http://www.heise.de/newsticker/meldung/68995
Pressekodex für Wikipedia wegen Streit um "Tron"-Artikel gefordert
In der juristischen Auseinandersetzung um die Nennung des Klarnamens des Berliner Hackers "Tron" im Online-Nachschlagewerk Wikipedia haben sich erstmals die Eltern des 1998 Verstorbenen selbst zu Wort gemeldet. Sie möchten demnach mit dem von ihnen angestrengten Verfahren erreichen, "dass Wikipedia in Zukunft zumindest versucht, sich an die Gesetze und den Pressekodex zu halten". Gelänge dies, "hätte Tron noch sieben Jahre nach seinem Tod die Welt etwas zum Besseren verschoben".
Hi Wikipedianer,
Mathias Schindler schrieb am 30.01.2006 13:48:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/68995
Pressekodex für Wikipedia wegen Streit um "Tron"-Artikel gefordert
Wenn irgendetwas dazu beitraegt, die Kommunikation zwischen "Wikipedia" und den Eltern zu verbessern, dann ist es diese Erklaerung sicherlich nicht.
Unabhaengig von sonstigen Kritikpunkten fuehle ich mich, wenn ich sowas lese...
| Der dadurch ausgelöste Wirbel geht auf eine "raffinierte | Fehlinformation der Presse durch Wikimedia in Berlin" zurück, | sind die Eltern überzeugt.
...extremst angepisst.
Zum einen waere die Erklaerung im Volltext nett, zum anderen hoffe ich, dass sie eher vom Anwalt, als von den Eltern stammt.
Tschuess, Tim.
Am Montag, 30. Januar 2006 13:53 schrieb Tim 'avatar' Bartel:
Unabhaengig von sonstigen Kritikpunkten fuehle ich mich, wenn ich sowas lese...
| Der dadurch ausgelöste Wirbel geht auf eine "raffinierte | Fehlinformation der Presse durch Wikimedia in Berlin" zurück, | sind die Eltern überzeugt.
...extremst angepisst.
Also ich fühle mich nicht gleich angepisst, auch nicht extrem oder gar extremst, aber ich frage mich ernsthaft, wie man nach so einem Statement die Eltern noch irgendwie in Schutz nehmen kann, ohne ihnen bestimmte Schwächen im Denken oder wenigstens ein extrem verzerrtes Weltbild anlasten zu können.
Da muss man schon fast an einer absichtlich verzerrten Zitation von heise glauben oder aber an "Freunde", die permanent zu unsinnigen Schritten raten.
Wenn ich solche Sätze höre, leuchet bei mir jedenfalls die Alarmlampe "Vorsicht! Verschwörungstheoretiker!" rot blinked auf, untermalt mit kräfig nervenden Soundeffekten, wie sie in manchen Serien über Raumschiffe häufiger vorkommen.
Ich bin kein Psychologe, aber ich habe den Eindruck, diese Eltern haben leider den falschen Weg eingeschlagen den Tod ihres Kindes zu verarbeiten.
Nun hätte man beim ersten mal ja noch argumentieren können, dass den Eltern nicht bewußt war, welchen Medienrummel sie auslösen würden. Aber soviel Mediekompetenz sollten sie in den letzen Jahren erworben haben, um zu wissen, dass man Medienrummel nur schlecht mit Medienrummel aus der Welt schaffen kann. Es ist zumindest mir schwer möglich den Eltern so wenig Intelligenz im Vergleich zu dem, was man ihrem Sohn nachsagt oder andichtet, zuzugestehen, dass am Ende nicht der Eindruck entsteht, der Medienrummel ist gewollt.
Besser kann man diejenigen in der Wikipedia, die noch irgendwie versucht haben etwas zu Gunsten der Eltern zu retten, den letzten Wind nicht aus den Segeln nehmen. Ich belasse es jetzt mal bei dieser Feststellung, denn wenn ich diese Kette jetzt noch weiterspinnen würde, würden selbst von mir Sätze fallen, wo dann obige Alarmlampe laut schrillend anspringen würde.
-- Ivo Köthnig
Hi Wikipedianer,
Ivo Köthnig schrieb am 30.01.2006 16:04:
Am Montag, 30. Januar 2006 13:53 schrieb Tim 'avatar' Bartel:
Unabhaengig von sonstigen Kritikpunkten fuehle ich mich, wenn ich sowas lese...
| Der dadurch ausgelöste Wirbel geht auf eine "raffinierte | Fehlinformation der Presse durch Wikimedia in Berlin" zurück, | sind die Eltern überzeugt.
...extremst angepisst.
Also ich fühle mich nicht gleich angepisst, auch nicht extrem oder gar extremst, aber ich frage mich ernsthaft, wie man nach so einem Statement die Eltern noch irgendwie in Schutz nehmen kann, ohne ihnen bestimmte Schwächen im Denken oder wenigstens ein extrem verzerrtes Weltbild anlasten zu können.
Es mag sein, dass ich mich in dem Punkt zu leicht angegriffen fuehle (ich arbeite dran...), aber ich bin einer derjenigen, der der Presse hinterherlaeuft und verschiedenste Klimmzuege unternimmt um diese dazu zu bringen, ihre Fehler und Missverstaendnisse zu korrigieren.
Alleine zu dem Thema "Deutsche Wikipedia abgeschaltet" habe ich etwa 15 Mails an die Presse und mehrere Blog-Kommentare geschrieben um das klarzustellen (IMHO war die Formulierung auf wikipedia.de NICHT missverstaendlich).
Wenn jetzt implizit mir (als Vereinsmitglied fuehle ich mich angesprochen) vorgeworfen wird, dass ich die Presse fehlinformieren wuerde, wo ich genau das Gegenteil tue, dann fuehle ich mich angepisst. Im ersten Moment sogar extremst.
Tschuess, Tim.
Am 30.01.2006 um 16:23 schrieb Tim 'avatar' Bartel:
Alleine zu dem Thema "Deutsche Wikipedia abgeschaltet" habe ich etwa 15 Mails an die Presse und mehrere Blog-Kommentare geschrieben um das klarzustellen (IMHO war die Formulierung auf wikipedia.de NICHT missverstaendlich).
deutschsprachige Wikipedia bitte. Wobei's ja die deutsche Domain war um auch jeden zu verwirren...
-- http://www.tomk32.de - just a geek trying to change the world http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:TomK32 http://verlag.tomk32.de/c/wrdigest
Hi Wikipedianer,
Thomas R. Koll schrieb am 30.01.2006 16:35:
Am 30.01.2006 um 16:23 schrieb Tim 'avatar' Bartel:
Alleine zu dem Thema "Deutsche Wikipedia abgeschaltet" habe ich etwa 15 Mails an die Presse und mehrere Blog-Kommentare geschrieben um das klarzustellen (IMHO war die Formulierung auf wikipedia.de NICHT missverstaendlich).
deutschsprachige Wikipedia bitte. Wobei's ja die deutsche Domain war um auch jeden zu verwirren...
