Hi,
unter der URL http://www.boersenblatt.net/sixcms/media.php/747/rede%20g%FCnter%20krings.pd... findet sich eine Rede des MdB Günter Krings, MdB. (http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Krings).
Einige Argumentationen dort halte ich übrigens für äußerst bedenklich, insbesondere auch seine Darstellung von Argumentationen, die er selbst offenbar nicht teilt.
"Die "Open-Source"-Bewegung, die sich ihre Bahn auf dem Feld der Computer-Software brach, hat sich über den Musik- und Filmmarkt weiter vorgearbeitet und hat längst auch den Buchmarkt entdeckt. Für ihre radikalen Vertreter ist der Schutz geistigen Eigentums nicht mehr als eine relativ neue Erfindung mächtiger Verleger, die in ihrem Profitstreben mit dem Urheberrecht den vermeintlichen "Naturzustand" des freien Informationszugangs für alle beseitigen wollen."
Usw.
kg könnte vielleicht dazu einiges sagen, wenn er es nicht schon eh gelesen hat.
Mathias
Mathias Schindler schrieb:
unter der URL http://www.boersenblatt.net/sixcms/media.php/747/rede%20g%FCnter%20krings.pd... findet sich eine Rede des MdB Günter Krings, MdB. (http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Krings).
Einige Argumentationen dort halte ich übrigens für äußerst bedenklich, insbesondere auch seine Darstellung von Argumentationen, die er selbst offenbar nicht teilt.
"Die "Open-Source"-Bewegung, die sich ihre Bahn auf dem Feld der Computer-Software brach, hat sich über den Musik- und Filmmarkt weiter vorgearbeitet und hat längst auch den Buchmarkt entdeckt. Für ihre radikalen Vertreter ist der Schutz geistigen Eigentums nicht mehr als eine relativ neue Erfindung mächtiger Verleger, die in ihrem Profitstreben mit dem Urheberrecht den vermeintlichen "Naturzustand" des freien Informationszugangs für alle beseitigen wollen." Usw.
kg könnte vielleicht dazu einiges sagen, wenn er es nicht schon eh gelesen hat.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass Empörung und Gezeter wenig bringtm, sondern stattdessen viele Möglichkeiten für produktives Lobbying exsitieren. Beispielsweise könnte man dem MdB einen netten (sic!) Brief schreiben, in dem die Vorteile Freier Software und Freien Wissens erklärt werden und ihm und ein Exemplar der WikiPress-Bände beilegen, um zu zeigen, was mit freien Inhalten möglich ist. Dabei sollte man aber den richtigen Ton treffen und versuchen, sein Gegenübers zu verstehen, anstatt ihn zu verunglimpfen. Wikimdia Deutschland e.V. sieht solche Lobbyarbeit auch als seine Aufgabe an; der Vorstand kann aber auch nicht alles ehrenamtlich alleine machen. Wenn jemand einen passenden Brief entwirft, kann ich das gerne korrekturlesen und im Namen des Vereins verschicken.
Ungleich wichtiger als dieser eine MdB halte ich jedoch zur Zeit die Möglichkeit, sich auf EU-Ebene zu betätigen. Wie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:I2010 beschrieben, gibt es dazu eine sehr gute Möglichkeit. Im Gegensatz zu Wikipedia-Artikeln gibt es jedoch eine Deadline (Mitte nächster Woche). Vor allem muss die Stellungnahme ausformuliert werden, woran sich jeder beteiligen kann.
Schöne Grüße, Jakob
On 1/13/06, Jakob Voss jakob.voss@nichtich.de wrote:
Bei dieser Gelegenheit möchte ich darauf hinweisen, dass Empörung und Gezeter wenig bringtm, sondern stattdessen viele Möglichkeiten für produktives Lobbying exsitieren. Beispielsweise könnte man dem MdB einen netten (sic!) Brief schreiben, in dem die Vorteile Freier Software und Freien Wissens erklärt werden und ihm und ein Exemplar der WikiPress-Bände beilegen, um zu zeigen, was mit freien Inhalten möglich ist.
