei solchen Artikeln, in denen in der LD oder Redaktionsdiskussion massive qualitativ Mängel festgestellt werden keinen Artikel sondern einen Hinweis, dass wir da zwar was haben und er sich das auch gern anschauen darf - Link - aber deutlich vor der miesen Qualität gewarnt und zugleich zum Neuschreiben und verbessern aufgerufen wird. So hat der Leser die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen, wird aber darauf hingewiesen kritischer bei diesem Artikel zu sein - wenn er nur kurz checken will, welchen Beruf eine Person hatte oder wann sie gelebt hat bekommt er dann zudem im Regelfall noch eine lexikalisch brauchbare Antwort. -- nur mal vollkommen ins Unreine gedacht.
(welchen Mailclient nutzt du eigentlich, dass der nie die Zeilen umbricht?) Ich würde da noch wesentlich weiter gehen: einen scheinbaren Fork (gleiche Datenbank, aber anderes Frontend), der nur einen *massiv* reduzierten Artikelbestand anzeigt. Und zwar nur BKLs (Zeilen mit roten Links sollten sich hier recht einfach ausblenden lassen) und Artikel, die ein bestimmtes Niveau nicht weit unter "Lesenswert" erfüllen (Kriterien: Halbwegs komplett, Alles belegt, Neutralität unumstritten, RECHTSCHREIBGEPRÜFT). Ist im Artikel ein Wartungsbaustein, ist er damit automatisch raus.
Moin,
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 23 Jan 2009 09:21:10 +0100 Von: "Kai F. Lahmann" kl@3dots.de An: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia wikide-l@lists.wikimedia.org Betreff: Re: [Wikide-l] Hat Wikipedia den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht?
(welchen Mailclient nutzt du eigentlich, dass der nie die Zeilen umbricht?)
Gar keinen - ich schicke die Mails direkt aus der GMX-Seite
Ich würde da noch wesentlich weiter gehen: einen scheinbaren Fork (gleiche Datenbank, aber anderes Frontend), der nur einen *massiv* reduzierten Artikelbestand anzeigt. Und zwar nur BKLs (Zeilen mit roten Links sollten sich hier recht einfach ausblenden lassen) und Artikel, die ein bestimmtes Niveau nicht weit unter "Lesenswert" erfüllen (Kriterien: Halbwegs komplett, Alles belegt, Neutralität unumstritten, RECHTSCHREIBGEPRÜFT). Ist im Artikel ein Wartungsbaustein, ist er damit automatisch raus.
Ist ein Konzept, mir jedoch too much. Ein Spiegel zum Testen wäre aber mal interessant. Gruß, Achim
P. Birken schrieb:
Am 20. Januar 2009 20:43 schrieb Liesel koehler-liesel73@gmx.de:
Aber bei den Ortsartikel ist es dasselbe. Im Endeffekt schreiben nur Heimatforscher und Lokalpatrioten. Wo sind die Landschaftsplaner, Geologen und Geografen?
Wo sind die Volkskundler, die Literatur- und Medienwissenschaftler?
Sie haben besseres zu tun als Artikel über Orte zu verfassen, für die sich außer den Einwohnern keiner interessiert.
Sie haben auch besseres zu tun als Artikel über große Themen zu verfassen, die einfach jeden interessieren. Für die Mehrzahl der Wissenschaftler heisst es sich zu entscheiden zwischen Texte schreiben für gar nichts oder Texte zu schreiben und damit zitiert zu werden. "Citation is the currency of science.", also ist die Antwort klar.
Nach meinen Erfahrungen sind Wissenschaftler mit überschüssiger Freizeit auch nicht so gern in den Gebieten aktiv, in denen sie sowieso den ganzen Tag schon rummachen. Da schreiben die Physiker dann lieber mal zur Entspannung über Eisenbahnmodelle.
Gruß, Denis
On Tue, January 20, 2009 8:43 pm, Liesel wrote:
Da gebe ich dir 100% Recht. Aber woran liegt es, dass niemand technische Grundlagenartikel schriebt. Sind die Ingenieure nicht in der Lage Artikel zu schreiben, wollen sie nicht oder haben wir sie noch nicht als Autoren erreicht?
Aber bei den Ortsartikel ist es dasselbe. Im Endeffekt schreiben nur Heimatforscher und Lokalpatrioten. Wo sind die Landschaftsplaner, Geologen und Geografen?
Wo sind die Volkskundler, die Literatur- und Medienwissenschaftler?
Die wissen, dass sich niemand die Mühe machen wird, ihre gute Arbeit gegen die Fans zu verteidigen. Oder sie gucken sich den Rest der Wikipedia an und denken sich, dass das wohl so gewollt ist, wie es im Moment ist.
Peter Jacobi schrieb:
Um einzelne Loks mach' ich mir keine Sorgen, das kriegen die Fans schon aufgefüllt (Sogar die [[LEW EL 3]] hat ja inzwischen einen Artikel, wenn auch mager).
eben, mager. Selbst einige der DB-Standardtypen sind nach dem Prinzip "Hauptsache den Link blau kriegen" geschrieben.
Noch'n Nachschlag:
Der (m.E. irrige) Eindruck, Wikipedia sei gesättigt, bzw. das eher schon trefffende Urteil, Wikipedia sei an Ergooglebarem gesättigt, hat ja noch eine Konsequenz:
Man stürzt sich auf die aktuelle Lücke, das was noch nicht in der Wikipedia steht, weil es heute erst passiert ist. Was früher der Zeitungsausschnittsdienst war, leisten heute unsere rezentisischen Mitarbeiter, plus einer mehr oder weniger gelungen Zusammenfassung dessen, was sie in der (Online-)Zeitung gelesen haben. Billiger als früher der Zeitungsausschnittsdienst ist es schon, aber Enzyklopädie?
Grüße, Peter