Klaus Graf schrieb:
Der Ansicht bin ich ganz und gar nicht. Auch der Brockhaus und andere Enzyklopaedien legen viel Wert auf gut ausgesuchte Weblinks, und ich finde einen Standpunkt, der Wikipedia als einzige Wissensinsel im WWW betrachtet und sinnvolle Verknuepfungen zu anderen Angeboten ignoriert, einfach albern. Im uebrigen sollte zur Linkhaftung http://www.jurpc.de/rechtspr/20030274.htm http://www.jurpc.de/aufsatz/20030283.htm usw. konsultiert werden. RA Stadler hat kuerzlich auch Alvar Freude (in erster Instanz erfolglos) in einer Strafsache vertreten und ist einer der fuehrenden Experten in Sachen Linkhaftung.
Ja. Gerade beim Fall Alvar (http://www.heise.de/newsticker/meldung/51930) glaube ich aber nicht, dass andere Instanzen anders entscheiden werden - insbesondere da mit dem Urteil im Fall Marquardt (http://www.digi-info.de/de/netlaw/urteile/urteil.php?uid=11) schon ein ähnliches rechtskräftiges Urteil vorliegt.
Auch wenn es in Deutschland keine maechtigen und finanzkraeftigen Organisationen (EFF u.a.) wie in den USA gibt, die Prozesse leicht finanzieren koennen, halte ich es nicht fuer ausgeschlossen, dass es gelingt, das Prozessrisiko weitgehend von den Lasten des Betroffenen zu nehmen.
Ich würde mir wünschen, dass der Wikipedia-Verein so eine Funktion wahrnehmen könnte. Ich wäre auch gerne bereit, einen höheren Mitgliedsbeitrag zu bezahlen, wenn ich wüßte, dass dadurch mein Risiko reduziert werden würde und Prozesse im Sinne der Wikipedia finanziert werden würden.
Dazu sollte der Fall aber mehr von der einschlaegigen Oeffentlichkeit wahrgenommen werden.
Einen Heise-Beitrag zu lancieren dürfte dabei die einfachste Übung sein - idealerweise verbunden mit einem Spendenaufruf.
Matthias