On Friday 04 February 2005 17:19, Henriette Fiebig wrote:
Ich denke man sollte einige grundlegenden und für mich
offensichtlichen Missverständnisse klären.
1. vorgeworfen wurde, sie hätten sie doch in den
Artikel
reinschreiben sollen (jeder kann sich davon überzeugen, daß das
nicht so einfach ging) und
Gute Kritik zu schreiben ist IMHO immer schwierig. Ganz besonders,
wenn ein großer Teil der Aktivitäten, wie bei Studentenverbindungen,
hinter verschlossenen Türen stattfindet. Ich habe schon sehr viel gute
Kritik gehört allerdings war das fast ausschließlich von
Verbindungsstudenten, die mindestens eine Partie hinter sich hatten.
Ich habe auch gehört, dass ein Corps aus dem Dachverband ausgetreten
ist, weil sie mehrheitlich beschlossen haben, dass sie anstelle des
Fechtens gemeinschaftlich Polo spielen wollen. Denn sie haben erkannt,
dass es ohne eine gemeinsame Aktivität nicht geht, den Betrieb der
Verbindung aufrecht zu erhalten. Nur saufen und studieren kann man
auch im Wohnheim. Ob jetzt bei Polo das Verletzungsrisiko geringer ist
überlasse ich jedem selber.
2. sie dürften den Artikel nicht kritisieren weil sie
a) keine
Ahnung
vom Thema hätten (weil sie nicht selbst in einer
Verbindung sind)
und
"Keine Ahnung" würde ich nicht sagen. Eine Ahnung aus Büchern trifft
es besser. Das ist nicht schlecht aber nicht notwendigerweise
vollständig. Allein in den Naturwissenschaften (als Vergleich) liegen
Theorie und Praxis weit auseinander. Des weiteren existieren auch
gewaltige Meinungsverschiedenheiten intern, zwischen verschiedenen
Verbindungen und zwischen den Verschieden Universitätsstandorten. Was
in Büchern steht kann deswegen auch nur eine der vielen Sichten sein.
"Selbst in einer Verbindung zu sein" ist für mich auch kein
notwendiges Kriterium. Allerdings würde dies sehr helfen. Wer sich mit
mehreren jungen Aktiven und Inaktiven oder sogar mit alten Herren
seiner eigenen Verbindung und von anderen Verbindungen unterhalten
hat, kann sich ein wesentlich weitgefächerteres Bild machen, als
jemand der der eine "begrenzte" Anzahl von Büchern gelesen hat. Die
Ansicht nach außen ist oft etwas vereinfachend. Das ist vergleichbar
damit, dass ich einen Transistor mit einem nicht Techniker anders
diskutiere als einem E-Techniker.
Bücher zum Thema Männerbünde, Verbindungen und speziell Chroniken zu
seiner Verbindung hat sich jeder Aktive auch irggendwann durchgelesen.
Ich habe die Chronik meiner Verbindung für meine Fuchsenfüfung zwei
mal durchgelesen. Interessant sind auch alte Gästbücher, CC Protokolle
etc., an die man normalerweise nicht so ohne weiteres rankommt.
b) sie ja gar nicht am Artikel mitgearbeitet hätten
Das kann ich auch nicht notwendigerweise unterstützen. Würde
allerdings auch helfen gegenüber einem stumpfen dagegen sein. Ich
persönlich probiere, wenn ich irgendwo mitstimme, mitlerweile immer
spätestens nach Abgabe einer contra Stimme den Artikel nach bestem
Wissen und Gewissen zu verbessern. Ansichtssache?!
(3. Kritik sei überhaupt überflüssig in Artikeln nenne
ich mal in
Klammern).
Dazu habe ich einen Beitrag auf Achim Raschkas
Benutzerdiskussionsseite.
Keiner der Biologen und Historiker hat mir jemals
vorgeworfen, ich
dürfe seine Artikel nicht kritisieren, nur weil ich nicht
mitgearbeitet hätte. Und keiner meiner Kritikpunkte wurde jemals
abgewatscht mit "wenn Du es selbst nicht besser weißt, dann darfst
Du
auch nicht mitreden". Man kann eine Menge Fehler
sehen ohne das man
selbst die bessere Lösung kennt: Zu verlangen, daß man dann - trotz
Erkenntnis des Fehlers - den Mund zu halten hat, das heißt dem
anderen einen Maulkorb verpassen. Finde ich nicht in Ordnung.
Du ziehst also destruktive Kritik in einigen Fällen, wo du eine
Vermutung hast, konstruktiver Kritik vor? Verstehe ich das gerade
richtig? Ich kann da gerade nicht wirklich folgen.
Vielleicht urteile ich auch ungerecht, weil diese Art
Kritik
abzuwehren mir schon immer auf den Zeiger ging: Jetzt bist Du ein
Opfer meiner Sozialisation geworden, sorry ;)
Nein, Du Urteilst nicht zu unrecht! Du versuchst ja Literatur zu
lesen. Das betrachte ich persönlich als erste Öffnung gegenüber des
Themas (Gott erhalte dem Genital). Das grundlegende Problem ist, dass
es schwierig ist Zuhörer zu bekommen. Das ist ähnlich, wie bei
Differentialrechnung. Da kann man noch so viel die Werbetrommel
bedienen den Wikipedianern schmecken solche Themen nicht. Und ich
würde es vorziehen, wenn man sich offen mit den Themen beschäftigen
würde. Vorurteilsfrei (Was wahrscheinlich sehr schwierig ist, denn das
eine mag man nicht und das andere hat man nie verstanden). Aber ein
wenig zuhören würde helfen.
Wenn ich aber Antworten bekomme von Wikipedianern, wie "Du nervst mit
dem Thema", dann weiß ich nicht was ich machen soll. Dann fühle ich
mich hilflos bei der Sache. Entweder ist das Thema total nervig etc.,
dann hält man sich am besten IMHO total raus oder man probiert es zu
verbessern, weil man der Überzeugung ist, dass es besser werden kann.
Aber Sich nicht auseinandersetzen zu wollen ist der falsche Weg. Erst
reden dann machen.
mfg
Paddy
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