Moin, 1) http://tools.wikimedia.de/~leon/stats/edits/ 2) hat sich hier irgendjemand irgendwann mal über fehlende Statistiken beschwert. Wenn ihr mir sagt, was ihr gerne konkret hättet, kann ich mal schauen, es gibt bestimmt ein paar Dinge, die ich mit meinen paar Kenntnissen hinbekomme :-) Gruß, Leon
- hat sich hier irgendjemand irgendwann mal über fehlende Statistiken
beschwert. Wenn ihr mir sagt, was ihr gerne konkret hättet, kann ich mal schauen, es gibt bestimmt ein paar Dinge, die ich mit meinen paar Kenntnissen hinbekomme :-)
Ich habe da immernoch einen riesigen Wunsch auf meinem Zettel: Zugriffs-Statistiken für die Artikel wären nach wie vor interessant. Dafür müsste man "nur" die Squids überreden, ein access.log zwar nicht auf die Platte zu schreiben, sondern in einen Filter zu pipen, der damit dann nur die Hits numerisch konsolidierend in eine Datenbank wegschreibt.
-jha-
Johann H. Addicks schrieb:
- hat sich hier irgendjemand irgendwann mal über fehlende Statistiken
beschwert. Wenn ihr mir sagt, was ihr gerne konkret hättet, kann ich mal schauen, es gibt bestimmt ein paar Dinge, die ich mit meinen paar Kenntnissen hinbekomme :-)
Ich habe da immernoch einen riesigen Wunsch auf meinem Zettel: Zugriffs-Statistiken für die Artikel wären nach wie vor interessant. Dafür müsste man "nur" die Squids überreden, ein access.log zwar nicht auf die Platte zu schreiben, sondern in einen Filter zu pipen, der damit dann nur die Hits numerisch konsolidierend in eine Datenbank wegschreibt.
Eine entsprechende Software müsste man dann aber auf allen Squids installieren; derzeit haben wir so rund um 13000 requests/sec. Daraus die einelnen Zugriffszeiten nach Wiki und Artikel zu sortieren und diese Datenmasse dann zu verarbeiten, dürfte AFAIK extrem performancebelastend sein.
Grüsse, Marco
Ich habe da immernoch einen riesigen Wunsch auf meinem Zettel: Zugriffs-Statistiken für die Artikel wären nach wie vor interessant. Dafür müsste man "nur" die Squids überreden, ein access.log zwar nicht auf die Platte zu schreiben, sondern in einen Filter zu pipen, der damit dann nur die Hits numerisch konsolidierend in eine Datenbank wegschreibt.
Eine entsprechende Software müsste man dann aber auf allen Squids installieren; derzeit haben wir so rund um 13000 requests/sec. Daraus die einelnen Zugriffszeiten nach Wiki und Artikel zu sortieren und diese Datenmasse dann zu verarbeiten, dürfte AFAIK extrem performancebelastend
Naja, Wikis sind's ja nicht sooo viele und Artikelnamen reichen ja als 32Bit-Hash (Geht ja nicht auf Leben&Tod, dass es 64Bit-Hashes braucht). Die Unschärfen aus dann während der Statistiklaufzeit verschobenen Artikeln kann man sicher überleben.
Will sagen: Datenbank (und ein Index) der gar nicht mal so groß wäre(<10MB). Da könnte man dann sogar noch getrennt nach "human Clientes" und "Robots/Spidern" zählen. Wäre alles prima kompakt mit SQLite zu machen, wenn man die dezentral gesammelten Datenbanken einmal täglich via Logrotation (und dann rsync&Co) irgendwo zentral zusammensammelt.
Die Arbeit, die Log-Datenbanken zu einer (auch nicht größeren) zusammenzubauen, das könnte dann "nicht zeitkritisch" offline auf irgendeinem Toolserver laufen.
-jha-
In einem Thread der Wikipedia warfen Wikipedianer, z.T. Mitglieder des Ruhrgebiets-Stammtisches, Fragen zum Informations- und Finanzgebaren des Spendensammel- und Verteilvereins "Wikimedia in Deutschland e.V." auf.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fragen_zur_Wikipedia# Sch.C3.B6nes_Vereinsverm.C3.B6gen
Und darüber.
Seitens der Benutzer wird geklagt, dass die Wikimedia- Spendenaufrufe in der Wikipedia täuschen. Sie machen den teils technisch gehinderten Wikipedianer (Serverprobleme, Netzwerkslast usw.) denken, mit Spendengeldern werde die Technik verbessert, werde z.B. dem Problem oftmals unerreichbarer Server Abhilfe geschaffen. Das ist bislang seitens der über Wikimedia e.V. eingeworbenen Spendengelder nicht der Fall. Null Euro flossen nach Florida oder in europäische Kommunikationssstrukturen.
Solange diese Knoten nicht zerschlagen sind, und solange keine zeitnahen Infos zum Spendenfluss und seiner Verwendung seitens des Vereins kommen, sollte man dann zum Spendenboykott aufrufen. Oder?
Hier nun Mail, da sich WM-Vorstandsmitglieder beschwerten, ein WP-Thread sei kein geeigneter, um mit Wikimedia zu kommunizieren. So geht das hier mal als Mail rein, und evtl. in den Chat. Ob dann die Reaktionen bessere wären? Oder ob es im Endeffekt komplett egal ist, von woher Fragen der Wikipedianer an den Verein Wikimedia e.V. kommen?
Meine (evtl. noch unvollständigen) Fragen sind:
1- Stimmt es, dass sechsstellige Spendensummen auf Konten von Wikimedia e.V. festliegen, statt sie für "Freies-Wissen"-Zwecke im direkten Umfeld der Wikipedia auszugeben, dort, wo, so zu vermuten, das meiste Spendengeld herkommt?
