André Darmochwal (Sansculotte) schrieb am 16. Jan. um 20:38:
Henriette Fiebig schrieb:
Langsam wirklich angenervt von der Selbstüberzuckerung der
Wikipedianer
und deren mangelnder Selbstkritik (gibt es hier außer Uli und
Katharina
eigentlich noch jemanden, der einen _kritischen_ Blick auf die WP hat?)
Ja. aber das darf man ja nicht mehr laut sagen, wenn man nicht a) als Miesmacher abgewatscht werden will oder b) in endlose schon zigmal geführte Grundsatzdiskussionen gezogen werden will.
Andre
a) Ist Miesmacherei etwas anderes als (scharfe) Kritik; ich sehe hier keine Miesmacherei, wohl aber viel klare und daneben auch unfruchtbare Kritik.
b) ist innere Emigration (s.u.) nicht der geeignete Weg, irgendjemanden mit dieser Kritik zu erreichen,
c) ist das Argument des Nicht-Mehr-Laut-Sagen-Dürfens das einfachste, sich aus der Affäre zu ziehen. Wovon ist denn diese Liste zur Zeit prall gefüllt, wenn nicht mit laut gesagter Kritik?
Henriette Fiebig schrieb und Katharina Bleuer antworte am 16. Jan. um 22:37:
Henriette (die jetzt nur noch Artikel über sowas wie das
[[Braunschweiger
Gewandhaus]] schreibt, weil sich dafür nun wirklich kein Schwein interessiert und der Artikel deshalb wenigstens nicht alle Nase lang Verschlimmbessert wird)
:-) Ein dickes, fettes ACK von meiner Seite her.
Kat, die lieber Porträts über für viele uninteressante Personen schreibt, als ihr wissenschaftliches und berufliches Fachwissen einzubringen
Schön, wenn wenigstens in der inneren Emigration eine Art Gruppengefühl entsteht! Ich verstehe zwar nicht, wie grosses Interesse an der Wikipedia mit dieser Art Rückzug einhergehen kann, aber das wird mir gewiss jemand erklären.
Ich bin versucht, nochmals an "enttäuschte Liebe" zu denken. Aber von was für Erwartungen ging diese Enttäuschung aus? Etwa zu hohe, absolute?
Es grüsst
Lullus (kritischen Blicks)
Schön, wenn wenigstens in der inneren Emigration eine Art Gruppengefühl entsteht! Ich verstehe zwar nicht, wie grosses Interesse an der Wikipedia mit dieser Art Rückzug einhergehen kann, aber das wird mir gewiss jemand erklären.
Ich bin versucht, nochmals an "enttäuschte Liebe" zu denken. Aber von was für Erwartungen ging diese Enttäuschung aus? Etwa zu hohe, absolute?
Wir sprechen uns in einem Jahr nochmal zu dem Thema. Jeder von uns, die die hier eifrig mitdiskutieren und auch die, die nur mitlesen, hat sich vermutlich in seiner Anfangszeit voll Begeisterung ob des Konzepts der Wikipedia und ihrer Möglichkeiten voll eingebracht. Viel Arbeit investiert, noch viel mehr Diskussionen geführt, Streits geschlichtet, Ordnung gehalten und sich Gedanken um das System gemacht, und wie man die Wikipedia noch besser machen kann.
