http://www.pcwelt.de/news/online/110920/index.html
Na toll.
Würden die Herren und Damen bitte mal einen Moment abwarten, bis man zu einem Ergebnis kommt? Und wenn man mich schon zitiert, dann auch bitte vorher nochmal um eine Stellungnahme bitten?
Da hat ja selbst wikinews schon bessere journalistische Standards.
Mathias, kotzend.
On Thu, May 05, 2005 at 10:55:54AM +0200, Mathias Schindler wrote:
Da hat ja selbst wikinews schon bessere journalistische Standards.
Und ich dachte die hätten Anweisung bekommen die Klappe zu halten ;-)
Mathias Schindler wrote:
Da hat ja selbst wikinews schon bessere journalistische Standards.
Apropos Standards.
"Klaus Holoch, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Brockhaus, sieht die Sache locker: "Den Text hat für uns ein freiberuflicher Journalist erstellt, wir haben den Text auf Richtigkeit geprüft und für gut befunden.“"
Klaus Holoch bezichtigt einen Brockhaus-Mitarbeiter der Lüge, der mir gegenüber erklärt hat, daß der Text der Infothek nicht nocheinmal geprüft wurde. Oder ich habe ihn falsch verstanden. Oder ich lüge.
Noch besser ist das hier:
"Den Text habe man bereits vor der Papstwahl erhalten "
Witzig. Wer wird hier indirekt zitiert? Holoch? Noch eine Bezichtigung der Lüge gegen VK?
Na toll.
Mathias
Hallo Mathias,
Witzig. Wer wird hier indirekt zitiert? Holoch? Noch eine Bezichtigung der Lüge gegen VK?
nein, *das*, was Brockhaus da sagt, ist Öffentlichkeitsarbeit bzw. Politik - da steht ein etwas größeres Unternehmen dahinter, es gibt Arbeitsplätze und Gehälter zu verteidigen. Erzähle mir nicht, du bist so naiv, dich darüber zu wundern. (Vielleicht mag es auch anders gehen, aber die vorliegende Aktion entspricht doch der bisherigen Linie von Brockhaus.)
Der Spiegel hätte auch so reagiert, wenn es die Kopie nicht hundertprozentig eindeutig gewesen wäre. Genau so werden Urheberrechts-Streitfälle wohl häufig aussehen.
Und übrigens: es wird immer ein Leck geben auf einer Mailingliste wie dieser hier. Ich finde die Aktion von seiten der Wikipedia-Seite zwar nicht *sonderlich* schlimm, aber besonders sinnvoll auch nicht. Eher eben naiv.
Generell für solche Fälle: Das gehört, wenn wirklich aufgrund so einer schwierig zu klärenden Lage etwas passieren soll, dann erstmal intern abgeklärt. Nix gegen das Wikiprinzip im allgemeinen, aber bei so einer Aktion und den salatblatt-großen Ohren der Presse brauchst du für solche Aktionen ein Konzept, das steht, wenn du an die (Halb-)Öffentlichkeit gehst. Jeder (schlechte?) Journalist wird in diese schöne Kerbe hauen.
Schorsch (schusch)
Mathias Schindler wrote:
Noch besser ist das hier: "Den Text habe man bereits vor der Papstwahl erhalten "
Das 31.-Februar-Argument. Grundsätzliche Frage: Wie können wir uns vor Versionsgeschichtsklitterung schützen, also nachweisen, dass die anderen *nicht* zuerst da waren? Blocklaus dürfte das wohl [hoffentlich] nur in Ausnahmefällen betreffen, aber solche Behauptungen dürften zunehemnd zu erwarten sein (ich hatte sowas auf meiner Website auch schon mal, da hat einer einfach Texte gklaut und dann behauptet, sie seien von ihm). Hat jemand da einen Denkansatz jenseits von der Wayback Machine?
