Hallo, irgentwie ist die weitergeleitete mail bei mir nicht angekommen
dehalb hier nochmal:
*Grenzenlose Cyberwelt?
Digitale Ungleichheit und neue Bildungszugänge für Jugendliche*
Internationale Fachtagung
/09.-11. Februar 2006/
/Bielefeld/
Das Internet gilt heute als zentrale Wissens- und Informationsressource.
Damit verbunden ist zunehmend die Vorstellung, dass sich jeder über
dieses Medium entsprechend seiner eigenen Bedürfnisse bedienen kann und
soll. Immer mehr öffentliche Dienstleistungen (Banken, Universitäten,
Schulen, öffentliche Verwaltung etc.) werden über das Internet angeboten
und eröffnen den NutzerInnen auf diesem Weg spezifische Vorteile für die
Bewältigung des alltäglichen Lebens.
Allerdings ist der Gebrauch des Internet voraussetzungsvoll. Neuere
empirische Ergebnisse und theoretische Überlegungen weisen daraufhin,
dass sich auch in diesem Kontext eine gesellschaftliche Spaltung
abzeichnet. Innerhalb des Internet zeigen sich entlang sozialer
Ungleichheiten unterschiedliche Nutzungsweisen und spiegeln damit die
Begrenzung des "real life" auch im virtuellen Raum wider. Somit prägen
auch hier nicht nur/ individuelle/ Präferenzen, sondern in einem
besonderen Maße auch /soziale/ Strukturen und Prozesse
Vergemeinschaftungsformen und Aneignungsräume. Dies zeigt sich auf zwei
Ebenen: Zum einen durch Schließungsprozesse unter den NutzerInnen und
zum anderen durch Angebotsstrukturen, die - häufig entgegen ihrem
eigenen Anspruch - jeweils spezifische Zielgruppen erreichen.
In Zusammenhang mit der allgemeinen Bildungsdebatte wird darauf
hingewiesen, dass die formellen Bildungsstrukturen dringend einer
Ergänzung durch informelle bzw. nonformelle Angebote bedürfen. Gerade
dem Internet wird hier eine besondere Rolle zugeschrieben. Das Phänomen
der digitalen Ungleichheit verweist hier jedoch auf Grenzen, die durch
die Wirkmächtigkeit kultureller, sozialer und materieller Ressourcen
gezogen werden: Ökonomische Ressourcen kanalisieren die
Zugangsmöglichkeiten, Alltagsrelevanzen prägen die jeweiligen
Nutzungsintentionen, soziale Beziehungen beeinflussen die verfügbaren
Unterstützungsstrukturen, Aneignungsweisen (im Sinne von
Selbstbildungsprozessen im sozialen Handeln) reproduzieren ein
spezifisches Bildungsverständnis. Dies führt gerade für die
nachwachsende Generation zu einer frühen Stratifizierung der Chancen und
damit für viele zu einer weitreichenden Bildungsbenachteiligung.
In diesem Zusammenhang stellt sich die gesellschafts- und
bildungspolitisch relevante Frage nach den Teilhabechancen und dem
demokratischen Potential des virtuellen Raums. Sie gilt es sowohl unter
empirischen als auch theoretischen Ansätzen aus der Perspektive der für
diesen Kontext grundlegenden Disziplinen zu klären und für eine
zukunftsorientierte Praxis nutzbar zu machen.
Dabei stehen insbesondere folgende Fragen im Mittelpunkt der Analyse:
* Welche Bedeutung haben technische Ausstattung und soziale
Zugangsorte für die Teilhabe im virtuellen Raum?
* Welchen Einfluss haben soziale Rahmenbedingungen auf
Nutzungsdifferenzen und welche Ausprägungen finden sich in dieser
Hinsicht bei Jugendlichen?
* Welche Vergemeinschaftungsformen und spezifischen Medienkulturen
können im Internet beobachtet werden und welche Bedeutung haben
sie für informelle Bildungsprozesse?
* In welchem Verhältnis stehen "real life" und "virtual space" in
Bezug auf die Ermöglichung von Aneignungsweisen?
* Welche qualitativen Voraussetzungen müssen gegeben sein, um neue
Bildungszugänge für Jugendliche über die informelle Struktur des
Internet zu eröffnen?
Die Tagung wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Für Rückfragen und weitere Informationen:
http://www.kib-bielefeld.de/tagung/
Viele Grüße
Nadia Kutscher
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Dr. Nadia Kutscher
Projektkoordination
Kompetenzzentrum informelle Bildung (KIB)
Fakultät für Pädagogik
Universität Bielefeld
Postfach 10 01 31
D-33501 Bielefeld
Tel.:++49-(0)521-106 3297
Fax: ++49-(0)521-106 8047
Email: nadia.kutscher(a)uni-bielefeld.de
<mailto:nadia.kutscher@uni-bielefeld.de>
KIB, Fakultät für Pädagogik:
http://www.kib-bielefeld.de
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