Am 22.08.2004 14:09 schrieb Marco Krohn:
der Satz von AB lautet:
"Die Konkurrenz zu Wikipedia ist unseres Erachtens nicht Brockhaus, wie die jungen Leute dieses Projektes gern glauben, sondern der Rest des Internet, in dem man die meisten Informationen, die Wikipedia bietet, mehrfach redundant wieder findet - häufig in einer 1:1-Übertragung."
1. Die "jungen Leute" sind meines Erachtens oft gar nicht mehr so jung. Das sollten wir mal soziologisch überprüfen. Natürlich ist der Verweis auf Jugend auch ein Hinweis auf mangelnde Erfahrung usw. (vgl. [[Junggrammatiker]] für eine historische Parallele). Aber ich denke, niemand im Projekt glaubt, dass die Wikipedia wie Brockhaus ist. Sie ist aktueller und letztlich auch verlässlicher (siehe unten). Die Formulierung mit der 1:1-Übertragung legt natürlich nahe, dass sich die Wikipedia hier einfach etwas zusammenkopiert, was natürlich nicht stimmt.
Meiner Meinung nach hat er damit zur Zeit Recht, da wir uns qualitativ nicht mit dem Brockhaus messen können.
Ich kann vielleicht als nicht mehr ganz so junger Wikipedianer dazu sagen, dass sich der Brockhaus nicht mit der Wikipedia messen kann. Denn was bedeutet denn, dass im Brockhaus nur überprüftes Wissen an den Kunden gebracht wird? Es ist völlig unklar, wer hinter den Artikeln steht, wie sie überprüft wurden, ob sie in den letzten hundert Jahren mal aktualisiert wurden usw. Aus meinem Fachgebiet, der Linguistik, kann ich eine Reihe von Beispielen anführen, bei denen der Brockhaus etwa auf dem Stand des 19. Jahrhunderts steht (und das ist keine polemische Übertreibung). In der Wikipedia kann man immer nachvollziehen, wie ein Artikel zustandegekommen ist. Ich frage mich wirklich, was verlässlicher ist. Viele Grüße Martin