Hallo Lars und Liste!
* On Wed, Oct 20, 2004 at 04:34:33AM MEST, Lars Aronsson wrote:
Aus Neugier möchte ich gern wissen warum du "immer" durch einen Proxy surfest.
Der von mir genutzte JAP-Proxy gehört zum Forschungsprojekt AN.ON, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BmWi) gefördert wird. Der damalige Datenschutzbeautragter des Landes Schleswig-Holstein [[Helmut Bäumler]] hat den Sinn der Sache so erklärt:
| 16. Februar 2001 | | P R E S S E M I T T E I L U N G | | AN.ON - ein neues Projekt unterstützt das Recht auf Anonymität | | Anlässlich der Vorstellung des neuen Projektes AN.ON erklärt der | Landesbeauftragte für den Datenschutz Dr. Helmut Bäumler: | | Können Sie sich Folgendes vorstellen? Beim Betreten von | Einkaufszentren muss man sich künftig ausweisen. Der Name wird | notiert. Außerdem erhält man einen elektronischen Knopf an die | Kleidung, mit dessen Hilfe jederzeit festgestellt werden kann, in | welchem Shop des Einkaufszentrums man gerade ist, in welcher Cafeteria | man seinen Espresso trinkt und welche Zeitung man soeben am Kiosk | gekauft hat. Begründung der Betreiber: Die Kriminalität im | Einkaufszentrum sei so hoch. Außerdem geschehe alles zum Wohle der | Kunden, die jetzt viel besser im Hinblick auf ihre speziellen | Konsumwünsche betreut werden könnten. Wie wohl die Kunden reagieren | würden? Die meisten würden vermutlich mit einem "Nein danke!" das | Einkaufszentrum auf Nimmerwiedersehen verlassen. Für das Internet gibt | es ähnliche Pläne. Immer wieder wird mit den unterschiedlichsten | Begründungen verlangt, die Surfer müssten eindeutig identifiziert | werden können. | | Umgekehrt wird aber ein Schuh daraus. Das Recht auf Anonymität im | Internet, das im Teledienstedatenschutzgesetz garantiert ist, muss | endlich effektiv durchgesetzt werden. Wer im Internet surft, ist bis | jetzt eine Nummer: So sieht jedenfalls die Datenspur aus, die er | hinter sich herzieht. Dazu gehören IP-Adressen, aber auch Kennungen in | Cookies von besuchten Webseiten oder Werbeanbietern. Der Weg des | Nutzers durchs Netz wird so nachvollziehbar. Oft fallen noch weitere | Daten an - spätestens wenn der Nutzer Internet-Formulare ausfüllt, | Suchmaschinen verwendet oder eine SMS-Nachricht über das Internet | verschickt. Verknüpft mit den Internet-Nummern erhält ein stiller | Beobachter also noch sehr viel mehr Informationen. Marketingfirmen | stellen daraus detaillierte Profile zusammen, um Kundeninteressen zu | analysieren. Aber es gibt noch mehr Interessenten, z.B. Arbeitgeber, | Versicherungen, Geheimdienste, Kriminelle. Auch Firmen werden | mittlerweile von der Konkurrenz bespitzelt. Gegen das Mitlesen der | übertragenen Daten kann sich jeder mit Hilfe von Verschlüsselung | schützen, doch die Verbindungsdaten, d.h. wer wann auf welche Webseite | zugreift, bleiben erst einmal offen einsehbar. Dabei reichen schon | diese Informationen häufig aus, um Schlüsse zu ziehen, z.B. wenn ein | Online-Beratungsdienst genutzt oder spezielle Webseiten zu einem | Interessensgebiet angesurft werden. Noch mehr aussagekräftige Daten | ergeben sich freilich beim Beobachten von unverschlüsselter | Internet-Nutzung. | | Anonymisierer, die die Internet-Nummern durch eigene Kennungen | ersetzen und bereits große Nutzerzahlen haben, versprechen Abhilfe. | Leider keine perfekte: Es können immer noch die Betreiber dieser | Anonymisier-Rechner und Beobachter im Netz mit ihren Tools, wie sie | z.B. bei dem geheimdienstlichen Abhörsystem Echelon gebräuchlich sind, | die Kommunikation zuordnen. Aus diesem Grund wurde das Projekt "AN.ON | - Anonymität im Internet" von der TU Dresden und dem Unabhängigen | Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein ins Leben | gerufen. Mitarbeiter von beiden Institutionen wurden vor kurzem zu | europäischen Vertretern in eine internationale Forschungsgruppe, die | sich mit der Standardisierung von Anonymität in Netzen beschäftigt, | berufen. [...] Quelle: http://www.datenschutzzentrum.de/material/themen/presse/anon.htm
Wie Firmen wie Doubeclick durch Webbugs und Cross-Site Tracking Profile über Internet-Nutzer erstellen und vermarkten, wird hier kurz angerissen: http://anon.inf.tu-dresden.de/desc/desc_ip.html Ausführlicher wird das alles hier erklärt: http://fiatlux.zeitform.info/technische_infos/datenspuren.html Hilfe zur Selbsthilfe gibt auch http://www.stop1984.com/?lang=de oder diese amtlichen Seite: http://www.bsi-fuer-buerger.de/
Auch die Seite [[Benutzer:Thüringer]] ist ganz anonym.
