Ulrich Fuchs wrote:
Die dreimalige Prüfung bezieht sich auf die Brockhaus-Enzyklopädie und nicht auf den Infothek-Artikel
Naja, jeder Marketing-Mensch wird Dir sagen, dass es nur *eine* Marke Brockhaus gibt, egal, was genau auf einer Veröffentlichung draufsteht. Ob es um ne 24-bändige Enzyklopädie oder ein Zweiband-Kinderlexikon oder um eine Webseite geht, ist dabei wurst. Von einem wird auf'''''s andere geschlossen, und Aussagen "von Brockhaus" werden ebenfalls auf's ganze Portfolio bezogen.
Gaz richtig. Nochmal Brockhaus-Chefredakteurin Annette Zwahr in [1]:
Frage: "Gibt es für die großen und kleinen Lexika jeweils eigene Redaktionen?"
Antwort: "Nein, bei uns betreut ein Fachredakteur von der Enzyklopädie bis zum Einbänder alle Texte. Das hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch fachliche Gründe. Wenn er zum Beispiel Experte auf dem Gebiet der russischen Geschichte ist, erarbeitet er sämtliche Artikel zum Thema für die Ausgaben in allen Größen. So kommt sein Fachwissen, das er ständig weiterentwickelt, überall zum Tragen."
Nun lernen wir mit Ernüchterung, dass Brockhaus anscheinend nicht gleich Brockhaus ist, dass nicht jeder Brockhaus-Text von einem Experten verfasst wurde und dass auch nicht jeder Brockhaus-Text überhaupt von einem Experten geprüft wurde. Ein "Ich glaube, dass der Journalist ein guter Mensch ist" nach den Prinzip Hoffnung reicht offensichtlich für Texte der Brockhaus-Güteklasse "B" (= Online-Publikationen?) aus. Im Interesse der Transparenz für den Informationssuchenden wäre es nur schön, wenn Brockhaus die Textgüteklasse kenntlich machen würde (z.B. "Dies ist ein *echter* Brockhaus-Text" v/s "Dies ist ein Brockhaus-Text kleiner Münze").
Überraschend ist das nicht wirklich, weil alles andere ins Reich der enzyklopädischen Legendenbildung gehört, frappierend ist jedoch die Deutlichkeit, mit der sowas mal wieder auf den Tisch kommt.
MfG -asb