Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Grüße
Gabriel Wicke
On Mon, Mar 01, 2004 at 02:15:26PM +0100, Gabriel Wicke wrote:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Die Fernsehsender kannst du alle vergessen. Hab mal bei 3Sat/ZDF wegen einem Artikel über die Saitenbahn angefragt aber ganz klare Absage.
ciao, tom
Am Montag, 1. März 2004 14:15 schrieb Gabriel Wicke:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Ich bitte darum, solche Anfragen an mehr oder weniger öffentliche oder große private Stellen schlicht zu unterlassen.
Damit machen wir uns nur lächerlich. Die Leute verdienen ihr Geld mit Ihren Inhalten, und haben nicht das geringste Interesse daran, die kostenlos weiterzulizenzieren. Das ist ungefähr so, wie wenn Du Microsoft fragst, ob sie nicht die gute Idee "Linux" unterstützen möchten, und dafür mal ein paar Zeilen ihres Codes spenden würden.
Uli
On Monday, March 01, 2004 3:04 PM Ulrich Fuchs mail@ulrich-fuchs.de wrote:
Am Montag, 1. März 2004 14:15 schrieb Gabriel Wicke:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Ich bitte darum, solche Anfragen an mehr oder weniger öffentliche oder große private Stellen schlicht zu unterlassen.
Damit machen wir uns nur lächerlich. Die Leute verdienen ihr Geld mit Ihren Inhalten, und haben nicht das geringste Interesse daran, die kostenlos weiterzulizenzieren. Das ist ungefähr so, wie wenn Du Microsoft fragst, ob sie nicht die gute Idee "Linux" unterstützen möchten, und dafür mal ein paar Zeilen ihres Codes spenden würden.
Bei kommerziellen Inhalte-Anbietern gebe ich Dir recht. Bei öffentlichen oder halböffentlichen Stellen, deren Kerngeschäft nicht im Bereich Content liegt, sieht das m.E. anders aus.
Allerdings sollten wir solche Anfragen, wie schon von Robert Michel vorgeschlagen, möglichst abstimmen. In jedem Fall sollte eine Kopie solcher Anfragen an info@wikipedia.de geschickt werden, möglichst auch mit Reply-To auf diese Adresse.
Viele Grüße Arne -- http://klempert.de :: http://phpbar.de :: http://opengeodb.de
Ulrich-
Am Montag, 1. März 2004 14:15 schrieb Gabriel Wicke:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Ich bitte darum, solche Anfragen an mehr oder weniger öffentliche oder große private Stellen schlicht zu unterlassen.
Fragen kostet nichts, und "lächerlich machen" wir uns damit nur, wenn wir beim zehnten Mal beim gleichen Anbieter anfragen. Überhaupt: alleine die Formulierung ist ein absoluter Motivationskiller. Lass die Leute ruhig experimentieren, unseren Ruf bilden wir durch Inhalte. Es besteht durchaus eine Chance, auch bei einem Kommerz-Anbieter ein Bild oder einen Text frei zu bekommen, denn die FDL enthält über die Autorennennung ja eine Art Werbeklausel.
Und da de: keine Nutzung von "unfreien" Bildern zulässt, ist es um so wichtiger, sich um Erlaubnisse zu kümmern.
Wir brauchen also mehr solche Anfragen und einen kompletten Katalog aller Absagen und Zusagen. Bei öffentlich-rechtlichen Stellen ruhig mehrfach anfragen. Die sollen kapieren, dass ein öffentliches Interesse daran besteht, steuer- und gebührenfinanzierte Inhalte unter einer freien Lizenz oder gemeinfrei zu bekommen. Wenn sie genervt sind, um so besser.
Also: Weiter so! Die erste Anfrage beim WDR war ein Schritt in die richtige Richtung. Probiert's auch mal bei anderen Redaktionen. Wenn ihr ein Interview gebt, ruhig auch auf die Thematik ansprechen und um einen Gesprächstermin mit jemandem bitten, der da eine Entscheidung fällen kann. Mutlosigkeit und Angst vor dem "lächerlich machen", das ist eine Haltung, die der Pubertät vorbehalten bleiben sollte. Fehler machen ist nur dann schlimm, wenn man nix daraus lernt.