Meine Benutzerseite ist ganz frisch; da kann noch einiges hinzukommen. Aber sagt die Liste meiner Beiträge zur Wikipedia nicht schon eine Menge über mich aus? Mit der Zeit wird dort ein Profil über mich und meine Interessen entstehen, das mehr über mich verrät als mein bürgerlicher Name und eine Kurzbiographie. Wer meinen bürgerlichen Namen in eine Web-Suchmaschine eingibt, erfährt wiederum einen ganzen Haufen über mich. Mir ist es nicht recht, dass jemand die beiden Informationsquellen miteinander in Verbindung bringt - dann würde ich mich nackt fühlen. Ich bin aber kein Exhibitionist.
Warum soll man eigentlich so etwas erlauben? Werden deine Beiträge besser durch die Anonymität? Diese sind ernste Fragen, nicht ironisch.
Beiträge verfasse ich nicht anonym, sondern unter als angemeldeter Benutzer »Thüringer«. Warum sollte man sowas nicht erlauben?
Schöne Grüße! Thüringer
* saar@stop1984.com saar@stop1984.com [2004-10-20 06:48]:
Beiträge verfasse ich nicht anonym, sondern unter als angemeldeter Benutzer »Thüringer«. Warum sollte man sowas nicht erlauben?
Grundsätzlich spricht da nichts gegen. Die IP ist nun wieder freigegeben.
Leider gibt es keine Möglichkeit eine IP zu sperren, ohne die über diese IP angemeldeten Benutzer ebenfalls mitzusperren (was ja auch meistens sinnvoll ist, damit ein vandalierender Benutzer nicht einfach durch Anmelden die Sperrung umgehen kann).
Bleibt also nur die Sperrfrist möglichst niedrig zu wählen, damit eifrige Mitarbeiter nicht zu lange ausgeschlossen werden. Sorry.
Gruß, Matthäus Wander.
Niemand kann bestreiten, dass die CD eine grossartige Sache und eine tolle Werbung fuer die Wikipedia ist.
Wir sollten uns aber bei kuenftigen Projekten, finde ich, strikt an die Vorgaben der GNU FDL halten.
1. Waere es zumutbar gewesen, wenn statt der Webadresse der GNU FDL der englische Originaltext auf der CD selbst eingestellt worden waere.
2. Es ist bei keinem einzigen Bild eine Lizenz angegeben worden, was heisst, dass die Urheberrechte der Bildautoren unter den Tisch fallen. Das ist schlicht und einfach nicht akzeptabel.
3. Wie auch immer das technisch zu realisieren waere: Es muss unter allen Umstaenden sichergestellt sein, dass Urhebervermerke, die auf der Diskussionsseite sich befinden, in Uebereinstimmung mit der GNU FDL auch in allen Wikipedia-Bearbeitungen sich befinden. Dies ist dann der Fall, wenn ein Fremdtext durch einen Wikipediamitarbeiter eingebracht wird. In der Historie erscheint dann nur der Mitarbeiter, aber nicht der Urheber, der aber laut GNU FDL und dem entsprechenden Textbaustein damit gekoedert wird, dass sein Urheberrecht (insbesondere seine Namensnennung) gewahrt wird.
Dies ist konkret der Fall bei dem Artikel Carové, der den Urheber nicht erkennen laesst. Der Urheber koennte z.B. gegen die CD vorgehen, da ein Verstoss gegen die Lizenz gegeben ist.
Klaus Graf
Hallo!
Wir sollten uns aber bei kuenftigen Projekten, finde ich, strikt an die Vorgaben der GNU FDL halten.
Ja.
- Waere es zumutbar gewesen, wenn statt der Webadresse der
GNU FDL der englische Originaltext auf der CD selbst eingestellt worden waere.
Natürlich, so geschehen. Es gibt an 3 Stellen einen funktionierenden Offlinelink, der die GNU FDL in ihrer ganzen Pracht in einem eigenen Fenster darstellt:
- Seite 6 ("Zu dieser Ausgabe") - Seite 14 ("Fragen und Antworten zur Wikipedia") - Seite 27 ("Lizenzbestimmungen")
Oder meintest du z.B. als .txt in die Root der CD? Klar, könnte (sollte?) man auch noch, vielleicht weniger aus lizenztechnischen, sondern aus "aufklärerischen" Gründen.
- Es ist bei keinem einzigen Bild eine Lizenz angegeben
worden, was heisst, dass die Urheberrechte der Bildautoren unter den Tisch fallen. Das ist schlicht und einfach nicht akzeptabel.
Das ist eine böse Softwarepanne, wofür ich mich als Programmierer der Digibib4 entschuldigen muss. Die Daten sind vorhanden, nämlich in der Datei \Images\Images.txt, die Software zeigt den Text jedoch nicht an.
