...je mehr hier "Verbote" aufgestellt werden, umso mehr müssen die überwacht werden.
Wir verlieren Zeit mit der Aufstellung der Verbote. Wir verlieren noch mehr Zeit mit der Verfolgung und Bestrafung bei übertretung.
Was ist unsere Aufgabe bei Wikipedia? Ist das wirklich das, wo wir so viel Zeit investieren sollen?
Meine Erfahrung ist bis jetzt: Leute, die unvernünftige Artikel schaffen sind in der Minderheit. Glaubt Ihr wirklich, wir müssen uns vor denen fürchten und die Mehrheit von Wikipedia leidet an ein paar "nicht Wikipedia würdigen" Artikel? Was ist das Problem, wenn wir diese "unwürdigen" Artile in einem Jahr statt jetzt löschen? (zb. kein Zugriff innerhalb eines Jahres = löschwürdig, just an Idea)
Vorschlag: Only time will tell. Nehmt dieses Thema nicht so heiss, Ihr werdet sehen, dass mit der Zeit die Qualität mehr zu als abnimmt, auch ohne zu strenge Gesetzte und Polizei.
IMHO, Fantasy :-)
Was ist unsere Aufgabe bei Wikipedia? Ist das wirklich das, wo wir so viel Zeit investieren sollen?
Meine Erfahrung ist bis jetzt: Leute, die unvernünftige Artikel schaffen sind in der Minderheit. Glaubt Ihr wirklich, wir müssen uns vor denen fürchten und die Mehrheit von Wikipedia leidet an ein paar "nicht Wikipedia würdigen" Artikel? Was ist das Problem, wenn wir diese "unwürdigen" Artile in einem Jahr statt jetzt löschen? (zb. kein Zugriff innerhalb eines Jahres = löschwürdig, just an Idea)
Vorschlag: Only time will tell. Nehmt dieses Thema nicht so heiss, Ihr werdet sehen, dass mit der Zeit die Qualität mehr zu als abnimmt, auch ohne zu strenge Gesetzte und Polizei.
Nein, die Schwierigkeit ist ja, dass wir keine vernünftige Regelung haben. Wir listen das Zeug wochenlang unter Artikel die gelöscht werden sollen, markieren die Artikel zusätzlich, debattieren alles aus - das kostet entweder jede Menge Arbeit, oder die löschwürdigen Artikel bleiben stehen und - ich kann das nicht häufig genug betonen - schadem dem Ruf, eine *ernsthafte* Encyclopädie zu sein: weil ein wichtiges Kennzeichen einer Encyclopädie (etwa im Gegensatz zu einem wissenschaftlichem Zeitungsartikel) eben auch ist, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und (nur!) das wirklich Wichtige sauber aufbereitet zu servieren.
Ich möchte manche Artikel einfach schneller löschen dürfen, mit den Hinweis: "Bitte keine reinen Inhaltsangaben zu Büchern einstellen, siehe [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]] oder *Bitte keine Artikel zu Roman-Nebenfiguren einstellen, siehe [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]] oder *Bitte keine Artikel zu unwichtigen Straßen einstellen, siehe [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]]
Ich will das nicht in jedem Einzelfall diskutieren, und ich will nicht alle zwei Monate wieder die Argumente für die Löschung solcher Artikel austauschen müssen - das Thema taucht immer wieder auf, und wir sollten da mal zu ner Allgemeinen Policy kommen!
Uli
Am Mo, 2003-09-01 um 16.31 schrieb Ulrich Fuchs:
Ich möchte manche Artikel einfach schneller löschen dürfen, mit den Hinweis: "Bitte keine reinen Inhaltsangaben zu Büchern einstellen, siehe [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]] oder *Bitte keine Artikel zu Roman-Nebenfiguren einstellen, siehe [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]] oder *Bitte keine Artikel zu unwichtigen StraÃen einstellen, siehe [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]]
Ich will das nicht in jedem Einzelfall diskutieren, und ich will nicht alle zwei Monate wieder die Argumente für die Löschung solcher Artikel austauschen müssen - das Thema taucht immer wieder auf, und wir sollten da mal zu ner Allgemeinen Policy kommen!