Dabei trifft man immer auf Leute, die zwar ebenso gute Absichten, aber andere Ideen und Wege zur Verbesserung der Wikipedia haben. Ich denke, damit kann ich einigermaßen umgehen, daß nicht alles nach meinem Kopf funktionieren muß und eine fruchtbare Zusammenarbeit in der Wikipedia auch Kompromisse beinhaltet. Trotzdem kosten Diskussionen und Kompromisse Zeit, Kraft und Nerven. Wieder und wieder führt man die immer gleichen Diskussionen, muß sich ständig für Selbstverständlichkeiten verantworten und leider muß man allzuoft auch Kompromisse an Stellen schließen, wo eigentlich keine Kompromisse erlaubt sein dürfen, weil sie die Grundlagen der Wikipedia oder die Grundlagen sozialen Miteinanders berühren. Irgendwann (da werden mir die meisten älteren Wikipedianer zustimmen können) kommt der Punkt wo man sich als Don Quichotte im Kampf gegen Windmühlen und Ignoranz fühlt und sich fragt, ob man dabei überhaupt etwas positives Bewirken kann, oder sich nur einfach selbst aufreibt, weil man in der ständig weiter wild wuchernden Wikipedia eh nichts mehr bewirken kann. Das ist der Punkt, wo man feststellt, daß das Loslassen (die innere Emigration, wie Du es nennst) die Lösung ist, die mittelfristig dem persönlichen Seelenfrieden und der Gesundheit zuträglicher ist.
Ich finde es gut und wichtig, daß Du mit frischer Kraft hier Dinge diskutierst, die wichtig sind und diskutiert gehören, aber den Leuten, die vor einem halben oder einem Jahr an Deiner Stelle standen 'enttäuschte Liebe' vorzuwerfen,halte ich für ein bißchen unfair.
Andre, müden Blicks
Andre, müden Blicks
Uli hat übrigens recht, wenn er sagt, daß es Kritik gibt und Jammern, ich fürchte, meine Mail war eher letzteres. Eigentlich wollte ich auch nur Henriette und Katharina signalisieren, daß ich Ihre Ansichten teile.
In diesem Sinne betrachtet die Mail vielleicht besser als erledigt und ich werde mich zur Schonung meiner Nerven und Laune wieder anderen, erfreulicheren Dingen zuwenden.
Gruß, Andre
Am Montag 17 Januar 2005 01:25 schrieb Andre Darmochwal:
Ich finde es gut und wichtig, daß Du mit frischer Kraft hier Dinge diskutierst, die wichtig sind und diskutiert gehören, aber den Leuten, die vor einem halben oder einem Jahr an Deiner Stelle standen 'enttäuschte Liebe' vorzuwerfen,halte ich für ein bißchen unfair.
Zumal sich mir immer häufiger der Verdacht aufdrängt, das jede neue Generation Wikipedianer die Ziele etwas mehr in eine Richtung umdeutet die es bequemer macht mit dem Müll umzugehen. Wollten wir anfangs noch eine Enzyklopädie schreiben, waren wir später dabei "nur" noch eine Enzyklopädie mit ganz "neuen" Maßstäben zu schreiben (womit das Relevanzkriterium immer weiter aufgeweicht wurde, und das nur sehr bedingt zurecht) und jetzt ist halt das Wiki-System an allem Schuld und es geht halt nicht besser, weil es ist halt ein Wiki, und da kann man halt nichts machen, aber wir sind ja per Definition eine Enzyklopädie, und das reicht ja auch, und schauen wir mal in 5 Jahren, was da los ist... bla bla bla...
Es gab Zeiten, da war allen klar, das das Wiki nur das Mittel zum Zweck ist. Heute scheint das Wiki bei vielen nur noch der Zweck zu sein. Das Ziel wird jeweils passend in das umgedeutet, was wir gerade bieten können.
Als ich Anfing, ja, da hatten wir auch schlechte Artikel und Stubs. Die schlechten hatte man aber noch unter Kontrolle und die Stubs haben damals noch Sinn gemacht und allen war klar, das wir die Stubs auch irgendwann mit Inhalt gefüllt bekommen. Bei den heutigen Orts-Stubs sieht das ganz anders aus. Da wird es 2 - 3 "Liebhaber" geben die vielleicht mal was zu dem einen oder anderen Dorf schreiben, aber 99% werden das jetzige Niveau nie verlassen. Das gilt erst recht für die Galaxien, über die in der Mehrheit sowieso nicht mehr bekannt ist, als das, was in den Katalogen und jetzt in der Wikipedia verteilt auf 2000 Artikel drin steht (oder hat die doch schon jemand weggeräumt).
