2008 hat angefangen als das Jahr, in dem Lexika der alten Schule zunehmend ihren Hauptwohnsitz ins Internet verlegen. Es wird enden als das Jahr, in dem Bäume endlich wieder in der Hoffnung sterben können, am Ende Abladestelle für Weltwissen sein zu dürfen. In wenigen Stunden wird offziell bekannt gegeben, dass ein namhafter Verlag im Herbst ein "Wikipedia-Lexikon in einem Band" herausgeben wird. Wir möchten Euch schon vorab über Hintergründe und wesentliche Eckpunkte des Projekts informieren.
Es gab schon verschiedene Ansätze, Wikipedia-Inhalte in gedruckter Form zu verbreiten, so zum Beispiel die von Community-Mitgliedern zusammengestellten WikiReader ("Schweden", "Internet") oder die von DirectMedia Publishing in Berlin produzierte Taschenbuchreihe WikiPress. Nun soll erstmals ein allgemeines Nachschlagewerk in gedruckter Form auf der Basis der Wikipedia-Inhalte entstehen. Die ersten Ideen zu einem Einbänder liegen schon einige Jahre zurück [1]. Wir sind froh darüber, einen Verlag gefunden zu haben, der das Projekt auf die Beine stellen kann: Das "Wikipedia-Lexikon in einem Band" wird im Bertelsmann Lexikon Institut (Wissen Media) erscheinen.
Der Einbänder wird ca. 50.000 Einträge enthalten. Direkte Textquelle für die jeweiligen Artikel sind die jeweils ersten Absätze eines Wikipedia-Artikels. Sie stellen (in der Regel und im Idealfall) eine geschlossene Einheit dar, geben einen ersten Überblick über ein Thema inklusive Alleinstellungsmerkmal. An Informationstiefe und Aufbau sind sie grundsätzlich mit den kompletten Einträgen einbändiger Lexika vergleichbar. Mit einem Preis von 19.95 EUR ist das knapp 1000 Seiten starke Werk relativ preiswert. Es ist durchgehend im Vierfarbdruck und als Hardcover ausgelegt. Knapp 1000 Bilder zieren den Text.
Die Lemmaauswahl erfolgte aus dem Datenpool der Seitenzugriffe auf die deutschsprachige Wikipedia. Die Zahlen dazu stammen von Domas Mituzas (http://dammit.lt/wikistats/) und wurden ein wenig gewichtet, um weniger die "Aufreger des Tages" als jene Artikel zu sammeln, die dauerhaft nachgefragt werden. Das Ergebnis wurde dann noch ein wenig mit dem abgeglichen, was sonst üblicherweise in Einbändern zu finden ist, Wikipedias Handschrift ist weiterhin mehr als deutlich zu sehen.
Wikipedia profitiert hier in mehrfacher Hinsicht:
1. Die Lexikonredaktion des Verlags wird ihre Arbeit in die Wikipedia zurückfliessen lassen, beispielsweise die Arbeit an den jeweiligen Einleitungsabsätzen. 2. Wir erreichen mehr Leser und möglicherweise auch neue Autoren. 3. Für jedes verkaufte Exemplar fließt ein Euro an Wikimedia.
Teil des gedruckten Werkes ist natürlich auch die (nicht kleine) Liste der bei den verwendeten Artikeln involvierten Autoren. Auch in den anderen Punkten wird die GNU Free Documentation License eingehalten.
Wir sind gespannt darauf, welche Resonanz es sowohl von der Ankündigung als auch von dem eigentlichen Einbänder später im Jahr geben wird.
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Mathias_Schindler/concise
2008/4/21 Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
Wikipedia profitiert hier in mehrfacher Hinsicht:
- Die Lexikonredaktion des Verlags wird ihre Arbeit in die
Wikipedia zurückfliessen lassen, beispielsweise die Arbeit an den jeweiligen Einleitungsabsätzen. 2. Wir erreichen mehr Leser und möglicherweise auch neue Autoren. 3. Für jedes verkaufte Exemplar fließt ein Euro an Wikimedia.
Das, finde ich, sollte man beim zweifellos bevorstehenden, generellen Bertelsmann-Bashing im Hinterkopf behalten.
Vielleicht noch Punkt 4: Dass der (als Verlag) recht angesehene Bertelsmann sich quasi mit seinem Namen (und legaler Verantwortung) hinter Wikipedia-Inhalte stellt, dürfte Wikipedia einen besseren Stand bezüglich Zuverlässigkeit in der allgemeinen Wahrnehmung einbringen.