2- Stimmt es, dass man keine Lösung in Sicht hat, Gelder an die US-Foundation transferieren zu können, weil es Klemmer mit dem DE-Steuerrecht gibt, und die Sorge bestünde, für diese Transfers Steuern nachzahlen zu müssen?
2a- Falls das so ist, warum transferiert man nicht schon mal zwei Drittel des Betrages, und hält ein Drittel für eventuelle Steuerforderungen beiseite?
3- Wenn es zutrifft, dass noch keine Spendengelder in die USA transferiert wurden: was wird zielführend unternommen, damit erhebliche Anteile des eingegangenen Spendengeldes der technischen Infrastruktur zugute kämen?
4- Stimmt es, dass nach Einrichten der geplanten Wikimedia-Geschäftsstelle der Kontostand ganz erheblich abgeschmolzen sein wird ? (.. also gar nicht mehr viel für Server usw. übrig sein wird?) Wieviel Geld soll die gesamte Verwaltung jährlich kosten?
5- Wird der e.V. auch die Quellströme der Spenden nach Kategorien offenlegen? (... was Rückschlüsse erlauben könnte, wer, ob Privatpersonen, Firmen, Institutionen, evtl. welche Absichten mit ihren Spenden tragen?)
6- Ist es möglich, vinkuliert an Wikimedia e.V. zu spenden? (z.B. mit einer klaren Auflage, das Geld zur Hardware-Beschaffung zu verwenden)
7- Bestünde ein Rückführungsanspruch, wenn Wikipedianer getätigte Spenden rückforderten, weil sie sich von den Aufrufen zum Spenden innerhalb der Wikipedia getäuscht fühlen über die bisherig faktische Unmöglichkeit, ihr Geld zur Infrastrukturverbesserung weiterzuleiten?
Hinterfragt jemand die Relevanz meiner Fragen? Ich spendete einen nicht ganz unerheblichen Betrag in 2005. Den ich zu gern in die USA hätte fließen gesehen.
Ich entschuldige mich schon mal vorab für die Mühen, die die Beantwortung dieser Fragen verursachen mag. (Ich frage in meiner begrenzten, freien Zeit.)
Freundlichen Gruß
Bernd Beckschwarte
Lieber Bernd,
zunächst einmal vielen Dank für Deine sachlichen und aus meiner Sicht auch berechtigten Fragen. Gerne geben wir Dir, unseren Mitgliedern und allen interessierten Lesern dieser Mailingliste eine ausführliche und hoffentlich zufriedenstellende Antwort. Dem Vorstand des Vereins Wikimedia Deutschland ist sehr an einer Verbesserung der Transparenz gelegen.
Da die Mitglieder des Vorstandes momentan beruflich, durch ihr Studium oder anderweitig eingebunden sind, bitte ich Dich und alle Empfänger dieser Mail allerdings um ein wenig Geduld. Wir werden jede Deiner Fragen bis spätestens morgen beantworten und stehen dann selbstverständlich gerne für eine weitere offene und kritische Diskussion zur Verfügung.
In der Hoffnung auf Dein/Eurer Verständnis.
Für den Vorstand des Vereins Wikimedia Deutschland Frank Schulenburg
Bernd Beckschwarte schrieb:
In einem Thread der Wikipedia warfen Wikipedianer, z.T. Mitglieder des Ruhrgebiets-Stammtisches, Fragen zum Informations- und Finanzgebaren des Spendensammel- und Verteilvereins "Wikimedia in Deutschland e.V." auf.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fragen_zur_Wikipedia# Sch.C3.B6nes_Vereinsverm.C3.B6gen
Und darüber.
Seitens der Benutzer wird geklagt, dass die Wikimedia- Spendenaufrufe in der Wikipedia täuschen. Sie machen den teils technisch gehinderten Wikipedianer (Serverprobleme, Netzwerkslast usw.) denken, mit Spendengeldern werde die Technik verbessert, werde z.B. dem Problem oftmals unerreichbarer Server Abhilfe geschaffen. Das ist bislang seitens der über Wikimedia e.V. eingeworbenen Spendengelder nicht der Fall. Null Euro flossen nach Florida oder in europäische Kommunikationssstrukturen.
Solange diese Knoten nicht zerschlagen sind, und solange keine zeitnahen Infos zum Spendenfluss und seiner Verwendung seitens des Vereins kommen, sollte man dann zum Spendenboykott aufrufen. Oder?
Hier nun Mail, da sich WM-Vorstandsmitglieder beschwerten, ein WP-Thread sei kein geeigneter, um mit Wikimedia zu kommunizieren. So geht das hier mal als Mail rein, und evtl. in den Chat. Ob dann die Reaktionen bessere wären? Oder ob es im Endeffekt komplett egal ist, von woher Fragen der Wikipedianer an den Verein Wikimedia e.V. kommen?
Meine (evtl. noch unvollständigen) Fragen sind:
1- Stimmt es, dass sechsstellige Spendensummen auf Konten von Wikimedia e.V. festliegen, statt sie für "Freies-Wissen"-Zwecke im direkten Umfeld der Wikipedia auszugeben, dort, wo, so zu vermuten, das meiste Spendengeld herkommt?
2- Stimmt es, dass man keine Lösung in Sicht hat, Gelder an die US-Foundation transferieren zu können, weil es Klemmer mit dem DE-Steuerrecht gibt, und die Sorge bestünde, für diese Transfers Steuern nachzahlen zu müssen?
2a- Falls das so ist, warum transferiert man nicht schon mal zwei Drittel des Betrages, und hält ein Drittel für eventuelle Steuerforderungen beiseite?
3- Wenn es zutrifft, dass noch keine Spendengelder in die USA transferiert wurden: was wird zielführend unternommen, damit erhebliche Anteile des eingegangenen Spendengeldes der technischen Infrastruktur zugute kämen?
