Hallo,
anbei ein wenig Input von einer journalistischen Mailingliste. Da die Listenregeln normalerweise keine Weiterleitung erlauben, habe ich die interessanten Passagen mit Erlaubnis der jeweiligen Autoren zusammen- gefasst:
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"Der Mut ist zwingende Einstiegsbedingung für Wikis, aber leider fühlen sich bei der Wikipedia auch Kreise ermutigt, die man nicht mal gerne in der Leserbriefspalte sehen möchte: Trolle, Spammer, Überzeugungstäter.
Man beachte: zu Anfang war auch Google ein Hort der Qualität - heute hat man gelernt, sich durch den Müll zu wühlen."
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"Ich kann das Bild, das dieser Artikel zeichnet, aus eigener Arbeit bestätigen. Ich muss viel Wissenschaftliches und Historisches nachschlagen und verwende die englische Wikipedia (deutsche Fassung ist schlechter, finde ich) zur Groborientierung, wenn ich bei Google nur Sternchen finde."
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"Ein Problem der Wikipedia sehe ich in der sehr niedrigen Einstiegshürde, die die Qualitätssicherung erschwert. Die ist bei Open-Source-Softwareentwicklung und erst recht in der Wissenschaft höher. Die Qualitätssicherung ist bei Wikipedia eher noch schwieriger als bei Open-Source-Software: ob ein Programm das tut, was es tun soll, kann ich auch als Nicht-Programmierer einigermaßen erkennen, aber ob Fakten in der Wikipedia richtig sind, kann ich nur prüfen, wenn ich sie eh kenne."
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[Wikis, kollaborative Projekte wie Indymedia allgemein]
Eine Gefahr für kommerzielle Medien kann ich gleichwohl nicht erkennen.
"Sicher nicht. Und was die Qualität als Recherchetool angeht: Wikipedia kann durchaus hilfreich sein, wenn es um die vielen kleinen Facetten geht, mit denen man eine Geschichte ausschmücken möchte und bei denen man sich nicht mehr ganz sicher ist, ob man sich richtig erinnert. Nette Nebensächlichkeiten, bei denen nicht zu erwarten ist, dass jemand an einer Manipulation Interesse hat. Themen, bei denen nur Freaks/Hobbyisten sich äußern, die sich auskennen. [..]
Da ist so etwas sehr praktisch und IMHO auch mit der Sorgfaltspflicht zu vereinbaren. Insofern ist Wikipedia eine Bereicherung - eine Arbeitshilfe, aber kein Arbeitsmittel."
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