Am Sonntag, 9. Juli 2006 03:50 schrieb Henriette Fiebig:
Thomas Koenig wrote:
Apropos: "*kopfschütttel*": Welcher
Mitte-30jaehrige ausser mir laesst
sich gerne sowas gefallen von jemanden, der nichtmal bereit ist, seinen
vollen Realnamen anzugeben?
Jeder der bereit ist in der Wikipedia ernsthaft mitzuarbeiten und zwar
unter den Bedingungen der Wikipedia. Und jeder, der in virtuellen
Communitys und unter Leuten die größtenteils im Internet leben und
arbeiten, gelernt hat, daß dort ein Nickname mindestens genauso viel
Wert hat, wie ein bürgerlicher Name.
Ganz ehrlich: Für mich ist jeder, der nur mit Nickname auftritt, eine feige
Pfeife, die erstmal Probleme damit hat, zu ihrer Rede zu stehen. Und die
nehme ich grundsätzlich weniger ernst als solche Menschen, die dadurch, dass
sie ihren Namen hinter ihre Aussagen setzen, erklären, dass sie bereit sind,
für das einzustehen, was sie tun und sagen. (Call me oldfashioned ;-)
Bei Leuten, die "größtenteils im Internet leben" mag die Nickname und
anonymes-Arbeiten-Policy ja attraktiv und normal sein (GNU-FDL konform ist
sie übrigens nicht). Für andere Leute ist sie - und die daraus resultierende
Dauerversteckspielerei - vielleicht einer der Gründe, der die Wikipedia
unattraktiv macht. Wenn die Wikipedia nicht lernt, dass es außer dem Internet
noch eine andere, reale Welt gibt, mit realen Personen, die nicht ihre Nächte
vor dem Computer verbringen, wird sie eben eine Community von Nerds bleiben -
und entsprechend bietet sie Artikel von Nerds für Nerds. Mag ja alles seine
Berechtigung haben, nur Enzyklopädie sollte man's halt nicht nennen.
Uli