4- Stimmt es, dass nach Einrichten der geplanten Wikimedia-Geschäftsstelle der Kontostand ganz erheblich abgeschmolzen sein wird ? (.. also gar nicht mehr viel für Server usw. übrig sein wird?) Wieviel Geld soll die gesamte Verwaltung jährlich kosten?
5- Wird der e.V. auch die Quellströme der Spenden nach Kategorien offenlegen? (... was Rückschlüsse erlauben könnte, wer, ob Privatpersonen, Firmen, Institutionen, evtl. welche Absichten mit ihren Spenden tragen?)
6- Ist es möglich, vinkuliert an Wikimedia e.V. zu spenden? (z.B. mit einer klaren Auflage, das Geld zur Hardware-Beschaffung zu verwenden)
7- Bestünde ein Rückführungsanspruch, wenn Wikipedianer getätigte Spenden rückforderten, weil sie sich von den Aufrufen zum Spenden innerhalb der Wikipedia getäuscht fühlen über die bisherig faktische Unmöglichkeit, ihr Geld zur Infrastrukturverbesserung weiterzuleiten?
Hinterfragt jemand die Relevanz meiner Fragen? Ich spendete einen nicht ganz unerheblichen Betrag in 2005. Den ich zu gern in die USA hätte fließen gesehen.
Ich entschuldige mich schon mal vorab für die Mühen, die die Beantwortung dieser Fragen verursachen mag. (Ich frage in meiner begrenzten, freien Zeit.)
Freundlichen Gruß
Bernd Beckschwarte
WikiDE-l mailing list WikiDE-l@Wikipedia.org http://mail.wikipedia.org/mailman/listinfo/wikide-l
Lieber Bernd, liebe Mitlesende,
hier unsere Antworten auf Deine Fragen zu den Finanzen des Vereins Wikimedia Deutschland:
Stimmt es, dass sechsstellige Spendensummen auf Konten von Wikimedia e.V. festliegen, statt sie für "Freies-Wissen"-Zwecke im direkten Umfeld der Wikipedia auszugeben, dort, wo, so zu vermuten, das meiste Spendengeld herkommt?
Für die Verwendung zum Ausbau und Unterhalt von Technik und Betrieb der Wikimedia-Server sind in in diesem Jahr 60.000 EUR fest eingeplant, die noch nicht zu diesem Zweck ausgegeben wurden. Gleichzeitig wurden aber größere Summen zur Förderung Freien Wissens, insbesondere der Wikipedia, verwendet. Einen vollständigen Finanzbericht stellen wir zur Verfügung, sobald die entsprechenden Daten der Buchhaltung vorliegen. Wir rechnen Anfang Juli damit.
Die direkte Unterstützung der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte in Form von Technikausbau ist übrigens nur ein Teil der Vereinsziele (siehe dazu die Vereinssatzung). Im Juni findet beispielsweise die erste Wikipedia-Academy statt, die vom Verein getragen wird und für September plant der Verein eine Fachtagung von Wissenschaftlern, die sich mit der Wiki(-pedia)forschung beschäftigen. Auch durch indirekte Maßnahmen trägt der Verein zum Betrieb der Wikipedia bei. Dazu gehören unter anderem die Beantwortung von juristischen Schreiben, Aufklärung über die Arbeitsweise innerhalb der Wikipedia bei Vorträgen und Veranstaltungen, die dazu dienen sollen, die Akzeptanz der Wikipedia zu erhöhen sowie der Aufbau und Betrieb des Toolservers (http://tools.wikimedia.de), auf dem sich viele von der Wikipedia-Community eifrig genutzte Tools befinden.
Stimmt es, dass man keine Lösung in Sicht hat, Gelder an die US-Foundation transferieren zu können, weil es Klemmer mit dem DE-Steuerrecht gibt, und die Sorge bestünde, für diese Transfers Steuern nachzahlen zu müssen?
Nein, das stimmt nicht, es gibt hier mehrere Lösungsmöglichkeiten, die gegenwärtig mit dem Steuerberater geprüft werden, nachdem der Verein mit einer verbindlichen Anfrage bei den Finanzbehörden versucht hat, Rechtssicherheit zu schaffen. Seit einigen Tagen liegt nun eine Stellungnahme des Finanzamtes vor, so daß nun Lösungen zu einer praktischen Umsetzung in Arbeit sind. Nähme der Verein hier auf Fallstricke keine Rücksicht und transferierte das Geld einfach in die USA, so stände nicht nur die Gefahr einer Steuernachzahlung im Raum, sondern der Verlust der Gemeinnützigkeit mit der Folge, daß Gelder nicht den ursprünglich vorgesehenen Zwecken entsprechend verwendet werden könnten.
Wenn es zutrifft, dass noch keine Spendengelder in die USA transferiert wurden: was wird zielführend unternommen, damit erhebliche Anteile des eingegangenen Spendengeldes der technischen Infrastruktur zugute kämen?
Es wurde, wie bereits auf FzW und auf der Vereinsmailingliste dargestellt, eine Rückstellung gebildet, die bei Auflösung grundsätzlich nur zu dem Zweck eingesetzt werden kann, zu dem sie gebildet wurde. Darüber hinaus versucht der Verein im Benehmen mit den Finanzbehörden für unsere Situation klare Rahmenbedingungen zu schaffen. Zudem gibt es alternative Lösungsvarianten, die im Moment mit Steuerberater und Rechtsanwälten auf ihre Durchführbarkeit geprüft werden.