Und dann gibt es da noch eine Spaßfraktion, die genau dann, wenn man sich einiger spaßiger Sachen, über die schon lange keiner mehr lacht, entledigen will, urplötzlich überhaupt keinen Spaß mehr versteht und nicht besseres zu tun hat, als so etwas mit ELKEnlangen Diskussionen auch noch zu verteidigen.
Mich würde abschließend nur mal interessieren, wieviele von denen über RTL2 zu uns gekommen sind.
--Ivo Köthnig
Ivo Köthnig koethnig@web.de writes:
Bei den heutigen Orts-Stubs sieht das ganz anders aus. Da wird es 2 - 3 "Liebhaber" geben die vielleicht mal was zu dem einen oder anderen Dorf schreiben, aber 99% werden das jetzige Niveau nie verlassen.
Unterschätz' die Heimatforscher nicht!
Andre Darmochwal wrote:
Wieder und wieder führt man die immer gleichen Diskussionen, muß sich ständig für Selbstverständlichkeiten verantworten und leider muß man allzuoft auch Kompromisse an Stellen schließen, wo eigentlich keine Kompromisse erlaubt sein dürfen, weil sie die Grundlagen der Wikipedia oder die Grundlagen sozialen Miteinanders berühren. Irgendwann (da werden mir die meisten älteren Wikipedianer zustimmen können) kommt der Punkt wo man sich als Don Quichotte im Kampf gegen Windmühlen und Ignoranz fühlt und sich fragt, ob man dabei überhaupt etwas positives Bewirken kann, oder sich nur einfach selbst aufreibt, weil man in der ständig weiter wild wuchernden Wikipedia eh nichts mehr bewirken kann. Das ist der Punkt, wo man feststellt, daß das Loslassen (die innere Emigration, wie Du es nennst) die Lösung ist, die mittelfristig dem persönlichen Seelenfrieden und der Gesundheit zuträglicher ist.
So ist es letztendlich aber bei jedem gemeinsamen Internet-Projekt: Das Projekt definiert sich zum Großteil auch durch die Leute, die daran mitarbeiten. Und wenn eben viele neue Leute kommen und mitarbeiten, dann ändert sich dadurch auch das Projekt - das kann niemand verhindern. Und wenn das Projekt irgendwann nicht mehr dem entspricht, was man sich vorgestellt hat - dann ist loslassen tatsächlich der richtige Weg, alles andere kostet auf beiden Seiten überflüssige Energie. Auch Wikipedia wird nie wieder das werden, was es mal war - es wird sich weiter entwickeln. Ob in eine gute oder schlechte Richtung, darüber kann man trefflich streiten.
Ich finde es gut und wichtig, daß Du mit frischer Kraft hier Dinge diskutierst, die wichtig sind und diskutiert gehören, aber den Leuten, die vor einem halben oder einem Jahr an Deiner Stelle standen 'enttäuschte Liebe' vorzuwerfen,halte ich für ein bißchen unfair.
Unfair ist auch, den Pappkameraden der "Selbstüberzuckerung der Wikipedianer" aufzubauen - das einzige, was hier übertrieben positiv dargestellt wird, ist das Bild der Wikipedia "in den guten alten Zeiten". Gibt es etwa irgendeinen Bereich, indem sich die Qualität und Vollständigkeit aller Artikel verschlechtert hat?
Auch wenn es immer gerne behauptet wird: Niemand hat hier behauptet, Wikipedia sei ohne Fehler und Probleme.
Matthias
Benedikt Zäch wrote:
c) ist das Argument des Nicht-Mehr-Laut-Sagen-Dürfens das einfachste, sich aus der Affäre zu ziehen. Wovon ist denn diese Liste zur Zeit prall gefüllt, wenn nicht mit laut gesagter Kritik?