Du sprichst mir aus der Seele. Wenn das Löschen von unnötigen und unwichtigen Einträgen zu verwaltungsaufwendig ist, wird es schlicht und einfach nicht gemacht, was eine langsame Zumüllung der Wikipedia zur Folge hat.
Weiteres Beispiel:
XY ist ein Album der Band Z aus dem Jahr XXXX. Tracklist: (...)
Das kann in die CDDB, aber gehört definitiv nicht in die Wikipedia. (Etwas anderes sind Artikel (mit echtem Text) über wichtige Alben der Musikgeschichte, z.B. "Pet Sounds" von den Beach Boys, siehe englische Wikipedia).
ciao Zeno
Zeno Gantner wrote:
Du sprichst mir aus der Seele. Wenn das Löschen von unnötigen und unwichtigen Einträgen zu verwaltungsaufwendig ist, wird es schlicht und einfach nicht gemacht, was eine langsame Zumüllung der Wikipedia zur Folge hat.
Weiteres Beispiel:
XY ist ein Album der Band Z aus dem Jahr XXXX. Tracklist: (...)
Das kann in die CDDB, aber gehört definitiv nicht in die Wikipedia.
Ja Herrschaftzeiten, Uli und auch viele andere werfen in dieser Diskussion immer und immer wieder zwei Dinge durcheinander: a) Sollten Artikel, deren Inhalt Schrott sind, ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen? Und: b) Sollten Artikel zu bestimmten ("unwichtigen") Themen ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen?
Man kann zu '''jedem''' jemals auf diesem Planeten produzierten Kinofilm/Musikalbum/Roman einen sehr guten Enzyklopädieartikel schreiben. Die Frage ist, ob die dargestellten Fakten nachprüfbar sind. Sind sie es nicht, dann raus damit. Sind sie es doch, dann spricht nichts dagegen den Artikel zu behalten.
Kurt
Ja Herrschaftzeiten, Uli und auch viele andere werfen in dieser Diskussion immer und immer wieder zwei Dinge durcheinander: a) Sollten Artikel, deren Inhalt Schrott sind, ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen? Und: b) Sollten Artikel zu bestimmten ("unwichtigen") Themen ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen?
Da hast Du recht, aber nur fast. In der Regel sind nämlich meiner Erfahrung nach die Artikel zu den unwichtigen Themen auch die Artikel mit dem nichtssagenden Inhalt. Es liegt irgendwie auch nahe: Wenn das Thema unwichtig ist, kann man auch nichts wichtiges drüber schreiben.
Man kann zu '''jedem''' jemals auf diesem Planeten produzierten Kinofilm/Musikalbum/Roman einen sehr guten Enzyklopädieartikel schreiben. Die Frage ist, ob die dargestellten Fakten nachprüfbar sind. Sind sie es nicht, dann raus damit. Sind sie es doch, dann spricht nichts dagegen den Artikel zu behalten.
Doch - das wichtige an Informationsverarbeitung ist das Aussortieren unwichtiger Information. Unwichtige Information ist Rauschen, und Rauschen stört beim Arbeiten. Wenn wir zu allen Straßen in Europa jeweils einen eigenen Artikel hätten, wäre das eine glatte Themaverfehlung. Wenn wir nur zu drei Nebenstraßen einen Artikel haben, aber wichtige(!) Straßen ("Stachus") bzw. Bücher, Filme nicht haben, machen wir uns lächerlich. Wenn nur die wichtigen Straßen fehlen, ohne dass aber unwichtige vorhanden sind, machen wir uns zumindest weniger stark lächerlich - dann können wir uns nämlich noch mit "work in progress" rausreden. Ansonsten aber sind wir eine Encyclopädie, die ein wichtiges Kriterium (auswählen und wichtiges von unwichtigem unterscheiden zu können) nicht erfüllt.
Uli
Ulrich Fuchs wrote:
Ja Herrschaftzeiten, Uli und auch viele andere werfen in dieser Diskussion immer und immer wieder zwei Dinge durcheinander: a) Sollten Artikel, deren Inhalt Schrott sind, ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen? Und: b) Sollten Artikel zu bestimmten ("unwichtigen") Themen ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen?
Da hast Du recht, aber nur fast. In der Regel sind nämlich meiner Erfahrung nach die Artikel zu den unwichtigen Themen auch die Artikel mit dem nichtssagenden Inhalt. Es liegt irgendwie auch nahe: Wenn das Thema unwichtig ist, kann man auch nichts wichtiges drüber schreiben.
Über meinen Lateinlehrer (RIP) könnte ich nur sagen, dass er Lateinlehrer war. Das gehört nicht in die Wikipedia.
Wenn er hingegen durch die Erfindung des butterlosen Butterbrots Furore gemacht hätte, sähe die Sache schon ganz anders aus. Hat er aber nicht, ergo kein Artikel.
Die Englische Wikipedia hat momentan mehr als 153000 Artikel, und es gibt nicht mal einen Artikel über [[Jimbo Wales]], dabei hätte der es nun wirklich verdient! :-)
Man kann zu '''jedem''' jemals auf diesem Planeten produzierten Kinofilm/Musikalbum/Roman einen sehr guten Enzyklopädieartikel schreiben. Die Frage ist, ob die dargestellten Fakten nachprüfbar sind. Sind sie es nicht, dann raus damit. Sind sie es doch, dann spricht nichts dagegen den Artikel zu behalten.
Doch - das wichtige an Informationsverarbeitung ist das Aussortieren unwichtiger Information. Unwichtige Information ist Rauschen, und Rauschen stört beim Arbeiten. Wenn wir zu allen Straßen in Europa jeweils einen eigenen Artikel hätten, wäre das eine glatte Themaverfehlung. Wenn wir nur zu drei Nebenstraßen einen Artikel haben, aber wichtige(!) Straßen ("Stachus") bzw. Bücher, Filme nicht haben, machen wir uns lächerlich. Wenn nur die wichtigen Straßen fehlen, ohne dass aber unwichtige vorhanden sind, machen wir uns zumindest weniger stark lächerlich - dann können wir uns nämlich noch mit "work in progress" rausreden. Ansonsten aber sind wir eine Encyclopädie, die ein wichtiges Kriterium (auswählen und wichtiges von unwichtigem unterscheiden zu können) nicht erfüllt.
Der Punkt ist wohl: *Theoretisch* könnten (und sollten!) wir über jeden Film, der je veröffentlicht wurde, einen Artikel haben. *Realpolitisch* ('tschuldigung, aber diese Diskussion erinnert mich doch z.T. an das Gezänk bei den Grünen;-) bzw. *in der Praxis* sollten wir uns erst mal auf die bekannten/bemerkenswerten Filme konzentrieren.
Magnus
Magnus Manske wrote:
Der Punkt ist wohl: *Theoretisch* könnten (und sollten!) wir über jeden Film, der je veröffentlicht wurde, einen Artikel haben. *Realpolitisch* ('tschuldigung, aber diese Diskussion erinnert mich doch z.T. an das Gezänk bei den Grünen;-) bzw. *in der Praxis* sollten wir uns erst mal auf die bekannten/bemerkenswerten Filme konzentrieren.
Sicher, nur geht es in dieser Diskussion um die Frage, ob die "unwichtigen" Film-Artikel gelöscht werden dürfen, so lange die wichtigen noch nicht existieren.
Kurt
Kurt Jansson wrote:
Sicher, nur geht es in dieser Diskussion um die Frage, ob die "unwichtigen" Film-Artikel gelöscht werden dürfen, so lange die wichtigen noch nicht existieren.
1. Wenn NPOV und (von uns) nachprüfbar => behalten 2. Wenn in Zweifel, Artikelautor um Quellenangabe bitten 3. Bleibt vernünftige Quelle aus, ist offensichtlich nicht nachprüfbar, löschen
Fin :-)
Grundsätzlich erkenne ich zwei Kommunikationskonflikte in der Diskussion:
1. Wie schon gesagt geht es einerseits darum: a) wichtig von unwichtig zu unterscheiden und b) schneller zu Potte Kommen bei Stubs
sowie
2. Welche Arbeitsweise unterstützt wird: a) induktiv (unwichtige Artikel inspirieren Übergeordnete) b) deduktiv (erst alles "Wichtige" füllen, dann der Kleinkram)
Da die einzelnen Prämissen sich auf die jeweils andere Kategorien und damit zunächst scheinbar sachfremde Argumente beziehen, hat die ganze Sache leicht einen zirkulären Charakter.