Natuerlich deutschsprachige. '''Mir''' ist das klar :-)
Aber das ist ja nicht der einzige Fehler an dem Statement. Auch wenn du deutsche Domain schreibst, bleibt es falsch.
Tschuess, Tim.
Es mag sein, dass ich mich in dem Punkt zu leicht angegriffen fuehle (ich arbeite dran...), aber ich bin einer derjenigen, der der Presse hinterherlaeuft und verschiedenste Klimmzuege unternimmt um diese dazu zu bringen, ihre Fehler und Missverstaendnisse zu korrigieren.
Alleine zu dem Thema "Deutsche Wikipedia abgeschaltet" habe ich etwa 15 Mails an die Presse und mehrere Blog-Kommentare geschrieben um das klarzustellen (IMHO war die Formulierung auf wikipedia.de NICHT missverstaendlich).
Wenn jetzt implizit mir (als Vereinsmitglied fuehle ich mich angesprochen) vorgeworfen wird, dass ich die Presse fehlinformieren wuerde, wo ich genau das Gegenteil tue, dann fuehle ich mich angepisst. Im ersten Moment sogar extremst.
In dem Fall finde ich "extremst angepisst" natürlich "extremst nachvollziebar"! :-)
-- Ivo Köthnig
Tim 'avatar' Bartel wrote:
Unabhaengig von sonstigen Kritikpunkten fuehle ich mich, wenn ich sowas lese...
| Der dadurch ausgelöste Wirbel geht auf eine "raffinierte | Fehlinformation der Presse durch Wikimedia in Berlin" zurück, | sind die Eltern überzeugt.
...extremst angepisst.
Zum Hintergrund: Diese Erklärung wurde gestern ausschließlich der internen Mailingliste des CCC zur Kenntnis gegeben und sie hat eine Veröffentlichungs-Sperrfrist bis zum 31.01.2006 9 Uhr.
Ich fühle mich "extremst angepisst", wenn so etwas Sperrfristen unterlaufen werden. Egal aus welchen Gründen (ich sag' dazu lieber nix weiter, sonst werde ich auch noch als "Verschwörungstheoretiker" geoutet ;)
Gruß
Henriette
Henriette Fiebig wrote:
Zum Hintergrund: Diese Erklärung wurde gestern ausschließlich der internen Mailingliste des CCC zur Kenntnis gegeben und sie hat eine Veröffentlichungs-Sperrfrist bis zum 31.01.2006 9 Uhr.
Die URL der Erklärung erwähnt diese Sperrfrist nicht. Nur wer ein wenig herumstöberte oder gar Zugriff auf die CCC-Liste hat, könnte was von dieser Sperrfrist erfahren.
Mathias
Tim 'avatar' Bartel schrieb:
Mathias Schindler schrieb am 30.01.2006 13:48:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/68995
Pressekodex für Wikipedia wegen Streit um "Tron"-Artikel gefordert
Wenn irgendetwas dazu beitraegt, die Kommunikation zwischen "Wikipedia" und den Eltern zu verbessern, dann ist es diese Erklaerung sicherlich nicht.
Das sehe ich anders. Der Brief enthält zwar einige falschen Darstellungen und Überzeichnungen und zeigt, dass die Verfasser (ebenso wie vermutlich die große Mehrheit aller ihrer Leser) die Entscheidungsprozesse innerhalb der Wikipedia nicht verstanden haben, aber er enthält ebenso einige Überlegungen über die ich froh bin, dass sie mal so formuliert wurden.
Zum einen waere die Erklaerung im Volltext nett, zum anderen hoffe ich, dass sie eher vom Anwalt, als von den Eltern stammt.
Die Erklärung im Volltext steht wahrscheinlich in Kürze auch online, allerdings gibt es noch eine Sperrfirst und ich werde mich im Gegensatz zu anderen Teilnehmern der Verhandlungen an die vereinbarte Vertraulichkeit halten.
Grundsätzlich bitte ich euch alle, sich mit Äußerungen über die Motivation und Denkungsweise der Eltern von Tron, extrem zurückzuhalten und im Zweifelsfall den Ärger mal herunterzuschlucken. Mit hämischen Andeutungen und Tipps á la hätten-die-mal-also-selber-schuld ist wirklich *niemandem* geholfen - das einzige was damit bewirkt wird ist, dass sich noch mehr durchgeknallte Soziopathen zu selbsternannten Wikipedia-Rettern aufschwingen.
Also:
* Keine persönlichen Angriffe * Geh von guten Absichten aus * Sei freundlich * Bleibe ruhig! * Trage Konflikte nicht öffentlich aus * Vergib und vergiss
Steht doch schon alles unter [[Wikipedia:Wikiquette]].
Gruß, Jakob
Hallo Wikipedianer,
Jakob Voss schrieb am 30.01.2006 17:41:
Tim 'avatar' Bartel schrieb:
Wenn irgendetwas dazu beitraegt, die Kommunikation zwischen "Wikipedia" und den Eltern zu verbessern, dann ist es diese Erklaerung sicherlich nicht.
[...]
Die Erklärung im Volltext steht wahrscheinlich in Kürze auch online, allerdings gibt es noch eine Sperrfirst und ich werde mich im Gegensatz zu anderen Teilnehmern der Verhandlungen an die vereinbarte Vertraulichkeit halten.
So etwas ist sehr aergerlich, ja. Und auf die Volltextversion freue ich mich.
Grundsätzlich bitte ich euch alle, sich mit Äußerungen über die Motivation und Denkungsweise der Eltern von Tron, extrem zurückzuhalten und im Zweifelsfall den Ärger mal herunterzuschlucken. Mit hämischen Andeutungen und Tipps á la hätten-die-mal-also-selber-schuld ist wirklich *niemandem* geholfen - das einzige was damit bewirkt wird ist, dass sich noch mehr durchgeknallte Soziopathen zu selbsternannten Wikipedia-Rettern aufschwingen.
Ich stimme dir zu - ich habe u.a. auch wie du den auf HaeB's Engagement hin erstellten Brief an die Eltern unterzeichnet - und stehe da auch jetzt noch zu.
Das ist nicht zu den ausserst unangenehmen Zeitgenossen gehoere, die zum Beispiel im Heise-Forum die Eltern auf extrem eklige Weise anmachen, sollte wohl jedem klar sein. Das Recht mich ueber einige Punkte zu aergern, und darauf auch hinzuweisen, nehme ich mir dann allerdings trotzdem heraus. (Ich weiss, dass du mich nicht angesprochen hast, aber da deine Mail ein Reply auf mich war, wollte ich das doch noch mal betonen.)
- Keine persönlichen Angriffe
- Geh von guten Absichten aus
- Sei freundlich
- Trage Konflikte nicht öffentlich aus
- Vergib und vergiss
Die von dir genannten Punkte kann ich nur unterschreiben...
