Am Mittwoch, den 01.02.2006, 14:44 +0100 schrieb myn@gmx.net:
Nun meine zwei Cents zu dem ganzen Chaos als Unbeteiligter:
Ich finde daran mehrere Sachen erstaunlich:
* AMM & co, die in der Vergangenheit so vehement für Informationsfreiheit und gegen „Zensur“ eingetreten sind, drehen sich um 180 Grad, wenn es für sie unbequem wird und einen der ihren betrifft. Das geht sogar soweit, freies Wissen als Gefahr darzustellen! Ich wage zu bezweifeln, dass es irgendein Engagement gegeben hätte, wenn es sich um eine andere Person gehandelt hätte, z.B. einen Rechtsextremisten, der unter Pseudonym aufgetreten wäre. Für mich persönlich ein klassischer Fall von Doppelmoral. * AMM ist Pressesprecher(!) vom CCC und wenn ihm nicht klar war, was da passieren könnte/würde, so ist der Mann völlig fehl am Platz. * Gerade diejenigen, die dafür sorgen (u. A. mit Mordtheorien), dass die Eltern von Boris F. nicht zur Ruhe kommen, schieben die Eltern vor. Das finde ich einer der widerlichsten Aspekte der ganzen Affäre.
Es sieht für mich persönlich teilweise (nochmal: rein persönliche Sicht der Dinge) so aus, als ob eine Subkultur, die es chic findet, nur unter Pseudonym bekannt zu sein, ein Recht auf Pseudonymität einfordern möchte - auf Kosten der Eltern, der Wikipedia und Teile des CCCs (ja, AMM ist nicht der CCC, dennoch wird das so gesehen). Wäre ich Vorstand des CCCs (oder ein Mitglied), so würde ich alle Hebel in Bewegung setzen um AMM abzusetzen - der Imageschaden und Glaubwürdigkeitsverlust des CCCs ist mittlerweile enorm.
Auch auf Seiten der Wikipedia sind Fehler gemacht worden, das hätte man weit eleganter handhaben können (und ebenso widerliche finde ich teilweise die Angriffe gegen die Eltern und teilweises Verstecken gegen Prinzipien), aber das Kind ist im Brunnen gefallen und da müssen wir nun durch.
Gruß, Mark