Hallo,
es sind mittlerweile 4 positive Rückmeldungen auf meine Anfragen an Firmen eingegangen, ob sie bereit wären, mit Sachpreisen den Schreibwettbewerb zu unterstützen.
Novell, Galileo, O'Reilly und Springer beteiligen sich, es sind mehr als 30 Einzelspenden.
Ich habe ausschliesslich positive Reaktionen bekommen, die Firmen, die sich nicht beteiligen wollten, taten dies in einer sehr höflichen, personalisierten und angenehmen Form.
Ich habe die Spenden unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Schreibwettbewerb#Preise eingetragen.
Grüße, Mathias
Mathias Schindler wrote:
Hallo,
es sind mittlerweile 4 positive Rückmeldungen auf meine Anfragen an Firmen eingegangen, ob sie bereit wären, mit Sachpreisen den Schreibwettbewerb zu unterstützen.
Novell, Galileo, O'Reilly und Springer beteiligen sich, es sind mehr als 30 Einzelspenden.
Öhm... sehe jetzt nur ich hier einen Anreiz für eine Firma, sich auf diesem Wege (fast) kostenlose Werbung in der Wikipedia zu verschaffen?
Oder andersherum: Verschick' doch mal die zehn nächsten Briefe ohne die beiden Sätze:
"Auf Ihren Wunsch wird in der Liste der Spenden Ihr (Firmen-)Name genannt, wenn möglich mit einem Link auf Ihre Homepage. Die vergangenen Schreibwettbewerbe wurden vor allem von Netzpublikationen im IT- und Bildungsbereich aufmerksam verfolgt."
Ich bin mal gespannt, wieviele edle Spender sich dann finden. Geben soll es die ja ;)
Gruß
Henriette
Mathias Schindler wrote:
Henriette Fiebig wrote:
Öhm... sehe jetzt nur ich hier einen Anreiz für eine Firma, sich auf diesem Wege (fast) kostenlose Werbung in der Wikipedia zu verschaffen?
Ja. Auf dem Grad der Schwere so groß wie bei den Kopfgeldern und seit einigen Spendenwettbewerben etabliert.
Sag' doch "Directmedia", wenn Du sie meinst. Dort im Hause ist man sich durchaus bewußt, daß Bücher oder DVD-Spenden falsch verstanden werden können (und wenn ich mich recht erinnere, dann wurde das auch kontrovers diskutiert). Directmedia hat eine Menge für die WP getan (was andersherum natürlich auch funktioniert hat ;), bei den anderen Firmen habe ich bisher noch kein solches Engagement wahrgenommen.
Wann hatten wir denn Spendenwettbewerbe? Und bei welchem wurden die Namen von Spendern innerhalb der WP verlinkt und auf der ML genannt?
Bisher haben beim Schreibwettbewerb doch eigentlich nur Wikipedianer für andere Wikipedianer gespendet. Das fand ich nämlich besonders schön daran: Das das eine wirkliche Community-Aktion war.
Worauf ich aber eigentlich hinauswill: Wer Sponsoren einlädt, der begibt sich u. U. in eine persönlich-moralische Verantwortung diesem Sponsor gegenüber. Unter Umständen sogar in eine ekelige Zwickmühle: Wen schreibt denn Sponsor-Firma XY an, wenn sie mit ihrem WP-Artikel nicht zufrieden ist? Genau: Denn netten Mathias, der damals diesen artigen Brief geschrieben hat. Und der artige Brief unseres Sponsors lautet dann:
"Sehr geehrter Herr ... sind wir doch ein wenig unglücklich mit der Formulierung lalala in ihrer Enzyklopädie ..., bedenken sie auch, daß wir ihr Projekt so sehr schätzen, daß wir seit 2 Jahren regelmäßig Preise zu ihrem Wettbewerb ..., möchten wir auch in Zukunft wieder, aber ..., vertrauen wir darauf, daß Sie einen Weg..."
Und dann kann man erstmal spazieren gehen und sich überlegen, wie man denen das mit der freien und unabhängigen Enzyklopädie beibringt.
Und wie ist das, wenn über die spendable Firma $, denen man doch eigentlich Dankbarkeit schuldet, gruselige Dinge bekannt werden? Zögert man dann nicht doch ein bisschen, das in der WP schön ausführlich breitzutreten? Mithin: Macht man sich nicht doch ein bisschen abhängig?
