spannend (und positiv) finde ich allerdings, dass die enorme Zunahme der Zugriffe bei uns die anderen Enzyklopädien kaum oder gar nicht beeinflussen.
Streiche das Wort "andere", dann verstehst Du, warum ;-)
Reality Check: Letztens mußte ich was über Sándor Márai wissen, einen ungarischen Schriftsteller, der mit Thomas Mann vergleichbar wenn auch nicht so berühmt ist. Auf jeden Fall eine der wichtigen literarischen Figuren aus dem Ungarn des 20. Jahrhunderts und nicht irgendwie aktualitätsgebunden. - Wikipedia de: kann sich jeder selbst ansehen, ca. 1450 Wörter (Werkverzeichnis nicht mitgerechnet) - Wikipedia en: ebenfalls selbst ansehbar, ca. 200 Wörter ohne Werke - Brockhaus: 44 Wörter* - Encarta de: unbekannte Länge, aber nach der Einleitung ("Márai, Sándor (1900-1989), ungarischer Schriftsteller. Seinen Tagebüchern (2000) wird als Zeitdokument ein ähnlich hoher Rang wie Victor Klemperers...") zu urteilen in der gleichen Klasse wie der Brockhaus.* - Encarta en: nichts - Britannica (online und 2003 deluxe): kein Artikel aber Erwähnung am Rande in anderen Artikeln
Nun kann man das unterschiedlich beurteilen, und allgemeingültig ist dieser eine Fall ganz sicher nicht, und Uli wird höchstwahrscheinlich auch erklären können, warum eine Enzyklopädie nicht viel zu Sandor Marai sagen muß.
Andererseits frage ich mich, was das ganze Geeiere mit "Wikipedia ist doch keine Enzyklopädie" soll, denn welche Bedeutung das praktisch hat, bleibt angesichts solcher Ergebnisse wie oben unklar. Es erscheint mir besser, ein 'bloßes Lexikon' zu haben, das die gesuchte Information enthält, als eine Enzyklopädie, die sie nicht enthält.
Anders ausgedrückt: Daniel Küblböck wegzulassen, ist noch kein Qualitätsmerkmal.
Viele Grüße Skriptor
* Mangelns Abo konnte ich die inhaltliche Qualität nicht prüfen