MfG EMÖ
Wir brauchen also mehr solche Anfragen und einen kompletten Katalog aller Absagen und Zusagen. Bei öffentlich-rechtlichen Stellen ruhig mehrfach anfragen. Die sollen kapieren, dass ein öffentliches Interesse daran besteht, steuer- und gebührenfinanzierte Inhalte unter einer freien Lizenz oder gemeinfrei zu bekommen. Wenn sie genervt sind, um so besser.
Ich halte ein solches Vorgehen für extrem kontraproduktiv. Das schafft schlechte Stimmung, statt gute Stimmung. Die (verständliche und durchaus berechtigte) Argumentation einer öffentlichen, von der Allgemeinheit finanzierten Stelle ist: "Wer mit den in unserem Besitz befindlichen Inhalten, die wie für die Allgemeinheit verwalten, Geld verdienen will, muss seinen Obulus an die Allgemeinheit entrichten (sprich: zu unserer Finanzierung beitragen). Für einen 'guten Zweck' gibt's unsere Inhalte irgendwie ja umsonst - das kriegen wir schon hin". Solange wir keine gute Antwort haben, warum die Allgemeinheit auch eine *kommerzielle* Verwendung von durch die Allgemeinheit finanzierten Inhalten einer gemeinnützigen Verwendung gleichstellen soll, können wir uns jegliche Diskussion in der Richtung schenken. Was beispielsweise motiviert von theoretischen Gesichtspunkt die Gemeinfreiheit amerikanischer Regierungshervorbringungen? Wer weiß da mehr?
Jede Behörde, jedes Museum etc. hat ne Gebührenordnung und einen festen Rahmen, innerhalb dessen mit Bildrechten etc. umgegangen wird. Die wird kein Behörden- oder Museumsleiter ignorieren, nur weil wir nett anfragen (oder ihn sogar nerven - echt ne prima Idee...). Wenn wir in der Richtung was erreichen wollen, dann nur sehr sehr langfristig. Dann müssen wir von unten anfangen, müssen zeigen, dass Open Content eine durchaus auch volkswirtchaftlich sinnvolle Vorgehensweise ist. Lasst uns erstmal Wikipedia machen, statt Gesellschaftsveränderung. Die kommt dann schon von alleine. Die Nutzungsrechte für Breughel und daVinci laufen uns nicht davon (und wenn sie es täten, bekämen wir Argumente in die Hand). Wenn wir die Wikipedia in 20 Jahren mit solchen Inhalten ausstatten können, reicht es immer noch. Das muss nicht übermorgen sein.
Also: Weiter so! Die erste Anfrage beim WDR war ein Schritt in die richtige Richtung. Probiert's auch mal bei anderen Redaktionen. Wenn ihr ein Interview gebt, ruhig auch auf die Thematik ansprechen und um einen Gesprächstermin mit jemandem bitten, der da eine Entscheidung fällen kann. Mutlosigkeit und Angst vor dem "lächerlich machen", das ist eine Haltung, die der Pubertät vorbehalten bleiben sollte. Fehler machen ist nur dann schlimm, wenn man nix daraus lernt.
Ein Nicht-zur-Kenntnis-Nehmen existierender gesellschaftlicher Funktionszusammenhänge ist weitaus pubertärer. Wir sind ne Enzyklopädie, da gehört es dazu, dass wir in allen Außenbeziehungen als ernstzunehmender Gesprächspartner eingeschätzt werden. Kindische Anfragen, ob wir Content geschenkt bekommen, schaden da - und sprechen sich vermutlich rum wie ein Lauffeuer. Also lasst die Finger davon.