Der Transfer an die Foundation ist aber im Moment zum Glück auch nicht dringend notwendig, da die Foundation derzeit über ausreichend Mittel für Hardware-Anschaffungen verfügt. Unabhängig davon erfordert das extreme Wachstum der Projekte zunehmend auch Personal; der Betrieb einer der TOP-20-Websites der Welt und der Aufbau einer stabilen internationalen Organisation erfordert nämlich weit mehr, als nur Hardware und Bandbreite, und nicht jede Aufgabe kann zuverlässig durch Freiwillige erledigt werden. Die Planungen von Wikimedia Deutschland - ausdrücklich auch der Aufbau einer Geschäftsstelle - sind der Wikimedia Foundation übrigens bekannt und werden von ihr begrüßt.
Stimmt es, dass nach Einrichten der geplanten Wikimedia- Geschäftsstelle der Kontostand ganz erheblich abgeschmolzen sein wird? (...also gar nicht mehr viel für Server usw. übrig sein wird?) Wieviel Geld soll die gesamte Verwaltung jährlich kosten?
Nein, das stimmt nicht, da Geschäftsstelle und Investition in Technik zwei voneinander unabhängige Posten sind, für die jeweils Gelder vorgesehen wurde. Darüber hinaus können die Kosten für die Geschäftsstelle nicht einfach vollständig den Verwaltungskosten zugerechnet werden. Ein Großteil der Arbeit der Geschäftsstelle soll direkt den satzungsgemäßgen Vereinszielen dienen und ist damit den Projektausgaben zuzurechnen.
Die Einrichtung der Geschäftsstelle wurde auf der letzten Mitgliederversammlung mit sehr großer Mehrheit befürwortet und ist zunächst auf ein Jahr ausgelegt. Nach diesem Jahr wird überprüft, ob und inwieweit sie die an sie gestellten finanziellen, organisatorischen und inhaltlichen Erwartungen auch erfüllt hat. Eine wesentliche Aufgabe der Geschäftsstelle ist dabei die Stabilisierung bzw. Ausweitung der Einnahmen, auch durch institutionelle Spender bzw. Sponsoren.
Wir gehen davon aus, dass die Verwaltungskosten des Vereins ähnlich liegen werden wie bei vergleichbaren gemeinnützigen Organisationen. Bei den tatsächlichen Kosten für die Geschäftsstelle können wir jetzt schon absehen, dass diese unter anderem durch vorliegende Angebote für Büroräume geringer ausfallen werden als ursprünglich geplant.
Wird der e.V. auch die Quellströme der Spenden nach Kategorien offenlegen? (... was Rückschlüsse erlauben könnte, wer, ob Privatpersonen, Firmen, Institutionen, evtl. welche Absichten mit ihren Spenden tragen?)
Ja, eine öffentliche Übersicht über die Vereinsfinanzen ist vorgesehen, die in knapper Form die Herkunft und die Verwendung der Gelder darstellt. Diese Übersicht wird veröffentlicht, sobald exakte Zahlen der momentan mit der Buchhaltung befaßten Steuerberaterkanzlei vorliegen. Die Buchhaltung erlaubt zukünftig eine Unterscheidung der Spenden nach verschiedenen Kategorien wie von Dir angedeutet; auch die Ausgaben werden projektbezogen erfaßt.
Ist es möglich, vinkuliert an Wikimedia e.V. zu spenden? (z.B. mit einer klaren Auflage, das Geld zur Hardware- Beschaffung zu verwenden)
Ja, es ist selbstverständlich möglich, an den Verein zweckgebunden zu spenden; der Verein ist dann an die Vorgabe gebunden, sofern sie nicht den Vereinszielen oder geltendem Recht zuwiederläuft. Gegenwärtig machen davon schätzungsweise 5% der Spender Gebrauch.
Bestünde ein Rückführungsanspruch, wenn Wikipedianer getätigte Spenden rückforderten, weil sie sich von den Aufrufen zum Spenden innerhalb der Wikipedia getäuscht fühlen über die bisherig faktische Unmöglichkeit, ihr Geld zur Infrastrukturverbesserung weiterzuleiten?
Können zweckgebundene Spenden durch den Verein aus rechtlichen Gründen nicht entsprechend verwendet werden, dann hat der Spender grundsätzlich ein Rückforderungsrecht. Dies gilt etwa in Fällen, in denen ein Verein aufgrund rechtlicher oder tatsächlicher Schranken das Geld endgültig nicht entsprechend einer Zweckbindung verwenden kann. Der Verein muß die Mittel zeitnah zweckgerichtet verwenden, bei der Bildung einer Rücklage zu bestimmten Zwecken Verwendung der Mittel kann der Verein die Mittel auch 3-5 Jahre bis zur Verwendung zurücklegen. Wurden die Gelder nach Ablauf dieser Fristen nicht zweckgerichtet verwendet, entsteht ein Rückforderungsanspruch der Spender, mit dem auch eine eventuelle Korrektur der Steuerforderung der Finanzbehörden an den Spender verbunden ist.
Unabhängig davon sei angemerkt, dass die von Dir angesprochenen Spendenaufrufe nicht von uns stammen und wir selbst keine über die in unserer Satzung genannten Ziele hinausgehenden Versprechungen gemacht haben. Gleichwohl sind wir uns darüber im Klaren, dass ein Teil der Spender sein Geld in den Ausbau der Technik investiert wissen möchte und haben deshalb die oben erwähnte Rückstellung gebildet.
Hinterfragt jemand die Relevanz meiner Fragen? Ich spendete einen nicht ganz unerheblichen Betrag in 2005. Den ich zu gern in die USA hätte fließen gesehen.