Das hier ging schon vor ein paar Stunden raus:
Sehr geehrter Herr Krings,
auf den Seiten des Börsenblattes habe ich heute einen recht interessanten Text von ihnen gelesen. Ich habe die URL dazu auf die Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia weitergeleitet und bin einmal gespannt, wie dort die Reaktionen ausfallen werden.
Wikipedia ist ein mehrsprachiges internationales Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie. Die Texte sind urheberrechtlich geschützt, von den Autoren jedoch unter eine freie Lizenz, die GNU FDL gestellt, die den freien Einsatz der Texte auch zu kommerziellen Zwecken erlaubt.
Obwohl das Projekt gerade erst 5 Jahr alt ist (am 15. Januar wird gefeiert), hat es doch in den letzten Jahren schon einiges auf die Beine gestellt. Wikipedia gehört derzeit zu den am 20 häufigstbesuchten Webseiten weltweit, will man einmal den Zahlen von alexa.com glauben. 2 von 1000 Webseitenbesuchen gehen auf Wikipedia.
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden. Wer will, kann die Taschenbücher für etwa 10 Euro im Buchhandel erwerben. Darüber hinaus gibt es sie als PDF zum Download auf den Seiten der Wikipedia und bei www.wikipress.de, wo auch die Arbeiten an weiteren Bänden stattfinden.
Directmedia und Zenodot sind damit aber nicht die Ersten. O'Reilly und andere Verlage pubizieren schon seit einigen Jahren Bücher, die ebenfalls unter einer freien Lizenz stehen. Der heise-Verlag / dpunkt haben 2004 einige Werke unter die Creative-Commons-Lizenz gestellt.
In Ihrem Text hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, als seien hier die freie Lizenzierung und die Befürwortung des geistigen Eigentums ein Widerspruch. Aus meiner Arbeit in der Wikipedia kann ich Ihnen versichern, daß dies mitnichten der Fall ist.
Damit die Texte der Wikipedia frei einsetzbar sind und frei bleiben, sind auch wir gezwungen, Urheberrechtsverletzungen entgegenzuwirken. Dies fängt dann bei Zeitungen an, die ohne die Befolgung der Lizenzbedingungen und sogar ohne Quellenangabe lange Passagen übernehmen, sei es nun die Süddeutsche Zeitung oder Spiegel Online.
Ich würde mich freuen, mit Ihnen über das Thema freier Textlizenzen in einen Austausch treten zu können und Ihnen die Anwendungsmöglichkeiten freier Textsammlungen zu zeigen.
Herzliche Grüße, Mathias Schindler
Mathias Schindler schrieb:
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden.
Daran bestehen meines Wissens doch ganz erhebliche Zweifel, nicht wahr?
-thh
Am Freitag, 13. Januar 2006 20:42 schrieb Thomas Hochstein:
Mathias Schindler schrieb:
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden.
Daran bestehen meines Wissens doch ganz erhebliche Zweifel, nicht wahr?
In dem Zusammenhang darf ich mal wieder für http://www.wikiweise.de/wiki/Wikiweise:Freie%20Wiki-Lizenz
und
{{Vorlage:Doppellizenz_FWL}}
werben.
Uli
Ulrich Fuchs schrieb:
Am Freitag, 13. Januar 2006 20:42 schrieb Thomas Hochstein:
Mathias Schindler schrieb:
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden.
Daran bestehen meines Wissens doch ganz erhebliche Zweifel, nicht wahr?
In dem Zusammenhang darf ich mal wieder für http://www.wikiweise.de/wiki/Wikiweise:Freie%20Wiki-Lizenz
und
{{Vorlage:Doppellizenz_FWL}}
werben.
Uli
So frei ist da ja nun auch nicht alles! Lizenzbestimmungen und Realität passen IMHO nicht so recht zueinander.