Uli
Ulrich-
Ich halte ein solches Vorgehen für extrem kontraproduktiv. Das schafft schlechte Stimmung, statt gute Stimmung. Die (verständliche und durchaus berechtigte) Argumentation einer öffentlichen, von der Allgemeinheit finanzierten Stelle ist: "Wer mit den in unserem Besitz befindlichen Inhalten, die wie für die Allgemeinheit verwalten, Geld verdienen will, muss seinen Obulus an die Allgemeinheit entrichten (sprich: zu unserer Finanzierung beitragen).
Die Öffentlichkeit hat die Produktion oder Präservierung dieser Inhalte bereits als allgemeines Kulturgut finanziert. Es gibt keinen Grund, hier für Weiterverwertung, gleich in welcher Form, erneut zur Kasse zu bitten. Toll Collect für die Informationsgesellschaft ist ein größerer Alptraum als für LKWs, und das will einiges heißen.
Aus Wikipedia sollte eine Bewegung entstehen, die sich aktiv dafür einsetzt, dass alles, was mit öffentlichen Geldern produziert wird, auch in den Besitz der Öffentlichkeit übergeht, also gemeinfrei wird. Und das erreicht man nur durch aktive Lobbyarbeit auf allen Kanälen.
Was beispielsweise motiviert von theoretischen Gesichtspunkt die Gemeinfreiheit amerikanischer Regierungshervorbringungen?
Die US-Gründerväter hatten halt ein wenig mehr Horizont als hiesige Politiker, siehe auch First Amendment. Davon können wir uns einiges abschneiden, auch wenn es in der Realität regelmäßig pervertiert wird. Wir haben z.B. auch noch einen Blasphemie-Paragraphen 166 StGB, der in den USA schon längst als verfassungswidrig kassiert worden wäre. Von der milliardenschweren Küngelei zwischen Staat und Kirche ganz zu schweigen.
Jede Behörde, jedes Museum etc. hat ne Gebührenordnung und einen festen Rahmen, innerhalb dessen mit Bildrechten etc. umgegangen wird.
Diesen Rahmen gilt es zu sprengen. Insbesondere bei Museen. Wenn ein Museum Bildrechte an bereits gemeinfreien Werken beansprucht und deren Übertragung verweigert, dann wünsche ich mir eine Wikipedia-Guerillatruppe die dort mit Mini-Kameras vorbeikommt und das Ganze ablichtet. Sollen sie doch ruhig über uns lästern. Dafür haben wir ein gemeinfreies Werk in gemeinfreier Repro.
Eine GNU-Enzyklopädie zu basteln ist im Kern eine gesellschafts- verändernde Tätigkeit. Wer weder Lust noch Mut hat, die Gesellschaft zu ändern, sollte nicht bei uns mitmachen oder zumindest nicht anderen (!) durch autokratische Proklamationen die Lust daran nehmen. Ich habe fast den Eindruck, Du legst es bewusst darauf an, kreative Ansätze im Keim zu ersticken.
MfG EMÖ
Jede Behörde, jedes Museum etc. hat ne Gebührenordnung und einen festen Rahmen, innerhalb dessen mit Bildrechten etc. umgegangen wird.
Diesen Rahmen gilt es zu sprengen.
Da bin ich ja mit einverstanden. Nur geht das nicht mit TNT. Da braucht's den steten Tropfen...
Insbesondere bei Museen. Wenn ein Museum Bildrechte an bereits gemeinfreien Werken beansprucht und deren Übertragung verweigert, dann wünsche ich mir eine Wikipedia-Guerillatruppe die dort mit Mini-Kameras vorbeikommt und das Ganze ablichtet. Sollen sie doch ruhig über uns lästern. Dafür haben wir ein gemeinfreies Werk in gemeinfreier Repro.
Hast Du eben nicht. Das ist das, was ich mit "Gesellschaftliche Zusammenhänge nicht zur Kenntnis nehmend" bezeichne. Du hast einen Fotografen, der eine (im schlimmsten Fall millionenschwere) Schadensersatzklage des Museums am Hals hat, und eine einstweilige Verfügung eines Gerichtes, das Bild sofort vom Server zu nehmen.