Gut wäre es, die Argumente wirklich diszipliniert rauszuschreiben, auf die Diskussionsseite zu setzen (innerhalb der einzelnen Lager) und dann wirklich abzuwägen.
Für und Wider haben ihre Berechtigung, finde ich. IMHO sollte es eine hart verteidigten Konsens geben, der in der Sache selbst ausgewogen konkludiert.
Mein persönlicher Vorschlag dazu:
zu 1: Wichtig und unwichtig ist relativ, deswegen sollte die Qualität, d.h. für mich Substanz, Nachprüfbarkeit und Unterscheidungskraft (Schöpfungshöhe) gegenüber Stubs das einzig relative Kriterium sein.
1. Wenn NPOV und (von uns) nachprüfbar => behalten 2. Wenn in Zweifel, Artikelautor um Quellenangabe bitten 3. Bleibt vernünftige Quelle aus, ist offensichtlich nicht nachprüfbar, löschen
zu 2:
Das Prinzip "groß und wichtig erst mal möglichst komplett" vor "klein und nebensächlich kommt später" wird so nicht funktionieren. Ich habe mir nun die Meinung gebildet, dass es bereichernd sein kann, über Nebendarsteller (z.B. Spot, die Katze von Data in StarTrek) möglichst alles zu erfahren, was in diversen Fan-Publikationen zu finden ist, so dass vielleicht der nächste Fan beginnt Data zu verschlagworten und ein Dritter tatsächlich die Serie definiert. Analog dazu Straßen, Krankenschwestern, die vielleicht in einem berühmten Krankenhaus arbeiten oder Mütter die Linus Torwalds erzogen, Ärzte die Möllemann obduziert oder Müllmänner, die Sicherheitsstufe 1 in der britischen Botschaft haben....
Hier kann ich eine (sehr wohl unwissenschaftliche) induktive Arbeitsweise sehr fruchtbar vorstellen, solange die Schöpfungshöhe in diesen "Nebenkriegsschauplätzen" relativ hoch ist. Entscheiden wird der "Markt" also hier unsere basisdemokratische Einrichtung im Zusammenspiel mit mehr oder weniger engagierten und glaubhaften Autoren.
1. Wenn Schöpfungshöhe mehr als trivial => behalten 2. Wenn übergeordneter Artikel vorhanden, => diskutieren 3. Stellt sich der Artikel als heiße Luft heraus = löschen
Damit wäre das Thema vom Tisch und ein werthaltiger Artikel über die Mayerstraße in Pusemuckel ist ok, wenn dort vor 12 Jahren der weltweit erste ultraschallgesteuerte Walzenzug der Firma BOMAG (Bodenverdichter im Straßenbau) unter realen Bedingungen getestet wurde oder ein Artikel über die Kinderärztin Müllerklein, die den Dr. Dr. Dr. hc Helmut Kohl zur Welt gebracht hat und ihn im Kreissaal beinahe fallen gelassen hätte ;-)
Wichtig ist nicht das, was wenige Leute (2-3 diskutieren hier oft in einem Thema) in ihrem begrenzten Vorstellungsvermögen (sorry) für die Welt für wichtig befinden, sondern ob aus einem solchen "Werk" ein Keim entstehen kann, der vielleicht erst in drei Jahren an derselben Stelle weiterwachsen wird.
Es wird nun mal keine Regel geben, die das statisch abgreift und die uns der Arbeit entledigt für jeden vermeintlichen Müll genauer hinzusehen, ob der nicht vielleicht gerade in einer Staatsgalerie von Josef Boys arrangiert worden ist....
Bodo - http://www.Wiska.info 030-398 348 32 & 0170-62 60 50 1
Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.
