Am 11.12.2009 16:01, schrieb Blackjogger:
Sehr guter Artikel, der den Kern prima trifft!
Gruß Blackjogger
Hallo,
meiner Meinung nach ist das ein völlig einseitiger Artikel, der eine bestimmte Sichtweise, die u.a. von P. Birken prominent vertreten wird, als allgemein gültig darstellt. Darüber hinaus arbeitet er mit unbewiesenen Unterstellungen.
Autoren dieser Richtung es offensichtlich nicht ertragen, wenn auch nur eine Sekunde lang etwas falsches in der Wikipedia steht und wenn Artikel nicht sofort, sondern vielleicht erst in einem oder zwei Jahren verbessert werden. Dabei wird doch ausdrücklich davor gewarnt, die Wikipedia als einziger Quelle zu vertrauen.
Eine dreistellige Zahl von Artikeln behandelt Persönlichkeiten, die vor über einem Jahr verstorben sind - sich laut Wikipedia aber noch bester Gesundheit erfreuen. Viertligavereine, deren Kader in der Wikipedia hoffnungslos veraltet ist. Unentdeckten Nonsens über ehemalige Lokalpolitiker. Und unüberschaubar viele Halb- und Unwahrheiten verstreut über Themengebiete, um die sich schlicht niemand kümmern mag.
Ich halte diese Behauptungen, die als Wahrheit präsentiert werden, für völlig übertrieben. Es werden auf jeden Fall keinerlei Belege angeführt. Sieht so die von Kurt Jansen angemahnte wissenschaftliche Arbeit aus?
Es ist nur noch zynisch und heuchlerisch, sich über den schlechten Zustand des Bereiches Popkultur zu beklagen, nachdem gerade in diesem Bereich so wie in keinem anderen gute Autoren vergrault wurden. Ich erinnere z.B. an die jahrelangen Diskussionen über Episodenlisten, an der P.Birken maßgeblich beteiligt war. Hier stimmt die Behauptung ganz und gar nicht, die Wikipedia sei eine postmoderne Enzyklopädie und würde nicht werten. Die in diesem Bereich extrem restriktiven Relevanzkriterien, z.B. dass nahezu keine Einzelartikel zu fiktiven Figuren erlaubt sind, wurden immer damit begründet, dass diese Inhalte doch "Müll" oder "Fancruft" und nicht in eine wahre Enzyklopädie hineingehörten.
Auch die Behauptung, dass es nur in den USA eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Populärkultur gäbe, ist schlicht und einfach falsch. Hier heißt das entsprechende Fach Medienwissenschaft. Als ich in einer Löschdiskussion mal darauf hingewiesen habe, dass der zu löschende Artikel über ein popkulturelles Thema vielleicht auch aus medienwissenschaftlicher Sicht wertvoll sei, wurde ich von Markus Müller nur mit Hohn und Spott überschüttet. Er betrachtete offenbar die Medienwissenschaft gerade nicht als enzyklopädiewürdige Wissenschaft.
Wenn das Problem wirklich darin besteht, dass es zu wenige Personen gibt, die sich für die Korrektur der Artikel verantwortlich fühlen, dann kann es erst recht nicht damit gelöst werden, Autoren zu vergraulen. Denn nur Autoren, die sich in der Wikipedia wohlfühlen, werden an weiteren Artikeln arbeiten, sich für ihre bisherigen Artikel verantwortlich fühlen und auch im Rahmen der Portale an der allgemeinen Verbesserung von Artikeln mitarbeiten.
Die Klage, dass es zu wenig Admins gäbe oder dass diese völlig überlastet seien, ist häufig zu hören. Tatsächlich entschieden diese meiner Meinung nach bei Konflikten häufig oberflächlich oder zugunsten ihrer Kumpels. Die einfachste Lösung wäre, mehr Admins zu wählen, oder noch besser, den Adminstatus nach bestimmten Regeln automatisch zu vergeben. Das ist aber gerade mit der derzeitigen Adminschaft nicht zu machen, weil viele aus ihrem Sonderstatus mit Strafgewalt narzisstischen Gewinn ziehen.
Die jetzige Entwicklung läuft ja auch genau in die entgegengesetzte Richtung, die Anzahl der Autoren nimmt ab und der harte Kern der Admins igelt sich ein und ist mangels Nachwuchs mit immer mehr Arbeit belastet, was zu immer erratischern Entscheidungen führt. Es liegt auf der Hand, dass diese Entwicklung nicht nachhaltig ist.
viele Grüße Neon02