Heinz
Zitate aus Wikiweise
http://www.wikiweise.de/wiki/Wikiweise%3ADatenbankdownload: ==========================================================
Der Hintergrund, warum nicht die komplette Datenbank bereitgestellt ist, ist einerseits die Dateigröße der Historiedaten, deren kompletter Download den Server schon stark belasten würde, andererseits sind in der Datenbank auch personenbezogene Daten (emails der Teilnehmer) vorhanden, die grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben werden. Daher werden im Dump vorerst nur folgende Datentabellen bereitgestellt:
http://www.wikiweise.de/wiki/Wikiweise:Freie%20Wiki-Lizenz ==========================================================
4. Die Autorennennung.
4.1. Die Autorennennung besteht
1. aus der Angabe der zehn am Inhalt des Dokumentes am stärksten beteiligten Personen; wenn weniger als zehn Personen beteiligt sind, die Angabe aller Personen. 2. aus der Angabe der Prozentanteile, die Schutzgegenstände der jeweiligen Personen am Gesamtinhalt des Dokumentes ausmachen. Die Prozentanteile sollen nach bestem Wissen angegeben werden, der Einsatz automatisierter Verfahren zur Ermittlung der Anteile ist möglich, sofern die Verfahren die Anteile im Sinne des ersten Absatzes des Abschnitts 3 dieser Lizenz errechnen. 3. aus der Angabe des redigierenden Autors.
4.2. Die Form kann frei gewählt werden, sofern die oben genannten Punkte klar daraus hervorgehen.
Am Samstag, 14. Januar 2006 21:20 schrieb Heinz:
{{Vorlage:Doppellizenz_FWL}}
So frei ist da ja nun auch nicht alles! Lizenzbestimmungen und Realität passen IMHO nicht so recht zueinander.
Wieso? Den Download gibt es, weil ein paar Leute angefragt haben, die Artikel privat auf ihren Server zu packen. Sie könnten sich die Dinger auch einzeln runterladen, den Traffic will ich mir ersparen. Die Publizierung der Inhalte auf Wikiweise erfolgt *als einzelne Artikel* und *über ein Web-Interface*. Wenn Teile dieser Daten auf alternativem Wege erhältlich sind, verstößt das nicht gegen die Lizenz: Im Gegenteil: Die Trennung von Inhalt und Metainformation ist laut Freier Wiki-Lizenz ausdrücklich gestattet, das ist ja gerade der Gag daran.
Wo wir noch nicht FWL-konform sind (und was sich ändern muss), sind die pdf-Dateien. Hier braucht es noch dringend einen Bildnachweis.
Uli
Heinz
Zitate aus Wikiweise
http://www.wikiweise.de/wiki/Wikiweise%3ADatenbankdownload:
Der Hintergrund, warum nicht die komplette Datenbank bereitgestellt ist, ist einerseits die Dateigröße der Historiedaten, deren kompletter Download den Server schon stark belasten würde, andererseits sind in der Datenbank auch personenbezogene Daten (emails der Teilnehmer) vorhanden, die grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben werden. Daher werden im Dump vorerst nur folgende Datentabellen bereitgestellt:
http://www.wikiweise.de/wiki/Wikiweise:Freie%20Wiki-Lizenz
- Die Autorennennung.
4.1. Die Autorennennung besteht
1. aus der Angabe der zehn am Inhalt des Dokumentes am stärksten
beteiligten Personen; wenn weniger als zehn Personen beteiligt sind, die Angabe aller Personen. 2. aus der Angabe der Prozentanteile, die Schutzgegenstände der jeweiligen Personen am Gesamtinhalt des Dokumentes ausmachen. Die Prozentanteile sollen nach bestem Wissen angegeben werden, der Einsatz automatisierter Verfahren zur Ermittlung der Anteile ist möglich, sofern die Verfahren die Anteile im Sinne des ersten Absatzes des Abschnitts 3 dieser Lizenz errechnen. 3. aus der Angabe des redigierenden Autors.