Nein, die Fragen erscheinen allesamt berechtigt und waren darüber hinaus sachlich formuliert. Dir und allen anderen Spendern gilt unser herzlicher Dank. Wir werden in Zukunft weiter darauf achten, in der Frage der Finanzen größere Transparenz walten zu lassen und sind gerade dabei, die Voraussetzungen im Controlling dafür zu schaffen. Sobald die Rahmenbedingungen endgültig geklärt sind, wird der im Geschäftsjahr 2005 für die Anschaffung von Hardware zurückgestellte Betrag seiner Verwendung zufließen. Natürlich hat jeder Spender auch die Möglichkeit, direkt an die Foundation zu spenden, die mit den Geldern ähnliche Ziele verfolgt wie wir.
Wir hoffen, Deine Fragen ausreichend und vor allem zufriedenstellend beantwortet zu haben.
Für den Vorstand des Vereins Wikimedia Deutschland Frank Schulenburg
Hallo Frank,
zunächst mal mein Dank an Dich für die Beantwortung der Fragen. Ich sehe und anerkenne, dass sie einiges zur Klarstellung beitragen.
Ich bedaure aber ein wenig, dass das so spät und auf Rückfrage war, und dies Thema in der DE-WP zu teils sehr unsachlichen Tonlagen führte. Besser wäre eben, der Verein käme zeitnah und in kurzen Abständen proaktiv mit guten Informationen zum Spendeneingang und zu seiner Verwendung in der WP um die Ecke.
Im Ergebnis bin ich auch noch nicht ganz befriedigt, weil aktuell immer noch keine Gelder über Wikimedia eV zur Stärkung nächster eventueller (oder mit dem Wachstum absehbarer?) Server-Verfügbarkeitskrisen gen USA fließen. Aber ich bin mit Dir einer Hoffnung, dass das nun kurzfristig möglich werden wird. Da auch eine Aussage in den WP-Diskussionen war, dass die Foundation aktuell eher Orga- oder Strukturprobleme anstatt Geldsorgen habe, so läßt hoffentlich die nächste Server-Krisensituation noch ein wenig auf sich warten. Den Anteil von 60.000 EU an den gespendeten Gesamtgeldern sehe ich als unterproportioniert im Verhältnis der Spendenaufkommen und zum zu vermutenden Spenderwillen aus deutschen / deutschsprachigen Quellen: wenn evtl. der Verein von Institutionen oder Firmen keine größeren Direktspenden bekommen hat, so dürfte ein hoher Teil des Spendeneingangs den Spendenwerbe-Papperln der Foundation in der Wikipedia selbst zu danken sein. Das bedeutet nun nicht verbindlich für den Vorstand, dass das Geld auch nur der Wikipedia zufließen müsse. Aber es würde den Willen der Spender vermutlich eher entsprechen, wenn das Geld zu einem noch höheren Anteil in die Infrastruktur gehen werde: schließlich hat es mehrfach Phasen gegeben, in denen es der Technik der Wikipedia schlecht erging, samt den editierenden, wartenden und fluchenden Benutzern.
Geradezu zynisch wäre, solche Probleme der Technik immer mal nutzbringend wiederkehren zu haben, um die vorgebliche Notwendigkeit von Spenden darzulegen, dann aber in Tat und Wahrheit das Geld weitenteils anders einzusetzen. Dass solch einen denkbaren Zusammenhang niemand Verantwortlicher in der Öffentlichkeit bestätigen würde, ist klar. Es gibt aber nun leider diesen hässlichen Gedanken, dass gelegentliche Technik-Hängerei nützlich sein könne fürs Spendenaufkommen. Daher ist anzuempfehlen, jeglichen Eindruck in dieser Richtung gar nicht erst aufkommen zu haben: Die Kombination von Technikproblemen, Spendenaufrufen und Nicht-Weiterleiten(-können) gespendeter Gelder ist für den gutwillig gespendet habenden ein Schlag ins Gesicht, ein Desaster für die Glaubwürdigkeit der Wikipedia: Auch wenn Verantwortlichkeiten hierzu (hat leider nicht geklappt), wie so oft in unserer verrechtlichten und überorganisierten Gesellschaft, feinverteilt sind und sich die Schwarzen Peter somit trefflich reihum schicken lassen.
Daher sollte m.E. das Handhaben von Spendenaufrufen geschehen wie das Bezahlen bei chinesischen Ärzten: ist man gesund, bekommt der Arzt laufend Geld. Wird man krank, stoppt der Zahlungsfluss, sodass das Interesse des Arztes ist, den Patienten schnell wieder gesund zu bekommen. Angewendet auf die Wikipedia: wenn es stockt, dann bitte flott die Spendenaufruf-Papperln weg! Damit dieser falsche, böse, eventuell zynische Zusammenhang gar nicht erst aufkommt.
In diesem Zusammenhang auch meine Bitte, zeitnah in der Wikipedia zu informieren: ich fände es als Erfolgsmeldung in der Wikipedia gut, wenn dann verlaute, endlich bekomme Jimbo Wales / die Foundation deutsche Spenden-Gelder für Technik. Denn das war ja bislang noch nicht der Fall. Eine Meldung wie "60.000 Eu deutsche Spendengelder gen Florida" / "70.000 USD sent from german wikipedians" wäre gut.
Bei evtl. weiteren Fragen würde ich mich dann in der Mailingliste melden. Das scheint ja zu klappen, selbst wenn hier immer noch Patznasigkeit zu lesen war.
Freundlichen Gruß
Bernd Beckschwarte
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: wikide-l-bounces@Wikipedia.org [mailto:wikide-l-bounces@Wikipedia.org]Im Auftrag von Frank Schulenburg Gesendet: Donnerstag, 1. Juni 2006 00:22 An: Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia Betreff: Re: [Wikide-l] Wikimedia in Deutschland e.V.,Informations- und Finanzgebaren
Lieber Bernd, liebe Mitlesende,
hier unsere Antworten auf Deine Fragen zu den Finanzen des Vereins Wikimedia Deutschland:
Stimmt es, dass sechsstellige Spendensummen
auf Konten von
Wikimedia e.V. festliegen, statt sie für
"Freies-Wissen"-Zwecke
im direkten Umfeld der Wikipedia auszugeben,
dort, wo, so zu
vermuten, das meiste Spendengeld herkommt?
