Am 05.01.2010 21:55, schrieb Jan Kolarik:
Am Sat, 12 Dec 2009 hat Jan Kolarik folgendes geschrieben:
Einer von den seltenen (sowohl auf das Thema bezogen als auch überhaupt), die für mich einen wirklichen Erkenntnisgewinn mit Aha!-Effekt bieten. Danke dafür!
Danke für die Blumen :-)
Aber: Die o.a. Konsequenz würde ja eben nur die "irrelevanten" Themen betreffen, und da sie irrelevant sind, würden sich (naturgemäß) nur wenige Leute dafür interessieren. Folge: Ungepflegte oder sogar sachlich falsche Artikel würden _wenige_ Leute über _irrelevante_ Dinge falsch informieren.
Dass ich mit dem Relevanzbegriff meine Probleme habe, ist ja mittlerweile bekannt. Und genau darum mag ich diesen Schritt auch nicht mitgehen. Für denjenigen, der sich in der Wikipedia gerade über einen wenig bekannten Autor informieren will, ist dieser eben nicht irrelevant. Ihm wird es nicht egal sein, ob alle negativen Rezensionen zum Werk des Schriftstellers unter den Tisch gefallen sind, weil der Verfasser dessen Agent war und sich sonst niemand um den Artikel kümmern mag. (Um mal ein weiteres und meiner Erfahrung nach alles andere als abwegiges Beispiel zu nennen.) Vielleicht überlegt er sich, ein Buch des Autors zu kaufen oder eine Lesung besuchen. Ganz normale, "realweltliche" Entscheidungen, bei denen jemand auf Basis von Wikipedia-Informationen Geld und Zeit investieren will und bei denen er erwarten kann, von uns ausgewogen informiert zu werden.
Zu dem Einwand, es seien von solchen Falschinformationen nur wenige Leute betroffen, verweise ich mal auf den (leider sehr zusammengebastelten) Artikel [[The Long Tail]]: Wäre das Vorhandensein von Belegen das einzige Entscheidungskriterium für die Aufnahme neuer Artikel, so ließe sich deren Anzahl in überschaubarer Zeit in einen neun- bis elfstelligen Bereich hieven. In der Summe könnten die Leser solcher Artikel, die wir nicht auf einem akzeptablen Qualitätsstandard halten können, sogar die Mehrheit stellen. Auf jeden Fall handelt es sich hier nicht um ein vernachlässigbares Problem.
Viele Grüße Kurt