Tolle Sache! Gratulation an die Beteiligten!
Magnus
Ich schließe mich an, tolle Sache! Daß Bertelsmann unsere Inhalte vermarktet, spricht doch nur für unsere Inhalte.
Am 21.04.08 schrieb Magnus Manske magnusmanske@googlemail.com:
2008/4/21 Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
Wikipedia profitiert hier in mehrfacher Hinsicht:
- Die Lexikonredaktion des Verlags wird ihre Arbeit in die
Wikipedia zurückfliessen lassen, beispielsweise die Arbeit an den jeweiligen Einleitungsabsätzen. 2. Wir erreichen mehr Leser und möglicherweise auch neue Autoren. 3. Für jedes verkaufte Exemplar fließt ein Euro an Wikimedia.
Das, finde ich, sollte man beim zweifellos bevorstehenden, generellen Bertelsmann-Bashing im Hinterkopf behalten.
Vielleicht noch Punkt 4: Dass der (als Verlag) recht angesehene Bertelsmann sich quasi mit seinem Namen (und legaler Verantwortung) hinter Wikipedia-Inhalte stellt, dürfte Wikipedia einen besseren Stand bezüglich Zuverlässigkeit in der allgemeinen Wahrnehmung einbringen.
Tolle Sache! Gratulation an die Beteiligten!
Magnus
WikiDE-l mailing list WikiDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/wikide-l
Hallo,
Am 21.04.2008, 20:35 Uhr, schrieb Mathias Schindler mathias.schindler@gmail.com:
Teil des gedruckten Werkes ist natürlich auch die (nicht kleine) Liste der bei den verwendeten Artikeln involvierten Autoren. Auch in den anderen Punkten wird die GNU Free Documentation License eingehalten.
heißt das auch, dass es wieder (wie bei den Directmedia-Ausgaben) eine kostenlose PDF-Version geben wird? Insgesamt finde ich das Projekt sehr spannend und interessant. Dass die Gewichtung der Beiträge so abgeändert wird, dass weniger tagesaktuelles dabei ist, finde ich persönlich gar nicht so gut, da dieses Buch sehr schön den Zeitgeist widerspiegeln könnte. Die Top 1000 der abgerufenen Artikel durchzuschauen ist halt sehr spannend, vor allem welche Künstler und Filme vorkommen. Schade, wenn das verloren ginge.
Grüße, Christian Thiele
2008/4/21 Christian Thiele apper@apper.de:
heißt das auch, dass es wieder (wie bei den Directmedia-Ausgaben) eine kostenlose PDF-Version geben wird?
Welches transparente Format hier am Ende verwendet werden wird, kann ich noch nicht sagen, mir erscheint PDF (1000 Seiten sind eine Menge Holz...) dennoch als ein naheliegendes Format. Wehe dem armen Firmendrucker, dem man das dann vorwerfen wird :)
Das ist eigentlich ein guter Anlass auf http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Einb%C3%A4nder hinzuweisen. Arne hat dankenswerterweise die Seite angelegt. Da packe ich das von Dir gleich mal dazu (oder willst du?) und wir packen dann auch die Antworten und die weitere Entwicklung dazu.
Mathias
Mathias Schindler schrieb:
2008/4/21 Christian Thiele apper@apper.de:
heißt das auch, dass es wieder (wie bei den Directmedia-Ausgaben) eine kostenlose PDF-Version geben wird?
Welches transparente Format hier am Ende verwendet werden wird, kann ich noch nicht sagen, mir erscheint PDF
Als Mediawiki im Netz wäre nur konsequent? ;-) Vielleicht nicht dort für jeden editierbar, aber lesbar, mit Schreibrechten für jedermann / angemeldete Nutzer auf den Diskussionsseiten und als Datensatz herunterladbar? Idealerweise mit der kompletten Historie um der GFDL zu genügen und Meckerfritzen und "arbeitslosen" Anwälten zuvor zu kommen? ;-)
Moins Paule
Mathias Schindler schrieb:
2008/4/21 Christian Thiele apper@apper.de:
heißt das auch, dass es wieder (wie bei den Directmedia-Ausgaben) eine kostenlose PDF-Version geben wird?
Welches transparente Format hier am Ende verwendet werden wird, kann ich noch nicht sagen, mir erscheint PDF (1000 Seiten sind eine Menge Holz...) dennoch als ein naheliegendes Format. Wehe dem armen Firmendrucker, dem man das dann vorwerfen wird :)
Eine PDF-Version ist sicher nicht falsch, aber als "transparentes Format" zählt das wohl nicht. (Transparent heißt im GFDL-Kontext vor allem "bearbeitbar", nicht nur "ausdruckbar".)
Paul
On Tue, Apr 22, 2008 at 11:39 AM, Paul Ebermann Paul-Ebermann@gmx.de wrote:
Mathias Schindler schrieb:
2008/4/21 Christian Thiele apper@apper.de:
heißt das auch, dass es wieder (wie bei den Directmedia-Ausgaben) eine kostenlose PDF-Version geben wird?
Welches transparente Format hier am Ende verwendet werden wird, kann ich noch nicht sagen, mir erscheint PDF (1000 Seiten sind eine Menge Holz...) dennoch als ein naheliegendes Format. Wehe dem armen Firmendrucker, dem man das dann vorwerfen wird :)
Eine PDF-Version ist sicher nicht falsch, aber als "transparentes Format" zählt das wohl nicht. (Transparent heißt im GFDL-Kontext vor allem "bearbeitbar", nicht nur "ausdruckbar".)
http://wiki.services.openoffice.org/wiki/Pdf_Import_Extension :-)
Magnus
Die PDFs von Directmedia sind doch bearbeitbar. Und wenn Illustrationen weggelassen werden, ist die Dateigröße selbst bei 1000 Seiten erträglich. Wikipress Fahrräder hat mit 150 Fotos auf 300 Seiten gerade mal 6,5 MB.
Eine PDF-Version ist sicher nicht falsch, aber als "transparentes Format" zählt das wohl nicht. (Transparent heißt im GFDL-Kontext vor allem "bearbeitbar", nicht nur "ausdruckbar".)
Paul
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Ralf Roletschek schrieb:
Eine PDF-Version ist sicher nicht falsch, aber als "transparentes Format" zählt das wohl nicht. (Transparent heißt im GFDL-Kontext vor allem "bearbeitbar", nicht nur "ausdruckbar".)
Die PDFs von Directmedia sind doch bearbeitbar.
Hmm. Ich vermute, du meinst z.B. das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:WikiPress_1_Wikipedia.pdf
Kannst du mir sagen, wie ich das mache?
Unser [[PDF]]-Artikel sagt:
PDF wurde als ein Austauschformat für fertiggestellte Dokumente konzipiert. Inzwischen gibt es eine Reihe von Programmen bzw. Erweiterungen für Adobe Acrobat, mit denen sich PDF-Dateien bearbeiten lassen. Das Format ist jedoch nicht mit Dateiformaten von Textverarbeitungsprogrammen oder Grafikprogrammen vergleichbar und eignet sich, abgesehen von der Notiz- und Kommentarfunktion, nur begrenzt zur Weiterverarbeitung von Dokumenten. Es ist allerdings innerhalb gewisser Grenzen möglich, beispielsweise Tippfehler zu entfernen. Vorteile im Desktop Publishing sind für Grafiker und Designer die Einbindung aller Elemente für die Druckerstellung.
Hier der betreffende Ausschnitt aus der GDFL:
A "Transparent" copy of the Document means a machine-readable copy, represented in a format whose specification is available to the general public, that is suitable for revising the document straightforwardly with generic text editors or (for images composed of pixels) generic paint programs or (for drawings) some widely available drawing editor, and that is suitable for input to text formatters or for automatic translation to a variety of formats suitable for input to text formatters.
(Ich habe versucht, das Dokument in einem Texteditor zu öffnen, und nur Müll erhalten. Die einzigen scheinbar bearbeitbaren Teile waren <x:xmpmeta>-XML-Dokumente, offenbar Metadaten für eingebettete Bilder.)
A copy made in an otherwise Transparent file format whose markup, or absence of markup, has been arranged to thwart or discourage subsequent modification by readers is not Transparent. An image format is not Transparent if used for any substantial amount of text. A copy that is not "Transparent" is called "Opaque".