Für die Verwendung zum Ausbau und Unterhalt von Technik und Betrieb der Wikimedia-Server sind in in diesem Jahr 60.000 EUR fest eingeplant, die noch nicht zu diesem Zweck ausgegeben wurden. Gleichzeitig wurden aber größere Summen zur Förderung Freien Wissens, insbesondere der Wikipedia, verwendet. Einen vollständigen Finanzbericht stellen wir zur Verfügung, sobald die entsprechenden Daten der Buchhaltung vorliegen. Wir rechnen Anfang Juli damit.
Die direkte Unterstützung der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte in Form von Technikausbau ist übrigens nur ein Teil der Vereinsziele (siehe dazu die Vereinssatzung). Im Juni findet beispielsweise die erste Wikipedia-Academy statt, die vom Verein getragen wird und für September plant der Verein eine Fachtagung von Wissenschaftlern, die sich mit der Wiki(-pedia)forschung beschäftigen. Auch durch indirekte Maßnahmen trägt der Verein zum Betrieb der Wikipedia bei. Dazu gehören unter anderem die Beantwortung von juristischen Schreiben, Aufklärung über die Arbeitsweise innerhalb der Wikipedia bei Vorträgen und Veranstaltungen, die dazu dienen sollen, die Akzeptanz der Wikipedia zu erhöhen sowie der Aufbau und Betrieb des Toolservers (http://tools.wikimedia.de), auf dem sich viele von der Wikipedia-Community eifrig genutzte Tools befinden.
Stimmt es, dass man keine Lösung in Sicht hat,
Gelder an
die US-Foundation transferieren zu können,
weil es Klemmer mit
dem DE-Steuerrecht gibt, und die Sorge
bestünde, für diese
Transfers Steuern nachzahlen zu müssen?
Nein, das stimmt nicht, es gibt hier mehrere Lösungsmöglichkeiten, die gegenwärtig mit dem Steuerberater geprüft werden, nachdem der Verein mit einer verbindlichen Anfrage bei den Finanzbehörden versucht hat, Rechtssicherheit zu schaffen. Seit einigen Tagen liegt nun eine Stellungnahme des Finanzamtes vor, so daß nun Lösungen zu einer praktischen Umsetzung in Arbeit sind. Nähme der Verein hier auf Fallstricke keine Rücksicht und transferierte das Geld einfach in die USA, so stände nicht nur die Gefahr einer Steuernachzahlung im Raum, sondern der Verlust der Gemeinnützigkeit mit der Folge, daß Gelder nicht den ursprünglich vorgesehenen Zwecken entsprechend verwendet werden könnten.
Wenn es zutrifft, dass noch keine
Spendengelder in die USA
transferiert wurden: was wird zielführend
unternommen, damit
erhebliche Anteile des eingegangenen Spendengeldes der technischen Infrastruktur zugute kämen?
Es wurde, wie bereits auf FzW und auf der Vereinsmailingliste dargestellt, eine Rückstellung gebildet, die bei Auflösung grundsätzlich nur zu dem Zweck eingesetzt werden kann, zu dem sie gebildet wurde. Darüber hinaus versucht der Verein im Benehmen mit den Finanzbehörden für unsere Situation klare Rahmenbedingungen zu schaffen. Zudem gibt es alternative Lösungsvarianten, die im Moment mit Steuerberater und Rechtsanwälten auf ihre Durchführbarkeit geprüft werden.
Der Transfer an die Foundation ist aber im Moment zum Glück auch nicht dringend notwendig, da die Foundation derzeit über ausreichend Mittel für Hardware-Anschaffungen verfügt. Unabhängig davon erfordert das extreme Wachstum der Projekte zunehmend auch Personal; der Betrieb einer der TOP-20-Websites der Welt und der Aufbau einer stabilen internationalen Organisation erfordert nämlich weit mehr, als nur Hardware und Bandbreite, und nicht jede Aufgabe kann zuverlässig durch Freiwillige erledigt werden. Die Planungen von Wikimedia Deutschland - ausdrücklich auch der Aufbau einer Geschäftsstelle - sind der Wikimedia Foundation übrigens bekannt und werden von ihr begrüßt.
Stimmt es, dass nach Einrichten der geplanten
Wikimedia-
Geschäftsstelle der Kontostand ganz erheblich
abgeschmolzen
sein wird? (...also gar nicht mehr viel für
Server usw. übrig
sein wird?) Wieviel Geld soll die gesamte
Verwaltung jährlich
kosten?
Nein, das stimmt nicht, da Geschäftsstelle und Investition in Technik zwei voneinander unabhängige Posten sind, für die jeweils Gelder vorgesehen wurde. Darüber hinaus können die Kosten für die Geschäftsstelle nicht einfach vollständig den Verwaltungskosten zugerechnet werden. Ein Großteil der Arbeit der Geschäftsstelle soll direkt den satzungsgemäßgen Vereinszielen dienen und ist damit den Projektausgaben zuzurechnen.
Die Einrichtung der Geschäftsstelle wurde auf der letzten Mitgliederversammlung mit sehr großer Mehrheit befürwortet und ist zunächst auf ein Jahr ausgelegt. Nach diesem Jahr wird überprüft, ob und inwieweit sie die an sie gestellten finanziellen, organisatorischen und inhaltlichen Erwartungen auch erfüllt hat. Eine wesentliche Aufgabe der Geschäftsstelle ist dabei die Stabilisierung bzw. Ausweitung der Einnahmen, auch durch institutionelle Spender bzw. Sponsoren.