- Bleibe ruhig!
...auch wenn ich an diesem noch arbeite :-)
Tschuess, Tim.
On Mon, 30 Jan 2006 18:15:29 +0100, Tim 'avatar' Bartel wrote:
So etwas ist sehr aergerlich, ja. Und auf die Volltextversion freue ich mich.
Ist der in dem Heisartikel nicht verlinkt? Der Text erscheint zumindest vollstaendig.
Gruesse, Lothar
On Mon, 30 Jan 2006 21:46:53 +0100, Henriette Fiebig wrote:
Lothar Kimmeringer wrote:
Ist der in dem Heisartikel nicht verlinkt? Der Text erscheint zumindest vollstaendig.
In der ersten Version des Heise-Textes gab es noch keinen Link zu dem Text.
Habe den Heisebericht erst zur Postingzeit meinerseits gesehen, daher kenne ich den Urzustand nicht. Ich denke, die haben darauf reagiert, dass der Link in de.org.ccc innerhalb einer Dreiviertel- stunde gleich dreimal gepostet wurde, z.B. in news:4b813dd6e407a09180a5ba5a3467347c@pseudo.borked.net
Von einer Sperrfrist war in dem verlinkten Text nichts zu lesen, daher wollte ich den Link hier gleich direkt als Antwort schicken, bevor ich ueber die Bemerkung mit der Sperrfrist stolperte.
IMHO haette die Bemerkung beim Text selber stehen sollen und nicht auf einer Seite, die man erreicht, wenn man an dem Link manuell herumgebastelt hat.
Gruesse, Lothar
Hallo Henriette,
Monday, January 30, 2006, 9:46:53 PM, you wrote:
Lothar Kimmeringer wrote:
Ist der in dem Heisartikel nicht verlinkt? Der Text erscheint zumindest vollstaendig.
In der ersten Version des Heise-Textes gab es noch keinen Link zu dem Text.
Du bist also der Meinung, dass es sich nicht um eine gezielte Aktion zur heutige´n Anhörung handelt (Taktisch clever, zugegeben)?
Zumal http://berlin.ccc.de/~andy/CCC/TRON/wikipedia/erklaerung.html zeitnah zur Veröffentlichung des Heise-Artikels u.a. im IRCnet gestreut wurde?
Siehe Tim, Deeskalation funktioniert anders. Die Beteiligten wissen das.
ciao Olaf
Joerg-Olaf Schaefers wrote:
In der ersten Version des Heise-Textes gab es noch keinen Link zu dem Text.
Du bist also der Meinung, dass es sich nicht um eine gezielte Aktion zur heutige´n Anhörung handelt (Taktisch clever, zugegeben)?
Weiß ich nicht. Weil ich nicht weiß, warum und wie dieser interne Link an die Öffentlichkeit geriet. Und ich habe auch gar keine Lust, mir irgendwelche Theorien dazu zusammenzureimen. In der ganzen Sache sind schon derart unglaubliche Dinge passiert, daß meine Phantasie nicht reicht, um mir ein Szenario auszudenken.
Zumal http://berlin.ccc.de/~andy/CCC/TRON/wikipedia/erklaerung.html zeitnah zur Veröffentlichung des Heise-Artikels u.a. im IRCnet gestreut wurde?
IRC? No comment.
Siehe Tim, Deeskalation funktioniert anders. Die Beteiligten wissen das.
*hüstel* Ich weiß ja nicht, in wieweit Du mit den internen Diskussionen im CCC vertraut bist, aber … naja. Ich sag' dazu nix (und das sollte reichen ;)
Gruß
Henriette
Henriette Fiebig schrieb:
Weiß ich nicht. Weil ich nicht weiß, warum und wie dieser interne Link an die Öffentlichkeit geriet.
An ein Versehen bei einem "internen" Link zu glauben fällt schon ein wenig schwer, wenn ausgerechnet der CCC - der natürlich keine Ahnung von solchen Dingen hat - ein entsprechenden Dokument ungesichert, also ohne Paßwortschutz ins Netz stellt und offenbar die URL dazu auf einer Mailingliste verbreitet wird, womit die Sache - bei mehr als einem halben Dutzend Abonnenten - natürlich nicht mehr "intern" bleiben *kann*.
Und wenn das entsprechende Dokument dann auf den Webseiten des Pressesprechers des CCC - so jedenfalls sieht http://www.ccc.de/press/?language=de aus - steht, dann ist eigentlich klar, was Sache ist; es sei denn, man ist ausnehmend naiv.
-thh
Am Dienstag, 31. Januar 2006 00:06 schrieb jemand:
Aktion zur heutige´n Anhörung handelt
Der Apostroph ist wirklich einer für die Sammlung. Um mal von dem Thema abzulenken, das offensichtlich endgültig bei "der hat mir mein Schäufelchen abgenommen - nein, der zuerst" angekommen ist.
Uli
Hallo Ulrich Fuchs,
Tuesday, January 31, 2006, 6:50:07 AM, you wrote:
Am Dienstag, 31. Januar 2006 00:06 schrieb jemand:
Aktion zur heutige´n Anhörung handelt
Der Apostroph ist wirklich einer für die Sammlung.
Fraglos. Mir glaubt niemand, dass das ein Tippfehler ist, oder?
ciao Olaf
Ich schlage eine Tron-Mailingliste vor, den ich glaube es gibt hier einige User denen es langsam reicht.
Ich schlage vor das wir die Energie lieber in Exzellente_Artikel stecken.
Flacus
-- [[:de:Benutzer:Flacus]][[:de:Benutzer:FlaBot]] http://tools.wikimedia.de/~flacus/IWLC/
On 1/31/06, FlaBot flabot@googlemail.com wrote:
Ich schlage eine Tron-Mailingliste vor, den ich glaube es gibt hier einige User denen es langsam reicht.
Sorry, aber die hier im Moment beginnende Diskussion ist wichtig. Solange sie sich nicht zu sehr mit der Frage beschäftigt, wer denn nun im konkreten Fall Schuld an der Eskalation hat, sondern darauf abzielt, was die Wikipedia-Community aus der Sache für ähnliche Fälle lernen kann, dann ist das hier hochgradig On-Topic und zumindest von mir extrem erwünscht.
Viele Grüße Arne
Am Dienstag, 31. Januar 2006 15:51 schrieb Arne Klempert:
On 1/31/06, FlaBot flabot@googlemail.com wrote:
Ich schlage eine Tron-Mailingliste vor, den ich glaube es gibt hier einige User denen es langsam reicht.
Sorry, aber die hier im Moment beginnende Diskussion ist wichtig. Solange sie sich nicht zu sehr mit der Frage beschäftigt, wer denn nun im konkreten Fall Schuld an der Eskalation hat, sondern darauf abzielt, was die Wikipedia-Community aus der Sache für ähnliche Fälle lernen kann, dann ist das hier hochgradig On-Topic und zumindest von mir extrem erwünscht.
Und von mir auch!
-- Ivo Köthnig
Am Montag, 30. Januar 2006 21:46 schrieb Henriette Fiebig:
Lothar Kimmeringer wrote:
Ist der in dem Heisartikel nicht verlinkt? Der Text erscheint zumindest vollstaendig.
In der ersten Version des Heise-Textes gab es noch keinen Link zu dem Text.
So, nachdem ich in der nun aktuellen Version auch dem Link folgen durfte gehen meine von mir beschriebenen Alarmglocken erstmal wieder aus und heise rutscht auf der Glaubwürdigkeitsskala wieder etwas ab.
Allerdings sieht mir das, was die Eltern da betreiben, jetzt alles nach Beispielbeweiserei aus. Da ist nichts dabei, was ich als "Beweismittel" für "so böse ist Wikipedia" besonders ernst nehmen könnte. Die beschriebenen Reaktionen musste man erwarten, wenn man Wikipedia nur ein bisschen kennt. Obowhl das wohl weniger mit Wikipedia als viel mehr mit "so funktionieren die meisten Menschen, leider" zu tun hat.
Sehr ernst nehmen sollte man aber mal langsam, zu welchen Auswüchsen die Gewährung von zuviel Freiheiten und die Abwesenheit von zu wenig Hierarchie inner- und ausserhalb der Wikipedia führt. Wobei ich mir aber auch nicht sicher bin, ob Anwesenheit von Hierarchie soetwas wirklich verhindern würde.
Fakt ist, das Wikipedia in einer sehr bequemen Position ist. Irgendwie kann niemand so richtig dingfest gemacht werden. Das ist einerseits sehr schön, weil das die Vernünftigen unter uns, die etwas weiter als nur bis zur Informationsfreiheit denken, schützt, anderserseits bekomme ich Angst, wenn ich sehe, wie der Mob mit dieser Narrenfreiheit umgeht, insbesondere bei der durchaus jetzt schon gegeben Medienmacht, die Wikipedia inne hat. In diesem Punkt haben die Eltern und ihre Freunde nämlich durchaus recht!
Wenn ich in die Zukunft schaue, und ich mir als Wikipedianer irgendwann die Frage gefallen lassen muss, ob ich an einem Monster mitgewirkt habe, das die Privatsphäre jedes einzelnen durchleuchtet (und dahin steuern wir, die Personen und Dinge über sie, die wir erwähnen werden immer zahlreicher und unbedeutender) wird mir schlecht!
Nun mag man Boris F. noch irgendwie für relevant genug halten, um auch seinen Namen ausschreiben zu müssen. Aber ich sehe schon die "Liste aller Deutschen, die an einem Gürtel aufgehängt aufgefunden wurde", mit all den roten Links, die dann natürlich blau werden wollen!
Ich hatte schonmal in der Wikipedia darauf hingewiesen. Das wir ein ganz nettes Relevanzkriterium haben. Wenn man viel über etwas schreiben kann, dann ist es relevant. Ich hatte in diesem Zusammenhang aber auch schon darauf hingewiesen, daß dies bei Personen nicht so sein darf! Auch das was man über etwas oder jemanden schreiben kann muss relevant sein. Und ich hatte in diesem Zusammenhang auch schon mal auf Persönlichkeitsrechte hingewiesen, lange bevor dieser Fall hochgekocht ist. Vermutlich lange bevor es überhaupt diesen Artikel zu Tron gab.
Ich kann ehrlich gesagt die künstliche Aufregung darüber, daß wir diesen Namen nicht mehr auschreiben sollen nicht verstehen. Lasst den Eltern doch ihre Abkürzung! Es gibt in der Wikipeida genug Mängel, die schwerer Wiegen als es dieser würde! Vielleicht können wir erstmal bei den anderen Mängeln anfangen und über Boris F. neu nachdenken, wenn wir diese behoben haben. Schlechter wird Wikipedia deshalb nun wirklich nicht!
-- Ivo Köthnig
Am 31.01.2006 um 14:21 schrieb Ivo Köthnig:
Ich kann ehrlich gesagt die künstliche Aufregung darüber, daß wir diesen Namen nicht mehr auschreiben sollen nicht verstehen. Lasst den Eltern doch ihre Abkürzung! Es gibt in der Wikipeida genug Mängel, die schwerer Wiegen als es dieser würde! Vielleicht können wir erstmal bei den anderen Mängeln anfangen und über Boris F. neu nachdenken, wenn wir diese behoben haben. Schlechter wird Wikipedia deshalb nun wirklich nicht!
Da hast du sicher recht, nur hat sich an diesem Beispiel gezeigt, dass auch nur soviel Besonnenheit, wie notwendig gewesen wäre, um den Artikel vorläufig einzufrieren und eine wüste Artikeldiskussion zu verhindern, in der Wikipedia systembedingt nicht durchzusetzen ist. Von einem schlichten Entgegenkommen ganz zu schweigen. Schlichtungsversuche haben die ganze Sache eher noch angefacht und wenn die Wikipedia bzw. Wikimedia juristisch ungeschoren aus der Sache rauskommt (so sieht es ja wohl aus), wird es ein großes Jubeln und Schenkelklopfen bei den "Rettern der Informationsfreiheit" geben. Da möchte man nur noch im Boden versinken.
Es stellt sich langsam die Frage, ob bei der jetzigen Größe der Wikipedia und der offenkundig gewordenen Uneinigkeit der Admin in Problemfällen (man sehe sich die Versionsgeschichte des gesperrten Tron-Artikels an) die bisherige Organisationsstruktur ausreicht. Wir hätten hier sehr gut eine Instanz brauchen können, die von den Wikipedianern bzw. Admins autorisiert gewesen wäre, Entscheidungen zu treffen und Stellung zu nehmen, bis der Fall geklärt ist. Ob und wie sich so etwas realisieren ließe, lasse ich jetzt mal dahingestellt. Mit Ruhm bekleckert hat sich die Wikipedia jedenfalls nicht, egal wie die Sache ausgeht. Da hilft auch das Wissen nicht, dass jeder für sein Tun alleine verantwortlich ist - de facto stellt auch die Gemeinschaft der Wikipedianer eine Art Subjekt dar, das, wenn auch wohl nicht juristisch, Verantwortung trägt.
Gruß, Rainer
Am Dienstag, 31. Januar 2006 15:21 schrieb Rainer Zenz:
Am 31.01.2006 um 14:21 schrieb Ivo Köthnig:
Ich kann ehrlich gesagt die künstliche Aufregung darüber, daß wir diesen Namen nicht mehr auschreiben sollen nicht verstehen. Lasst den Eltern doch ihre Abkürzung! Es gibt in der Wikipeida genug Mängel, die schwerer Wiegen als es dieser würde! Vielleicht können wir erstmal bei den anderen Mängeln anfangen und über Boris F. neu nachdenken, wenn wir diese behoben haben. Schlechter wird Wikipedia deshalb nun wirklich nicht!
Da hast du sicher recht, nur hat sich an diesem Beispiel gezeigt, dass auch nur soviel Besonnenheit, wie notwendig gewesen wäre, um den Artikel vorläufig einzufrieren und eine wüste Artikeldiskussion zu verhindern, in der Wikipedia systembedingt nicht durchzusetzen ist. [...]
Es stellt sich langsam die Frage, ob bei der jetzigen Größe der Wikipedia und der offenkundig gewordenen Uneinigkeit der Admin in Problemfällen (man sehe sich die Versionsgeschichte des gesperrten Tron-Artikels an) die bisherige Organisationsstruktur ausreicht. Wir hätten hier sehr gut eine Instanz brauchen können, die von den Wikipedianern bzw. Admins autorisiert gewesen wäre, Entscheidungen zu treffen und Stellung zu nehmen, bis der Fall geklärt ist. Ob und wie sich so etwas realisieren ließe, lasse ich jetzt mal dahingestellt. [...]
Da hast du nun wieder Recht, deshalb mein "Hierarchieabsatz"! :-)
-- Ivo Köthnig
Ivo Köthnig schrieb:
Sehr ernst nehmen sollte man aber mal langsam, zu welchen Auswüchsen die Gewährung von zuviel Freiheiten und die Abwesenheit von zu wenig Hierarchie inner- und ausserhalb der Wikipedia führt. Wobei ich mir aber auch nicht sicher bin, ob Anwesenheit von Hierarchie soetwas wirklich verhindern würde.
Fakt ist, das Wikipedia in einer sehr bequemen Position ist. Irgendwie kann niemand so richtig dingfest gemacht werden. Das ist einerseits sehr schön, weil das die Vernünftigen unter uns, die etwas weiter als nur bis zur Informationsfreiheit denken, schützt, anderserseits bekomme ich Angst, wenn ich sehe, wie der Mob mit dieser Narrenfreiheit umgeht, insbesondere bei der durchaus jetzt schon gegeben Medienmacht, die Wikipedia inne hat. In diesem Punkt haben die Eltern und ihre Freunde nämlich durchaus recht!
Wenn ich in die Zukunft schaue, und ich mir als Wikipedianer irgendwann die Frage gefallen lassen muss, ob ich an einem Monster mitgewirkt habe, das die Privatsphäre jedes einzelnen durchleuchtet (und dahin steuern wir, die Personen und Dinge über sie, die wir erwähnen werden immer zahlreicher und unbedeutender) wird mir schlecht!
Zum Glück funktioniert es ja bei Urheberrechtsverletzungen auch ohne Hierarchie, da allen Beteiligten klar ist, dass wir keine URV in Wikipedia dulden können. Bei Persönlichkeitsrechten und anderen nicht ganz so klaren Rechtsverstößen ist es leider bisher nicht so einfach.
Hier könnten aus meiner Sicht Informationsethische Richtlinien (teilweise vergleichbar mit dem Pressekodex und der Hackerethik) ein wenig wenig weiterhelfen. Solche Richtlinien lassen sich aber nicht so einfach von heute auf morgen aus dem Boden stampfen und in der Community etablieren. Ich würde mich freuen, wenn die Anregung der Eltern von Tron aufgegriffen wird und sich eine Ethik der (deutschsprachigen) Wikipedia herausbildet - zu Teilen haben wir sowas ja auch schon mit der Wikiquette.
Wo ich grade recherchiere: Der Artikel [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]] ist ja noch ziemlich dünn. Bei einer Wikipedia-Ethik geht es aus meiner Sicht um Abwägungen zwischen § 1 (Menschenwürde und Rechte) § 11 (Unschuldsvermutung) § 12 (Schutz des Privatlebens und der Familie)
auf der einen und
§ 18 (Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit) § 19 (Recht auf Meinungsfreiheit) § 27 (Recht auf Kultur)
auf der anderen Seite. Außerdem sind die Menschenrechte ja nicht die einzige Quelle, die herangezogen werden kann. Rainer Kuhlen und Rafael Capurro können uns bestimmt aus wissenschaftlicher Sicht weiterhelfen:
<Schleichwerbung> * Rainer Kuhlen: Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen. UTB, 2004 ISBN 3-8252-2454-6 * Rafael Capurro: Ethik im Netz. Franz Steiner Verlag, 2003 ISBN 3-515-08173-9 (Schriftenreihe Medienethik 2) * http://www.nethics.net/ * http://icie.zkm.de/ </Schleichwerbung>
Und da sage noch jemand, das Philosophie keine praktische Relevanz hat!
Gruß, Jakob
On Tue, 31 Jan 2006 19:43:52 +0100, Jakob Voss wrote:
Hier könnten aus meiner Sicht Informationsethische Richtlinien (teilweise vergleichbar mit dem Pressekodex und der Hackerethik) ein wenig wenig weiterhelfen. Solche Richtlinien lassen sich aber nicht so einfach von heute auf morgen aus dem Boden stampfen und in der Community etablieren.
Die Frage ist, was dann frueher passieren wird. Das Einfuehren einer Richtlinie (und das Befolgen derselben) oder ein Gericht, der Kurt Jansson oder Arne Klempert wegen irgendwas verknackt (sei es wegen Verletzung von Persoenlichkeitsrechten, dem Verbreiten strafbarer Inhalte, ...)
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de (auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird) und das sind nicht die Admins bei Wikipedia, sondern der Wikimedia e.V. in der Person von Arne Klempert (admin-c) bzw. Kurt Jansson als Vorsitzender des Vereins (IMHO und IANAL).
Gruesse, Lothar
Lothar Kimmeringer schrieb:
On Tue, 31 Jan 2006 19:43:52 +0100, Jakob Voss wrote:
Hier könnten aus meiner Sicht Informationsethische Richtlinien (teilweise vergleichbar mit dem Pressekodex und der Hackerethik) ein wenig wenig weiterhelfen. Solche Richtlinien lassen sich aber nicht so einfach von heute auf morgen aus dem Boden stampfen und in der Community etablieren.
Die Frage ist, was dann frueher passieren wird. Das Einfuehren einer Richtlinie (und das Befolgen derselben) oder ein Gericht, der Kurt Jansson oder Arne Klempert wegen irgendwas verknackt (sei es wegen Verletzung von Persoenlichkeitsrechten, dem Verbreiten strafbarer Inhalte, ...)
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de (auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird) und das sind nicht die Admins bei Wikipedia, sondern der Wikimedia e.V. in der Person von Arne Klempert (admin-c) bzw. Kurt Jansson als Vorsitzender des Vereins (IMHO und IANAL).
Gruesse, Lothar
Na ja. Bevor irgendwelche ethischen Aspekte und Richtlinien greifen, sollte man sich über die Relevanz solcher Artikel und deren Inhalte Gedanken machen.
Für seine Vita und Bastel- und Diplomarbeiten (welche Note eigentlich?) ist der Mensch hinter dem Pseudonym nur ein ganz gewöhnlicher Informatikstudent.
Erst Medien-Menschen haben aus einer Mücke einen Elefanten gemacht.
Für die WP gbts es da einen schönen Satz.
-------------------------- /| /| | | ||__|| | Tron-Trolle bitte | / O O__ nicht | / \ füttern! | / \ \ | / _ \ \ ---------------------- / |____\ \ || / | | | |____/ || / |_|_|/ | __|| / / \ |____| || / | | /| | --| | | |// |____ --| * _ | |_|_|_| | -/ *-- _--\ _ \ // | / _ \ _ // | / * / _ /- | - | | * ___ c_c_c_C/ \C_c_c_c____________
heinz
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de
Die eigenen Inhalte von wikipedia.de sind derzeit ja so banal, das die Verantwortung dafür jeder ohne Bedenken übernehmen könnte. Lediglich über die Konstruktion des Zueigenmachen fremder Inhalte durch einen Link war und ist der Betreiber der Domain angreifbar.
(auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird)
Das mag technisch so sein, das die beiden sich den gleichen Server teilen, ist aber rechtlich nicht relevant.
und das sind nicht die Admins bei Wikipedia, sondern der Wikimedia e.V. in der Person von Arne Klempert (admin-c) bzw. Kurt Jansson als Vorsitzender des Vereins (IMHO und IANAL).
Für wikipedia.de sind diese beiden wohl rechtlich verantwortlich. Aber für wikipedia.org gilt das Recht des Staates Florida und da ist eindeutig ein Verantwortlicher genannt:
Verantwortliche Ansprechperson sowie Designated Agent im Sinne des Digital Millennium Copyright Act ist Jimmy Wales (Vorsitzender).
Wikimedia Foundation Inc. 200 2nd Ave. South #358 St. Petersburg, FL 33701-4313 United States of America Telephone: +1-727-231-0101 E-Mail: jwales@wikia.com
Damit steht jedem weltweit der Rechtsweg in den USA offen, wenn er was gegen wikipedia.org vorzubringen hat.
Es muss allerdings peinlich darauf geachtet werden, das niemals der Eindruck entstehen kann, das Jimmy Wales nur der Vertreter des Deutschen Vereins etc. ist. Das würden sich deutsche Gerichte sicher nicht gefallen lassen, wenn jemand die ganzen Tele-gesetze, das Fernabsatzgesetz einfach dadurch aushebelt indem er eine Sockenpuppe in einer fremden Jurisdiktion errichtet.
Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob es möglich wäre, einen Artikelschreiber persönlich in die Verantwortung zu nehmen. Z.B. wenn jemand durch einen Beitrag den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Wenn das durch einen Deutschen oder aus Deutschland heraus stattfindet, würde ich das zunächst einmal grundsätzlich bejahen. Die Identifizierung des Verursachers ist schon wieder eine ganz andere Frage.
Carsten
(auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird)
Das mag technisch so sein, das die beiden sich den gleichen Server teilen, ist aber rechtlich nicht relevant.
was auch gar nicht so ist. wikipedia.de wird in Deutschland bei einem Provider gehostet (steht auch dort).
Grüsse,
Manuel
Impressum der Wikipedia
Alternativ können Sie sich auf informeller Basis auch an die aktiven deutschsprachigen Benutzer wenden. Diese erreichen Sie über die Mailing-Liste info@wikipedia.de. Die Mail sollte den betroffenen Inhalt in Wikipedia genau bezeichnen (bitte URL angeben) und auch Ihre Publikation oder Website nennen, aus der das Material unberechtigt übernommen wurde.
Am 01.02.06 schrieb Heinz h-j.luecking@t-online.de:
Impressum der Wikipedia
Ja, und? Was möchtest du über 700 Lesern damit sagen?
Liebe Grüße,
Michael 'da didi' Diederich
-- Student: Business Applications of Computer Science (Bachelor) Furtwangen http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:MichaelDiederich http://www.md-d.org
On Wed, 1 Feb 2006 21:43:00 +0100, Carsten Möller wrote:
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de
Die eigenen Inhalte von wikipedia.de sind derzeit ja so banal, das die Verantwortung dafür jeder ohne Bedenken übernehmen könnte. Lediglich über die Konstruktion des Zueigenmachen fremder Inhalte durch einen Link war und ist der Betreiber der Domain angreifbar.
(auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird)
Das mag technisch so sein, das die beiden sich den gleichen Server teilen, ist aber rechtlich nicht relevant.
Ich denke wir wissen beide, dass der Zustand vor der EV gemeint war, als www.wikipedia.de direkt den Inhalt von de.wikipedia.org dargestellt hat.
Für wikipedia.de sind diese beiden wohl rechtlich verantwortlich. Aber für wikipedia.org gilt das Recht des Staates Florida und da ist eindeutig ein Verantwortlicher genannt:
Verantwortliche Ansprechperson sowie Designated Agent im Sinne des Digital Millennium Copyright Act ist Jimmy Wales (Vorsitzender).
Wikimedia Foundation Inc. 200 2nd Ave. South #358 St. Petersburg, FL 33701-4313 United States of America Telephone: +1-727-231-0101 E-Mail: jwales@wikia.com
Damit steht jedem weltweit der Rechtsweg in den USA offen, wenn er was gegen wikipedia.org vorzubringen hat.
Es muss allerdings peinlich darauf geachtet werden, das niemals der Eindruck entstehen kann, das Jimmy Wales nur der Vertreter des Deutschen Vereins etc. ist. Das würden sich deutsche Gerichte sicher nicht gefallen lassen, wenn jemand die ganzen Tele-gesetze, das Fernabsatzgesetz einfach dadurch aushebelt indem er eine Sockenpuppe in einer fremden Jurisdiktion errichtet.
Es gibt Theorien, wonach das schon passiert ist, als der Wikimedia e.V. den Grimme Preis fuer die deutschsprachige Wikipedia entgegengenommen hat.
Ich persoenlich mag da nicht herumspekulieren, da ich davon ausgehe, dass das frueher oder spaeter sowieso einmal gerichtlich geklaert werden wird, wenn mal das gleiche wie mit Tron, nur mit jemandem passiert, der ein konkretes Interesse hat, das durchzuziehen.
Gruesse, Lothar
Hallo Wikipedianer,
Lothar Kimmeringer schrieb am 01.02.2006 22:59:
Ich denke wir wissen beide, dass der Zustand vor der EV gemeint war, als www.wikipedia.de direkt den Inhalt von de.wikipedia.org dargestellt hat.
Das war für die Einzelartikel allerdings schon längere Zeit nicht mehr der Fall (alleine die Hauptseite wurde automatisch durchgereicht).
Tschuess, Tim.
Am 01.02.06 schrieb Lothar Kimmeringer wikipedia@kimmeringer.de:
Es gibt Theorien, wonach das schon passiert ist, als der Wikimedia e.V. den Grimme Preis fuer die deutschsprachige Wikipedia entgegengenommen hat.
Möglich, insbesondere stellst Du gerade die Theorie auf, der Wikimedia e.V. hätte den Grimme Preis entgegen genommen.
Viele Grüße
Philipp
Carsten Möller schrieb:
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de
Die eigenen Inhalte von wikipedia.de sind derzeit ja so banal, das die Verantwortung dafür jeder ohne Bedenken übernehmen könnte.
Danke, du hast den Job. Endlich haben wir jemanden, den die ganzen Rechtsanwälte bzw. ihre Kläger juristisch ans Bein pissen können, wenn sie in irgend einem der 350.000 Artikel oder den dazugehörigen Diskussionsseiten und Versionsgeschichten irgend etwas finden, dass ihrer Meinung nach gegen irgendwelche Gesetze verstößt. Nochmals vielen vielen Dank!
[...]
Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob es möglich wäre, einen Artikelschreiber persönlich in die Verantwortung zu nehmen. Z.B. wenn jemand durch einen Beitrag den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Wenn das durch einen Deutschen oder aus Deutschland heraus stattfindet, würde ich das zunächst einmal grundsätzlich bejahen.
Grundsätzlich ist jeder für seine Handlungen selber verantwortlich. Trotzdem gibt es eine Reihen von Freiwilligen, die sich die Mühe machen, rechtswiedrige oder andere Inhalte, die juristische Schritte provozieren, zu entfernen, um Schaden vom Projekt abzuwenden. Bei URVs funktioniert das zum Glück einigermaßen. Bei anderen Sachen leider nicht. Aber das macht ja nichts - dafür gibt es ja Wikimedia Deutschland e.V. (der ausdrücklich nicht Betreiber der Wikipedia ist noch sich deren Inhalte zu eigen macht) und Wikimedia Foundation, die haben ja anscheinend nichts besseres zu tun als sich mit nervigen Rechtsfällen zu beschäftigen, oder wie soll ich das deuten?
Mit kopfschüttelnden Grüßen, Jakob
Die eigenen Inhalte von wikipedia.de sind derzeit ja so banal, das die Verantwortung dafür jeder ohne Bedenken übernehmen könnte.
Das stimmt wohl.
Lediglich über die Konstruktion des Zueigenmachen fremder Inhalte durch einen Link war und ist der Betreiber der Domain angreifbar.
Dazu sollte man im Imprssum den Satz aufnehmen, dass man für extrene Links nicht verantwortlich ist. Ggf. kann man sich auch expliziet von den Inhalten distanzieren. Das soll aber nicht nötig sein.
(auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird)
Das mag technisch so sein, das die beiden sich den gleichen Server teilen, ist aber rechtlich nicht relevant.
Relevant ist, wer das sagen hat. Das ist der admin-c.
Das würden sich deutsche Gerichte sicher nicht gefallen lassen, wenn jemand die ganzen Tele-gesetze, das Fernabsatzgesetz einfach dadurch aushebelt indem er eine Sockenpuppe in einer fremden Jurisdiktion errichtet.
Daher wurde der admin-c von den Gerichten als Verantwortlicher benannt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine .de oder . org Adresse handelt.
Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob es möglich wäre, einen Artikelschreiber persönlich in die Verantwortung zu nehmen. Z.B. wenn jemand durch einen Beitrag den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Wenn das durch einen Deutschen oder aus Deutschland heraus stattfindet, würde ich das zunächst einmal grundsätzlich bejahen. Die Identifizierung des Verursachers ist schon wieder eine ganz andere Frage.
Dazu gibt es ein Urteil, dass Heise für die Einträge seiner Forenbesucher haftet. Ggf. kann man sich dann aber wieder an den Artikelschreiber wenden, wenn der ermittelt werden kann. Das einzige realistische Risiko von Wikipedia ist eine Abmahnung wegen Urheberrechtverletzungen.
nym
die Konstruktion des Zueigenmachen fremder Inhalte durch einen Link
Dazu sollte man im Imprssum den Satz aufnehmen, dass man für extrene Links nicht verantwortlich ist. Ggf. kann man sich auch expliziet von den Inhalten distanzieren.
Oh mein Gott! Nicht nochmal den Satz "Laut Urteil des Landgerichts Hamburgs vom 12. Mai 1998...
/me geht schonmal Popcorn holen.
-jha-
Am 01.02.2006 um 23:55 schrieb myn@gmx.net:
Dazu sollte man im Imprssum den Satz aufnehmen, dass man für extrene Links nicht verantwortlich ist. Ggf. kann man sich auch expliziet von den Inhalten distanzieren. Das soll aber nicht nötig sein.
Um's mal nicht so zynisch zu sagen wie Johann: Das machen nur Deppen. ''Hauptartikel:'' http://de.wikipedia.org/wiki/Disclaimer
-- http://www.tomk32.de - just a geek trying to change the world http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:TomK32 http://verlag.tomk32.de/c/wrdigest
myn@gmx.net schrieb:
Dazu gibt es ein Urteil, dass Heise für die Einträge seiner Forenbesucher haftet. Ggf. kann man sich dann aber wieder an den Artikelschreiber wenden, wenn der ermittelt werden kann. Das einzige realistische Risiko von Wikipedia ist eine Abmahnung wegen Urheberrechtverletzungen.
Richtig. Als ich neulich mal die Sackgassen durchging, waren da URVs drin, die ca. 2 Monate drin waren!
Marco
Hallo Marco Schuster,
Du meintest am 02.02.06 um 20:55 zum Thema "Re: [Wikide-l] Verantwortung für wikipedia.de und .org":
Richtig. Als ich neulich mal die Sackgassen durchging, waren da URVs drin, die ca. 2 Monate drin waren!
If it's broken: Fix it!
Oder um etwas konstruktiver zu sein: Hast Du Beispiele? Läßt sich ein Muster erkennen? Oder hat die Patrouille einfach an verschiedenen Stellen nicht penibel genug gearbeitet? Gibt es ein Kriterium, nach dem man sich bestimmte Artikel nochmal genauer unter die GoogleToolsbar-Lupe ziehen sollte? (Um nicht durch alle Sackgassenartikel zu müssen.)
-jha-
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de (auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird) und das sind nicht die Admins bei Wikipedia, sondern der Wikimedia e.V. in der Person von Arne Klempert (admin-c) bzw. Kurt Jansson als Vorsitzender des Vereins (IMHO und IANAL).
