Er sei doch nicht verrückt, meinte er auf die Frage, ob er, der gelehrte Autor, eine Enzyklopädie zu schreiben gedenke. Denn letztere sei in Zeiten des Internets unendlich. Außerdem gebe es dank des alle Informationen gleichmachenden Internets so viele eigene Enzyklopädien, wie es Menschen gebe.
Die Gattin: unwichtig
Der Filter fehle in unserer Tagen, der früher dafür sorgte, dass im guten alten Nachschlagewerk, sprich Enzyklopädie, zwar der Todestag Julius Cäsars vermerkt sei, aber der seiner Ehefrau fehle, weil man den für weniger wichtig hielt. Dank des Internets könnte diese Notiz nun zum Ereignis werden, sofern ein Filter, sprich die Macht der Kultur, fehle, die eine Hierarchie herstelle, die den Feldherrn wichtiger sein lässt als seine Gattin.
http://www.sol.de/sz/kultur/art2822,1024538.html?fCMS=ed043ef549defd334fcf41...
Am Sun, 03 Oct 2004 21:36:53 +0200 schrieb Mathias Schindler:
Die Gattin: unwichtig
Der Filter fehle in unserer Tagen, der früher dafür sorgte, dass im guten alten Nachschlagewerk, sprich Enzyklopädie, zwar der Todestag Julius Cäsars vermerkt sei, aber der seiner Ehefrau fehle, weil man den für weniger wichtig hielt. Dank des Internets könnte diese Notiz nun zum Ereignis werden, sofern ein Filter, sprich die Macht der Kultur, fehle, die eine Hierarchie herstelle, die den Feldherrn wichtiger sein lässt als seine Gattin.
Mit anderen Worten: In der Guten Alten Zeit konnten die "Eliten" bestimmen, was wichtig fuer die Menschen ist und was nicht. Aber gerade bei dem Verschweigen der Gattinen von Machthabern macht man ab und zu einen Fehler denn deren Einfluss sollte nicht unter- schaetzt werden. Ausserdem hat er ein schlechtes Beispiel gewaehlt. Denn waere seine die allgemeine Meinung, was das Todesdatum von Caesars Ehefrau angeht, wuerde man dieses heute wohl kaum noch feststellen koennen (irgendjemand muss die Aufzeichnung ja bis heute fuer aufbewahrungswuerdig erachtet haben).
Gruesse, Lothar
Mathias Schindler wrote:
Der Filter fehle in unserer Tagen, der früher dafür sorgte, dass im guten alten Nachschlagewerk, sprich Enzyklopädie, zwar der Todestag Julius Cäsars vermerkt sei, aber der seiner Ehefrau fehle, weil man den für weniger wichtig hielt.
Oder - vermute ich mal aus dem hohlen Bauch heraus - weil man den einfach nicht genau kennt?
Dank des Internets könnte diese Notiz nun zum Ereignis werden, sofern ein Filter, sprich die Macht der Kultur, fehle, die eine Hierarchie herstelle, die den Feldherrn wichtiger sein lässt als seine Gattin.
Erst einmal, Julius Caesar war nicht nur Feldherr, sondern auch - und vor allem - Politiker. Und da Ehen in der römischen Republik in dieser Gesellschaftsklasse meist aus politischen Gründen geschlossen wurde, ist natürlich auch der Zeitpunkt des Todes seiner (ersten) Frau wichtig - und steht demzufolge auch in einem guten alten Nachschlagewerk, beispielsweise im gedruckten Brockhaus (19. Auflage).
Lieber Herr Professor Eco, wenn Sie schon Beispiele bringen, um Ihre Thesen zu untermauern, dann bitte solche, die passen.
Gruß, Flups