Sind nur so Gedanken ...
Gruß
Henriette
Henriette Fiebig schrieb:
"Sehr geehrter Herr ... sind wir doch ein wenig unglücklich mit der Formulierung lalala in ihrer Enzyklopädie ..., bedenken sie auch, daß wir ihr Projekt so sehr schätzen, daß wir seit 2 Jahren regelmäßig Preise zu ihrem Wettbewerb ..., möchten wir auch in Zukunft wieder, aber ..., vertrauen wir darauf, daß Sie einen Weg..."
Das braucht die Firma nicht zu schreiben, sie kann den Eintrag schließlich selbst ändern.
Und wie ist das, wenn über die spendable Firma $, denen man doch eigentlich Dankbarkeit schuldet, gruselige Dinge bekannt werden? Zögert man dann nicht doch ein bisschen, das in der WP schön ausführlich breitzutreten? Mithin: Macht man sich nicht doch ein bisschen abhängig?
Wer ist denn "man"? Jeder Leser der Wikipedia, der zugleich auch Schreiber ist? Von denen die meisten vermutlich gar nicht wissen, daß diese Firma mal etwas gesponsort hat? ;)
-thh
Thomas Hochstein wrote:
Henriette Fiebig schrieb:
"Sehr geehrter Herr ... sind wir doch ein wenig unglücklich mit der Formulierung lalala in ihrer Enzyklopädie ..., bedenken sie auch, daß wir ihr Projekt so sehr schätzen, daß wir seit 2 Jahren regelmäßig Preise zu ihrem Wettbewerb ..., möchten wir auch in Zukunft wieder, aber ..., vertrauen wir darauf, daß Sie einen Weg..."
Das braucht die Firma nicht zu schreiben, sie kann den Eintrag schließlich selbst ändern.
Hahaha... lies mal die Mails, die täglich zu solchen Themen kommen :)
Und wie ist das, wenn über die spendable Firma $, denen man doch eigentlich Dankbarkeit schuldet, gruselige Dinge bekannt werden? Zögert man dann nicht doch ein bisschen, das in der WP schön ausführlich breitzutreten? Mithin: Macht man sich nicht doch ein bisschen abhängig?
Wer ist denn "man"? Jeder Leser der Wikipedia, der zugleich auch Schreiber ist? Von denen die meisten vermutlich gar nicht wissen, daß diese Firma mal etwas gesponsort hat? ;)
Ich sprach weiter oben von "persönlichen" Verstrickungen!
Gruß
Henriette
Quoting Henriette Fiebig Henriette.Fiebig@snafu.de:
breitzutreten? Mithin: Macht man sich nicht doch ein bisschen abhängig?
ja. macht man.
allerdings glaube ich, dass man das bei buchspenden in der menge ziemlich ignorieren kann (wurde ja mit dem link und der erwaehnung "abbezahlt")
sobald geld fliesst, ist das ne ganz andere sache (wenngleich firmen gerne den ladenpreis fuer ihre produkte als summe angeben und nicht was es sie wirklich gekostet hat, wenn es um spaetere argumente geht)
ps: eigene erfahrungen :(
elvis@chan.de wrote:
Quoting Henriette Fiebig Henriette.Fiebig@snafu.de:
breitzutreten? Mithin: Macht man sich nicht doch ein bisschen abhängig?
ja. macht man.
allerdings glaube ich, dass man das bei buchspenden in der menge ziemlich ignorieren kann (wurde ja mit dem link und der erwaehnung "abbezahlt")
_Noch_ haben die Spenden ja einen kleinen Umfang.
Ich bin da lieber vorsichtig: Diese Verlinkung von der Schreibwettbewerbs-Seite zu den Homepages hat schon leicht werblichen Charakter (finde ich) und entweder wir lassen keinerlei Werbung zu und stehen zum hehren Prinzip der Unabhängigkeit oder wir verbiegen uns ein bisschen, damit wir einen Mitmach-Anreiz in einem eher spassigen Wettbewerb haben …
Markus schrieb ja eben schon eine Mail zum "Verrat der Wikiprinzipien" - was in diesem Falle allerdings sicher übertrieben wäre. Drüber nachdenken kann man aber schon mal ;)
sobald geld fliesst, ist das ne ganz andere sache (wenngleich firmen gerne den ladenpreis fuer ihre produkte als summe angeben und nicht was es sie wirklich gekostet hat, wenn es um spaetere argumente geht)
Jupp. Daher sage ich ja: Sponsoring ist ein zweischneidiges Schwert. Das sollte man vorher wirklich gut durchdenken, bevor man hinterher dann eine blöde Diskussion hat.
Gruß
Henriette
Am Mittwoch 18 Januar 2006 10:16 schrieb Henriette Fiebig:
Markus schrieb ja eben schon eine Mail zum "Verrat der Wikiprinzipien" - was in diesem Falle allerdings sicher übertrieben wäre. Drüber nachdenken kann man aber schon mal ;)
Naja, diese Art von "Verrat" meinte ich eigentlich nicht. ;-) Da sehe ich im Moment auch (noch) keine echte Gefahr.
Jupp. Daher sage ich ja: Sponsoring ist ein zweischneidiges Schwert. Das sollte man vorher wirklich gut durchdenken, bevor man hinterher dann eine blöde Diskussion hat.
Man sollte jedenfalls zusehen, dass Sponsoring in ganz, ganz kleinem Rahmen bleibt. Wenn Microsoft irgendwann mal 500 Windows XP Pakete spenden will, oder Mercedes einen Wagen der A-Klasse, oder auch nur, wenn Brockhaus eine komplette Ausgabe der neuesten Auflage spendieren möchte, dann darf man das sicher nicht mehr annehmen. Für ein Buch von 50 Euro oder der Spende einer (im Grundsatz ohnehin frei kopierbaren) Linux-Distribution kann niemand ernsthaft erwarten, dass sein Artikel geschönt wird oder er auf der Hauptseite auftaucht.
Die grundsätzlichen Bedenken teile ich allerdings durchaus.
Schöne Grüße,
Markus.
Quoting Markus Mueller markus@flauta.de:
Man sollte jedenfalls zusehen, dass Sponsoring in ganz, ganz kleinem Rahmen bleibt. Wenn Microsoft irgendwann mal 500 Windows XP Pakete spenden will, oder Mercedes einen Wagen der A-Klasse, oder auch nur, wenn Brockhaus eine komplette Ausgabe der neuesten Auflage spendieren möchte, dann darf man das sicher nicht mehr annehmen.
[...]
und wenn es wie gesagt nur deswegen ist, weil man solche preise kaum noch verteilen kann. (wawere eventuel auch ne gute ausrede so einen preis abzulehnen ohne die leute zu beleidigen)
duerfte der verein eigentlich ein auto als spende annehmen? (nicht zum verschenken sondern als eigenbedarf?)
elvis@chan.de wrote:
duerfte der verein eigentlich ein auto als spende annehmen? (nicht zum verschenken sondern als eigenbedarf?)
Hmm... als Sachspende gegen Spendenquittung (Betrag=derzeitiger Marktwert) vermutlich schon :)
Aber einen nagelneuen Mercedes als "Sachspende aus Verbundenheit zum Frei-Enzyklopädischen Prinzip" zu bezeichnen, würde sich wohl keiner von uns trauen. Außerdem gäbe es dann nur Zank, wer damit fahren darf ;)
Gruß
Henriette
Aber einen nagelneuen Mercedes als "Sachspende aus Verbundenheit zum Frei-Enzyklopädischen Prinzip" zu bezeichnen, würde sich wohl keiner von uns trauen. AuÃerdem gäbe es dann nur Zank, wer damit fahren darf ;)
Der würde sinnvollerweise mit Höchsterlös verkauft. Wobei man sich dann noch streiten dürfte, ob das Ding als Zocker-Artikel bei Ebay taugt oder ob das Risiko zu hoch ist und die Dose doch besser zu einem Fähnchenhändler ("Kaufe jeden Wagen") geht.