MfG -asb
PS: Ob der "freiberufliche Journalist", auf dessen Aussage sich Klaus Holoch so gerne ohne weitere Prüfung "verlässt" [1], wohl zu dem Stamm von "300 bis 400 Experten" gehört, die Brockhaus mit Content beliefern? Und überhaupt, seit wann werden Brockhaus-Inhalte von Journalisten (!) und nicht von ausgewiesenen Experten verfasst? Ich dachte, die Marke "Brockhaus" stünde für wasserdichte, dreifach quergeprüfte Fakteninformation und nicht für aufgebohrten Tagesjounalismus. Aussagen wie "wenn man Dinge verlässlich wissen will, muss man zu Brockhaus gehen" [1] erscheinen angesichts solcher Praxis doch in einem ganz anderen Lichte. Dann kann ich nämlich auch gleich "Focus" lesen, wenn's Brockhaus auch nicht genauer weiß, wenn's dieselben Journalisten schreiben, und billiger isser auch noch ;)
[1] http://www.pcwelt.de/news/online/110920/index2.html [2] http://www.mdr.de/kultur/literatur/1277931.html
Agon S. Buchholz wrote:
Das 31.-Februar-Argument. Grundsätzliche Frage: Wie können wir uns vor Versionsgeschichtsklitterung schützen, also nachweisen, dass die anderen *nicht* zuerst da waren? Blocklaus dürfte das wohl [hoffentlich] nur in Ausnahmefällen betreffen, aber solche Behauptungen dürften zunehemnd zu erwarten sein (ich hatte sowas auf meiner Website auch schon mal, da hat einer einfach Texte gklaut und dann behauptet, sie seien von ihm). Hat jemand da einen Denkansatz jenseits von der Wayback Machine?
Plausibilität. Wir haben die Versionshistorie, Brockhaus könnte den email-Dialog, ihre Quellen, die Bearbeitungsschritte, die header der emails veröffentlichen.
Ansonsten könnte man natürlich sowieso mal überlegen, als Wikipedia in vernünftigen Abständen dumps der Datenbank zu hinterlegen. Das hilft bei kurzfristigen Dingen nicht weiter.
Im konkreten Fall ist das ganz einfach: Holoch sagt (zitiert in PC-Welt), es habe den Artikel schon vor der Papstwahl gegeben. Natürlich wäre es ein guter Schuss gewesen, schonmal das, was man über Ratzinger hat, zusammenzutragen. Dass er es wird, war jetzt nicht die ganz große Überraschung. Genauso wie hier schon irgendwo ein Nachruf auf Helmut Schmidt herumliegt. Niemand kann mir aber erzählen, daß in dem Lückentext schon Benedikt XVI. eingetragen war. Insofern könnte man um die Zwischenschritte "bitten", die schon zum 19. April fertiggewesen sein sollen. Und andere auch.
"Mathias Schindler" skribis:
http://www.pcwelt.de/news/online/110920/index.html
Na toll.
Würden die Herren und Damen bitte mal einen Moment abwarten, bis man zu einem Ergebnis kommt? Und wenn man mich schon zitiert, dann auch bitte vorher nochmal um eine Stellungnahme bitten?
| Darüber wird zurzeit in der Wikipedia-Liste "The WikiDE-l Archives" diskutiert.
Da hat ja selbst wikinews schon bessere journalistische Standards.
Wenn du nicht willst, dass es publik gemacht wird, darfst du so etwas nicht auf einer öffentlichen (und öffentlich archivierten) Mailingliste diskutieren.
Paul
Paul Ebermann wrote:
Wenn du nicht willst, dass es publik gemacht wird, darfst du so etwas nicht auf einer öffentlichen (und öffentlich archivierten) Mailingliste diskutieren.
Ich ging davon aus, daß eine Bitte, bis zur Klärung der Fakten abzuwarten, respektiert würde. Die soziale Analogie von "Sperrfrist" ist jetzt nicht sonderlich gewagt.
Mathias
Am Donnerstag 05 Mai 2005 18:57 schrieb Mathias Schindler:
Paul Ebermann wrote:
Wenn du nicht willst, dass es publik gemacht wird, darfst du so etwas nicht auf einer öffentlichen (und öffentlich archivierten) Mailingliste diskutieren.