Eine GNU-Enzyklopädie zu basteln ist im Kern eine gesellschafts- verändernde Tätigkeit. Wer weder Lust noch Mut hat, die Gesellschaft zu ändern, sollte nicht bei uns mitmachen oder zumindest nicht anderen (!) durch autokratische Proklamationen die Lust daran nehmen. Ich habe fast den Eindruck, Du legst es bewusst darauf an, kreative Ansätze im Keim zu ersticken.
Mitnichten. Aber Kreativität und Blauäugigkeit sind zweierlei. Mit den von Dir proklamierten Methoden veränderst Du keine Gesellschaft, sondern Du zementierst im Gegenteil den Status quo, weil sich die Rechteinhaber noch mehr einigeln. Nochmal: Niemand, der in dieser Gesellschaft was zu sagen hat, geht auf Forderungen "irgendwelcher Spinner" ein, also dürfen wir uns auf gar keinen Fall wie "irgendwelche Spinner" verhalten, wenn wir was ändern wollen.
Uli
Ulrich-
Hast Du eben nicht. Das ist das, was ich mit "Gesellschaftliche Zusammenhänge nicht zur Kenntnis nehmend" bezeichne. Du hast einen Fotografen, der eine (im schlimmsten Fall millionenschwere) Schadensersatzklage des Museums am Hals hat, und eine einstweilige Verfügung eines Gerichtes, das Bild sofort vom Server zu nehmen.
Klagen kann jeder, gewinnen ist eine andere Sache. Gerade für solche Präzedenzprozesse ist die Wikimedia-Stiftung gut, und ich bin sicher, dass uns Jimbo hierbei unterstützen würde. Nicht nur das, wir würden innerhalb von 2 Tagen über das Internet die Spenden zusammen bekommen, um nicht einen, sondern 10 Musterprozesse zu führen (ich erinnere daran, dass wir nur um die Server zu betreiben, mal locker 50.000 Dollar gesammelt haben). Im Optimalfall kommt die Guerilla-Foto-Truppe ohnehin aus einem anderen Land als das Museum. :-)
Sowas muss gut koordiniert sein, klar. Aber solchen Aktionen von vornherein ihre Existenzberechtigung abzusprechen ist einfach nur sehr, sehr kurzsichtig.
Mitnichten. Aber Kreativität und Blauäugigkeit sind zweierlei. Mit den von Dir proklamierten Methoden veränderst Du keine Gesellschaft
Klar. Demonstrationen sind auch so eine spinnerte Idee. Wer auf die Straße geht, ist schon per Definition ein bisschen verrückt. Steter Tropfen höhlt den Stein. Mal einen Pressetermin mit der Bundesjustizministerin vereinbaren, die wird uns bestimmt unterstützen, gleich nach dem Werbeauftritt für die IFPI. Wenn nur das Schweizer Bankkonto ordentlich klingelt .. Du willst mir was über gesellschaftliche Zusammenhänge erzählen? Bitte, hier sind ein paar.
Veränderungen erreicht man, indem man Aufmerksamkeit erregt, so wie die 374 Frauen, die 1971 im Stern verkündeten: "Wir haben abgetrieben". Veränderungen erreicht man, indem man Neues probiert, so wie Richard Stallman, der ein freies Unix schaffen wollte, als noch jeder das für eine bescheuerte Idee hielt. Veränderungen erreicht man, indem man Grenzen auslotet und auch mal überschreitet, so wie es zahlreiche Ostdeutsche anno 1989 taten. Und wenn man dabei als spinnert dargestellt wird, und wenn die Leute über einen lachen, dann ist das oft genug ein Zeichen, dass man auf dem richtigen Weg ist.
"Erst ignorieren sie Dich. Dann lachen sie über Dich. Dann bekämpfen sie Dich. Dann gewinnst Du." - Gandhi
Ulrich Fuchs mail@ulrich-fuchs.de writes:
Jede Behörde, jedes Museum etc. hat ne Gebührenordnung und einen festen Rahmen, innerhalb dessen mit Bildrechten etc. umgegangen wird.