4.2. Die Form kann frei gewählt werden, sofern die oben genannten Punkte klar daraus hervorgehen.
WikiDE-l mailing list WikiDE-l@Wikipedia.org http://mail.wikipedia.org/mailman/listinfo/wikide-l
Thomas Hochstein wrote:
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden.
Daran bestehen meines Wissens doch ganz erhebliche Zweifel, nicht wahr?
bitte kläre uns auf, ich höre das zum ersten mal.
ciao melvin
Am Samstag, 14. Januar 2006 22:11 schrieb Melvin Lafalle:
Thomas Hochstein wrote:
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden.
Daran bestehen meines Wissens doch ganz erhebliche Zweifel, nicht wahr?
bitte kläre uns auf, ich höre das zum ersten mal.
Hast Du in den Büchern irgendwelche vollständigen Versionsgeschichten gefunden? Nein. Laut Lizenz müssen die aber mitgeliefert werden ("preserve the section entitled history"). Die reine Nennung von Autoren reicht zur Erfüllung der GNU-FDL eben *nicht* aus.
Das ist ausdrücklich nicht als Vorwurf an Wikipress gedacht: Es ist Sinn der GNU FDL, dass man genau das mit den Texten machen kann. Es ist aber eine Idiotie ohne gleichen, dass man das nur praktikabel tun kann, indem man gegen die Lizenz verstößt. Es ist - um das ganz deutlich zu sagen - ein Problem, das Wikipedia/Wikimedia anzulasten ist, nicht Wikipress.
Uli
Ulrich Fuchs schrieb:
Am Samstag, 14. Januar 2006 22:11 schrieb Melvin Lafalle:
Thomas Hochstein wrote:
In Berlin hat ein Verlag (Zenodot) gerade die ersten drei Bände einer Taschenbuchreihe herausgebracht, deren Texte aus der Wikipedia stammen und die lizenzkonform eingesetzt werden.
Daran bestehen meines Wissens doch ganz erhebliche Zweifel, nicht wahr?
bitte kläre uns auf, ich höre das zum ersten mal.
Hast Du in den Büchern irgendwelche vollständigen Versionsgeschichten gefunden? Nein. Laut Lizenz müssen die aber mitgeliefert werden ("preserve the section entitled history"). Die reine Nennung von Autoren reicht zur Erfüllung der GNU-FDL eben *nicht* aus.
Das ist ausdrücklich nicht als Vorwurf an Wikipress gedacht: Es ist Sinn der GNU FDL, dass man genau das mit den Texten machen kann. Es ist aber eine Idiotie ohne gleichen, dass man das nur praktikabel tun kann, indem man gegen die Lizenz verstößt. Es ist - um das ganz deutlich zu sagen - ein Problem, das Wikipedia/Wikimedia anzulasten ist, nicht Wikipress.
Uli
Und das Problem ist der WP auch schon seit Jahren bekannt. ;-) Heinz
bitte kläre uns auf, ich höre das zum ersten mal.
Hast Du in den Büchern irgendwelche vollständigen Versionsgeschichten
[...]
ein Problem, das Wikipedia/Wikimedia anzulasten ist, nicht Wikipress.
Uli
Und das Problem ist der WP auch schon seit Jahren bekannt. ;-) Heinz
Offensichtlich ja vielen Leuten nicht. Und obowhl es andersrum vielen Leuten bekannt ist, ist es doch um so schlimmer, dass kaum Druck auf die einzige Stelle ausgeübt wird, die an dieser Situation etwas ändern kann. Vielleicht wäre es bisher auch noch zu früh gewesen. Vielleicht ist es auch jetzt noch zu früh. Aber irgendwann muss die GFDL so angepasst werden, dass sie auch für Wikis funktioniert!
Ganz abgesehen davon haben wir ja auch noch ein Interpretationsproblem. Es ist niemals festgelegt worden, ob die GFDL nun auf einen einzelnen Artikel oder die Gesammtmenge anzuwenden ist. Das wurde eigentlich immer nach Bedarf interpretiert, was imho aber auch nicht so ganz sauber ist.
