Gerhard Jahnke wrote:
[...] polemisiert habe ich [...] nur gegen Dein unfaires Verhalten. Wofür Du Dich bis jetzt nicht entschuldigt hast.
Durch gebetsmühlenartige Wiederholungen werden Unwahrheiten nicht wahrer; das ständige Verdrehen von Kausalitäten erleichert sicher auch eine konstruktive Diskussion nicht. Also lassen wir nochmal den Ablauf Revue passieren:
(1) Die allgemein übliche Praxis in der Wikipedia ist und war immer, dass neue Artikel wie [[NGLPF]] verschoben werden zu der ausgeschriebenen Form. Nach den Namenskonventionen waren bestimmte Ausnahmen (z.B. bei verbreiteten Abkürzungen) zulässig, die aber nicht präzise definiert waren und daher immer wieder zu Diskussionen darüber führten, ob es sich denn um eine allgemein verbreitete oder eine rein fachsprachlich genutzte, aber allgemein unbekannte Abkürzung handele.
(2) Es gab eine Häufung sich inhaltlich wiederholender Debatten um Abkürzungen, die ich nicht als allgemeinsprachlich verbreitet ansehe (VOB/B, NAIRU, CASE), die aber sicherlich in den jeweiligen fachlichen Kontexten häufiger genutzt werden als die ausgeschriebene Variante. Da wir aber kein *Fachlexikon* sondern eine *Universalenzyklopädie* machen, habe ich auf der Mailingliste um ein Meinungsbild gebeten und ein paar kleine Präzisierungen vorgeschlagen (nämlich einen jetzt klar eingegrenzten Satz von Ausnahmen gegenüber dem bisherigen individuellen Ermessen des Artikelautors). Da es nicht um eine grundsätzlich neue Regel oder um eine fundamentale Neuerung ging, sondern schlicht um eine intersubjektiv verständliche Präzisierung der bisherigen Praxis ging, sah ich damals (und auch heute noch) keinen Anlass für eine zeitfressende Grundsatzdiskussion um die Ästhetik von Lemmata.
(3) Als nach gut einem Tag keine weiteren Diskussionsbeiträge mehr auftauchten und in den Beiträgen grundsätzliche Zustimmung geäussert worden war, ergänzte ich die Namenskonventionen und andere Benutzer trugen ebenfalls Ergänzungen oder Korrekturen ein; da Regelungen in der Wikipedia nicht gottgegeben sind sondern ebenso wie Artikel einem kontinuierlichen Prozess der Modifikation und Anpassung unterliegen, ist das soweit also ein vollkommen normaler Vorgang; viele Handbuchseiten werden ständig modifiziert oder ergänzt, ohne dass es über jede Kleinigkeit eine bürokratische Abstimmung geben würde.
Zu diesem Zeitpunkt waren die modifizierten Namenskonventionen also die aktuellen Arbeitsregeln; an denen kann man arbeiten und auch über einzelne Formulierungen oder weitere präzise definierbare Ausnahmen (wie beispielsweise zu rekusrsiven Akronymen oder Akronymen an sich) diskutieren. Uli machte beispielsweise den sinnvollen Vorschlag, rekursive Akronyme gar nicht aufzulösen, also kann man diesen Vorschlag zu den Arbeitsregeln ergänzen, weil man eben an *Arbeitsregeln* feilt. Das ist vollkommen normal, ist konstruktiv und vermeidet unnötigen Overhead für periphere Diskussionen; wir wollen ja keine reine "Quasselbude" sein, sondern eigentlich pragmatisch eine Enzyklopädie aufbauen.
(4) Als dann irgendjemand anscheinend nach 38 Stunden aus dem Kino zurückkam, wurde ein Antrag aufgesetzt, dass eine Abstimmung darüber durchgeführt werden sollte, die alten Namenskonventionen wieder einzuführen; dazu wurde dann eine ausführliche Diskussion begonnen. Auch das ist vollkommen legitim; wenn ein Benutzer der Meinung ist, aus einer kleinen Präzisierung der Namenskonventionen zu Abkürzungen statt konkreter alternativer Vorschläge eine groß angelegte Grundsatzdebatte zu machen, ist das sein gutes Recht; es ist ebenfalls durchaus berechtigt, eine Abstimmung über eher präzise oder eher willkürliche Namenkonventionen anzuleiern. Kein Wikipedianer ist gezwungen zu konstruktivem oder pragmatischem Verhalten; auch soweit also alles im normalen Rahmen.
(5) Dann kam ein anderer Benutzer (Perrak) und machte mitten im laufenden Diskussionsprozess um die Wiedereinführung der alten Namenskonventionen einen Revert der modifizierten Namenskonventionen; damit wurde der Stand der Namenskonventionen manipuliert und die bisherigen Diskussionsbeiträge unverständlich, die sich auf die "aktuelle", die "alte" oder die "neue" Regelung bezogen. Die Formulierungen der modifizierten (neuen) Namenskonventionen wurden auf eine Unterseite verlagert und als "Vorschläge in der Diskussion" gekennzeichnet, aber inhaltlich zerpflückt und auch nicht der alten Formulierung gegenübergestellt. So wird suggeriert, es habe einen Antrag auf Änderung der Namenskonventionen mit Grundsatzdebatte gegeben und ich hätte mitten in dieser Diskussion die alten Namenskonventionen in die neuen umgewandelt; das stimmt so nicht und verdreht einfach die Tatsachen.
Die ganze Kausalität wird durcheinandergeworfen indem impliziert wird, es gäbe einen Antrag auf Modifizierung der Namenskonventionen; tatsächlich lautet der Antrag von Schnargel aber, die bisherige (also die alte) Regelung beizubehalten, d.h. also wiedereinzuführen (was, wie gesagt, ein legimier Antrag ist).
Zur Chronologie: Nach der Anfrage auf der Mailingliste vom 22.4. ergänzte ich die Präzisierungen zu den Namenskonventionen am 13:52, 23. Apr 2004; die Diskussionsseite wurde zwei Tage später (10:37, 25. Apr 2004) von Uli eingerichtet, ein paar Stunden später stellte Schnargel dort den Antrag auf Wiedereinführung der alten Regelung; in Diskussionbeiträgen vom 25. und 26. bezog ich mich auf die ''aktuellen'' Regelvorschläge, also die vom 23.4.; den Revert der Namenskonventionen auf die alten Regeln machte Perrak allerdings am 20:54, 26. Apr 2004, also ziemlich genau einen Tag nach Schnargels Antrag und ziemlich genau eine halbe Woche nach meiner Ergänzung der Namenskonventionen.
Nach dem Revert von Perrak machte der Antrag von Schnargel in der Form auch keinen Sinn mehr, weil die Namensregeln zu Abkürzungen nach Perraks Revert ja sowieso wieder die "alten" Konventionen waren. Wenn jemand eine Diskussion verpasst, danach eine neue Diskussion anleiert und dann mitten in dieser *neuen* Diskussion ein Revert der Namenskonventionen macht, stellt sich für mich doch ernsthaft die Frage, wer hier zu manipulieren versucht.
mfG -asb