Kritik hat nur dann einen Zweck, wenn der Adressat darüber nachdenkt.
Schön, wenn wenigstens in der inneren Emigration eine Art Gruppengefühl entsteht! Ich verstehe zwar nicht, wie grosses Interesse an der Wikipedia mit dieser Art Rückzug einhergehen kann, aber das wird mir gewiss jemand erklären.
Sorry schon im voraus, aber: Du verstehst nichts (Ursprungsversion war: Idiot).
Ich bin versucht, nochmals an "enttäuschte Liebe" zu denken. Aber von was für Erwartungen ging diese Enttäuschung aus? Etwa zu hohe, absolute?
[ ] Ich habe nichts verstanden. (Für Dich: Du darfst ankreuzen)
Gruß
Henriette
At 00:48 17.01.05 +0100, Benedikt Zäch wrote:
Henriette Fiebig schrieb und Katharina Bleuer antworte am 16. Jan. um 22:37:
Henriette (die jetzt nur noch Artikel über sowas wie das
[[Braunschweiger
Gewandhaus]] schreibt, weil sich dafür nun wirklich kein Schwein interessiert und der Artikel deshalb wenigstens nicht alle Nase lang Verschlimmbessert wird)
:-) Ein dickes, fettes ACK von meiner Seite her.
Kat, die lieber Porträts über für viele uninteressante Personen schreibt, als ihr wissenschaftliches und berufliches Fachwissen einzubringen
Schön, wenn wenigstens in der inneren Emigration eine Art Gruppengefühl entsteht! Ich verstehe zwar nicht, wie grosses Interesse an der Wikipedia mit dieser Art Rückzug einhergehen kann, aber das wird mir gewiss jemand erklären.
Ich bin versucht, nochmals an "enttäuschte Liebe" zu denken. Aber von was für Erwartungen ging diese Enttäuschung aus? Etwa zu hohe, absolute?
Es ist ganz einfach:
"sein Fachwissen anderen Menschen zur Verfügung stellen" (der Aufhänger, die Motivation, weshalb eine Fachperson anfängt, in der Wikipedia zu schreiben)
versus
"sein Fachwissen in seiner Freizeit gegen Widerstände durchboxen und sich dafür auch noch beschimpfen und beleidigen lassen" (die Realität)
Bevor jezt wieder die "Argumente", auch Fachleute hätten inhaltliche Differenzen, kommen: natürlich gibt es die. Aber die meisten von uns lieben eine harte wissenschaftliche Auseinandersetzung. Diese sind *nicht* das Problem, das hier angetönt wird. Das Problem sind diejenigen unter den Laien, die unbedingt ihre *Meinung* über Integralrechnung in der Wikipedia unterbringen möchten, die aber die vier Grundrechenoperationen nicht beherrschen bzw. nicht einsehen wollen, weshalb sie diese überhaupt benötigen, um bei der Integralrechnung mitreden zu können. Die Fachperson hat in einem solchen Fall zwei Optionen: Entweder den Laien gegen seinen Willen erst mal davon überzeugen, dass ihm da einiges an Grundwissen fehlt und ihm anschliessend im Kurzwaschgang neun Schuljahre Mathematik zu verpassen. Das macht keine Freude. Hobby soll Freude machen. Obwohl es im Moment frustriend sein mag ist es in einem solchen Fall einfacher - und für die Psychohygiene unabdinglich - sich zu sagen "wer nicht will hat schon gehabt". Die Alternative ist langfristig gesehen viel kräftezehrender und sehr viel frustrierender.... Nilpen wachsen nämlich nach und wenn du den ersten überzeugt hast, kommt der nächste.