Stimmt. Verantwortlich ist auch der admin-c, zumal der genannte Jimmy Wales nur in den USA zu erreichen ist. Der Vorsitzende des Vereins ist nicht verantwortlich, da der Verein laut Impressum nicht die Wikipedia betreibt. Es sei denn der admin-c handelt (nur) nach Weisungen des Vorsitzenden. Dann ist ggf. neben Wales nur der Vorsitzende verantwortlich.
sl - nym
On 2/1/06, Mym nym myn@gmx.net wrote:
Jemand ist derzeit verantwortlich fuer die Inhalte von wikipedia.de (auch wenn es auf wikipedia.org gehostet wird) und das sind nicht die Admins bei Wikipedia, sondern der Wikimedia e.V. in der Person von Arne Klempert (admin-c) bzw. Kurt Jansson als Vorsitzender des Vereins (IMHO und IANAL).
Stimmt. Verantwortlich ist auch der admin-c, zumal der genannte Jimmy Wales nur in den USA zu erreichen ist. Der Vorsitzende des Vereins ist nicht verantwortlich, da der Verein laut Impressum nicht die Wikipedia betreibt. Es sei denn der admin-c handelt (nur) nach Weisungen des Vorsitzenden. Dann ist ggf. neben Wales nur der Vorsitzende verantwortlich.
Ich wäre Euch allen sehr verbunden, wenn Ihr dieses juristische Laienspiel langsam mal wieder beenden könntet. Vielen Dank.
Arne
Es sei denn der admin-c handelt (nur) nach Weisungen des Vorsitzenden.
Dann
ist ggf. neben Wales nur der Vorsitzende verantwortlich.
Ich wäre Euch allen sehr verbunden, wenn Ihr dieses juristische Laienspiel langsam mal wieder beenden könntet. Vielen Dank.
Ich würde dass wirklich mal klären. Es gibt ja genügend Abmahnungs wütige Anwälte, die davon leben, dass sie kleine Fehler ausnutzen. Gab es denn überhaupt schon mal eine Abmahnungsversuch oder eine erfolgreiche Abmahnung?
Von heise zum Thema:
Gericht bejaht Haftung des Admin-C
In einem jetzt veröffentlichten Beschluss (Az. 2 W 27/03) vom 1. September hat das Oberlandesgericht Stuttgart entschieden, dass bei Ansprüchen aus Marken- und Namensrecht neben dem Domain-Inhaber auch der Admin-C als administrativer Ansprechpartner einer Domain haftet.
Dies gelte zumindest dann, wenn nach den DE-Registrierungsrichtlinien der administrative Ansprechpartner als Bevollmächtigter des Domaininhaber berechtigt und verpflichtet ist, sämtliche die Domain betreffende Angelegenheiten verbindlich zu entscheiden
Grundsätzlich haftet derjenige als Störer, der in irgendeiner Weise -- auch ohne eigenes Verschulden -- willentlich und kausal zum Wettbewerbsverstoß eines anderen beiträgt, sofern er eine rechtliche Möglichkeit hat, diese Handlung zu verhindern.
Dadurch, dass der Beklagte mit seinem Willen als Kontaktperson bei der DE angegeben wurde, habe er nach Auffassung der Stuttgarter Richter bereits einen solchen Tatbeitrag geleistet.
Etwas anderes gelte nach dem Beschluss des OLG allerdings in den Fällen, in denen es sich bei dem Admin-C um eine "abhängige Hilfsperson" handele, die lediglich eine untergeordnete Stellung in einem fremden Unternehmen inne habe.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/41034
Gericht bestätigt Störerhaftung des Admin-C
In einem Berufungsurteil (Az. 5 S 197/04) bestätigte das Landgericht Bonn die grundsätzliche Haftung des bei einer de-Domain eingetragenen "Admin-C", also des administrativen Ansprechpartners für eine Domain, für die unter der Domain abrufbaren Inhalte. Im konkreten Fall ging es darum, dass ein Mitbewerber den Admin-C einer Website wegen darauf publizierter unstrittig wettbewerbswidriger Werbung abgemahnt hatte. Der Admin-C erwiderte, er sei lediglich der Bevollmächtigte des Domaininhabers und könne daher nicht als Störer in Anspruch genommen werden.
Das Landgericht widersprach wie schon zuvor das Amtsgericht dieser Auffassung. "Die Funktion und Aufgabenstellung des Admin-C einerseits und sein Verhältnis zum unmittelbar verantwortlichen Dritten andererseits sprechen nach Auffassung der Kammer nicht gegen, sondern für eine Inanspruchnahme als Störer." Die Bedeutung des Admin-C gehe über die einer "Mittelsperson" ausschließlich im Innenverhältnis mit der Registry DeNIC hinaus. Er habe jederzeit die Möglichkeit, seine Funktion als Admin-C für einen Domain-Inhaber "nicht auszuüben beziehungsweise zu beenden". Folglich wirke er an der Veröffentlichung der widerrechtlichen Inhalte mit, dies sei sein "Tatbeitrag".
Das Landgericht ließ trotz des geringen Streitwerts von 1206 Euro eine Revision des Bundesgerichtshofs zu: "Die Rechtssache hat grundsätzliche Bedeutung, da die Frage der rechtlichen Einordnung eines Admin-C als Störer in Bezug auf wettbewerbswidrige Inhalte [...] in der Rechtsprechung kontrovers diskutiert wird", heißt es in der Urteilsbegründung. Ob die Beklagte Revision beantragen wird, war bisher nicht in Erfahrung zu bringen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/56976
nym
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Am Donnerstag, 2. Februar 2006 00:17 schrieb Mym nym:
Von heise zum Thema:
Gericht bejaht Haftung des Admin-C
Heise - der juristische Fachkommentar. Demnächst bei allen juristischen Artikeln in der Wikipedia maßgebliche Quellenangabe.
Würdet Ihr bitte die Liste von Eurem belanglosen journalistisch durch die Mangel gedrehten Einzelfallentscheidungsblabla freihalten. Es trägt absolut nichts zum Thema bei und zeugt nebenbei davon, dass Ihr nicht verstanden habt, wo die Probleme liegen.
Wie Arne schon sagte: Bitte das Laienspiel zu beenden.
Uli
Tim 'avatar' Bartel schrieb:
Unabhaengig von sonstigen Kritikpunkten fuehle ich mich, wenn ich sowas lese...
| Der dadurch ausgelöste Wirbel geht auf eine "raffinierte Fehlinformation | der Presse durch Wikimedia in Berlin" zurück, sind die Eltern überzeugt.
...extremst angepisst.
Aus einem Artikel der Netzeitung vom 19. Januar:
Der Vorsitzende des deutschen Wikipedia-Vereins, Kurt Jansson, sagte der Netzeitung, man bemühe sich um eine schnelle juristische Klärung. Aus rechtlichen Gründen könne der Verein dazu aber derzeit keine Stellungnahme abgeben. «Die Anwälte haben uns dazu geraten», so Jansson.
Die praktischen Auswirkungen der Abschaltung halte er aber für «eher gering», sagte er. Das das deutschsprachige Wikipedia-Angebot weiterhin erreichbar sei, sei ja offensichtlich.
http://www.netzeitung.de/internet/378166.html
Viele Grüße, Kurt