Wir gehen davon aus, dass die Verwaltungskosten des Vereins ähnlich liegen werden wie bei vergleichbaren gemeinnützigen Organisationen. Bei den tatsächlichen Kosten für die Geschäftsstelle können wir jetzt schon absehen, dass diese unter anderem durch vorliegende Angebote für Büroräume geringer ausfallen werden als ursprünglich geplant.
Wird der e.V. auch die Quellströme der Spenden nach Kategorien offenlegen? (... was Rückschlüsse erlauben könnte, wer, ob Privatpersonen, Firmen, Institutionen, evtl. welche Absichten mit ihren Spenden tragen?)
Ja, eine öffentliche Übersicht über die Vereinsfinanzen ist vorgesehen, die in knapper Form die Herkunft und die Verwendung der Gelder darstellt. Diese Übersicht wird veröffentlicht, sobald exakte Zahlen der momentan mit der Buchhaltung befaßten Steuerberaterkanzlei vorliegen. Die Buchhaltung erlaubt zukünftig eine Unterscheidung der Spenden nach verschiedenen Kategorien wie von Dir angedeutet; auch die Ausgaben werden projektbezogen erfaßt.
Ist es möglich, vinkuliert an Wikimedia e.V.
zu spenden?
(z.B. mit einer klaren Auflage, das Geld zur Hardware- Beschaffung zu verwenden)
Ja, es ist selbstverständlich möglich, an den Verein zweckgebunden zu spenden; der Verein ist dann an die Vorgabe gebunden, sofern sie nicht den Vereinszielen oder geltendem Recht zuwiederläuft. Gegenwärtig machen davon schätzungsweise 5% der Spender Gebrauch.
Bestünde ein Rückführungsanspruch, wenn
Wikipedianer getätigte
Spenden rückforderten, weil sie sich von den
Aufrufen zum Spenden
innerhalb der Wikipedia getäuscht fühlen über
die bisherig faktische
Unmöglichkeit, ihr Geld zur
Infrastrukturverbesserung weiterzuleiten?
Können zweckgebundene Spenden durch den Verein aus rechtlichen Gründen nicht entsprechend verwendet werden, dann hat der Spender grundsätzlich ein Rückforderungsrecht. Dies gilt etwa in Fällen, in denen ein Verein aufgrund rechtlicher oder tatsächlicher Schranken das Geld endgültig nicht entsprechend einer Zweckbindung verwenden kann. Der Verein muß die Mittel zeitnah zweckgerichtet verwenden, bei der Bildung einer Rücklage zu bestimmten Zwecken Verwendung der Mittel kann der Verein die Mittel auch 3-5 Jahre bis zur Verwendung zurücklegen. Wurden die Gelder nach Ablauf dieser Fristen nicht zweckgerichtet verwendet, entsteht ein Rückforderungsanspruch der Spender, mit dem auch eine eventuelle Korrektur der Steuerforderung der Finanzbehörden an den Spender verbunden ist.
Unabhängig davon sei angemerkt, dass die von Dir angesprochenen Spendenaufrufe nicht von uns stammen und wir selbst keine über die in unserer Satzung genannten Ziele hinausgehenden Versprechungen gemacht haben. Gleichwohl sind wir uns darüber im Klaren, dass ein Teil der Spender sein Geld in den Ausbau der Technik investiert wissen möchte und haben deshalb die oben erwähnte Rückstellung gebildet.
Hinterfragt jemand die Relevanz meiner Fragen?
Ich spendete einen
nicht ganz unerheblichen Betrag in 2005. Den
ich zu gern in die
USA hätte fließen gesehen.
Nein, die Fragen erscheinen allesamt berechtigt und waren darüber hinaus sachlich formuliert. Dir und allen anderen Spendern gilt unser herzlicher Dank. Wir werden in Zukunft weiter darauf achten, in der Frage der Finanzen größere Transparenz walten zu lassen und sind gerade dabei, die Voraussetzungen im Controlling dafür zu schaffen. Sobald die Rahmenbedingungen endgültig geklärt sind, wird der im Geschäftsjahr 2005 für die Anschaffung von Hardware zurückgestellte Betrag seiner Verwendung zufließen. Natürlich hat jeder Spender auch die Möglichkeit, direkt an die Foundation zu spenden, die mit den Geldern ähnliche Ziele verfolgt wie wir.
Wir hoffen, Deine Fragen ausreichend und vor allem zufriedenstellend beantwortet zu haben.
Für den Vorstand des Vereins Wikimedia Deutschland Frank Schulenburg
On 6/2/06, Bernd Beckschwarte b.beckschwarte@cityweb.de wrote:
Daher sollte m.E. das Handhaben von Spendenaufrufen geschehen wie das Bezahlen bei chinesischen Ärzten: ist man gesund, bekommt der Arzt laufend Geld.
http://fundraising.wikimedia.org/ongoing/
Derzeit kommen auch ohne Spendenaufruf im Monat ca. 30.000 Dollar rein. Bei Hardware-Kaeufen geht der Trend auch in Richtung vorsorglicher Investititionen. Da wir Server kaufen und nicht mieten, ist fuer uns vor allem exponentielles Traffic-Wachstum ein grosses Kostenproblem (oft verursacht durch Medienhype), weniger die Aufrechterhaltung der bestehenden Services.
Es gibt immer mal wieder Engpaesse, die z.B. durch ein neues Software-Feature verursacht werden, das noch nicht auf Performance hin optimiert wurde. Das laesst sich bei dem sehr schnellen Deployment, das wir fuer neue Features haben, nicht 100%ig vermeiden, auch durch Reservekapazitaeten. Solche Probleme haben uebrigens auch grosse Firmen wie Google oder Yahoo!, wenn sie neue Services an den Start bringen oder alte upgraden -- GMail-User koennen ein Lied davon singen. Optimieren kann man hier vielleicht im Bereich des Testings und in der Isolation einzelner Services, was aber Sache der zustaendigen Admins ist, die bereits fantastische Arbeit leisten.