Gruss, Kat
Am Montag 17 Januar 2005 11:08 schrieb Katharina Bleuer:
Bevor jezt wieder die "Argumente", auch Fachleute hätten inhaltliche Differenzen, kommen: natürlich gibt es die. Aber die meisten von uns lieben eine harte wissenschaftliche Auseinandersetzung. Diese sind *nicht* das Problem, das hier angetönt wird. Das Problem sind diejenigen unter den Laien, die unbedingt ihre *Meinung* über Integralrechnung in der Wikipedia unterbringen möchten, die aber die vier Grundrechenoperationen nicht beherrschen bzw. nicht einsehen wollen, weshalb sie diese überhaupt benötigen, um bei der Integralrechnung mitreden zu können. Die Fachperson hat in einem solchen Fall zwei Optionen: Entweder den Laien gegen seinen Willen erst mal davon überzeugen, dass ihm da einiges an Grundwissen fehlt und ihm anschliessend im Kurzwaschgang neun Schuljahre Mathematik zu verpassen. Das macht keine Freude. Hobby soll Freude machen. Obwohl es im Moment frustriend sein mag ist es in einem solchen Fall einfacher - und für die Psychohygiene unabdinglich - sich zu sagen "wer nicht will hat schon gehabt".
LOL... das finde ich jetzt schon komisch... aber ich soll jedem im Schnelldurchgang ein Informatikstudium verpassen, damit er [[Binomial-Heap]] versteht?
--Ivo Köthnig
At 13:35 17.01.05 +0100, Ivo Köthnig wrote:
Am Montag 17 Januar 2005 11:08 schrieb Katharina Bleuer:
Bevor jezt wieder die "Argumente", auch Fachleute hätten inhaltliche Differenzen, kommen: natürlich gibt es die. Aber die meisten von uns lieben eine harte wissenschaftliche Auseinandersetzung. Diese sind *nicht* das Problem, das hier angetönt wird. Das Problem sind diejenigen unter den Laien, die unbedingt ihre *Meinung* über Integralrechnung in der Wikipedia unterbringen möchten, die aber die vier Grundrechenoperationen nicht beherrschen bzw. nicht einsehen wollen, weshalb sie diese überhaupt benötigen, um bei der Integralrechnung mitreden zu können. Die Fachperson hat in einem solchen Fall zwei Optionen: Entweder den Laien gegen seinen Willen erst mal davon überzeugen, dass ihm da einiges an Grundwissen fehlt und ihm anschliessend im Kurzwaschgang neun Schuljahre Mathematik zu verpassen. Das macht keine Freude. Hobby soll Freude machen. Obwohl es im Moment frustriend sein mag ist es in einem solchen Fall einfacher - und für die Psychohygiene unabdinglich - sich zu sagen "wer nicht will hat schon gehabt".
LOL... das finde ich jetzt schon komisch... aber ich soll jedem im Schnelldurchgang ein Informatikstudium verpassen, damit er [[Binomial-Heap]] versteht?
Nein, Du sollst in der Einleitung in normalem Deutsch erklären, um was es in dem Artikel geht, bevor Du mit Fachchinesisch loslegst.
Kat
Am Montag 17 Januar 2005 13:52 schrieb Katharina Bleuer:
At 13:35 17.01.05 +0100, Ivo Köthnig wrote:
Am Montag 17 Januar 2005 11:08 schrieb Katharina Bleuer:
Bevor jezt wieder die "Argumente", auch Fachleute hätten inhaltliche Differenzen, kommen: natürlich gibt es die. Aber die meisten von uns lieben eine harte wissenschaftliche Auseinandersetzung. Diese sind *nicht* das Problem, das hier angetönt wird. Das Problem sind diejenigen unter den Laien, die unbedingt ihre *Meinung* über Integralrechnung in der Wikipedia unterbringen möchten, die aber die vier Grundrechenoperationen nicht beherrschen bzw. nicht einsehen wollen, weshalb sie diese überhaupt benötigen, um bei der Integralrechnung mitreden zu können. Die Fachperson hat in einem solchen Fall zwei Optionen: Entweder den Laien gegen seinen Willen erst mal davon überzeugen, dass ihm da einiges an Grundwissen fehlt und ihm anschliessend im Kurzwaschgang neun Schuljahre Mathematik zu verpassen. Das macht keine Freude. Hobby soll Freude machen. Obwohl es im Moment frustriend sein mag ist es in einem solchen Fall einfacher - und für die Psychohygiene unabdinglich - sich zu sagen "wer nicht will hat schon gehabt".