Diese "Bildrechte" gibt es so in der Regel nicht.
Ein Museum kann ein Hausrecht ausüben und das Fotographieren gestatten oder auch nicht. Ob ein Museum dabei zwischen "kommerziellen" und "privaten" Fotographen unterscheiden kann, erscheint mir zweifelhaft - aber ich kenn mich aber mit den Gesetzen nicht wirklich aus.
Wenn das Museum die Fotos selbst anfertigt, kann es für diese Fotos (nicht für die abgegildeten Werke!) eventuell ein Urheberrecht beanspruchen und also auch die Verwertung dieser Fotos festlegen. Es ist höchst umstritten, ob bei 2-dimensionalen Vorlagen (Kupferstiche, Gemälde, Buchmalereien) die Schöpfungshöhe gegeben ist, die ein Urheberrecht begründet.
Die "Gebührenordnung" regelt nur, die (Material-)Kosten für das Erstellen einer (Fotokopie-)Kopie; verlangt eine staatliche Einrichtung mehr, beginnt die Grauzone.
Man kann so einen gelungenen Text (ich habe ihn gerade nur überflogen - setzte das mal voraus) auch als Anregung und und Quelle benutzen. Ein Abgleich der Fakten mit anderen Quellen ist in beiden Fällen kein Fehler. Also lesen, begreifen, kürzen und ergänzen. Bei Wikipedia sollte der sowieso etwas anders strukturiert sein. Steck lieber die Zeit in Recherche und Neuformulierung als in solche Nachfragen.
Rainer
groups@gabrielwicke.de (Gabriel Wicke) schrieb:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
(...)
Ferner kann der WDR nicht kontrollieren wie die Inhalte genutzt werden.
Ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl!
Vergisses einfach.
Flups
On Monday, March 01, 2004 2:15 PM Gabriel Wicke groups@gabrielwicke.de wrote:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Ein Weiterleiten von persönlichen Antworten an die _öffentliche_ Liste WikiDE-l halte ich für unglücklich, da der Absender mit Sicherheit nicht davon ausgehen wird, dass seine Mail inkl. Kontaktdaten veröffentlicht wird.
Viele Grüße Arne -- http://klempert.de :: http://phpbar.de :: http://opengeodb.de
Salve!
Am Montag, 1. März 2004 14:15 schrieb Gabriel Wicke:
Leider eine Absage, aber keine grundsätzliche Ablehnung. Vielleicht ist da noch was drin.
Salve Gabriel, gerne würde ich einen Tipp geben, um eine kleine Chance auszuprobieren, den Artikel doch zu bekommen - ich muß Dir aber mit meiner Erfahrung aus der Radiobranche (unabhänig von der Wikipedia) leider sagen - es ist aussichtslos (0,000000 Chance).
Dafür gibt es noch einige weitere, die der WDR nicht genannt hat.
Selbst größere Zitate würden dazu führen, das die VGWort (Verwertungsgesellschaft Wort vgwort.de) bei uns auf der Matte stehen würde, selbst wenn der Autor, der WDR und alle beteiligten uns eine Nutzung zusprechen würde. Die VGWort ist ähnlich rigoros wie die GEMA. Wenn jemand einmal ein Lied bei der GEMA angemeldet hat, dann muß er für eine Singel mit diesem Lied GEMA Gebühren bezahlen, selbst wenn er nur 100 CDs erstellt und diese verschenkt.
Selbst wenn der Programmdirektor des WDRs den Beitrag der Stubenfliege unter GNU-FDL stellen wollte, er müßte hierfür warscheinlich aus seiner eigenen Kasse zahlen.
Anstatt es jetzt bei anderen Anlässen bei anderen Sendern zu versuchen, sollte sich erst jemand in die Rechtslage einarbeiten und Insider fragen, meine vermutung ist die, das Rahmenverträge mit der VGWort und andere Rechtspunke keine kostenfreie externe Nutzung ermöglicht.
