Am Donnerstag 05 Mai 2005 19:40 schrieb Agon S. Buchholz:
Frage: "Gibt es für die großen und kleinen Lexika
jeweils eigene
Redaktionen?"
Antwort: "Nein, bei uns betreut ein Fachredakteur von der Enzyklopädie
bis zum Einbänder alle Texte. Das hat nicht nur wirtschaftliche, sondern
auch fachliche Gründe. Wenn er zum Beispiel Experte auf dem Gebiet der
russischen Geschichte ist, erarbeitet er sämtliche Artikel zum Thema für
die Ausgaben in allen Größen. So kommt sein Fachwissen, das er ständig
weiterentwickelt, überall zum Tragen."
Nun lernen wir mit Ernüchterung, dass Brockhaus anscheinend nicht gleich
Brockhaus ist, dass nicht jeder Brockhaus-Text von einem Experten
verfasst wurde und dass auch nicht jeder Brockhaus-Text überhaupt von
einem Experten geprüft wurde.
Falsch! Experte ist kein Titel. Also ist es Definitionssache. Und man
definiert sich das dann halt so, wie man es braucht. Im Prinzip wäre es kein
Problem, wenn Wikipedia behaupten würde, 1000de von freiwilligen Experten
arbeiten mit! Man muss einfach nur frech genug sein!
Ein "Ich glaube, dass der Journalist ein
guter Mensch ist" nach den Prinzip Hoffnung reicht offensichtlich für
Texte der Brockhaus-Güteklasse "B" (= Online-Publikationen?) aus.
Du kannst dir sicher sein, dass das auch beim Brockhaus für jeden Text reicht.
Im
Interesse der Transparenz für den Informationssuchenden wäre es nur
schön, wenn Brockhaus die Textgüteklasse kenntlich machen würde (z.B.
"Dies ist ein *echter* Brockhaus-Text" v/s "Dies ist ein Brockhaus-Text
kleiner Münze").
Das wäre aber nicht im Interesse von Brockhaus, weil man dann merken würde,
was es heißt, dass ein Artikel "dreimal geprüft" wird.
-- Ivo Köthnig