Hubert schrieb:
@Reinhard,
Schön, dass Du die Admins in Schutz nimmst, Du hast sicher Gründe, ihnen mehr zu glauben als geraden dem Bjoern Hoffmann und seinem Schweizer Schützling, der mir schon sehr glaubwürdig die Angelegenheit dargestellt hat. Und dass an Elians Beschreibung zumindest ein Teil Ironie sein muss, ergibt sich aus dem Text. Und aus meiner und wahrscheinlich auch allgemeiner Lebenserfahrung.
Wieso bringst Du aber den Begriff Adminbashing ins Spiel? Um die Beurteilung der Angelegenheit durch ein Fehlverhalten der anderen zu entschuldigen? Adminbashing kennt man. Dieses Wort kommt immer ins Spiel, wenn Kritik von mehr als einer Person an einem Admin geäussert wird. Es reicht aber dann schon, wenn jemand, der das schon öfters gewagt hat, es dann alleine macht. Bring das Wort Adminbasher ins Spiel, und schon ist diese Person automatisch unglaubwürdig.
Damit wird Kritik relativiert, denn die Motive des einfachen Wikipedianer sind somit automatisch nicht sachlicher Natur, sie sind im Grunde nur in der (scheinbar!) allgemeinen Ablehnung gegenüber Admins begründet.
Wer Admins kritisiert, ist ein Adminbasher. Hier wird einem völlig korrekten Sachverhalt ein Delikt vorgeschoben, welches geeignet ist, die Kritik als unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Adminbashing.
Übrig bleibt dann in der Wikipediarealität: Die Adminbasher sind schuld. Sie haben keine Ahnung, ihre Motive sind doch leicht durchschaubar, etc.
Die Sache, um die es dann wirklich ging, wird in den Hintergrund gerückt.
So, ist das jetzt Adminbashing, was ich hier betreibe?
Glaub mir Reinhard, ich kenne sogar vorsätzliches Handeln in dieser Richtung. Sogar schön brav in der Reihenfolge abgesprochen, wie man vorgeht. Nur, damit es nicht so aussieht, dass sich ein Einzelner zu sehr exponiert und durch die Involvierung Mehrerer ein scheinbar klares Beurteilungsmuster zu einem Fall ergibt. Hier gehts dann nicht mehr um Inhalte, hier zählt einzig und allein der Corpsgedanke.
Danke an Björn, der uns diesen Fall aufgezeigt hat. Er kannst übrigens froh sein, dass er es hier dargestellt hast. Hättest er das in WP gemacht, ich wüsste nicht, welche Sanktionen er zu befürchten gehabt hättet.
Vielleicht: Kein Wille zu enzyklopädischer Mitarbeit erkennbar?
Ein fünfter Admin hätte sich doch locker gefunden dafür!
hubertl
Ich habe doch nur gesagt, dass das Thema "die Admins sind an allem Schuld" auf die falsche Schiene führt.
Den Corpsgedanken leugne ich ja nicht, sehe ihn aber nicht auf Admins beschränkt - das ist halt das Verhalten der typischen Kneipenbesatzung "wir sind hier drin und du bist draußen" - was aber faktisch ja auch so stimmt: Der Neuling hat ja nun einmal keine Ahnung von Kategorien, Signaturen usw. usw.
Und Wikipedia ist nun einmal mittlerweile so strukturiert, dass man ohne intime Kenntnisse von all diesen Details nicht weiterkommt. Da helfen auch schöne Worte und nette Begrüßungen nicht, die führen doch nur dazu, dass man dann etwas später und um so schmerzhafter scheitert. Das Mentorenprogramm ist ein gutes Beispiel dafür: Da erzählt man den Neuen detailliert, wie sie Artikel anlegen, formatieren, kategorisieren usw. müssen, um ihnen dann, wenn alles fertig ist, auf schonende Weise beizubringen, dass ein Artikel über die Bettenmanufaktur Müller keine Chance in Wikipedia hat. Dann doch bitte gleich ehrlich sein und von vorn herein sagen: Mit dem Artikel hast du hier keine Chance. Das erspart allen Beteiligten eine Menge Arbeit und Nerven.
Insofern: Wikipedia einladender und benutzerfreundlicher zu machen, da bin ich im Prinzip dabei, faktisch sehe aber große Probleme, sowohl bei der Mentalität der "Insassen" als auch bei den Erwartungen der Aussenstehenden - die sich über weite Teile eben nicht mit den Projektzielen von Wikipedia decken. Die meisten Neulinge wollen gar nicht "an einer Enzyklopädie mitarbeiten", sondern wollen sich selber, ihre Firma, ihren Insektenzüchterverein darstellen - "Enzyklopädie" kommt in dieser Gedankenwelt gar nicht vor.
Und dann kommen die Relevanzkriterien ins Spiel. Die allermeisten Neulinge, die einen Artikel einstellen wollen, kommen mit einem nicht-artikelfähigen Lemma an (ich kann gerne mal eine Liste all der "Artikelideen", die da so im Laufe eines Tages an Wikipedia herangetragen werden, zusammenstellen - wenn man sich die so ansieht: Es ist nur gut, dass diese Artikel nicht angelegt werden!) Insofern ist die Frustration vorprogrammiert - wie in einer Disko, in die man nicht hineingelassen wird. Aber hier wie dort ist "alle reinlassen und mit offenen Armen empfangen" sicher nicht die Lösung.
Und, klar, Ausnahmen bestätigen die Regel - wobei ich unsere "Schweizerin" nicht unbedingt als Ausnahme sehe.
Gruß Reinhard