Ulrich Fuchs wrote:
Ja Herrschaftzeiten, Uli und auch viele andere werfen in dieser Diskussion immer und immer wieder zwei Dinge durcheinander: a) Sollten Artikel, deren Inhalt Schrott sind, ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen? Und: b) Sollten Artikel zu bestimmten ("unwichtigen") Themen ohne große Diskussion gelöscht werden dürfen?
Da hast Du recht, aber nur fast. In der Regel sind nämlich meiner Erfahrung nach die Artikel zu den unwichtigen Themen auch die Artikel mit dem nichtssagenden Inhalt. Es liegt irgendwie auch nahe: Wenn das Thema unwichtig ist, kann man auch nichts wichtiges drüber schreiben.
Mag sein, dass [[Wikipedia:Verlegenheitsartikel|Verlegenheitsartikel]] in bestimmten Themenbereichen öfter erstellt werden als in anderen. Wenn es z.B. um Popkultur geht, kann man auch mit wenig Mühe einen Stub erstellen. Auch zu Personen ist es einfach, Geburts- und Sterbedatum herauszufinden - Beruf weiß man ja noch aus dem Kopf - und ab dafür. Ebenso scheinen viele Leute keine Hemmungen zu haben, sich über philosophische Themen auszulassen, ohne wirklich Ahnung zu haben. Im Vergleich dazu kann man z.B. bei mathematischen Themen nicht so einfach drauf los schreiben. Aber dieses Phänomen hat nichts mit der Wichtigkeit eines Themas zu tun (auch wenn Popkultur viellecht von manchem generell als "unwichtig" klassifiziert wird).
Man kann zu '''jedem''' jemals auf diesem Planeten produzierten Kinofilm/Musikalbum/Roman einen sehr guten Enzyklopädieartikel schreiben. Die Frage ist, ob die dargestellten Fakten nachprüfbar sind. Sind sie es nicht, dann raus damit. Sind sie es doch, dann spricht nichts dagegen den Artikel zu behalten.
Doch - das wichtige an Informationsverarbeitung ist das Aussortieren unwichtiger Information. Unwichtige Information ist Rauschen, und Rauschen stört beim Arbeiten.
Welches Rauschen? Hast Du Angst, ein Leser könnte eine "unwichtige" Person für zu wichtig halten, weil sie ja in einer Enzyklopädie steht? Dann hat dieser sich nicht informiert, was Wikipedia ist. Oder stören Dich die "unwichtigen" Artikel in den LetztenÄnderungen? Das geht mir auch so, aber sie machen nur einen sehr kleinen Teil der Artikel aus, die mich nicht interessieren. Ich denke die Einführung von Kategorien wird da Abhilfe schaffen.
Wenn wir zu allen Straßen in Europa jeweils einen eigenen Artikel hätten, wäre das eine glatte Themaverfehlung.
Weil Uli definiert hat, dass sowas nicht in eine Enzyklopädie gehört? ;-)
Wenn wir nur zu drei Nebenstraßen einen Artikel haben, aber wichtige(!) Straßen ("Stachus") bzw. Bücher, Filme nicht haben, machen wir uns lächerlich.
Nur vor dem Leser, der nicht den Hauch einer Ahnung hat was Wikipedia ist. Den Ansatz, erst über "unwichtiges" schreiben zu können, nachdem alles wichtige abgehandelt wurde, funktioniert bei einem Wiki nicht. (M.M.n befinden wir uns übrigens noch immer in der Anfangsphase des Projekts.)
Wenn nur die wichtigen Straßen fehlen, ohne dass aber unwichtige vorhanden sind, machen wir uns zumindest weniger stark lächerlich - dann können wir uns nämlich noch mit "work in progress" rausreden.
Wikipedia ist "work in progress" und wird es noch lange bleiben. Es ist eine Frage der Aufrichtigkeit, unseren Lesern dies klar zu machen, von mir aus mit einem Hinweis auf jeder Seite.
Ansonsten aber sind wir eine Encyclopädie, die ein wichtiges Kriterium (auswählen und wichtiges von unwichtigem unterscheiden zu können) nicht erfüllt.
