"Ulrich Fuchs" skribis:
Aber ich glaube nicht, dass man Sprache (und Einstellungen) dadurch ändert, dass man bewusst anders spricht. Da wird passive Evolution von Sprache mit aktivem Ändern von Sprache verwechselt, und das ist vermutlich unmöglich. Schönes Beispiel ist die taz, die seit neuestem nicht mehr von "Ausländern", sondern von "Menschen mit Migrationshintergrund" spricht.
Das macht nicht nur die taz, das ist "Behördendeutsch". Zumindest wenn es um Subventionen für Jugendverbände geht, ist eines der Kriterien, wie gut man in seinen Maßnahmen "Jugendliche mit Migrationshintergrund" einbindet, und das wohl nicht erst seit neuestem.
Und ich habe die Wortgruppe so schon in einer Diskussion gehört - die Verwenderin (Vorstandsmitglied in einem der größeren deutschen Jugendverbände, ich weiß nicht mehr, welchem) nutzte es ganz selbstverständlich.
Diese Terminologie wird sie kaum in der Sprache etablieren, und Ausländerfeindlichkeit auch nicht abbauen.
Zumindest ist die Phrase zu lang, um (mit abwertenden Zusätzen versehen) auf einem Wahlplakat der NPD aufzutauchen.
Paul