-- Ivo Köthnig
Ivo Köthnig schrieb:
bitte kläre uns auf, ich höre das zum ersten mal.
Hast Du in den Büchern irgendwelche vollständigen Versionsgeschichten
[...]
ein Problem, das Wikipedia/Wikimedia anzulasten ist, nicht Wikipress.
Uli
Und das Problem ist der WP auch schon seit Jahren bekannt. ;-) Heinz
Offensichtlich ja vielen Leuten nicht. Und obowhl es andersrum vielen Leuten bekannt ist, ist es doch um so schlimmer, dass kaum Druck auf die einzige Stelle ausgeübt wird, die an dieser Situation etwas ändern kann. Vielleicht wäre es bisher auch noch zu früh gewesen. Vielleicht ist es auch jetzt noch zu früh. Aber irgendwann muss die GFDL so angepasst werden, dass sie auch für Wikis funktioniert!
Aber dann wäre die Wikipedia doch nicht mehr unter der GFDL freigegeben, oder täusche ich mich?
Ganz abgesehen davon haben wir ja auch noch ein Interpretationsproblem. Es ist niemals festgelegt worden, ob die GFDL nun auf einen einzelnen Artikel oder die Gesammtmenge anzuwenden ist. Das wurde eigentlich immer nach Bedarf interpretiert, was imho aber auch nicht so ganz sauber ist.
Z.B. bei den Wiki(m)/pedia -Logos, die ja Markenzeichen der Foundation sind. Was es die ENWP angeht: Wie passen eigentlich kommerzielle (Firmen)Logos und anderes copyright-geschützes Material mit der GFDL zusammen?
Marco
Marco Schuster schrieb:
Ganz abgesehen davon haben wir ja auch noch ein Interpretationsproblem. Es ist niemals festgelegt worden, ob die GFDL nun auf einen einzelnen Artikel oder die Gesammtmenge anzuwenden ist. Das wurde eigentlich immer nach Bedarf interpretiert, was imho aber auch nicht so ganz sauber ist.
Z.B. bei den Wiki(m)/pedia -Logos, die ja Markenzeichen der Foundation sind. Was es die ENWP angeht: Wie passen eigentlich kommerzielle (Firmen)Logos und anderes copyright-geschützes Material mit der GFDL zusammen?
Frage ich mich auch - die berufen sich auf das US-amerikanische "fair use". Siehe dazu
http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fair_use#Other_language_Wikipedias
Was die Marken angeht, so ist es meineswissens theoretisch möglich, eine Markenabbildung frei zu lizensieren (durch ihren Urheber), obwohl sie trotzdem als Marke geschützt bleibt. Die Abbildung darf dann frei verwendet werden, so lange das Markenrecht nicht tangiert wird. Genauso können ja Bilder von Personen frei lizensiert werden und du kannst sie frei verwenden - wenn du aber ihre Köpfe auf irgendwelche Pornodarsteller montierst, verletzt das trotzdem die Persönlichkeitsrechte auch wenn die Personen der GFDL zugestimmt haben. Oder du kannst eine Anleitung zum Bombenbauen frei lizensieren aber wenn die GFDL garantiert dir nicht, dass du auch damit eine Bombe bauen darfst etc.
Da diese Argumentation bei Marken jedoch nicht so offensichtlich ist, und möglicherweise doch irgendwie gegen den Markeninhaber verwendet werden kann[*], wird kaum ein Markeninhaber seine Marke frei lizensieren - auch die Foundation nicht.
Eine konkret Antwort eines Rechtsanwaltes zur Markenfrage siehe http://meta.wikimedia.org/wiki/Rechtsfragen_M%C3%A4rz_2005#VII._Bilder
Gruß, Jakob
[*] Siehe zum Beispiel http://www.wikimania.co.uk/ wenn das Wikipedia-Logo GFDL wäre, könnte nur Markenrechtlich dagegen vorgegangen werden und nicht zusätzlich nach dem Urheberrecht argumentiert werden. Bei internationalen Angelegenheiten ist aber alles bestimmt noch mehr kompliziert, ich bin auch kein Jurist.
