Am Dienstag, 7. November 2006 16:33 schrieb Gerhard Elsner:
In meinen Augen haben die Journalisten in diesem Fall wenig Unrechtsbewußtsein. Sie ''machen etwas kaputt'' um zu zeigen, dass man es kaputt machen kann und verdienen auch noch Geld damit.
Nein, sie machen etwas kaputt, um zu zeigen, dass etwas kaputt *ist*. Um es nochmal zu wiederholen (und @Henriette, daran, dass ich es wiederholen muss, sieht man u.a., dass eben *kein* Problembewusstsein in der Wikipedia herrscht): Rühl und Co sind nicht die einzigen, die in der Wikipedia mal ein bisschen herumspielen. Von dem, was die unbekannt vielen anderen *gemacht haben*, sind vermutlich 5% nicht aufgefallen und *noch drin*. Die Wikipedia ist nicht vandalismus*anfällig*, sie ist *vandaliert* und damit schlicht und ergreifend für jedes etwas komplizierteren Auskunftsansinnen komplett unbrauchbar. Es geht nicht darum, dass man einen Artikel vandalisieren kann. Es geht darum, dass das System Wikipedia diese Vandale *nicht mehr merkt*. Aber genau das behauptet sie. Das Anfang 2004 noch stimmende "Damit ist in der Praxis gewährleistet, dass offensichtlicher Blödsinn ("Vandalismus") sofort auffällt." (http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Unsere_Antworten_auf_Kritik) ist heute zum mindesten Selbstbetrug.
Und auf diesen Punkt öffentlich aufmerksam zu machen, wenn eine Öffentlichkeit glaubt, Wikipedia ist die Web-Quelle par excellence, oder darauf aufmerksam zu machen, dass die dauernd zitierte Nature-Studie Mist ist, oder darauf aufmerksam zu machen, dass es bessere Alternativen gibt, ist genau das, wofür Journalisten *zu Recht* ihr Geld bekommen.
Beste Grüße Uli Wikiweise - schon wieder ein Tag besser zu Wissen