Ich ging davon aus, daß eine Bitte, bis zur Klärung der Fakten abzuwarten, respektiert würde. Die soziale Analogie von "Sperrfrist" ist jetzt nicht sonderlich gewagt.
Mathias, so naiv bist du doch nicht wirklich, oder? Du weißt doch noch nichtmal, wer sich alles in diese Liste eingetragen hat!
-- Ivo Köthnig
"Ivo Köthnig" skribis:
Am Donnerstag 05 Mai 2005 18:57 schrieb Mathias Schindler:
Paul Ebermann wrote:
Wenn du nicht willst, dass es publik gemacht wird, darfst du so etwas nicht auf einer öffentlichen (und öffentlich archivierten) Mailingliste diskutieren.
Ich ging davon aus, daß eine Bitte, bis zur Klärung der Fakten abzuwarten, respektiert würde. Die soziale Analogie von "Sperrfrist" ist jetzt nicht sonderlich gewagt.
Mathias, so naiv bist du doch nicht wirklich, oder? Du weißt doch noch nichtmal, wer sich alles in diese Liste eingetragen hat!
... mal abgesehen von den Leuten, die zufällig im WWW über das Archiv stolpern.
Paul
At 21:04 05.05.2005 +0200, Ivo Köthnig wrote:
Am Donnerstag 05 Mai 2005 18:57 schrieb Mathias Schindler:
Paul Ebermann wrote:...
so etwas nicht auf einer öffentlichen ......
Ich ging davon aus, dass eine Bitte, bis zur Klärung der Fakten abzuwarten,
Mathias, so naiv bist du doch nicht wirklich, oder? Du weißt doch noch nichtmal, wer sich alles in diese Liste eingetragen hat!
Ehe neben dem Kampf um den Pyrrhussieg im Ratzingerstreit auch noch eine wilde Verdächtigungsarie innerhalb der Liste losgeht: Bitte nehmt doch die vielfachen Hinweise ernst die hier schon gemacht wurden.
!!!Diese Liste kann JEDER lesen der ein Internet hat!!! http://mail.wikipedia.org/pipermail/wikide-l/ Vielleicht einfach mal tief durchatmen und dann überlegen was ist eigentlich das Ziel dieser Aktion, wem nützt und wem schadet sie und dann angemessen weitermachen???
Ein ansonsten erklärter Fan von Mathias Schindlers erhellenden Beiträgen, die mir Einblicke in eine Branche gewähren, welche ich wohl sonst nie erhalten hätte. ;-)) Moins KS
Hi,
Am 05.05.05 schrieb Mathias Schindlerneubau@presroi.de:
Paul Ebermann wrote:
Wenn du nicht willst, dass es publik gemacht wird, darfst du so etwas nicht auf einer öffentlichen (und öffentlich archivierten) Mailingliste diskutieren.
Ich ging davon aus, daß eine Bitte, bis zur Klärung der Fakten abzuwarten, respektiert würde. Die soziale Analogie von "Sperrfrist" ist jetzt nicht sonderlich gewagt.
Durchaus nicht. Nur hat die Sperrfrist einen konkreten Ablaufzeitpunkt, man weiss also, ab wann man berichten darf und wann höchstwahrscheinlich auch andere Journalisten berichten werden. Deine Bitte aber war unbefristet. Jeder Journalist musste sich sorgen, ob ein anderer mit weniger "Berufsethos" vorher damit rausplatzt.
Dennoch finde ich das Posten in die Liste völlig in Ordnung. Soweit ich das rekonstruiere, hast Du ja vor der ersten Mail hier schon Kontakt zu Brockhaus aufgenommen. Es wäre denen ja durchaus möglich gewesen, ihren Ratze-Artikel sofort zu entfernen und die Sache intern zu klären. Jetzt aber wird es ihnen wie zuletzt Spiegel Online gehen, nur mit größerem Image-Schaden.