LOL... das finde ich jetzt schon komisch... aber ich soll jedem im Schnelldurchgang ein Informatikstudium verpassen, damit er [[Binomial-Heap]] versteht?
Nein, Du sollst in der Einleitung in normalem Deutsch erklären, um was es in dem Artikel geht, bevor Du mit Fachchinesisch loslegst.
Und ob du es nun glauben willst oder nicht, das geht nicht... Jedenfalls nicht mit weniger Fachchinesisch als jetzt... Die Begriffe, die zur Einordnung, Motivation usw. benötigt werden sind eben nicht so trivial, dass man sie jeweils in einem halben Nebensatz erläutern kann. Und deswegen sind sie ja auch verlinkt!
--Ivo Köthnig
Hallo,
am Mon, 17 Jan 2005 13:59:07 +0100 schrieb Ivo Köthnig:
Nein, Du sollst in der Einleitung in normalem Deutsch erklären, um was es in dem Artikel geht, bevor Du mit Fachchinesisch loslegst.
Und ob du es nun glauben willst oder nicht, das geht nicht... Jedenfalls nicht mit weniger Fachchinesisch als jetzt...
Das verlangt doch auch keiner, der erste Absatz ist doch für einen halbwegs gebildeten Laien verständlich. Es wird klar, dass der Begriff aus der Informatik kommt und eine Datenstruktur bezeichnet, beide Begriffe sind verlinkt und erlauben so das dortige Nachlesen, falls man sich in das Thema einarbeiten will.
Mehr hat niemand verlangen wollen, denke ich.
Gruß, Gerhard aka Perrak
Am Montag 17 Januar 2005 21:50 schrieb Gerhard Jahnke:
Hallo,
am Mon, 17 Jan 2005 13:59:07 +0100 schrieb Ivo Köthnig:
Nein, Du sollst in der Einleitung in normalem Deutsch erklären, um was es in dem Artikel geht, bevor Du mit Fachchinesisch loslegst.
Und ob du es nun glauben willst oder nicht, das geht nicht... Jedenfalls nicht mit weniger Fachchinesisch als jetzt...
Das verlangt doch auch keiner, der erste Absatz ist doch für einen halbwegs gebildeten Laien verständlich. Es wird klar, dass der Begriff aus der Informatik kommt und eine Datenstruktur bezeichnet, beide Begriffe sind verlinkt und erlauben so das dortige Nachlesen, falls man sich in das Thema einarbeiten will.
Mehr hat niemand verlangen wollen, denke ich.
Nochmal: Siehe Diskussion des Artikels...
--Ivo Köthnig
Am 17.01.2005 um 13:35 schrieb Ivo Köthnig:
LOL... das finde ich jetzt schon komisch... aber ich soll jedem im Schnelldurchgang ein Informatikstudium verpassen, damit er [[Binomial-Heap]] versteht?
Das sind zwei paar Schuhe: Katharina beschwert sich über laienhafte "Artikelverbesserer", denen in der Diskussion mit sachlichen Argumenten nicht beizukommen ist, offenbar auch nicht mit der Erläuterung fachlicher Grundlagen, Du bezweifelst, dass alle Artikel laienverständlich geschrieben werden können, bzw. lehnst es ab, in jedem Artikel die fachlichen Grundlagen darzustellen. Das hat nur wenig miteinander zu tun.
Rainer
Am Montag 17 Januar 2005 18:39 schrieb Rainer Zenz:
Am 17.01.2005 um 13:35 schrieb Ivo Köthnig:
LOL... das finde ich jetzt schon komisch... aber ich soll jedem im Schnelldurchgang ein Informatikstudium verpassen, damit er [[Binomial-Heap]] versteht?