Examples of suitable formats for Transparent copies include plain ASCII without markup, Texinfo input format, LaTeX input format, SGML or XML using a publicly available DTD, and standard-conforming simple HTML, PostScript or PDF designed for human modification. Examples of transparent image formats include PNG, XCF and JPG. Opaque formats include proprietary formats that can be read and edited only by proprietary word processors, SGML or XML for which the DTD and/or processing tools are not generally available, and the machine-generated HTML, PostScript or PDF produced by some word processors for output purposes only.
Das sieht so aus, als könnte PDF transparent sein ("simple PDF designed for human modification"), es aber oft nicht ist - und in diesem Fall neige ich zum zweiten.
Selbst wenn ich das Dokument dekomprimiere (pdftk ... uncompress), wird es nicht besser, man kann kein bisschen Text bearbeiten, geschweige denn finden.
Grüße Paul
2008/4/21 Christian Thiele apper@apper.de:
Insgesamt finde ich das Projekt sehr spannend und interessant. Dass die Gewichtung der Beiträge so abgeändert wird, dass weniger tagesaktuelles dabei ist, finde ich persönlich gar nicht so gut, da dieses Buch sehr schön den Zeitgeist widerspiegeln könnte.
Hier sind wir bei einem zentralen Problem, das vermutlich schon Bissspuren in den Tischkanten von Pierer, Zedler und Brockhaus hinterlassen hat: Zu wenig Platz. Resultat sind ganz unterschiedliche Strategien, um hier "das Beste" herauszuholen. Was erwarten Leser von einem einbändigen Lexikon, was erwarten sie von einem einbändigen Lexikon mit Wikipedia auf dem Cover? Wir können gerne bei der Wikimania in Alexandria, bei der nächsten WP-Stammtischrunde oder einem Wikimedia-DE-Event dazu einen Workshop veranstalten und mal nach Verfahren suchen, die möglichst alle validen Anforderungen erfüllen, darunter auch Erwartungshaltung der (vermuteten) Leser, Keine thematische Schlagseite, unverkennbare Wikipedia-Handschrift, gerne automatisierbar, in endlicher Zeit und idealerweise auch sprachenunabhängig (unsere Kollegen sollten ja auch was davon haben).
Mischformen sind immer denkbar, ich würde weiterhin gerne mal etwas im stile von amiahotlemmaornot.com ausprobieren :)
Wenn du 50.000 Artikel und Redirects auswählen müsstest, wie würdest du vorgehen?
Mathias
Mathias Schindler schrieb:
Teil des gedruckten Werkes ist natürlich auch die (nicht kleine) Liste der bei den verwendeten Artikeln involvierten Autoren. Auch in den anderen Punkten wird die GNU Free Documentation License eingehalten.
Wird sie mit Sicherheit nicht. Denn die Lizenz verlangt den Abdruck der *kompletten Historie* jedes einzelnen Artikels, und dann kommt Ihr mit einem Band sicher nicht hin. Aber das wisst Ihr sicher, Ihr ignoriert es nur mutig. Das wäre ja nicht falsch (dafür sind die Inhalte ja im Prinzip da), aber bitte hier sich nichts in die eigene und fremde Tasche lügen.
Uli Wikiweise - ein paar tausend Mal besser zu Wissen!
Mathias Schindler schrieb:
In wenigen Stunden wird offziell bekannt gegeben, dass ein namhafter Verlag im Herbst ein "Wikipedia-Lexikon in einem Band" herausgeben wird.
Umso mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso mehr komme ich zu dem Ergebnis, dass das völliger Schrott wird:
Selbst _dreibändige_ Lexika haben nur um die 80.000 Artikel bei etwa 2400 Seiten insgesamt (für Lexikonbände hat sich irgendwas bei 800 Seiten pro Band eingebürgert), das sind auf 1000 Seiten umgerechnet etwa 33.000 Artikel. Zudem haben diese Artikel etwa den Umfang des ersten _Satzes_ (nicht der kompletten Einleitung!) eines WP-Artikels, dieser jedoch zudem noch um sämtliche "Füllwörter" (die hier teilweise für den Sinn wichtig sind) beraubt. Insofern müssten die Texte hierfür auf einen winzigen Bruchteil ihrer Länge - nach meiner Abschätzung etwa 70 Zeichen - zusammengekürzt werden. Das hat mit einem Wikipedia-Artikel _nichts_ mehr zu tun, es ist im Grunde ein völlig eigener Text, der sowieso nur platz für die Informationen aus dem WP-Artikel hat. Zudem sind die Einleitungen nicht so geschrieben, dass sie sich ohne dass sich der Sinn ändern auch nur minimal ändern lassen. In umstrittenen Artikeln ist oftmals jedes Komma das Ergebnis monatelanger Diskussionen.