Am Sonntag, 15. Januar 2006 17:19 schrieb Marco Schuster:
Hast Du in den Büchern irgendwelche vollständigen Versionsgeschichten
[...]
ein Problem, das Wikipedia/Wikimedia anzulasten ist, nicht Wikipress.
Uli
Und das Problem ist der WP auch schon seit Jahren bekannt. ;-) Heinz
Offensichtlich ja vielen Leuten nicht. Und obowhl es andersrum vielen Leuten bekannt ist, ist es doch um so schlimmer, dass kaum Druck auf die einzige Stelle ausgeübt wird, die an dieser Situation etwas ändern kann. Vielleicht wäre es bisher auch noch zu früh gewesen. Vielleicht ist es auch jetzt noch zu früh. Aber irgendwann muss die GFDL so angepasst werden, dass sie auch für Wikis funktioniert!
Aber dann wäre die Wikipedia doch nicht mehr unter der GFDL freigegeben, oder täusche ich mich?
Doch, sie wäre unter GFDL, es geht ja gerade darum die GFDL anzupassen oder besser gesagt, von denen, die es dürfen, anpassen zu lassen!
Ganz abgesehen davon haben wir ja auch noch ein Interpretationsproblem. Es ist niemals festgelegt worden, ob die GFDL nun auf einen einzelnen Artikel oder die Gesammtmenge anzuwenden ist. Das wurde eigentlich immer nach Bedarf interpretiert, was imho aber auch nicht so ganz sauber ist.
Z.B. bei den Wiki(m)/pedia -Logos, die ja Markenzeichen der Foundation sind. Was es die ENWP angeht: Wie passen eigentlich kommerzielle (Firmen)Logos und anderes copyright-geschützes Material mit der GFDL zusammen?
Das ist noch eine ganz andere Sache!
-- Ivo Köthnig
Ivo Köthnig schrieb:
Am Sonntag, 15. Januar 2006 17:19 schrieb Marco Schuster:
Hast Du in den Büchern irgendwelche vollständigen Versionsgeschichten
[...]
ein Problem, das Wikipedia/Wikimedia anzulasten ist, nicht Wikipress.
Uli
Und das Problem ist der WP auch schon seit Jahren bekannt. ;-) Heinz
Offensichtlich ja vielen Leuten nicht. Und obowhl es andersrum vielen Leuten bekannt ist, ist es doch um so schlimmer, dass kaum Druck auf die einzige Stelle ausgeübt wird, die an dieser Situation etwas ändern kann. Vielleicht wäre es bisher auch noch zu früh gewesen. Vielleicht ist es auch jetzt noch zu früh. Aber irgendwann muss die GFDL so angepasst werden, dass sie auch für Wikis funktioniert!
Aber dann wäre die Wikipedia doch nicht mehr unter der GFDL freigegeben, oder täusche ich mich?
Doch, sie wäre unter GFDL, es geht ja gerade darum die GFDL anzupassen oder besser gesagt, von denen, die es dürfen, anpassen zu lassen!
Wenn die GFDL veränderbar ist: Man kann dann also auch die WP downloaden und sie selber unter einer "veränderten Lizenz" wieder ins Netz stellen? Das kommt mir doch ziemlich merkwürdig vor.
Heinz
Hallo, Am Sonntag, den 15.01.2006, 19:25 +0100 schrieb Heinz:
Ivo Köthnig schrieb:
Am Sonntag, 15. Januar 2006 17:19 schrieb Marco Schuster:
Aber dann wäre die Wikipedia doch nicht mehr unter der GFDL freigegeben, oder täusche ich mich?
Doch, sie wäre unter GFDL, es geht ja gerade darum die GFDL anzupassen oder besser gesagt, von denen, die es dürfen, anpassen zu lassen!
Wenn die GFDL veränderbar ist: Man kann dann also auch die WP downloaden und sie selber unter einer "veränderten Lizenz" wieder ins Netz stellen?