-jha-
Quoting Henriette Fiebig Henriette.Fiebig@snafu.de:
allerdings glaube ich, dass man das bei buchspenden in der menge ziemlich ignorieren kann (wurde ja mit dem link und der erwaehnung "abbezahlt")
_Noch_ haben die Spenden ja einen kleinen Umfang.
da sollte man vieleicht sogar direkt sagen, dass nur kleine spenden gewuenscht sind (wenn da mal ploetzlich ein auto als gewinn da steht, heillft auch das "der rechtsweg ist ausgeschlossen" nichtmehr um sich die beleidigten leber^H^H^H^H nichtgewinner von hals zu halten. (musste mich schonmal mit nem vater rumschlagen, der der meinung war, dass seine tochter bei nem zeichenwettbewerb eingentlich gewinnen sollen gemusst haette)
eventuell noch in dem bettelbrief kurz dazuschreiben, dass spenden keinerlei auswirkung auf die artikel hat. "Wie ihnen als interessierte XXX natuerlich bekannt ist, hat eine spende keinerlei auswirkung auf die artikel in der wikipedia"
Hallo Wikipedianer,
elvis@chan.de schrieb am 18.01.2006 11:14:
eventuell noch in dem bettelbrief kurz dazuschreiben, dass spenden keinerlei auswirkung auf die artikel hat. "Wie ihnen als interessierte XXX natuerlich bekannt ist, hat eine spende keinerlei auswirkung auf die artikel in der wikipedia"
Das sehe ich als selbstverstaendlich an - Enzyklopädie, nicht Werbeplattform - und wuerde mich lieber um entsprechende "Nachbetreuung" kuemmern, anstatt so etwas in eine entsprechende Mail zu schreiben. YMMV.
Tschuess, Tim.
Tim 'avatar' Bartel wrote:
Das sehe ich als selbstverstaendlich an - Enzyklopädie, nicht Werbeplattform - und wuerde mich lieber um entsprechende "Nachbetreuung" kuemmern, anstatt so etwas in eine entsprechende Mail zu schreiben. YMMV.
Eine Firma muss ja nicht den Umweg über Spenden gehen, wenn sie Einfluss auf den Artikel nehmen will. Sie drückt auf [bearbeiten] und legt los.
Henriette hat jedoch völlig recht, wenn sie fragt, ob eine Spende die Bereitschaft bei Wikipedianern verändert, über die Missetaten von Spendern schreiben zu wollen oder in POV-Debatten einen harten Standpunkt einzunehmen.
Um es jetzt einmal konkret zu machen:
"Some people say:" (nicht zwingend IMHO) * Novell plündert Suse aus, lässt KDE schrittweise fallen * Springer bekämpft Opencontent (oder so - sie bieten Autoren eine CC-nc-like License an) * Galileo, hmmm. Weiss jemand was negatives über sie? Schlechtes Layout? * O'Reilly: Viel zu Geek.
Usw.
Mathias
Quoting Tim 'avatar' Bartel wikipedia@computerkultur.org:
Hallo Wikipedianer,
elvis@chan.de schrieb am 18.01.2006 11:14:
eventuell noch in dem bettelbrief kurz dazuschreiben, dass spenden keinerlei auswirkung auf die artikel hat. "Wie ihnen als interessierte XXX natuerlich bekannt ist, hat eine spende keinerlei auswirkung auf die artikel in der wikipedia"
Das sehe ich als selbstverstaendlich an - Enzyklopädie, nicht Werbeplattform - und wuerde mich lieber um entsprechende "Nachbetreuung" kuemmern, anstatt so etwas in eine entsprechende Mail zu schreiben. YMMV.
schoen, dass du es als selbstverstaendlich ansiehst, ne firma, die da massenhaft geld reinbuttert (massenhaft = mehr als 1cent) stellt sich da sehr gerne sehr dumm (und stur)
so ein satz macht die nachbearbeitung um einiges anwaltsloser
Quoting "mich selbst":
Quoting Henriette Fiebig Henriette.Fiebig@snafu.de:
breitzutreten? Mithin: Macht man sich nicht doch ein bisschen abhängig?
ja. macht man.
[...]
aber ich glaube, dass die vorteile größer sind als die nachteile.
Öhm... sehe jetzt nur ich hier einen Anreiz für eine Firma, sich auf diesem Wege (fast) kostenlose Werbung in der Wikipedia zu verschaffen?
Warum macht man nicht einfach einen grooßen Topf in den alle Spenden und die gewinner dürfen in der Reihenfolge der Nominierungen sich aus dem Bestand was aussuchen ? Außerdem sollten Firmen nur die Möglichkeit haben maximal die Kategorie zu bestimmen. Wenn also MS ein Buch spendet, kann man das auch für einen Sun / Dell / POSTMAIL Artikel bekommen oder ?
Grüße Dirk
-- [[:de:Benutzer:Flacus]][[:de:Benutzer:FlaBot]] http://tools.wikimedia.de/~flacus/IWLC/