Mein Vorschlag zur Änderung daher: Die Einleitungen _vollständig unverändert_ (auch keine noch so amtlichen Abkürzungen!) übernehmen und dann lieber 30.000 Artikel in 3 Bänden - ungefähr da dürfte man mit der Lösung nämlich landen. Dafür keinerlei Abbildungen und dem Ding wird die Wikipedia-DVD beigelegt.
2008/4/22 Kai F. Lahmann kl@3dots.de:
Mein Vorschlag zur Änderung daher: Die Einleitungen _vollständig unverändert_ (auch keine noch so amtlichen Abkürzungen!) übernehmen und dann lieber 30.000 Artikel in 3 Bänden - ungefähr da dürfte man mit der Lösung nämlich landen. Dafür keinerlei Abbildungen und dem Ding wird die Wikipedia-DVD beigelegt.
Du rennst bei mir offene Türen ein, ich würde es mir sehr wünschen, wenn wir als Wikipedia hier - aus eigenem Interesse - einmal ein Projekt starten, das sich mit der Struktur und Einheitlichkeit von Einleitungsabschnitten befasst. Die Unterschiede sind hier nämlich noch relativ groß (und je nach Artikelart ist das auch legitim). Das müssen am Anfang nicht alle 750.000 Artikel sein, eine Auswahl würde reichen.
Kann ich deinen Vorschlag zur Bereitschaft umdeuten, da mitzumachen?
Mathias
Mathias Schindler schrieb:
Kann ich deinen Vorschlag zur Bereitschaft umdeuten, da mitzumachen?
Jo. Hilft aber diesem Projekt nicht - *jede* unserer Einleitungen ist um Größenordungen zu lang und eine _derartige_ Kürzung lehne ich ab; ich denke eher ein eine Maximallänge von 1 kB (womit etwa 3 Artikel auf eine Seite passen oder 3000 in einen Band...)
On Tue, Apr 22, 2008 at 8:36 AM, Kai F. Lahmann kl@3dots.de wrote:
Mathias Schindler schrieb:
Kann ich deinen Vorschlag zur Bereitschaft umdeuten, da mitzumachen?
Jo. Hilft aber diesem Projekt nicht - *jede* unserer Einleitungen ist um Größenordungen zu lang und eine _derartige_ Kürzung lehne ich ab; ich denke eher ein eine Maximallänge von 1 kB (womit etwa 3 Artikel auf eine Seite passen oder 3000 in einen Band...)
Korrekt, für die Konzeption dieses Bandes ist der Zug abgefahren.
Was deine Vorstellungen angeht, hätte ich auch schon Einwände: Gewichtung. Wenn man sich (durch mehr Seiten, mehr Bände, kleinere Schrift, weniger Bilder, etc-) mehr Zeichen freigeschaufelt hat, dann sollte man sie so verteilen, dass "wichtigere" Lemmata auch davon überdurchschnittlich profitieren. Und ja, das ist so spiessig, wie es sich anhört: Deutschland, US-Präsidenten, Übersichtsartikel.
On 21.04.2008, at 20:35, Mathias Schindler wrote:
Die Lemmaauswahl erfolgte aus dem Datenpool der Seitenzugriffe auf die deutschsprachige Wikipedia. Die Zahlen dazu stammen von Domas Mituzas (http://dammit.lt/wikistats/) und wurden ein wenig gewichtet, um weniger die "Aufreger des Tages" als jene Artikel zu sammeln, die dauerhaft nachgefragt werden. Das Ergebnis wurde dann noch ein wenig mit dem abgeglichen, was sonst üblicherweise in Einbändern zu finden ist, Wikipedias Handschrift ist weiterhin mehr als deutlich zu sehen.
