Hallo,
auf http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Zeitlich_beschr%C3%A4nkte_Adminrechte ist grade ein ziemlich <censored> Meinungsbild im Gange. Da ich jedoch einige der angesprochenen Probleme für durchaus bedenkenswert halte, hab ich dort mal meinen Senf ganz allgemein zu unseren meiner Meinung nach dysfunktionalen Konfliktlösungsverfahren dazu gepackt (siehe unten). Was meint ihr dazu?
viele Grüße, elian ---- Meine Gedanken dazu: Ich halte sowohl [[Wikipedia:Administratoren/Probleme]] als auch die Kombination aus [[Wikipedia:Vermittlungsausschuss]] und [[Wikipedia:Benutzersperrung]] derzeit für Totgeburten. Alle Seiten werden regelmaessig von Trollen heimgesucht, es wird heftig gekämpft und geflamet, aber so gut wie nie (oder erst nach langem hin und her) ein sinnvolles Ergebnis produziert. Konflikte unter Benutzern und Fehlverhalten von Administratoren kommen vor, das werden wir nicht verhindern können. Die Frage ist: wie geht man besser damit um?
Die englische Wikipedia hat ein System aus einem Mediation und einem Arbitration committee. Die Mitglieder werden von der Community gewählt. Das Mediation committe soll in Konflikten vermitteln, das Arbitration committee ist für die härteren Fälle und kann über Sanktionen und letztlich über eine Sperrung entscheiden. Die Regeln dazu werden allerdings viel kritisiert.
Mein Vorschlag (zum Weiterdenken) wäre, das ganze mit etwas lockereren Regeln zu übernehmen. Das hiesse, zwei Gruppen - Vermittler und "Schiedsrichter" - zu wählen (keine Einzelabstimmung zur Person, sondern eine Reihe Kandidaten, aus denen gewählt wird). Beide bekommen eine Mailingliste, wo man Vermittlungswünsche und Beschwerden hinschicken kann. Da diese Listen nicht öffentlich sind, hätte das den Vorteil, dass zum Beispiel Vermittlungswünsche nicht mehr zur "Seht alle her, wie gemein XY ist"-Schau ausarten, sondern dort Benutzer, die wirklich eine Vermittlung in Konflikten wollen, eine Anlaufstelle finden. Die Vermittler kontaktieren dann die betroffenen Nutzer und klären Konflikte per Mail oder IRC - private Kanäle, wo niemand das Gesicht verliert, sondern Kompromisse gesucht werden können.
Anfragen an die Schiedsrichter laufen auch per Mail: die Schiedsrichter kontaktieren die Betroffenen, holen Stellungnahmen ein, diskutieren untereinander und geben dann ein Urteil ab: zum Beispiel ob die Community über eine Sperrung abstimmen soll, dass zwei Streithähne sich von bestimmten Seiten fernhalten sollen, dass Admins einen Nutzer bei bestimmten Aktionen sperren dürfen, oder die Empfehlung, dass die betroffenen es doch erstmal mit einer Vermittlung versuchen sollten. Die Schiedsrichter sollten dabei viel Freiheit haben, sich kreative Lösungen auszudenken. Im Moment haben wir sowohl bei Problemen mit Benutzern als auch mit Admins ein Schwarz-Weiss-System: Sperrung, Verwarnung/Desysop und sonst nichts. Viele Konflikte könnte man jedoch mit anderen Mitteln besser lösen.
Es ist klar, dass eine bestimmte Sorte Probleme damit verlagert wird: Von "Wer kontrolliert die Admins" zu "Wer kontrolliert die Schiedsrichter". Das kann man aber damit lösen, dass Vermittler und Schiedsrichter im Gegensatz zu Admins (wo ich eine Zeitbeschränkung für nicht praktikabel halte), in regelmässigen Abständen neu gewählt werden (eventuell auch mit einer Quote "Normale Nutzer-Admins"). Die Schiedsrichter sollten respektierte Wikipedianer sein, die versuchen, die Stimmung und die Meinungen in der Community zu erfassen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen.