----- Original Message ----- From: "Tkarcher" T_Karcher@gmx.de Date: Tue, 27 Jul 2004 11:32:51 +0200 (MEST) To: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia wikide-l@Wikipedia.org Subject: [Wikide-l] Wikipedia ohne Wiki-Prinzip
-- Schewek schrieb am 27 Juli um 00:06:25 --
Vielleicht hat das Wiki-Prinzip seine Schuldigkeit getan (Wikipedia bekannt gemacht) und kann gehen, um durch ein neues Betragsprinzip (Pflicht zur Anmeldung) ersetzt zu werden.
Das Wiki-Prinzip (und dazu gehört für mich auch die Idee, Änderungen von anonymen Nutzern zuzulassen) ist nicht irgendein beliebig austauschbares Prinzip der Wikipedia, es ist der Grundgedanke und (neben dem altruistischen Prinzip der GFDL) der größte Erfolgsfaktor des Projekts. Es aufzugeben hiesse, ein völlig anderes, neues Projekt zu erschaffen, welches mit der Wikipedia kaum noch etwas gemein hätte.
Ich behaupte nicht, dass es nicht auch anders ginge: Das Open Directory Project etwa hat von Beginn an auf anonyme Editoren verzichtet und ist gut damit gefahren. Nur lassen sich beide Modelle eben nicht beliebig gegeneinander austauschen: Die absolute Offenheit und das Vertrauen in seine "Selbstheilungskräfte" ist etwas, was Wikis von allen anderen Gemeinschaftsprojekten hervorhebt. Die Begrenzung auf registrierte Nutzer wäre ein deutlicher Schritt weg von diesen Grundprinzipien und würde den Charakter des Projekts nachhaltig ändern - mit erheblichen Nachteilen und zweifelhaftem Ausgang.
Ich halte deshalb nichts von derartigen Plänen.
Thomas
Es gibt ja Gedanken zur Wikipedia 1.0, und eine Problematik ist die Sicherstellung der Qualität. Auf angemeldete oder vertraute Benutzer eingeschränkte Barbeitungen eines dahingehenden internen Zweigs sind meiner Ansicht nach durchaus denkbar.
Ist das Prinzip des "jeder darf beliebig editieren" ein rein ideologisches Prinzip oder ist es notwendig, um eine frei-lizenzige Enzyklopädie zu erstellen? Falls das Prinzip nicht notwendig (oder sogar hinderlich) ist, sollte es vielleicht (zB für den WP 1.0 Zweig) fallengelassen werden; alternativ kann man das Ziel, eine Enzyklopädie zu erstellen, umformulieren, und ein "Experiment zum Verhalten einer anonymen Internetgemeinde mittels eines Wikis" durchführen.
Ich vermute, dass jeder Wikipedianer sich irgendwo auf einer Gewichtungskurve zwischen (rein) Wiki-er(in) (0.0) -- Wikipedia-ner(in) (0.5) -- Pedia-ner(in) (1.0) wiederfindet. Insofern hast Du, Thomas, sicher recht, dass das Wiki-Prinzip nicht aufgehoben werden wird. (Mein Gewicht liegt sicher >0.5)
Schewek
b schewek wrote:
Es gibt ja Gedanken zur Wikipedia 1.0, und eine Problematik ist die Sicherstellung der Qualität. Auf angemeldete oder vertraute Benutzer eingeschränkte Barbeitungen eines dahingehenden internen Zweigs sind meiner Ansicht nach durchaus denkbar.
Das anstehende Bewertungssystem für Artikel wird nur angemeldeten Benutzern zur Verfügung stehen. Daher besteht keine Notwendigkeit, die Bearbeitung einzuschränken.
Magnus
On Wed, Jul 28, 2004 at 09:59:52AM +0200, Magnus Manske wrote:
Das anstehende Bewertungssystem für Artikel wird nur angemeldeten Benutzern zur Verfügung stehen. Daher besteht keine Notwendigkeit, die Bearbeitung einzuschränken.
Wir könnten für die Ansicht ja Filter ermöglichen. Bei /. kann man die auch so einstellen dass man nur die wichtigen oder zumindest guten User-Beiträge lesen muss. Es wird dann halt immer die relativ aktuellste Version angezeigt die schon bewertet wurde.
ciao, tom