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Die österreichische Stadt Linz hat eine Initiative gestartet, um die erste »Open-Commons-Region« in Europa zu werden. Von Hans-Joachim Baader
Die Initiative soll Impulse für die frei zugängliche Nutzung und elektronische Verbreitung von Daten, Software, Lehr- und Lernmaterialien und anderen als »Open Commons« (Gemeingut) bezeichneten, digital gespeicherten Inhalten geben. Linz hatte zuvor schon wegweisende Schritte unternommen, die Bürger ins Internet zu bringen: Seit 2005 läuft die Hotspot-Initiative, die in ganz Österreich bisher 118 Hotspots für den Gratis-Einstieg ins Internet aufgebaut hat. Außerdem stehen jedem Bürger Speicherplatz sowie ein persönliches E-Mail-Postfach auf den Servern der Stadt und Programme für die nichtkommerzielle Veröffentlichung von Inhalten im Internet zur Verfügung.
Die Leitlinien für die Realisierung der »Open-Commons-Region Linz« fordern unter anderem die Einrichtung eines Open-Commons-Beirates, den Aufbau einer Koordinationsstelle, Initiativen für Angebote in den Bereichen Bildung (Open Courseware) und öffentliche Datenbestände, wie zum Beispiel Stadtinformationen oder Stadtkarten (Open Data), Überarbeitung des magistratsweiten Intranets mit Einsatz von Open-Source-Software für das Betriebs-, Redaktions- und Datenbanksystem und Prüfung des Einsatzes von weiteren freien Softwareprodukten in Teilen der Unternehmensgruppe Stadt Linz.
Die Open-Commons-Region Linz soll gleichermaßen dem Gemeinwohl dienen und wirtschaftliche Impulse setzen. Dabei geht sie über die bisher existierenden »Open-Source-Regionen« hinaus, die es bereits in Berlin, Nürnberg, Wien und Stuttgart gibt, da sie das Gemeingut mindestens gleich stark betont wie freie Software. Es sind Kooperationen mit den anderen Regionen geplant, um deren Erfahrungsschatz zu nutzen.
Die Initiative soll Kosten reduzieren, Abhängigkeiten vermeiden, Eigeninitiative fördern, die Wirtschaft stärken, Wertschöpfung erzeugen, Transparenz herstellen und Rechtssicherheit schaffen. »Open Commons, das immaterielle Gemeingut des 21. Jahrhunderts, ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Dafür gibt es handfeste technische, wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Gründe«, schreiben die Initiatoren. Sie setzen auf die Beteiligung aller Gesellschaftsgruppen, und »es ist davon auszugehen, dass schon bald Ergebnisse verfügbar sein werden, die auf konventionelle Weise nicht erzielbar wären«.