Durch ein Softwareupdate zu lösen, kommt in Bälde.
Unklar ist in diesem Zusammenhang, ob auch die Usernamen, die in der Historie auftauchen (meist ja nur einer) auch mit angezeigt werden müssen. Im Zweifelsfall aber natürlich "ja".
- Wie auch immer das technisch zu realisieren waere: Es
muss unter allen Umstaenden sichergestellt sein, dass Urhebervermerke, die auf der Diskussionsseite sich befinden, in Uebereinstimmung mit der GNU FDL auch in allen Wikipedia-Bearbeitungen sich befinden. Dies ist dann der Fall, wenn ein Fremdtext durch einen Wikipediamitarbeiter eingebracht wird. In der Historie erscheint dann nur der Mitarbeiter, aber nicht der Urheber, der aber laut GNU FDL und dem entsprechenden Textbaustein damit gekoedert wird, dass sein Urheberrecht (insbesondere seine Namensnennung) gewahrt wird.
Ei, das scheint ja vertrackt zu sein, und dabei ist es vier Uhr morgens. Kommentare?
Dies ist konkret der Fall bei dem Artikel Carové, der den Urheber nicht erkennen laesst. Der Urheber koennte z.B. gegen die CD vorgehen, da ein Verstoss gegen die Lizenz gegeben ist.
Dann hoffen wir mal, dass der Autor des Artikels, Dr. Klaus Graf, dem Projekt weiterhin wohlwollend gegenübersteht.
Allgemeiner: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen#Praktische_Anw endung_in_Online-Medien spricht von einem "Gentlemen-Agreement".
"Online" ist natürlich nicht "Offline", und ein Gentlemen-Agreement steht immer im Widerspruch zu der "wortwörtlichen" Lizenz, Doch vielleicht kann man einen Konsens auch für Offlinemedien erzielen?
Durch vorhandene Onlinelinks auf Offlinemedien und die starke Internetdurchdringung werden die Grenzen ja verwischt.
Viele Grüße
Vlado
Erwin Jurschitza Directmedia Publishing GmbH http://www.digitale-bibliothek.de
On Fri, Oct 29, 2004 at 03:58:32AM +0200, Erwin Jurschitza wrote:
"Online" ist natürlich nicht "Offline", und ein Gentlemen-Agreement steht immer im Widerspruch zu der "wortwörtlichen" Lizenz, Doch vielleicht kann man einen Konsens auch für Offlinemedien erzielen?
Sicher. Die ganz genaue Versionsgeschichte kann man rauslassen, die Namen der Autoren sollte man aber schon aufnehmen, staerkt deren Selbstvertrauen ;-) Beim WikiReader Internet und auch Schweden ist es so dass die Autoren (ohne IPs) zwar nicht den Artikeln zugeordnet werden. Der Umfang ist aber mit ~150 Artikeln aber auch nicht so arg gross. Wieviele Prozent am Speicherplatz machen denn die Autoren aus? Beim WR Internet ist`s immerhin fast ein Prozent ;-)
Durch vorhandene Onlinelinks auf Offlinemedien und die starke Internetdurchdringung werden die Grenzen ja verwischt.
Stimmt, aber du kannst es nicht voraussetzen.
Ist es eigentlich schwer so ein digib file zu erstellen? Wäre interessant alle restlichen (freien) Bilder mal zusammen zu fassen und als Extra-CD anzubieten.
ciao, tom
Erwin Jurschitza schrieb:
- Wie auch immer das technisch zu realisieren waere: Es
muss unter allen Umstaenden sichergestellt sein, dass Urhebervermerke, die auf der Diskussionsseite sich befinden, in Uebereinstimmung mit der GNU FDL auch in allen Wikipedia-Bearbeitungen sich befinden. Dies ist dann der Fall, wenn ein Fremdtext durch einen Wikipediamitarbeiter eingebracht wird. In der Historie erscheint dann nur der Mitarbeiter, aber nicht der Urheber, der aber laut GNU FDL und dem entsprechenden Textbaustein damit gekoedert wird, dass sein Urheberrecht (insbesondere seine Namensnennung) gewahrt wird.
Ei, das scheint ja vertrackt zu sein, und dabei ist es vier Uhr morgens. Kommentare?
Das ist wohl ein Fall für Metadaten, denn zur Zeit lassen sich diese Informationen wohl unmöglich automatisch aus den Diskussionsseiten generieren. Vermutlich könnte man eine Vorlage dafür basteln, aber das sähe für mich eher nach einem Workaround aus.
Kurt
Kurt Jansson jansson@gmx.net writes:
Das ist wohl ein Fall für Metadaten, denn zur Zeit lassen sich diese Informationen wohl unmöglich automatisch aus den Diskussionsseiten generieren.
Wenn man etwas nicht automatisch erledigen kann, ist das kein Entschuldigungsgrund für eine Lizenzverletzung.