Ich denke, dass die Verpflichtung des Wikimedia e.V. darin besteht, die vorhandenen Ressourcen _sinnvoll_ zur Foerderung freien Wissens im Kontext der Wikimedia-Projekte und ihres Umfeldes zu investieren. Wenn gerade die Hardware-Probleme nicht so dringlich sind, dann kann es auch mal ein Software-Projekt sein (was im Uebrigen Skalierbarkeitsprobleme loesen kann, die Hardware allein nicht abdeckt), oder auch eine Messe, oder ein Digitalisierungsprojekt fuer Wikisource. Wenn die Spenden nicht konkret zweckgebunden sind, sollte der Verein - unter breiter Einbeziehung der Mitglieder - hier m.E. relativ frei entscheiden. Kritik ist natuerlich dann legitim, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Prioritaeten falsch waren. Sehe ich aber derzeit nicht.
Ich moechte auch darauf hinweisen, dass Wikimedia nicht nur Wikipedia ist. Wenn wir die anderen Projekte ernst nehmen, sollten wir unbedingt mehr tun, um gerade diejenigen zu foerdern, die noch nicht so rasant wachsen wie Wikipedia. Und hier ist es sehr wichtig, dass der Verein (und die Foundation) unabhaengig agieren kann -- es sei denn, wir wollen ein sehr viel komplexeres System mit stark zweckgebundenen Spenden. Das halte ich fuer sehr problematisch, da Du dann an Ziele gebunden bist, die vielleiecht - s.o. - gar nicht mehr relevant sind. Lieber ist es mir, wenn eine grosse Community darueber diskutiert, wie gespendetes Geld eingesetzt werden soll.
Ich stimme Dir natuerlich zu, dass Spendenaufrufe nicht parallel zu Service-Engpaessen stattfinden sollten. Das war aber z.B. beim letzten grossen Fundraising Drive auch nicht der Fall. Die Kampagne wies auch auf die breiteren Ziele der Wikimedia hin, Jimmy Wales in seinem persoenlichen Appell konkret auf die Verbreitung der Inhalte in Entwicklungslaender. Das hat nix mit Serverkauf zu tun, und viele Spender haben genau mit dem Ziel der Foerderung freien Wissens gespendet.
Wie solche Kampagnen organisiert werden, ist aber im Uebrigen keine Entscheidung des Wikimedia e.V., sondern Sache der Foundation. Hier wird gerade ueber die Gruendung eines Fundraising-Komitees nachgedacht, das sich spezifisch mit den besten Strategien fuer Kampagnen-Organisation befassen soll. Sollte dieses Komitee gegruendet werden, werde ich mich um einen Sitz bemuehen und dann auch die Punkte "Timing" und "Zielkommunikation" zur Sprache bringen.
Erik
Ich möchte nochmal zwei grundsätzliche Punkte erwähnen, die von Bernd in seinen Postings und Mails als Prämissen immer wieder durchscheinen, aber nicht stimmen.
Zum Einen ist Vereinszweck nicht die Förderung der Wikipedia durch Technikfinanzierung. Der Verein will insbesondere die Wikimedia-Projekte fördern, aber auch anderes. Darüberhinaus tut der Verein viel viel mehr als einfach Spenden zu sammeln und auch vieles, was den Projekten hilft, ohne dass dafür Server gekauft werden. Der Geschäftsbericht verdeutlicht dies glaube ich recht klar.
Zum anderen ist es nicht so, dass alle Spender nur mehr Server wollen. Ganz im Gegenteil spenden ja nur etwa 5% der Leute zweckgebunden und in Gesprächen mit Spendern wird eigentlich klar, dass diese überhaupt kein Problem damit haben, wenn mit dem Geld etwa die Academy, ein Digitalisierungsprojekt oder der Toolserver gefördert wird, sprich wenn der Verein Wikimedia-Projekte oder die Wikimedia Foundation anders als über den Kauf von Servern für die Wikipedia unterstützt. Immer deutlich wird nämlich auch, dass Serverkäufe alleine in keinster Weise ausreichen um ein Projekt dieser Größenordnung und Tragweite zu organisieren.
Wenn Du Hardware willst, so kennst Du ja mittlerweile den Weg: entweder an den Verein oder direkt an die Foundation spenden, und zwar zweckgebunden.
Viele Grüße
Philipp
Johann H. Addicks schrieb:
Ich habe da immernoch einen riesigen Wunsch auf meinem Zettel: Zugriffs-Statistiken für die Artikel wären nach wie vor interessant.
Zumindest als Stichprobe, für einen gewissen Zeitraum.
Kai
Johann H. Addicks schrieb:
- hat sich hier irgendjemand irgendwann mal über fehlende Statistiken
beschwert. Wenn ihr mir sagt, was ihr gerne konkret hättet, kann ich mal schauen, es gibt bestimmt ein paar Dinge, die ich mit meinen paar Kenntnissen hinbekomme :-)
Ich habe da immernoch einen riesigen Wunsch auf meinem Zettel: Zugriffs-Statistiken für die Artikel wären nach wie vor interessant. Dafür müsste man "nur" die Squids überreden, ein access.log zwar nicht auf die Platte zu schreiben, sondern in einen Filter zu pipen, der damit dann nur die Hits numerisch konsolidierend in eine Datenbank wegschreibt.
Ich nehme an, die Squids lassen mit sich reden. Problem sind die Serveradmins. Wenn du die überredet bekommst, mach ich dir das. Leon