Zudem stehen die Öffentlich/Rechtliche Sender sehr stark in der Kritik mit ihrem gebührenfinanzierten Internetauftritt komerziellen Anbietern das "Wasser abzugraben." Subjektive kostenlose Weitergabe von Content an fremde private Internetprojekte würde diese Kritik deutlich verschärfen.
Etwas anders es bei privaten Sender aus, aber der, der fragt sollte nicht ohne Branchenerfahrung sein und versuchen den Redakteur persönlich zu kontaktieren und dann dürfte die Chance geringer als 50:50 sein, weil wenn ein Journalist seinem Chef eine Zweitverwendung abquatscht, dann wenn er damit ein Zubrot verdienen kann - Journalisten leben von dem Verkaufen ihrer Arbeit und ich würde sagen, das die Mehrheit aller Journalisten, insbesondere die meisten Freie Journalisten nicht besonders gut verdienen. Vielleicht wäre etwas anderes wenn der Brockhaus anklopft, und der Journalist dadurch seinen Marktwert steigen sieht. Diesen Ruf hat die Wikipedia aber noch lange nicht.
Der Versuch 1:1 per Copy&Paste ganze Artikel kostenfrei zu übernehmen spreche ich keinen großen Erfolg zu und beurteile ich persönlich als kontraproduktiv, selbst wenn man eine Initative wie z.B. Greenpeace fragt.
Versuche nicht als "Schnorrer" aufzutreten, der etwas umsonst haben möchte um sich mit fremden Federn zu schmücken. Versuche Freunde für die Wikipedia zu gewinnen und Freunde gewinnt man mit geben (und vielleicht nehmen). Wenn wir z.B. zum Thema Sibirischer Urwald einen Artikel haben und auch über die Kritik der aktuellen rücksichtslosen Rodung schreiben (NPOV!) und uns hierfür ein eindrucksvolles Foto, einpaar Faken und Statements wünschen - und nett fragen, dann werden wir dieses von Greenpeace bekommen. Wollen wir aber die Rechte einer ganzen Story des Greenpeace Magazins und diese 1:1 übernehmen - wäre ich Greenpeace Mitarbeiter würde ich auch aus einpaar Textbausteinen eine höfliche Absage zusammenhauen.
Gute Artikel sind die "Schaufel" des anderen Kindes im Sandkasten. Einfach zu sagen, ich will Deine Schaufel haben wird nie gut enden, da Bedarf es schon ein Zuckerle und Freundschaft das Du diese Schaufel kurz geliehen bekommst. Eine Frage "Möchtest Du meine Sandburg bauen" wird immer ein Mißerfolg.
Noch weitere Beispiele/Analogien nötig?
Gabriel, nicht das Du mich falsch verstehst, ähnliche Hoffnungen und Briefantworten habe ich bereits erhalten (vor dem Wikipediaprojekt). Das Du diese Negaive Antwort hier auf die Liste stellst finde ich super, weil nur wenn wir unser Wissen publizieren und zur diskussion stellen, können wir gemeinsam besser werden. Behalten wir unsere Niederlagen für uns, dann muß jeder auf die harte Tour lernen, das die Herdplatte heiß und das Fragen nach Bildern und Texten für die Wikipedia steinig ist.
Also bitte weiter so, berichtet fleißig von Schwirigkeiten, Absagen, Niederlagen und schlechte Meinungen über die Wikipedia, oder fragt einfach vorher auf dieser Liste nach, wie man etwas am geschicktesten probieren könnte.
Gruss rob
PS: Ich gebe zu, das ohne Kenntnisse des Redaktionslebens eine solche Frage verhoffungsvoll ist, einen Artikel zu übernehmen, es tut mir aber leid so deutlich "Null Chance" schreiben zu müssen anstatt noch einen Tipp für eine kleine Chance zu sehen.
PPS: Auch das Transkript der Tagesthemen ist nicht VGWort konform.