Ja. Aber laut http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html#TOC4
| To use this License in a document you have written, include a copy of | the License in the document and put the following copyright and | license notices just after the title page: | | Copyright (c) YEAR YOUR NAME. | Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document | under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2 | or any later version published by the Free Software Foundation; | with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover | Texts. A copy of the license is included in the section entitled "GNU | Free Documentation License".
nur, wenn diese veränderte Lizenz von der FSF stammt und eine GNU FDL höherer Versionsnummer ist.
Matthias
Hi Wikipedianer,
Matthias Richter schrub:
Ja. Aber laut http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html#TOC4
| To use this License in a document you have written, include a copy of | the License in the document and put the following copyright and | license notices just after the title page: | | Copyright (c) YEAR YOUR NAME. | Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document | under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2 | or any later version published by the Free Software Foundation; | with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover | Texts. A copy of the license is included in the section entitled "GNU | Free Documentation License".
nur, wenn diese veränderte Lizenz von der FSF stammt und eine GNU FDL höherer Versionsnummer ist.
Wobei man mal dazu sagen muss, dass es extremst fragwürdig ist, ob das für Deutschland gilt. Ich bezweifle das - zumindestens bei größeren Änderungen.
Tschuess, Tim.
Hallo,
gibt es eine deutschsprachige Mailingliste zur MediaWiki-Software? Ich möchte gerne ein paar technische Fragen diskutieren, die beim Betreiben der MediaWiki-Software im Intranet entstanden sind. Leider ist mein Englisch nicht so gut, dass ich das ohne große Mühe in einer englischsprachigen Liste tun könnte. Auf http://mail.wikipedia.org/mailman/listinfo sehe ich nichts passendes.
Natürlich muss es nicht unbedingt eine Mailingliste sein. Auch Wikis oder Foren zum Thema wären hilfreich für mich.
Mfg Bernd Derer
Jakob Voss schrieb:
Mathias Schindler schrieb:
unter der URL http://www.boersenblatt.net/sixcms/media.php/747/rede%20g%FCnter%20krings.pd... findet sich eine Rede des MdB Günter Krings, MdB.
Dort schriebt der Mann:
Teil 3. Die "Verächter" des Urheberrechts
Wer den unbeschränkten und unbedingten Zugang zu Buchinhalten im Internet einfordert, dem geht es natürlich letztlich nicht um die "offene" Quelle, sondern um die erzwungene Öffnung der Quelle – und zwar zu seinen Bedingungen.
Analysiert man diese Position, die in zahlreichen Stellungnahmen zu der aktuellen Novelle des Urheberrechtsnovelle immer wieder aufscheint, so tritt ihre Eigentums- und Freiheitsfeindlichkeit deutlich zu Tage. Es sind im wesentlichen drei Behauptungen, welche die Kritiker dem "Urheberrecht
Wer ist es dass "den unbeschränkten und unbedingten Zugang zu Buchinhalten im Internet einfordert"? Gibt es eine solche Bewegung? Spricht er über Google Book Search, oder was? Wo finde ich diese "zahlreiche Stellungnahmen zu der akteullen Novelle des Urheberrechtsnovelle"? Gibt es eine Zusammenfassung?
Mathias Schindler schrieb:
[...]
Einige Argumentationen dort halte ich übrigens für äußerst bedenklich,
"Die "Open-Source"-Bewegung, [...] Für ihre radikalen Vertreter ist der Schutz geistigen Eigentums nicht mehr als eine relativ neue Erfindung mächtiger Verleger, die in ihrem Profitstreben mit dem Urheberrecht den vermeintlichen "Naturzustand" des freien Informationszugangs für alle beseitigen wollen."
Propagierst Du also auch die Abschaffung des Urheberechts ?
Heinz (irritiert)
On 1/13/06, Heinz h-j.luecking@t-online.de wrote:
Propagierst Du also auch die Abschaffung des Urheberechts ?
Wie kommst du darauf, daß ich die Durchsetzbarkeit freie Lizenzen abschaffen will?
Mathias