Die viel zu hoch gesetzte Trennlinie zwischen Wichtigem und Unwichtigem wurde bei den herkömmlichen Enzyklopädien aus der Not geboren: Platzmangel, Autoren müssen bezahlt werden, das Produkt muss bezahlbar bleiben. Es ist ein Makel, den wir dank unbegrenztem Platz nun erstmals in der Geschichte überwinden können. Lang lebe Wikipedia.
Kurt
Die viel zu hoch gesetzte Trennlinie zwischen Wichtigem und Unwichtigem wurde bei den herkömmlichen Enzyklopädien aus der Not geboren: Platzmangel, Autoren müssen bezahlt werden, das Produkt muss bezahlbar bleiben.
Nein, die Not ist nicht der Grund. Wenn ich eine lange detaillierte Annäherung an ein Thema will, für und wider gegeneinander abwägen will etc., dann schlage ich nämlich KEINE Encyclopädie auf. Eine Encyclopädie wird dafür verwendet, schnelll bei Themengebieten, die am Rande meines eigentlichen Themas liegen, einen zuverlässigen Hintergrund zu erhalten. Beispiel: Gesetzt den Fall, man schreibt einen Artikel über [[Entwurfsmuster]] in der Softwareentwicklung, und mächte mal eben wissen, wann [[Christopher Alexander]] gelebt und was der so alles gebaut hat, z.B. um eine Ahnung dafür zu bekommen, ob das nun kleinere oder größere Projekte waren. Man schlägt in der Encyclopädie also Christopher Alexander nach, aber *nicht* Entwurfsmuster (dafür wühlt man sich durch Gammas Dissertation etc.) Zu Alexander möchte man jetzt aber
kurz knapp verlässlich
Informationen, die einem den Hintergrund liefern. Man will keine zweihundertseite Biografie von ihm exzerpieren, kein Werksverzeichnis durchsehen etc. Es ist also Aufgabe der Encyclopädie, für den Benutzer auszuwählen, was diese Person so umfassen charakterisiert, dass das Bild klar wird. Alles Überflüssige (zum Beispiel ein verlinkter Artikel "Die Farbe, in der der Verlag soundso Christopher Alexanders drittes Buch gebunden hat" macht den Artikel schlechter, nicht besser!
Also: Eine Encyclopädie nutzt man für Gebiete, die einen nur am Rande interessieren - sonst nutzt man Fachliteratur. Es ist ein Fehler, zu glauben, eine Encyclopädie wäre ein blanker Wissensspeicher. Das ist die Aufgabe der Fachliteratur (Also von mir aus Wikibooks). Eine Encyclopädie (und Wikipedia will Encyclopädie sein) ist nur dann brauchbar zu verwenden, wenn sie möglichst knapp das wichtige Wissen präsentiert. Das ist eben nichts, was der Benutzer selber auswählen möchte, er möchte sich darauf verlassen, dass andere diese Arbeit für ihn gemacht haben.
Uli
Lieber Uli, jetzt werde ich doch mal persönlich ;-)
Deine Argumentation ist gut. Ich bin geneigt ihr zu folgen und sehe auch, dass Du schlüssig wahre Prämissen konkludiert, ohne Verzerrungen arbeitest (da und da war schon mal Lexikon ganz anderer Meinung) und vor allem mit in sich griffigen Begründungen (Lesererwartung, allgemeine Bedeutung des Wortes Enzyklopädie etc) stichhaltig für Deine Überzeugung wirbst.
Doch ganz wohl ist mir bei dieser Art Fokussierung nicht. Zum einen weil ich durchaus meine, dass eine derartig literaturwissenschaftliche Ausgrenzung von Fachbeiträgen gegenüber lexikalischen Werken immer weiter in das geschichtliche off rücken wird (siehe Microsofts Encarta, das ist beides - oder Google, das ist nichts davon und wird ebenso hierfür als auch dafür verwendet) und dass in Folge dessen eine "theoretisch richtige (!) "Focusierung auf wichtige Artikel" an der lebenspraktischen Erwartung der Leser heute und erst recht der Zukunft vorbei geht.