Das sind zwei paar Schuhe: Katharina beschwert sich über laienhafte "Artikelverbesserer", denen in der Diskussion mit sachlichen Argumenten nicht beizukommen ist, offenbar auch nicht mit der Erläuterung fachlicher Grundlagen, Du bezweifelst, dass alle Artikel laienverständlich geschrieben werden können, bzw. lehnst es ab, in jedem Artikel die fachlichen Grundlagen darzustellen. Das hat nur wenig miteinander zu tun.
Sorry, aber ich sehe da nicht den großen Unterschied zwischen: Wer 1+1=2 nicht kann, wird [[Integralrechnung]] nicht verstehen und wer den [[Heap (Datenstruktur)]] nicht kennt, wird [[Binomial-Heap]] nicht verstehen.
Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, das eine wäre Grundwissen, dass andere nicht, nur irgendwann landen wir bei dieser Diskussion bei der Frage, wo hier sich hier genau die Grenze befindet. Beim Hauptschulabschluss (die können meistens nicht mal Einheiten umrechnen, obwohl der Abschluss es eigentlich verlangt), beim Realschulabschluss? Abitur? ...
Abgesehen von der unklaren Grenze löst das auch immernoch nicht das Problem, dass der Artikel [[Binomial-Heap]] dann trotzdem nicht für den Laien verständlich ist, außer man klatscht 200 Seiten Informatik-Grundstudium vorne weg dran. Alternativ kann man ihn auch noch als unenzyklopädisch abstempeln und löschen. Soll ich das mal tun?
--Ivo Köthnig
Am 17.01.2005 um 21:40 schrieb Ivo Köthnig:
Sorry, aber ich sehe da nicht den großen Unterschied zwischen: Wer 1+1=2 nicht kann, wird [[Integralrechnung]] nicht verstehen und wer den [[Heap (Datenstruktur)]] nicht kennt, wird [[Binomial-Heap]] nicht verstehen.
Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, das eine wäre Grundwissen, dass andere nicht, nur irgendwann landen wir bei dieser Diskussion bei der Frage, wo hier sich hier genau die Grenze befindet. Beim Hauptschulabschluss (die können meistens nicht mal Einheiten umrechnen, obwohl der Abschluss es eigentlich verlangt), beim Realschulabschluss? Abitur? ...
Abgesehen von der unklaren Grenze löst das auch immernoch nicht das Problem, dass der Artikel [[Binomial-Heap]] dann trotzdem nicht für den Laien verständlich ist, außer man klatscht 200 Seiten Informatik-Grundstudium vorne weg dran. Alternativ kann man ihn auch noch als unenzyklopädisch abstempeln und löschen. Soll ich das mal tun?
Ich dachte, ich hätte mich verständlich ausgedrückt. Es ist doch ein erheblicher Unterschied, ob jemand, der sich nicht auskennt, aber glaubt es zu tun, einen Artikel verschlimmbessert und sich von fachlich begründeten Argumenten nicht beeindrucken lässt, oder ob sich jemand, der sich nicht auskennt, beklagt, dass ein Artikel unverständlich sei. Der erste Fall ist ein schlichtes Ärgernis, der zweite ein Anlass, sich den betreffenden Artikel unter dem Gesichtspunkt noch mal anzusehen, ob er verständlicher formuliert werden könnte. Das hat nichts mit 200 Seiten Informatik-Grundstudium zu tun und die Antwort kann durchaus sein: Nein, das lässt sich nicht einfacher formulieren. Ein Artikel sollte aber immer so einfach wie möglich und so richtig wie notwendig formuliert sein. Von diesem Gesichtspunkt aus erübrigt sich die Frage, welchen Schulabschluss es benötigt, um ihn zu verstehen.
Rainer