Hi,
ich lese gerade auf
http://www.wissenmedia.de/service_navi_header/presse/ pressemitteilung_im_detail/article/223/wikipedia-goes-print-1.html
(ist die PM zur Bertelpedia, oder?) „Das Wikipedia-Lexikon, das sich als „lexikalisches Jahrbuch“ versteht, unter-scheidet sich in seiner Konzeption aufgrund des starken Aktualitätsbezuges sowie der differierenden Gewichtung der Stichwörter und Stichworttexte deutlich von klassischen A bis Z- Nachschlagewerken. Mit 50.000 Stichwörtern und erklärten Begriffen verzeichnet es die in 2007/08 am häufigsten recher-chierten Suchbegriffe der Online-Enzyklopädie.“
Also was wird das jetzt? Eine Art Jahrbuch mit den am häufigsten nachgefragten Themen? Warum werden dann – nach deinen (Mathias') Worten – die „Aufreger des Tages“ weggelassen und doch wieder zugunsten von Artikeln, „die dauerhaft nachgefragt werden“ entschieden? Klingt für mich so, als wäre das eine Art allgemeines Lexikon mit einem Schuß Aktualität … die natürlich flöten geht durch den Druckprozeß, weil WP eben doch aktueller ist als Print.
„Wikipedias Handschrift ist weiterhin mehr als deutlich zu sehen“ – Ja? Die Stärke von WP liegt nicht nur in der Aktualität und den „Aufregern des Tages“, sondern auch in der Tiefe der Information (siehe z. B. Exzellente Artikel): Wie soll das denn auf 1.000 Seiten und mit 50.000 Stichwörtern gehen? Vermutlich nur mit einer stichwortartigen Abhandlung von Lemmata. Womit dann ein zweifellos wichtiges und gelobtes Merkmal von WP wegfällt: „Wir haben Platz genug, um Themen in einer Breite zu besprechen, wie es das kein gedrucktes Lexikon kann“.
Bleibt also: Ich kann mir für knapp 20 Euro ein Buch kaufen, in dem ich eine redaktionell bearbeitete Liste finde, die die im Jahr 2007/2008 von Benutzern am häufigsten gesuchten 50.000 Stichwörter abbildet. Und da der Auswahlprozeß der Lemmata intransparent ist, kann ich mich noch nicht mal darauf verlassen, daß tatsächlich die am häufigsten nachgefragten Artikel erscheinen (ich freu mich schon auf den Eintrag „Liste der Hunderassen“ ;)) Würde das wirklich _konsequent_ angewandt, dann ergäbe das ein sicher lustiges und kurioses Sammelsurium, das in der Rückschau über 5 oder 10 Jahre sehr viel Auskunft darüber geben kann, wofür sich Menschen so interessieren. Fragt sich bloß, ob ein Interessenwandel unter 50.000 Stichwörtern dann nicht doch wieder im Einheitsbrei verschwindet. Hier wäre weniger vermutlich mehr.
Gruß
Henriette
On 22.04.2008, at 14:33, Henriette Fiebig wrote:
Und da der Auswahlprozeß der Lemmata intransparent ist, kann ich mich noch nicht mal darauf verlassen, daß tatsächlich die am häufigsten nachgefragten Artikel erscheinen
Ah, danke Heise weiß ich, daß ich nur Mathias danach fragen muß:
„Mathias Schindler, Mitglied des Vorstands von Wikimedia Deutschland, hatte aufgrund der Statistiken der Jahre 2007 und 2008 die am häufigsten nachgefragten Artikel ermittelt. Aus diesen Ergebnissen erstellte er eine Liste von 50.000 Suchwörtern, die die Grundlage für das neue Lexikon sein werden.“
Gruß
Henriette
2008/4/22 Henriette Fiebig henriette.fiebig@snafu.de:
On 22.04.2008, at 14:33, Henriette Fiebig wrote:
Und da der Auswahlprozeß der Lemmata intransparent ist, kann ich mich noch nicht mal darauf verlassen, daß tatsächlich die am häufigsten nachgefragten Artikel erscheinen
Ah, danke Heise weiß ich, daß ich nur Mathias danach fragen muß:
„Mathias Schindler, Mitglied des Vorstands von Wikimedia Deutschland, hatte aufgrund der Statistiken der Jahre 2007 und 2008 die am häufigsten nachgefragten Artikel ermittelt. Aus diesen Ergebnissen erstellte er eine Liste von 50.000 Suchwörtern, die die Grundlage für das neue Lexikon sein werden."
Wie überall gilt, dass du niemandem vertrauen musst, sondern es selbst nachprüfen kannst. Dank sei hier Domas, der die aggregierten Rohdaten zum Download zur Verfügung stellt. Die URL ist bereits ganz oben genannt...
Mathias
Gruß
Henriette _______________________________________________ WikiDE-l mailing list WikiDE-l@lists.wikimedia.org https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/wikide-l