Außerdem erkenne ich die inspirierende Wirkung eines Artikels z.B. über [[Spot]], die Katze von [[Data]], als Initialzündung für Artikel über das [[StarTrek-Universum]], ohne dass wir uns dafür rechtfertigen müssten (vor wem denn auch?), dass eine deduktive Arbeitsweise hier eben nicht funktioniert. Charakteristika einer Publikation legt i.d.R. der Verleger fest und der schafft damit Tatsachen. Die Interaktion mit dem Leser ist es aber, die uns unterscheidet und die Tatsache, dass wir kein Marketing machen müssen und auch keine Nische besetzen sollten.
Daraus folgt: Wir können fast alles sein, was im Zusammenhang mit Fachwissen, Begriffserklärung und Themenverdeutlichung möglich ist. Um es grob abzugrenzen gibt es Wörterbücher (für Stubs) und Fachbücher (für Dissertationen). Alles dazwischen ist für viele hier offensichtlich die Wikipedia. Die Leser entwickeln somit auch intuitiv andere Arbeitsweisen als ein Verlag (nämlich die induktive Methodik) und erhalten so einen weiteren Horizont als ein Wirtschaftsunternehmen, dass sich künstlich positionieren muss.
Schlussendlich ist die Tendenz zum Wissensspeicher IMHO eine Folge vernetzen Denkens und die Überschneidung zur Fachliteratur wird nur durch die Lesbarkeit eines Artikels begrenzt.
Es zeigt sich: Wikipedia ist kein Projekt! Es hat keine Meilensteine, keine Teams, kein Controlling und kein definiertes Endziel. Ich erlebe es fraktale und das ist eine Stärke des Systems. Die Schwächen (fehlende Stringenz, Clusterbildung ohne Sinn und Verstand, weitgehende Verweise über Brachland etc.) sind eine gute Übung für die linke Gehirnhälfte, mehr aber auch nicht.
Lass´ uns doch:
ausführlich durchaus konturiert und in grenzen glaubwürdig sein!
denn:
Verlässlichkeit (!) ist anonym und unbeobachtet niemals möglich. Knapp spricht gegen universallexikalische Tendenzen im Alltag kurz negiert die Unendlichkeit des WEB und Wissensintegration
Die Liste der langen Artikel ist Beweis dafür, dass bisher sogar wirklich triviale Themen 20 Seiten umfassen können und oft doch spannend zu lesen sind. Wenn ein Artikel zu ausufernd wird, regen die Leute an, ihn zu splittern. Manchmal funktioniert das (wie bei meinem [[Verkauf]], aus dem dann etliche Spezialartikel wurden) andere wiederum (z.B. MAI 200) werden so lang bleiben wie sie sind. Und wenn ein Text eine zu geringe Schöpfungshöhe hat, ist er ein Stub und wird eh gelöscht.
Viel wichtiger als ""Begrenzungskriterien"" finde ich ""Lenkungskriterien"", wie Nachprüfbarkeit, Schöpfungshöhe, Neutralität und Einordnung in Themenumfelder durch gute Verlinkung. Das inspiriert die Leser mitzumachen, anstatt Ausschlussregeln um den Kopf gehauen zu bekommen.
Kurz gesagt, wenn Du Betonkopf Dich hier durchsetzt ;-))) verlieren wir ebenso viele Mitstreiter wie wenn ich mich mit meiner Forderung nach ladungsfähiger Postanschrift und Klarnamen auf Benutzerseiten (Impressum gem. Teledienstgesetz) durchgesetzt hätte. Beides ist "richtig" im Sinne wohlgeordneter Arbeit, vergrault aber die Kreativität und das try and error - Prinzip basisdemokratischer Prozessorientierung.
Also Uli, sei bitte etwas toleranter und lass den Lateinlehrer von Meyermüller drin, wenn er die der erste T-online Kunde in Deutschland mit einem C-Netz-Handy war und lass uns den Arzt, den niemand kennt und über den nicht mal das Amtsblatt von Kaltenkirchen etwas geschrieben hat wieder löschen.
Bodo - http://www.Wiska.info 030-398 348 32 & 0170-62 60 50 1
Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.